Effizient üben

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 22.November.2025.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    3 neue Themen im Forum ;)
     
  2. Still

    Still Schaut öfter mal vorbei

    Nur mal so für die jenigen die die Beiträge hier auch so ein bißchen als Hilfestellung nutzen für das eigene Üben.

    Das bringt bei den aller meisten vermutlich genau das was im ersten Satz geschrieben wurde, sehr viel Spaß! Und wenn dem so ist dann ist das auch sehr gut so!!!

    Das es am Ende tatsächlich besser geht, vermutlich nicht bei allen, aber bei einigen schon.
    Bei den einigen bei denen das klappt wird irgendwann der Spaß schwinden, den täglich angewendet, nun ja.
    Das machmal aus dem ersten Satz, das wohl manchmal heißen soll, ist meiner Meinung nach zu unterstreichen!

    Auf lange Sicht wird man mit einem vernünfitigen auf den Schüler abgestimmten didaktischen Anstaz eines guten Pädagogen immer am weitsten kommen!
     
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  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Trainiert auch die Finger-, bzw. Daumentechnik!:cool:
     
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  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Beim Saxophonüben versuche ich, mich hauptsächlich an dem KI-Plan zu orientieren. Was für Profis selbstverständlich ist, ist für Leute wie mich, die nicht regelmäßig üben, aber trotzdem etwas erreichen wollen, eine große Hilfe. Jeder kleine Schritt steht da und man kann ihm einfach folgen, statt selbst zu überlegen, was man jetzt üben sollte. Als ob die Lehrerin neben einem stände.

    Heute habe ich das Stück zum ersten Mal in Tempo 100 gespielt. Letzten Samstag konnte ich es kaum in Tempo 80. Wenn man einen effizienten Plan hat, nach dem man übt, kommt man gut voran. In Tempo 100 kam ich zwar kaum nach und habe mich auch relativ oft verspielt, aber es stimmt, was in dem Plan steht: Man muss das Endtempo zwischendurch mal kurz anspielen, damit man eine Vorstellung davon bekommt, und nicht ständig in langsamem Tempo üben, auch wenn man sich in dem langsamen Tempo weniger verspielt. Das entspricht auch meiner eigenen Erfahrung.

    Nachdem ich Tempo 100 gespielt hatte, habe ich auf 96 zurückgestellt und fand das dann schon relativ langsam. Allerdings habe ich auch noch langsamer geübt, damit ich eben die Griffe reinbekomme und mich nicht verspiele. Nur die Klappen betätigt und dabei die Notennamen gesagt, wie @Analysis Paralysis es mir empfohlen hatte. Nochmal vielen Dank dafür!

    Das Verspielen ist auch eine Frage der Konzentration. Die lässt halt im Alter leider etwas nach und man muss sich darauf einstellen. Deshalb kurze Übeeinheiten, nur auf eine Sache bezogen, nicht alles auf einmal. Dann nach der kurzen Übeeinheit eine Weile erholen und erst danach noch einmal eine ebenfalls wieder kurze Übeeinheit.

    Die Empfehlung, nur kurze Übeinheiten zu machen, davon aber mehrere am Tag – also lieber zweimal oder dreimal 15-20 Minuten als einmal eine Dreiviertelstunde oder eine Stunde – habe ich eigentlich schon vom ersten Tag an gehört, aber ich war immer zu ungeduldig, konnte gut Noten lesen und Rhythmus, habe die Stücke so schnell wie möglich ganz durchgespielt, statt sie richtig geübt.

    Ein Fehler, ganz klar, aber wenn ich dann mal mit Spielen angefangen hatte, war ich immer so begeistert, dass es auch mal zwei Stunden geworden sind, die ich am Stück geübt habe. Dass das gar nicht so viel bringt, außer Rückenschmerzen, war mir im Prinzip schon klar, aber ich wollte dann eben auch nicht aufhören. Der Spaß am Spielen war einfach so groß. Da hat die Vernunft dann auch nicht geholfen.

    Jetzt will ich aber in allererster Linie vernünftig sein. Natürlich macht mir das Üben und das Weiterkommen jetzt trotzdem Spaß, aber ich stelle mir einen Timer und höre dann auf, wenn die Zeit um ist, stelle das Sax in den Ständer und ruhe mich aus. Eine ganz neue Methode für mich.

