Als Anfänger im Musikverein - au weia!

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Ambrosia, 13.Juni.2010.

  1. Ambrosia

    Ambrosia Ist fast schon zuhause hier

    Alternativen gibt es nur sehr wenige - und wenn, dann alle weiter weg.

    Was den Klang der Band anging, dann erinnerte mich das eher (ich meine, ich verstehe nicht viel davon) an eine Art Guggenmusik, oder wie das heißt.

    Allerdings waren bei der Probe einige Leute auch nicht dabei, ich hab auch keine Vergleichsmöglichkeit, da ich das erste Mal in eine Kapelle reingeschnuppert habe. Und vielleicht war auch die Akkustik der Räume nicht gut - doch zufrieden waren die Musiker nicht mit sich, soviel ist sicher.

    Mal sehen, was draus wird. :-D
     
  2. rbur

    rbur Mod

    Wenn sie daraus die richtigen Konsequenzen ziehen und ordentlich üben, dann ist das ja schon der richtige Weg.

    Im Übrigen gibt es bei allen Vereinen Hoch- und Tiefphasen. Ein Verein der kurz vor dem Sterben ist, der muss halt ziemlich unten wieder anfangen. Und wenn man sich Mühe gibt, ist man in 10 Jahren wieder oben. Und wenn man dann mit der Jugendarbeit schlampert, in weiteren 10 Jahren wieder unten.
    Aber das ist alles normal. Und positive Beispiele gibt es genug.
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Solch ein erschreckendes Erlebnis hatte ich auch mal, und zwar in einer Big-Band.

    Da spielte ich bereits drei Jahre autodidaktisch Tenor, bildete mir schon etwas auf meine Fähigkeiten als Saxer ein und hatte auch meine ersten Erfahrungen in einer Amateur-Big-Band (am geliehenen Bariton) hinter mir.
    Nebenbei leitete ich ja meine eigene Schüler-Jazzband und machte bei jeder Jam-Session mit, war also insgesamt kein Anfänger mehr. :cool:

    Durch ein Austausch-Programm meiner Schule geriet ich dann mit 17 Jahren an eine High School in den USA, wo man die Musik wesentlich ernster nahm als bei unserem Gymnasium - jede Woche zweimal Big-Band-Probe als ganz normales Schulfach mit einem Dozenten, der lange mit Woody Herman getourt hatte.

    Aber ich hatte Selbstbewusstsein im Übermaß und folgte entsprechend der Einladung, mal an einer Probe teilzunehmen.
    Ohnehin waren die meisten Mitspieler erst so 15 Jahre alt, also keine nennenswerte Herausforderung für mich "alten Hasen".
    Dass ungefähr die Hälfte der Mitspieler Kinder von Profi-Jazzern waren und sie alle schon wesentlich länger als ich zudem unter kompetentem Unterricht ihre Instrumente spielten, erfuhr ich erst später... :lol:

    Jedenfalls: Der Bandleader teilt neue Noten aus, und während ich noch schaue, wie herum die Blätter gehören und wann welcher Teil gespielt wird, zählt er bereits ein - Tempo über 200 bpm! :-o

    Keine Zeit zum Zählen, kaum zum Mitlesen - doch die Jungs und Mädels spielen, als hätten sie den Titel schon seit langem im Repertoire.
    Der letzte Ton ist verklungen, ich bin völlig baff und beeindruckt von dieser unglaublichen Leistung, da schimpft der Dozent auch schon rum, das Blech hätte die Dynamik nicht ausreichend beachtet, die Saxofonisten ihre Achtel-Läufe zu unsauber gespielt, etc.

    Das war eine sehr intensive und lehrreiche Stunde für mich, meine Selbstüberschätzung war anschließend ordentlich geschrumpft und ich wusste, dass ich noch viiiiel vor mir hatte. :-D

    Seitdem weiß ich aber auch, wieviel Potenzial bereits in Kindern und Jugendlichen stecken kann, wenn man ihre Musikalität nur früh, ausdauernd und kompetent fördert.

