3 Jährige Ausbildung zum Berufsmusiker ?!?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Lumpenjunge, 12.Mai.2009.

  1. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    @lumpi

    Du spielst außergewöhnlich gut für ein Jahr
    Du bist NICHT zu alt um Musiker zu werden (Es gibt immer Menschen, die sagen man ist zu alt für dies und das)
    Mach die Ausbildung und werde Berufsmusiker! Wenn du merkst, dass du falsch entschieden hast, dann arbeitest du in einigen Jahren wieder das was du eben jetzt tust.
    Du kannst nur gewinnen, oder? Ausser ein paar Euro kannst du nichts verlieren, und die sind auch nicht weg, immerhin lernst du besser spielen wie ohne Uni. Privatlehrer musst du auch bezahlen.

    Zur Bezahluni: Harvard muss man auch bezahlen......


    Grüße Schlüsselpast
     
  2. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Zumindest an deutschen Musikhochschulen gibt es ja eine Altersgrenze von - ich glaube 27 Jahren; anders in Holland, zumindest zu "meiner Zeit" vor einigen Jahren konnte man dort auch im "fortgeschrittenen" Alter noch Musik studieren.

    Wäre es vielleicht für dich nicht auch eine Option, Schulmusik zu studieren?
    Je nach Uni bekommt man da ja teilweise auch sehr guten Unterricht, die Aufnahmeprüfung ist nicht so heftig wie an einer Musikhochschule, Kontakte lassen sich dort auch knüpfen und jobmäßig ist ein Musiklehrer an allgemeinbildenden Schulen momentan ja doch ziemlich gefragt.
     
  3. oli

    oli Schaut öfter mal vorbei

    für schulmusik bräuchte er ziemlich sicher abitur.

    zum thema spätzünder: z.b.walter gauchel hat erst mit 20 angefangen ...

    die chefin der erwähnten pivatschule hat selbst eine ähnliche schule absolviert und dann ihe eigene gegündet. ist ja schon fast ein "schneeballsystem" ;-)
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Das die Aufnahmeprüfung für Schulmusik leichter sein soll, halte ich für ein Gerücht. Zufälligerweise studieren das ein paar Freunde von mir und einer sogar mit dem Sax.
    Je nach Uni sind die Anforderungen recht unterschiedlich und bei manchen Hochschulen sind die Auswahlkriterien bei dem Hauptinstrument eben so anspruchsvoll wie woanders bei einem reinem Jazz/Pop/Rock-Studium.

    Zudem wird noch Klavier geprüft (auch kein Pipfax Niveau, meist werden 3Stimmige Bachinvetionen verlangt), Gesang, Theorie und Gehörbildung. Und in diesen Bereichen muß der Schulmusiker oft fitter sein, als jemand, der nur Jazz/Pop/Rock studieren möchte.

    @Schlüsselpapst: Rätst du wirklich jemanden, der gerade ein Jahr Sax spielt, dass er seinen Job aufgeben sollte, um an einer Schule zu studieren die im Jahr über 6000Euro kostet? Es ist ja heute auch so leicht, einfach so wieder in seinen Beruf reinzukommen.
     
  5. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    @Overtoner

    Ja, das tue ich. In einen Job, der ihn unglücklich macht, kann er garantiert wieder zurück und molochen ohne Freude bis er Krebs hat. Aber den Entschluss und die Möglichkeit (s)einen Traumberuf zu ergreifen, hat man meist nur einmal im Leben. Wenn es nichts wird, was soll`s? Dann soll er halt aufhören nach 8 Monaten. Ein normales Auto kostet auch ~20000 Euro und ist nach ein paar Jahren nichts wert. Die Ausbildung bleibt, Wissen kann dir keiner nehmen.



    Grüße
    Schlüsselpapst
     
  6. dereiflerinbayern

    dereiflerinbayern Ist fast schon zuhause hier

    Da ist was dran !! Ist eine andere Form der Wertedarstellung, die allerdings in der heutigen Gesellschaft nicht mehr oft zu finden ist. Insofern stimme ich dem Papst dem Schlüssligen zu..
     
  7. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Da ich beides studiert habe, bzw. einige Schüler darauf vorbereitet habe, kann ich dir sagen, dass zumindest die Hauptfachprüfung sehr viel einfacher ist als an einer Musikhochschule (wie hier bereits gepostet, gibt es dort meistens sehr viel weniger freie Studienplätze.); für Köln scheint das zumindest so zu gelten ;-)
    Da ich vermeine gelesen zu haben, dass hier eher das fehlende Abitur der Knackpunkt ist, müßte man das für ein Schulmusikstudium jedenfalls nachholen und sich "nebenbei" auf die Aufnahmeprüfungen vorbereiten...
     