    Gestern Abend habe ich bei meiner zweiten Übesession dann noch das Mundstück getauscht. Ich hatte mein Gottsu Jazz Soloist drauf, aber fand, dass das irgendwie zu laut und zu wenig rund im Klang war. Was nicht am Mundstück liegt, sondern an mir. Ich beherrsche das Gottsu einfach noch nicht, weil ich es noch zu wenig gespielt habe.

    Also bin ich auf mein Vandoren AP3 zurück, das ich sofort als viel einfacher zu beherrschen empfand. Kein Wunder. Ist ein kleines Mundstück. Als ich es neu bekam, fand ich es allerdings sehr anspruchsvoll. Ich habe es mir extra für klassische Stücke gekauft, und man merkt auch, dass es in erster Linie dafür gedacht ist. Es klingt eher zurückhaltend und auf keinen Fall jazzig.

    Zusammen mit meiner Sax-Kollegin in der Band, die ein Selmer 80C spielt und einen sehr weichen und runden, aber auch leisen Ton hat, ist es aber genau richtig, denke ich. Ich will sie ja nicht übertönen.

    Außerdem passt das Vandoren geradezu perfekt zum Expresson XP1. Die beiden sind wie füreinander geschaffen. Mit den Expression-Mundstücken, die ich normalerweise sehr gern spiele, seit vielen Jahren, klingt es tatsächlich nicht so gut.

    Wiederum natürlich meine Schuld bzw. es liegt am Spieler, nicht am Material. @Rick, der seit vielen Jahren Expression spielt, Mundstücke wie Instrumente, kann den Hörnern aufgrund seiner Professionalität und Kompetenz jeden Klang entlocken, den er will, aber ich noch nicht. Werde das vielleicht nie können.

    Obwohl ich mir vorgenommen habe, speziell am Klang zu arbeiten, sobald das Weihnachtsvideo im Kasten ist. Zwar verbessert sich mein Sound automatisch von Tag zu Tag, aber ich bin noch lange nicht da, wo ich sein will und wo ich schon mal war. Meine Bandkollegin klingt da einfach viel besser. Sie übt viel mehr als ich, und das hört man eben.

    Aber wenn ich nicht wieder krank werde, komme ich da auch noch hin. Jetzt geht es ja auf Weihnachten zu, und neben dem Weihnachtsvideo ist so viel zu tun, dass das Üben im Dezember sicherlich nicht ganz so einfach sein wird. Aber nach Weihnachten werde ich dann mit den Soundübungen loslegen. Kann mir ja wieder von der KI einen Plan machen lassen. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.November.2025
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  5. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ist leider eine ganz andere. :) Aber ich muss die Erholungszeit nach dem Üben ja auch nutzen. Wenn ich nicht mehr Saxophon spiele, muss ich was anderes machen. Und Schreiben ist für mich kein Aufwand. Allerdings sind die Finger daran oft weniger beteiligt als der Mund. Ich diktiere viel. Ich kann allerdings auch sehr schnell tippen. Also ich kann es mir aussuchen. Mit dem Diktieren habe ich angefangen, als ich Rheumaschmerzen in den Fingern bekam und deshalb nicht mehr gut tippen konnte. Und natürlich auch nicht Saxophonspielen. Wie so vieles andere bestimmen Krankheiten da, was ich machen kann und was nicht. Diktieren geht sehr gut, wenn die Finger nicht so wollen, aber ich tippe tatsächlich schneller, als ich spreche. Obwohl ich sehr schnell spreche. :D

    Ist halt alles eine Frage der Übung. Ich habe Millionen von Wörtern geschrieben, da ist es gar keine Frage, dass das einen Effekt hat. Hätte ich Millionen von Noten gespielt, wäre ich auf dem Saxophon auch viel besser. ;)

    Übrigens als Tipp für Leute, die mit ähnlichen Schmerzen zu kämpfen haben: Ich habe da viel mit Fasten erreicht. Nach ein paar Tagen Fasten waren die Schmerzen weg. Manche dieser Beschwerden haben viel mit Ernährung zu tun, bei mir hauptsächlich mit Weißmehl. Aber das ist ein anderes Thema für ein anderes Forum.
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Still

