Absteigendes Kulturgut?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Blofeld, 12.März.2023.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ja, an Fasching sind mir solche Spielmannszüge früher auch ab und zu begegnet.
    Noch einmal zurück zu den Musikvereinen. Es hängt sicher wesentlich vom Repertoire ab, ob die Vereine Jugendliche begeistern können, mitzumachen. Und wie gut oder schlecht die Konzerte besucht sind.
    Für mich persönlich käme noch ein weiteres Kriterium dazu - die Anzugsordnung. Selbst wenn ich tatsächlich irgendwelche Ambitionen hätte, in einem Musikverein mitzuspielen, wäre eine Uniform ein absolutes K.O.-Kriterium für mich. Ob es nur mir so geht?
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Für mich auch….

    CzG

    Dreas
     
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Uniform war der letzte Nagel im Sarg meiner Karriere beim Musikzug der örtlichen Feuerwehr.
     
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  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Auch mich direkt ein Ausschlusskriterium.

    Grüße
    Roland
     
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ein kleines Beispiel aus der Modern Music Show:

    Über die Qualität kann man diskutieren. Was aber offensichtlich ist: mein Saxophonlehrer, der das als Dirigent und Instrumentallehrer auf die Beine gestellt hat, kann junge Menschen zum Mitmachen animieren. Der Spaß bei Musizierenden und Zuhörenden ist enorm!
     
  6. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Man braucht nur die richtige Version von Beiseriversofbabilon, dann gefällt es mir. :smil3dbd4e29bbcc7::joyful: Der Text ist eh über alle Zweifel erhaben, aber den verstehen ja die meisten Deutschen nicht, denen das Lied gefällt.

     
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  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich gestehe, dass mir Baisefiforsofbabilon gut gefallen hat, als es 1978 erschien. Außerdem ist das Lied so einfach gestrickt, dass es dem Tanzmugger keinen Übeaufwand abverlangte und überall schnell für beste Stimmung sorgte. Wir hatten es bis Ende der 80er im Programm.
     
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  8. rbur

    rbur Mod

    Nicht euer Ernst, oder?

    Erst beklagt ihr euch über den Verfall der Kultur, und dann erklärt ihr reihenweise, dass euch die Klamotten wichtiger sind als die Musik?
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Doch. Mein voller Ernst. Ich habe mich nicht über „den Verfall der Kultur“ beklagt, sondern habe im Gegenteil Beispiele aufgeführt, wie es auch anders geht, junge Menschen für einen Musikverein zu begeistern. Die schwarzen T-Shirts bei der „Modern Musik Show“ sehe ich jetzt nicht als Uniform. Aber die Anzüge mit ledernen Kniebundhosen samt Hosenträgern, Trachtenjacken und einheitlichen Krawatten, die in vielen Vereinen üblich sind, würde ich mir niemals anziehen.
     
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  10. skimminst

    skimminst Kann einfach nicht wegbleiben

    Gut, dass es jemand sagt! ;)
    Gerade die Musikzüge der Feuerwehren haben oft ein gutes Niveau und die Uniform hat keine militärische Aussage sondern schafft Gleichheit.
    Und ja, auch die Brauchtumspflege zu Schützenfesten und Fasching ist Musik.
     
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  11. rbur

    rbur Mod

    Tja, schade. Bei mir geht es in erster Linie um die Musik. Ist ja ein Musikverein und keine Modenschau.
     
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  12. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Die blaue Uniform war damals das Letzte, was mich an meiner Kapelle/dem symphonischen Blasorchester gestört hätte. Genervt hat mich viel eher der hohe Zeitaufwand für Musik, die ich sonst nie spielen oder hören würde (Märsche und ABBA-Medleys z.B.) und das Marschieren mit dem Instrument (Ja, ich bin Bewegungmuffel beim Musikmachen).
     
  13. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Heute würde ich die meisten Outfits nicht mehr als "Uniform" bezeichnen.
    Was für mich nicht mehr gehen würde sind die alten Militär Verschnitte mit Schulterklappe.

    Heute ist das eher eine schwarze Hose mit Jackett. Das ist für mich auch in Ordnung.

    Wird sich aber auch erledigen. Eine Neuanschaffung ist fast nicht mehr zu stemmen.

    Grüße Gerrie
     
  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Auch bei einer Modenschau würde ich nicht mitmachen, wenn mir die Klamotten nicht gefallen würden, die ich dafür anziehen müsste. ich habe die Erfahrung gemacht, dass man schon allein aufgrund der Tracht, die von den Musikern getragen wird, auf das Repertoire schließen kann. Schon bevor die den ersten Ton gespielt haben.
    Und klar gibt’s da Unterschiede. Vereine mit „modernerer“ Musik kommen i.d.R. nicht in antiquierten Trachtenanzügen daher. Eine dunkle Hose und ein Hemd in einheitlicher Farbe ist etwas Anderes als die von mir in Post #69 beschriebenen Uniformen.
     