  8. Lumpenjunge

    Lumpenjunge Ist fast schon zuhause hier

    Tag,

    Also den Tipp mit Lehrer nehmen ist schön und gut aber das mache ich ja längst so.
    Mein Lehrer hats drauf, hat in Arnheim Jazz Sax studiert!
    Leider ist der unterricht einmal die Woche sehr wenig um richtig mit Vollgas vorran zu kommen.

    Als ich mit dem Saxen begonnen hatte war ich noch arbeitslos, das war abgesehen vom Geldmangel optimal. Alles hat sich nurnoch ums Sax gedreht das war echt super so konnte ich richtig viel üben, mir die Zeit selbst einteilenund vorallem ohne Druck alla ich muss in 2 stunden zur Arbeit fahren üben. Das stört mich mitlerweile fast am meisten. Ich habe einfach keine Ruhe beim üben immer dieser Stress und Druck.
    In Sachen Studium rede ich nicht von heute oder Morgen sondern so in 2 Jahren rum. Noch bin ich lange nicht soweit, aber dann bin ich schon zu alt oder?? Oder soll ich versuchen ganz ohne Studium ehr so in die berufsmusiker schine zu kommen?




    schwierige Sache
     
  9. dereiflerinbayern

    dereiflerinbayern Ist fast schon zuhause hier

    Tipp für die langen Autofahrten. Höre dir genau die Musik an, die dich saxophontechnisch interessiert.

    Stücke, die ich einüben muss, höre ich mir auf den Autofahren an. Dadurch prägen sich mit viele Dinge ein, auch ohne das ich direkt proben kann.
     
  10. oli

    oli Schaut öfter mal vorbei

    wenn du schon ein lehrer hast, kannst du das doch am bestem mit ihm besprechen, der kann das sicher am besten einschätzen.
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Lumpi,

    für eine private Akademie bist Du dann nicht unbedingt zu alt und die staatl. Ausbildung hängt davon ab, ob Du noch Chancen hast, den Beruf hinterher längere Zeit auszuüben - einige Freunde von mir haben auch noch mit 30 ein staatl. Hochschulstudium begonnen, als das so Anfang der 90er allmählich richtig in Mode kam.

    Jein.
    Egal ob staatlich oder privat - Du benötigst fürs Überleben immer Connections, also schadet es auf keinen Fall, sich in der Szene umzuschauen, Kontakte zu knüpfen, und ganz wichtig: Erfahrung zu sammeln.
    Wie ich schon mal schrieb bringt das reine Üben im "Stillen Kämmerlein" garnichts, wenn dazu keine Auftrittspraxis kommt.

    Technik braucht man immer, keine Frage, Virtuosität ist "nice to have" - aber man muss das Erübte auch auf der Bühne anzuwenden in der Lage sein, dabei spielen Faktoren wie Nervenstärke, Konzentration, Zuhören, Kommunikation etc. ihre Rollen.
    Ich kenne viele Fälle von sehr virtuosen Studien-Absolventen, die dann im realen Berufsleben daran scheiterten, "Petite Fleur" auf Wunsch im Bechet-Sound vorzutragen oder einen Wiener Walzer kompetent auf die Bretter zu bringen.
    Und Jazzern nützen ihre eingeübten Licks herzlich wenig, wenn eine gut gebuchte Cover-Band mit ihnen einfach nur straight abrocken will. :-D

    Umgekehrt ist es jedoch in der Musikerszene wichtig, sich durch besondere oder spektakuläre Spielweise von der Masse zu unterscheiden; da passiert natürlich viel Konkurrenz-Gerangel, Macho-Geprotze und Hahnenkämpfe sind vielerorts an der Tagesordnung, fiese Sachen wie Intrigen und Mobbing keine Seltenheit. :roll:

    Genau - also schnupper am besten einfach mal rein, geh zu Sessions, sieh zu, dass Du in einer Band mitspielst. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Gast

    Gast Guest

    In vielen Städten findet der Schulmusikalsiche Teil an den Musikhochschulen statt. Kurz, man macht dort seine Aufnahmeprüfung und hat dann auch dort die geleichen Dozenten. Mein Freund spielt als Schulmusiker auch in der Hochschulbigband.
    Wie gesagt, regional sehr unterschiedlich.
     