    Ich kenne jetzt dieses spezielle Buch nicht, also mal Technikübungen allgemein.
    Ja, fand ich langweilig bis schlimmer, als ich die seinerzeit auf der Klarinette üben sollte/musste. Mein Lehrer war da recht riguros, er fand die wichtig. Playalongs waren eher selten (Schallplatte und erste Kassetten), die Übestücke waren Etüden oder kamen aus der klassik. Urg, mit 13/14 genau das, was man braucht.
    Heute sehe ich das etwas differenzierter. Man darf diese Übungen nicht stumpf abarbeiten, sondern sollte sich dabei bewußt zuhören. Ich habe da mitgenommen, wie Intervalle klingen (obwohl ich die nicht benennen kann, höre ich, wie weit ich springen muss), dass diese Übungen letztlich Bausteine trainieren, die dann wieder in Musikstücken vorkommen. Sowohl tonal als auch rhythmisch.
    Ich lese hier häufig man müsse durch alle möglichen und unmöglichen tonarten dies und jenes durchhecheln. Stimmt, so ein Technikwerk macht genau das.
    Jetzt kann ich auf der Spaßseite des Übens bleiben und mir entsprechend Lieder aussuchen, ev das gleiche lied in verschiedenen tonarten, stilistiken etc., oder ich gehe in konzentrierter Form meine techniksammlung durch. Das eine ist wenig effizient mit Fokus auf Spaß, das andere ist weniger auf Spaß ausgerichtet, aber auf Effizienz. Ich denke ein gesunder mix....
    Da wäre ich als Jugendlicher deutlich weiter gekommen.
     
  7. DietmarB

    DietmarB Kann einfach nicht wegbleiben

    Mit 16 hab ich gnadenlos Effizenzübungen mit dem Tenorhorn gemacht, mit 60 als Saxanfänger liegt der Schwerpunkt auf Spaß.
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich würde das beides verbinden.

    Möchte man einen Song spielen, so macht es Spaß, sich den anzueignen und ihn mit der Band, dem Lehrer am Klavier oder zumindest mit einem Playalong zu spielen.
    Auch das Improvisieren darüber macht sicherlich Spaß, der sich noch erhöht, je mehr man, und jetzt kommt der Etüdenteil, ihn vorbereitet.

    Die zugrunde liegende Tonleiter sollte aus dem Effeff kommen, auch Terzsprünge rauf und runter sollten einwandfrei laufen.
    Dann sollte man, ganz wichtig, den Bass spielen können. Am besten auswendig.
    Sodann sich mit den Teilen des Songs beschäftigen, die nicht mehr mit der Grundtonart bedient werden können. Meist tauchen da Versetzungszeichen auf, auch kann man die Stellen, mit ein bisschen Übung, schon beim Hören erkennen. Besser noch kann man, so man kann, die Stellen analysieren, aber auch durch ausprobieren und Tönesuchen kann man sich dem nähern.
    Wer sich eingehender mit dem Song beschäftigen will, sollte lernen, die Akkorde bilden und spielen zu können. Wer will, bastelt sich dann Leitlinien, ganz eigene Etüden oder spezielle Licks über das Stück zusammen.

    Da ist für jeden was dabei und es vereint die Praxis wunderbar mit Übungen, die ganz nah an dem Song sind.

    Komplexe Etüden in allen 12 Tonarten machen diejenigen, die sich professionell der Musik nähern, bzw. sich von ihr nähren wollen und die auch komplexe Sachen sicher greifen sowie vom Blatt spielen können müssen sollten ... (-:
     
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  9. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    :danke:
     
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  10. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Hach, das war eine schöne Probe! Das effiziente Üben hat sich gelohnt. Mit meinem Sound und der Intonation bin ich noch nicht zufrieden, aber das braucht eben auch länger. Aber ich kann den schnelleren Teil jetzt stabil in Tempo 100 spielen. Den Anfang spiele ich allein zusammen mit dem Gitarristen in Tempo 56, und dann wird das Tempo angezogen und die ganze Band kommt dazu. Eigentlich müsste es sogar noch schneller sein, nämlich 120, aber das schaffen wir im Moment alle noch nicht mit diesem Jig-Rhythmus in 6/8. Also haben wir uns dafür entschieden, es in Tempo 100 zu spielen. Das ist schon recht flott mit diesem Stück.

    Heute haben wir auch die ersten Aufnahmen gemacht, um mal zu hören, was wir eventuell noch für das Weihnachtsvideo beachten müssen, wie wir stehen müssen, wo die Bassbox stehen muss usw. Das war sehr interessant, insbesondere auch in Bezug auf uns beide Saxophone.