    (Natürlich war das eine Privatschule und die erwähnte Big-Band heimste regelmäßig bei entsprechenden "Contests" Preise ein; die Ensembles anderer High Schools, die ich anschließend kennen lernte, waren wesentlich "menschlicher" - und trotzdem...)

    Mein Fazit:
    So ein Erlebnis, in ein Orchester einzusteigen und erstmal kein Land zu sehen, kann eine wichtige und hilfreiche Erfahrung sein. Bangemachen gilt nicht! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  4. Saxorg

    Saxorg Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Ina,

    noch ein Gedanke zu diesem Thema:

    Wenn du in eine Musikgruppe kommst die e r k a n n t hat dass sie hart an sich arbeiten muß um gute Musik zumachen und wo es eventl. sogar ums "Überleben" geht, ist eigentlich ein gute Basis vorhanden. :lol:

    In einem Jahr im Musikzug habe ich leider festgestellt, dass es viele Musikgruppen/züge gibt, die Musik auf "Kreisklassenniveau" machen, aber feiern u. schlucken auf "Bundesligaebene".
    Du weißt schon was ich meine.

    Laß alles auf dich wirken halt die berühmte Nase in den Wind. ;-)

    LG
    Frank
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Kann ich sehr gut nachvollziehen! Seit nach-den-Osterferien spiel ich im Jugendorchester, seit Mai letzten Jahres spiel ich erst Sax. Notenerfahrung hatte ich ein halbes Jahr nur durch Klavierunterricht (schnaaarch) - d.h. so gut wie gar nicht...
    Notenlesen und mitkommen beim Spielen schaff ich auch noch nicht... Bei "Little Brown Jug", das ich vorher nie gespielt hatte, bin ich auch gar nicht mitgekommen... Oder anderem...

    Ich habe auch Probleme, die Pausen genau richtig zu Zählen bzw. einzuhalten... Das lern ich schon noch! :-D

    Das Problem, dass es nichts gäbe zum mitspielen, hab ich in der Stadt Gott-sei-Dank nicht. Ich mach mir Sorgen, ab September wegen Arbeit ins Jugendorchester um 5 zu gehen, was aber sehr wichtig wäre fürs spätere Spielen...

    lg
    Mary
     
  6. Schepperer

    Schepperer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Ambrosia,

    eine ganz andere Herangehensweise als Tipp von mir: Wenn Du mangels Alternative keine andere Wahl hast: Dann geh da hin. Du hast in diesem Fall nichts zu verlieren.
    Du wirst mindestens eines davon haben: Andere Leute kennen lernen, vielleicht die drei oder vier brauchbaren Leute, mit denen Du nach Zusammenbruch der Truppe das Quartett oder Quintett Deines Lebens gründest. Sieh die Truppe wie sie jetzt ist, nicht unbedingt als das Maß aller Dinge, sondern nur als Brücke zu etwas Neuem.

    Grüße, der Schepperer
     
  7. Ambrosia

    Ambrosia Ist fast schon zuhause hier

    Genau diesen Eindruck hatte ich da, da alle an dem Abend und auch an dem Tag der offenen Tür, den sie veranstaltet haben, nur davon sprachen, wie schön das Feiern ist und wie viel dann da so geschluckt wird! :-D

    Ich schau' mal, was draus wird!

    Gruß,

    Ina :-D
     
  8. saxi-do

    saxi-do Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hey,

    ich bin auch ziemlich früh in einen Musikverein - ich spielte erst ein Jahr - und mir ging es genauso wie euch beiden. Anfangs spielte ich einfach mit, was ich konnte und das war o.k. und inzwischen spiele ich seit 4 Jahren 1. Alt. Wenn ihr regelmäßig hingeht, macht ihr sicherlich große fortschritte auch im Zusammenspiel usw.

    Da euer Verein selbst erkannt hat, was sie falsch machen, können sie es jetzt ändern und sich ganz neu gestalten. Sicherlich kommt es natürlich auch auf den Dirigenten an und das "umdenken" von laut auf schön dauert sicherlich etwas, aber ein Versuch ist es wert.

    Wenn es in eurem Umkreis noch andere MV gibt, würde ich mir diese auch anhören bzw. ein Probespiel dort machen.

    Liebe Grüße
    saxi-do
     
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