  13. oli

    oli Schaut öfter mal vorbei

    ich glaube, wenn jemand davon träumt MUSIKER zu werden, ist Schulmusik eine fragwürdige entscheidung. Die ganze Misere des Lehrerberufes hängt massgeblich damit zusmmen, das es leute machen, weil sie sich für ihr fach interessieren und nicht, weil sie gerne ihrer zeit mit pubertierenden jugendlichen verbringen wollen. ist bei musik tendenziell besonders schlimm. und führt dann zu menschlichen tragödien ...
     
  14. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    @oli:
    da stimme ich dir zu, das sollte man sich gut überlegen, ob man das mit der Schulmusik wirklich nachher auch als Lehrer ausüben will.
    Als Einstieg in ein Studium ist das aber nicht so dumm (obwohl, wie mehrere auch schon schrieben, die Anforderungen kaum wesentlich geringer sind als im Instrumentalstudium).

    Nur noch eine olle Geschichte zum Thema "Du kannst es schaffen wenn du willst":

    Ich habe 1992 nebenbei mit der Ausbildung zum Kirchenmusiker (nebenamtliches C-Examen) angefangen, vorher noch nie an einer Orgel gesessen.
    Als ich nach einem knappen Jahr meinem ersten Orgellehrer mitteilte, dass mir klargeworden ist, dass das mein Hauptberuf werden müsste, dass ich also eine Aufnahmeprüfung zu einem ordentlichen Kirchenmusikstudium vorhätte, hat er LAUT GELACHT...
    Ich habe dann sofort den Lehrer gewechselt, ein halbes Jahr später die Aufnahmeprüfung an der Hochschule in Düsseldorf bestanden und meinen Traum verwirklicht - bei Beginn des Studiums war ich 26, heute bin ich superglücklich mit der Kombination aus Chorleitung, Orgeldienst und Saxophonunterricht.
    Seit dieser Zeit ist für mich dieser Kalenderblattspruch von Lincoln (glaub ich...) von der Plattitüde zum Lebensmotte geworden: Wir sind zu allem imstande, wozu wir uns von ganzem Herzen entschließen. (Hatte ich auch während des ganzen Studiums an der Wand hängen :roll: )

    Alles Liebe

    Toffi
     
  15. oli

    oli Schaut öfter mal vorbei

    ich denke auch, ein minimum an telent vorausgesetzt, ist es vor allem eine willensfrage. als erwachsener ist man gegenüber einem kind vielleicht biologisch im nachteil, was das lernen angeht, das kann mann aber durch gute übesystematik bis zu einem gewissen grad ausgleichen. wenn jemand will, kann er sich die ganzen basics (tonleitern in terzen, 3er/4er gruppen, drei/vierklänge usw. ) in einem halben jahr draufschaffen. am ende ist es egal, ob man das mit 10, 20 oder 30 jahren gemacht hat, oder ob wielange man dafür gebraucht hat.
     
  16. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    joeka schrieb:

    Warum machen "die Holländer" das anders und m.E. besser?

    Vielleicht "off topic" - aber m.E. gehörts hierher.

    Wie junge Leute, die Musik ( in unterschiedlichen Schattierungen) zum Beruf machen möchten, an renommierten Musikhochschulen in NRW nicht ermutigt werden dies zu tun.

    Im persönlichen Umfeld erlebt:

    Eine junge Frau will Schulmusik studieren, bewirbt sich mit Cello und Klavier zum " Aufnahmevorspiel" an zwei Musikhochschulen in NRW.

    Ergebnis des Vorspiels an der Hochschule A:

    "Cello o.k. - Wie sie sich aber mit diesem Klavierspiel hierher wagen..."

    Ergebnis an der Hochschule B:

    "Wie können Sie sich mit solchem Cellovortrag hier bewerben? Ihr Klaviespiel ist o.k."

    ??????

    Ein junger Mann will Tontechnik studieren. Für "TontechnikStudieren " muss man Klavier spielen können.
    Also bewirbt er sich in einer Aufnahmeprüfung und spielt Klavier. Das vorgestellte Klavierspiel entsprach nicht den Anforderungen der Hochschule. Und das war´s dann.

    Keine Chance - sich den anderen Überprüfungen stellen zu können, die für ein Tontechnikstudium relevant sind.

    Klavier verpazzt - alles verpazzt.

    Sinnigerweise wurde hinsichtlich der zur Aufnahmeprüfung einzureichenden audio- visuellen Arbeiten verlangt,dass man keinesfalls selbst die Musik spielen dürfe, weil es die Aufgabe eines Tontechnikers sei zu hören und aufzunehmen.