    Nächste Woche haben wir noch einmal eine Probe, wo wir die letzten Details besprechen und zusammen üben können, und dann wollen wir am 13./14. Dezember zuerst die Audio- und dann die Videoaufnahmen machen. In demselben Lapa, in dem wir schon einmal Aufnahmen gemacht haben vor ein paar Jahren. Ich hatte das Video ein paar Leuten geschickt. Vielleicht erinnern die sich daran. Ein Lapa ist ein reetgedeckter Grillplatz im Garten, den hier die meisten Leute haben, weil hier ständig gegrillt wird, und zwar auf großen, eingebauten Grills, die mehr aussehen wie große offene Pizzaöfen. Pizza könnte man da wahrscheinlich auch machen, habe ich noch nie probiert.

    So, nun geht es an die letzten beiden Wochen, in denen ich noch eifrig üben werde, um vor allen Dingen meinen Sound und meine Intonation so zu verbessern, sodass ich am Anfang, wenn ich mit dem Gitarristen allein bin, nicht so schwach klinge. Manche Töne sind schon recht schön, aber andere …

    Na ja, in dem Fall ist Üben natürlich alles. Je mehr, desto besser wird das auch. Bis in zwei Wochen werde ich wohl nicht das Ergebnis erzielen, das ich gern hätte, auch wenn ich effizient übe, aber es wird hoffentlich akzeptabel sein. Hat in den letzten Jahren bei den Weihnachtsvideos eigentlich auch immer geklappt, selbst wenn ich sehr krank war. Irgendwie habe ich es hingekriegt.

    Dieses Jahr geht es mir gut, und deshalb erwarte ich ein besseres Ergebnis. Aber die Zeit, die ich durch Kranksein beim Üben verloren habe, kann ich nicht in ein paar Wochen aufholen, das ist auch klar.

    Zusammen als Band klingen wir allerdings schon sehr gut. Hauptsächlich mache ich mir Sorgen um meine Solostellen, wo natürlich alle meine Schwächen zum Tragen kommen.

    Aber ich muss eben akzeptieren, dass es ist, wie es ist. Und mit dem Fortschritt in den letzten Wochen bin ich schon sehr zufrieden. Das ging schneller, als ich gedacht hatte.
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Bekommen wir den Song denn für unseren Adventskalender, oder wofür ist er gedacht?
     
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  12. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Das ist das Entscheidende...;)
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    :top:
     
  14. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ja eh.
    Das Problem ist, dass das Lied, mit dem jemand Spaß haben will, mit Quintolen in H-Dur stattfindet.
    Insoferne sollte man sich auch als Amateur umfassend und professionell vorbereiten denke ich.

    Abgesehen davon, dass auswendig immer besser ist..
    Was ist eigentlich der Grund, dass - wenn das in Büchern notiert ist - die Terzen in der Tonleiter rauf nur nach oben und in der Tonleiter runter nur nach unten notiert sind?
    Es ergibt musikalisch durchaus Sinn, die Terzen in der TL nach oben auch nach unten und in der TL nach unten auch nach oben zu trainieren.
    Das ist schwerer, weil man gegenläufig denken und sich den Ton der TL, wo man zuletzt war, merken muss.

    Aus unserer beliebten Serie "Denksport für den 1. Advent".

    :yiep:

    Schönen Sonntag, Günter
     
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  15. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Gerade habe ich - nachdem ich geübt hatte - ein Video entdeckt, das genau das zusammenfasst, was den Erfolg bei einer effizienten Art des Übens - weniger üben, um gute Ergebnisse zu erzielen - mit Erkenntnissen der Neurowissenschaft erklärt:



    Ich habe das Transkript des Videos mal von ChatGPT übersetzen lassen. Es ist sehr lang, deshalb packe ich es in ein Zitat, sodass es nicht den ganzen Bildschirm einnimmt.

    Was ich speziell sehr interessant finde, ist das Ergebnis bei meiner eigenen Situation. Ich habe mich gewundert, dass ich - obwohl ich so lange Zwangspausen hatte - doch einiges in den letzten Jahren gelernt habe, auf das ich auch nach langer Pause relativ schnell wieder zurückgreifen kann.