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  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Warum machen sie dann eine? :)

    Grüße
    Roland
     
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  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    In meinen Anfängen in den 1970ern waren Uniformen gräßlich.
    Meine erste Uniformjacke im Musikverein fand ich aber saucool.
    Die war von einem ausgeschiedenen, etwas beleibteren Kollegen, in die ich fast dreimal reinpasste, die Ärmel für mich Schlacks aber zu kurz waren.
    Dieser Schlabberlook wurde dann von anderen jungen Kollegen (Kolleginnen gab es damals noch nicht) nachgeahmt.
    So sah unser junger Haufen irgendwie wild aus, vor allem wenn wir noch die bescheuerte Mütze dazu aufhatten, natürlich am liebsten mit dem Schirm nach hinten.
    Darunter waren die Haare immer recht unsortiert und natürlich (zu) lang.
    Irgendwann führten wir noch weiße Socken zu den schwarzen und unbequemen Hosen ein. Auch die Gürtel dazu wurden bunter.
    Das Wohlgefallen der einheimischen Bevölkerung hielt sich in Grenzen.
    Die ersten Mädels die dann endlich in den Verein eintreten durften, fanden uns Jungs aber super cool (das war ja das Wichtigste!!!).
    Der Gipfel für viele war, dass die meisten von uns Wilden nicht mehr zum Bund („Da lernt ihr endlich Disziplin und Marschieren!!!“), sondern als „Vaterlandsverräter“ nur Zivildienst leisten wollten.
    Man wähnte das Dorf dem Untergang geweiht.

    Das Dorf gibt es heute noch, die Musikvereine in beiden Ortsteilen auch, aber da geht es weitaus stromlinienförmiger und gesitteter zu.
    Und die Uniformen, sofern sie überhaupt noch getragen werden, sehen ganz ansehnlich aus.
    Eins ist aber auch klar: Die Musikerinnen und Musiker spielen um Klassen besser als wir damals, weil sie besser ausgebildet sind und nicht mehr so viel Flausen im Kopf haben wie wir damals.
    War aber trotzdem eine schöne Zeit.:)

    In der Neuzeit half ich aber auch schon in einer Soulband aus, bei der eine weiße Hose mit rotem Jackett und Strohhut im Bläsersatz Voraussetzung war.
    Das machte ich nur einmal, aber nicht nur wegen der Klamotten.
    Und in einer Swing-Bigband mit sehr strenger Kleiderordnung, u.a. mit grässlich himmelblauem Jackett, durfte ich auch mal eine Weile mitspielen.
    Das sah dermaßen bescheuert aus, dass ich Sehnsucht bekam nach meinen weißen Socken von anno dazumal. ;)

    LG
    Mike
     
  17. rbur

    rbur Mod

    deine Anforderungen an Modenschauen sind anscheinend nicht besonders hoch gesteckt
     
    Livia gefällt das.
  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Noch als Ergänzung zu meiner vorherigen Meldung in #76:

    In den frühen 80ern kam dann auch das - heutzutage ja unvermeidliche - Dirndl-Lederhosen-Zeugs erstmals auf.
    Da wurde das Oktoberfest auch außerhalb Bayerns zum Jahreshighlight bei dem ordentlich gehupt und noch mehr gezecht wurde.
    Und für uns Musikerinnen und Musiker waren Dirndl und Lederhosen als Outfit Pflicht.
    Die Motorradfreaks unter uns kamen dann mit Motorradanzug (hatte ja auch eine Lederhose) und Helm.
    U.a. klappte einem Posaunenkollegen immer das Visier herunter.
    Und seine Posaune zeigte immer nach oben weil er einen Vollvisierhelm auf dem Kopf hatte.
    Wir anderen konnten vor lauter Lachen nicht mehr spielen.
    Die Weißwurst-Gaudi-Fraktion im Verein war allerdings „not amused“.

    LG
    Mike
     
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  19. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin schon nicht der Anzugtyp, speziell die Hosen sind so gar nicht meins, da würde mir eine klassische Uniform ziemlich gegen den Strich gehen, aber eben nur als Textil, nicht auf einer Meta-Ebene.
    Gegen einheitliche Poloshirts oder eine Kleiderordnung wie z.B. schwarz und optional Sakko hätte ich nichts einzuwenden. Ist aber eben auch eher typisch für Jazzcombos und Bigbands, wo ich sowieso musikalisch zu Hause bin.
    Um bei einer Dorfkapelle o.Ä. mitzuwirken, müsste ich mir eh einen so großen Ruck geben, ggfls. um zeitweise einem Freund einen Gefallen zu tun, dass ich dann die Klamotte als Kröte mitschlucken würde.
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das ist doch mal ein Kernpunkt: Motivation. Wie motiviert man Leute /Jugendliche heute zu musizieren bzw. umgekehrt, wie motiviert man erfahrene Spieler sich für Jugendliche zu angagieren?
    Muss man da heute anders rangehen als vor 30/50/70 Jahren?
    Ist vielleicht die heutige mainstreammucke ev nicht geeignet in einer Formation gespielt zu werden?

    Bzgl uniform. Ich differenziere da zwischen einer Art Tracht bzw gleichem Aussehen auf der Bühne. Letzteres kann jeans und gleiches Shirt sein, aber eben auch schwarzer Anzug mit Fliege. Ersteres sehe ich in den typischen Verkleidungen für spielmannszüge, die mehr oder weniger entweder aus dem historischen Trachten bzw Militäruniformen abgeleitet sind. Letzteres finde ich für mich eher unpassend, ersteres unterstütze ich schon, weil es einen professionellen Eindruck erzeugt.
     
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