    ????

    Warum lässt man Leute, die ein gewisses musikalisches Potential vorweisen können,nicht einfach mal erst anfangen? Wie in Holland?

    Warum kann man mit Abitur alles Mögliche studieren, ohne dass jemand fragt und überprüft, ob man die Mindestvorausstzungen dafür erfüllt?

    Musik und Kunst gehen nicht ohne Aufnahmeprüfung - weil trotz Abitur, Leistungskurse im jeweiligen Fach die Schule bei uns in D und NRW nicht auf "sowas" vorbereitet.

    Wenn aber Aufnahmeprüfung, dann "lediglich" Überprüfung des vorhandenen Potentials.

    Wenn Potential vorhanden ist, sollte es Aufgabe der Hochschule sein, dieses zu fördern und Studierwillige aufzunehmen - anstatt nur Leute zu erwarten, die "das Meiste" eh schon können und nur noch auf die Richtung der jeweilgen Hochschule "eingenordet" werden müssen.

    Nach der verpazzten Klavierprüfung hatte der junge Mann ein Gespräch mit einem der Professoren.
    Sinngemäß äußerte sich dieser:" Wir haben hier ´ne ganze Reihe Leute,welche die Aufnahmebedingungen der Hochschule zur vollsten Zufriedenheit erfüllt haben. Leider hat sich bei vielen im Laufe des Studiums nichts Wesentliches mehr getan - sie spielten bei der Abschlussprüfung wie bei der Aufnahmeprüfung - nur neue Stücke und vielleicht etwas besser."

    ????

    Es scheint sehr ratsam,die prüfenden Professoren vor Beginn einer musikalischen Aufnahmeprüfung zu kontaktieren,ihnen vorzuspielen, einige Unterrichtstunden bei ihnen zu nehmen.

    Um zu erfahren, wo man hinsichtlich des geplanten Vorspiels steht, was man noch kurzfristig machen könnte - und ob weitere Unterrichtstunden "beim Chef" zu größeren musikalischen Einsichten und besseren Chancen bei der Aufnahmeprüfung verhelfen könnten.

    M.E. müssen unsere Hochschulen in D und NRW ein wenig umdenken - und mal über die Ländergrenzen schauen.

    Holland scheint das irgendwie hinzukriegen.

    saxclamus
     
  17. dereiflerinbayern

    dereiflerinbayern Ist fast schon zuhause hier

    In Anbetracht eines sehr guten Freundes, der gerade seinen Bachelor in Jazz-Bass in Amsterdam macht, kann ich meinem Vorredner nur zustimmen. Es gibt mittlerweile viele Eifler Musiker, die den Weg nach Holland und deren Musik-Konservatorien finden.
     
  18. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @saxclamus

    Bei aller Zustimmung zu dem, was Du schreibst: Bei Nichtbestehen der Aufnahmeprüfung kann man eine Prüfung ein Jahr später bzw. zum nächsten Aufnahmetermin wiederholen. Die meisten Studien- und Ausbildungsgänge gibt es zudem an mehreren Einrichtungen (in unterschiedlichen Städten) -"Klavier verpazzt - alles verpazzt" ist deutlich übertrieben...dann geht man eben woanders hin.

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  19. RPJam

    RPJam Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    hier nur noch zur Ergänzung einen älteren Forenbeitrag betreffend. Die RPJam bildet in einer 3 jährigen Ausbildung zum staatlich anerkannten Instrumentalmusiker und -pädagogen aus. In dieser Zeit erhält ein Student über 2400 Stunden Unterricht. Das ganze wird über ein Schüler BAföG (muss also nicht zurückgezahlt werden) gefördert. Nicht wir vergeben die Titel, das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst nimmt die Abschlussprüfungen ab.

    Klar ist dies alles keine Garantie für ein späteres souveränes Auftreten im Musikbusiness, wir machen aber mit viel Unterricht am Instrument und den Abschlussprojekten im 3. Jahr die Tür so weit wie möglich auf, durchgehen muss man immer selber. Mit Dirko Juchem haben wir jedoch einen kompetenten, praxisorientierten Vollprofi im Team.


    viele Grüße

    Andreas Dieruff
    RPJam

     
  20. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Klingt wirklich gut. Und welche Voraussetzungen braucht man, um die Aufnahmeprüfung zu bestehen? Muss man da schon ein Instrument spielen können? Oder lernt man das bei Euch?
     
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