    Es ist mir speziell bei einem Stück aufgefallen, das ich vor meiner letzten Zwangspause einfach nicht spielen konnte. Die Töne nicht, die Geschwindigkeit nicht, nur sehr mühsam und sehr langsam, sehr unbefriedigend. Dann hatte ich diese ewig lange Zwangspause, weil ich zu krank zum Spielen war. Und als es mir vor einigen Monaten jetzt endlich wieder besser ging, habe ich das Stück angeguckt und dachte: Was ist daran so schwierig? Und habe es gespielt. Ich fand es nicht mehr schwer. Außer natürlich das Tempo, das braucht noch Übung. Aber die Griffe, das Stück an sich, ging in einem mittleren Tempo, ohne dass ich groß darüber nachdenken musste. Es war einfach da.

    Wenn man das mit den Erkenntnissen vergleicht, die hier in dem Video zusammengefasst werden, dann ist es finde ich immer noch verwunderlich, aber doch erklärbar. Und bestätigt mich darin, mit den kurzen Übeeinheiten weiterzumachen, die mir in der letzten Woche (!) schon so viel Erfolg beschert haben.
     
  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Es ist eigentlich eine Binse, dass zum Erlernen von was auch immer nicht nur das "sture Ranklotzen" gehört, sondern auch eine Ruhephase in der sich das Geübte verfestigen kann.
    (Weshalb es meist nichts bringt, wenn Leute meinen, sich ne Woche vor dem Auftritt das neue Stück mal eben reinzupfeifen. Hier funktioniert Bulämielernennoicht.)
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Saxoryx

    Wenn du die Zeit, die du bei YT verbringst videos zu suchen, zu schauen und dann hier zusammen zu fassen, mal mit üben und reflexion verbringen würdest... ;)
     
  18. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wie oft habe ich das jetzt gesagt? Zuerst einmal war ich sehr oft und sehr lange krank. Was kann man tun, wenn man krank ist? Läuft man dann einen Marathon, weil man sich ja so toll fühlt? Nein, das kann man nicht tun. Aber Videos kann man gucken. Also habe ich da ein ganzes Arsenal von Videos, die ich schon im Kopf habe, die ich schon gesehen habe, und auf die komme ich dann zurück, wenn hier das Thema aufkommt. Die brauche ich noch nicht einmal JETZT anzusehen, weil ich sie schon kenne und das Thema im Kopf habe. Dafür brauche ich noch nicht einmal Übungszeit zu opfern.

    Zum anderen übe ich jetzt effizient. Das heißt, ich übe einmal am Tag oder vielleicht zweimal am Tag 15-30 Minuten. Und wie viel Stunden hat ein Tag? Was soll ich mit denen machen? Nur herumsitzen? Ja, sicher, da gibt es immer die Hausarbeit, die man auch noch machen muss, Putzen, Kochen, Waschen, Einkaufen ... Aber auch das füllt keinen ganzen Tag. Ich bin schließlich nicht mehr 8 Stunden oder mehr außer Haus, um Geld zu verdienen. Dazu bin ich zu alt. :) Abgesehen davon, dass ich mein Geld ohnehin in den letzten Jahrzehnten von zu Hause aus verdient habe und das zum Teil sogar jetzt noch tue, auch wenn ich eigentlich schon in Rente bin. Aber Leute wie ich gehen nie ganz in Rente, das ist einfach so. Also bin ich sozusagen teilweise in Rente, aber werde vermutlich bis zu meinem letzten Atemzug weiterarbeiten, weil ich einfach gern arbeite und darauf nicht verzichten will.

    Aber die Arbeit kann ich mir einteilen, und das stört mich nicht dabei, auch noch ein paar Instrumente lernen zu können. Auch wenn ich schon im Rentenalter bin. Mein Kopf ist noch genauso fit wie vor 30 Jahren. Fitter wahrscheinlich, weil ich mittlerweile noch 30 weitere Jahre mehr und mehr gelernt habe. Dinge, die ich vor 30 oder 40 Jahren nicht wusste. Und die mir jetzt dabei helfen, besser und schneller zu lernen, als ich es damals getan habe oder hätte tun können.

    Denn man kann auch "Lernen wie ein Genie", wie dieses Video zeigt:



    Der entscheidende Satz in diesem Video ist: „Es gibt keine Abkürzungen beim Lernen – aber es gibt eine Menge Umwege.“

    Es ist ein ewig langes Video, deshalb hier noch einmal eine Zusammenfassung für diejenigen, die schnell mal durchgucken wollen, ob sie das überhaupt interessiert.

    Und was tut man, wenn man so ein Video anschaut? Man reflektiert. Über sich selbst, über seine Art zu üben, über das, was Gregg Goodheart hier sagt und welche Erkenntnisse er gewonnen hat. Als Musiker und auch Musiklehrer zu üben, zu üben, zu üben und doch nie dahin zu kommen, wo man hinkommen will. Und dann plötzlich auf den Trichter zu kommen, dass man vieles falschgemacht hat. Weil es auch so viele vor einem schon falschgemacht und an einen weitergegeben haben. Weil es teilweise zu einer Art Mantra geworden ist. Üben, üben, üben.

    Ja, sehr schlau. Leute, die das sagen, reflektieren definitiv NICHT über das, was sie tun. Obwohl es grundsätzlich richtig ist, dass man üben muss. Das steht außer Frage. Aber worum es hier in diesem Thread geht, ist, WIE man übt. Wie man effizient übt und nicht einfach stumpfsinnig stundenlang vor sich hin, ohne weiterzukommen. Und darüber muss man nachdenken.

    Viele Leute denken nicht gern, das sehe ich ein und ich will auch niemanden dazu überreden, aber es hilft manchmal wirklich, seine Probleme zu lösen. Man kann nicht einfach immer nur machen, machen, machen. Man muss auch mal stillsitzen und nachdenken. Und vor allen Dingen NICHT ZU VIEL ÜBEN, SONDERN DAS RICHTIGE. Und auf die richtige Art. Darum geht es in diesem Video.
     
  19. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    In dem Video sagt Gregg Goodheart auch eine sehr wahre Sache, nämlich dass die meisten Leute meinen, sie hätten keine Zeit zum Üben oder fänden keine Zeit zum Üben, weil sie immer daran denken, dass sie gleich 30, 60 oder 90 Minuten oder noch mehr Zeit haben müssten, um üben zu können. Dann übt man letztendlich gar nicht, weil man diese Zeit in unserer schnelllebigen Welt nicht findet. Das ist tatsächlich schwer.

    Wenn man aber nicht nach 30 Minuten sucht, die man üben könnte, sondern nach 5 Minuten? Hat die nicht jeder mal zwischendurch? Also nicht 30 Minuten anstreben, sondern einfach mal 5 Minuten, in denen man irgendetwas Sinnloses gemacht hätte, als Übezeit erkennen, das ist effizient. Und wie wir alle wissen, werden aus 5 Minuten dann oft mehr. Zeit, die man dann ganz überraschend hat. Nur weil man bei 5 Minuten angefangen hat. Aber wenn man sich 30 Minuten vorgenommen hätte, hätte man gar nicht erst angefangen und die ganze Übezeit verloren, die man auf diese Weise ganz nebenbei absolviert.

    Über solche Dinge denke ich zur Zeit viel nach und frage mich, warum ich das nicht schon die ganze Zeit getan habe. Denn man kennt das doch schon lange, diese "Atomic Habits". Da gibt es ein Buch dazu (ja, ich schaue nicht nur Videos, ich lese auch Bücher. ;) Habe Tausende Bücher in meinem Leben gelesen), das seit Jahren höchst populär ist. Und trotzdem habe ich immer wieder gedacht, das geht nicht mit dem Saxophon. Das ist zu kurz. Aber es geht nicht ums Machen an sich, es geht ums ANFANGEN. Das ist der ganze Clou dabei. Sich dazu zu bringen anzufangen, weil man denkt, na ja, nur ein paar Minuten, das kriege ich schon hin. Denkt man, es dauert Stunden, fängt man gar nicht erst an.

    Es sind die kleinen Dinge, die uns weiterbringen, nicht die großen. Aber die kleinen Dinge führen dann zu großen, aufgrund der Kontinuität.
     
    Iwivera* gefällt das.
  20. Ladida

    Ladida Ist fast schon zuhause hier

    Das versuche ich ab und zu und das Ergebnis ist immer sehr lustig. Schon merkwürdig, das sich die eine Richtung wie "natürlich" anfühlt und die andere wie "wurks, das müsste doch eigentlich gehen".
     
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