Am Sound arbeiten

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von JusthadSax, 11.Juni.2013.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Flexibilität hat nichts mit der Grösse der Mundstücköffnung oder Bahnlänge zu tun, sondern mit dem Spieler und seinen Fertigkeiten in Verbindung mit seinem Mundstück. Man kann auch mit einem engen Mundstück flexibel sein im Klang.
    Es wird nicht wirklich helfen Übungen zu nennen, da nicht Jeder mit den gleichen Übungen zu den gleichen Ergebnissen kommen wird. Es wäre erstmal sinnvoll zu hören was der Grundsound ist, denn manche haben die Tendenz eher heller zu klingen andere dunkler, ohne daß sie den Klang schon manipulieren, das hat natürlich Einfluss auf die Mundstückwahl, wenn man viele unterschiedliche Klangfarben produzieren können will. Und es wäre auch hilfreich zu sehen was vom Ansatz her passiert. Auch die Phrasierungstechnik hat einen Einfluss darauf wie man klingt. Es gibt auch nicht das beste Mundstück im Allgemeinen sondern höchstens eines mit dem Du Dich mehr wohlfühlst oder weniger wohlfühlst (ist ja bei jedem was anderes).
    Vieles läuft, denke ich, darüber viel zu hören und zu versuchen den gehörten Sound zu emulieren.

    Lg Saxhornet
     
  2. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Noch mal zum Begriff "disharmonisch", wenn man den gegen "dissonant" austauscht passt das.

    Das kann ich mir aber gar nicht vorstellen. Wo sollen denn diese"chaotischen" Obertöne herkommen?
    Die bisherige Erklärung die ich für schärfere Sounds kenne ist die, das je mehr Obertöne wahrzunehmen sind (die weit vom Grundton entfernten) der Sound schärfer klingt. Dies, weil die weiter entfernten Grundtöne spannugsreichere Intervalle bilden. Steht auch irgendwo so beim Sikora.


    gruß
    dr.dolbee
     
  3. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    also .... irgendwie hatte ich erwartet das praktisch Tipps kommen...
    z.B. nimm zwei Setups.
    oder diese oder jene Übung ...

    aber vielleicht habe ich da ja auch einfach falsche Erwartungen...

     
  4. rbur

    rbur Moderator

    Ich würde auf jeden Fall zwei Setups nehmen, warum sich das Leben unnötig schwermachen.
    Ein Rico Metalite M9 kostet nicht viel und klingt schon ziemlich fies. Blätter zB Fibracell oder Fiberreed Carbon.

    Fürs Orchester was normales, Selmer, Raschèr, Meyer, Expression, da gibt's massig.

    Mit den Obertonübungen kann man lernen, den Anteil der Obertöne im Sound zu regulieren.
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Auch unterschiedliche Setups werden einem nicht sofort Quantenspruenge bescheren. Nur meine Meinung. Und zwar die einzig richtige!
    B!
     
  6. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Brille,
    wieder mal frei nach dem Motto: "Jeder hat ein Recht auf Deine Meinung, wat?
    hi, hi, hi. :duck:
    Aber ich sehe es ähnlich. Insofern hast Du natürlich recht. Unterschiedliche Setup's können meiner Meinung nach aber unterstützen.

    Grüße Taiga
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Meine ich doch auch, aber schau: "einem nicht sofort Quantenspruenge bescheren" steht da oben.

    Das ist nur meine Meinung. Aber eben die einzig richtige!
     
  8. JusthadSax

    JusthadSax Kann einfach nicht wegbleiben

    Mein Ziel ist es ja, das auch ohne nen Setupwechsel zu schaffen.



    Achja, und verwendet das Wort Quantensprung bitte nicht in threats, wo ich unterwegs bin. Das is soo ein bescheuertes Wort, wer sich des ausgedacht hat, der kriegt eine aufn Deckel von mir.

    :topic:

    Es geht darum, während eines Stückes auch mal zu begeleiten, dafür wäre dann ein weicherer Sound angebracht, wohingegen ich für Solos (oder lead-git. Ersatz) eher nen harten Klang brauche.

    Aber ich denke ich komm eh vorwärts. Das geht mir fast ZU schnell.

    Lg
    Martin

     
  9. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ach ja, und verwende "Setupwechsel" nicht in Freds, in denen ich unterwegs bin.

    - War'n Spaß.-

    Dann viel Erfolg bei deiner Entwicklung von Saund

    Brille
     
  10. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Hey JusthadSax,

    wenn Du beim gleichen Setup bleiben willst, dann würde ich mich fast dazu verleiten lassen Dir das hier zu empfehlen, z.B. für Tenor in Größe 7*:
    http://www.musicworldbrilon.de/blasinstrumente/zubehr/mundstckeholz/mundstckefrtenorsaxophon/zinnerstrathonajustotonebahn7.html

    Ich habe es mir damals in den 80ern mit meinem Keilwerth Tenor zusammen gekauft und es war sehr, sehr lange Zeit "mein" Mundstück, weil dermassen soundflexibel durch verstellbare Kammer.
    Kammer zu (Baffle runter): hell, hart, klar;
    Kammer auf (Baffle hoch): dunkel, weich, rund.

    Heute Spiele ich mehr das OL STM NY auf dem Tenor, weil sich meine Soundvorstellungen - gerade beim Tenor - geändert haben. Ich habe dieses für mich sehr gute Mundstück aber immer noch im Petto.
    Außerdem habe ich es mir auch für's Alt gekauft.
    Für mich ... super.
    Es gibt aber auch Spieler die damit nicht zurecht kommen.

    Wie immer: Probieren geht über studieren.

    Grüße, Taiga.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es gibt keine praktischen Tipps weil diese so nicht möglich sind. Lösungen für bestimmte Probleme lassen sich nicht mit einer Schablonenvorlage beheben, da ist Arbeit gezielt an der individuellen Problematik der Person unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten notwendig (und das geht nicht in einem Forum).
    Man muss folgendes wissen und klären:
    - was wird gespielt (Mundstück, Blatt)?
    - welche Musikstile sollen bedient werden (was sind die Anforderungen an Klangfarben und Lautstärke)?
    - wieviel Erfahrung ist bereits vorhanden (lässt sich nicht in einem Forum klären)?
    - wie gut ist der Ansatz, Luftführung und das Voicen (Ansatz, Zungenstellung, Hals)?
    - Wer sind musikalische Vorbilder?
    - wie ist die Grundtendenz vom Klang (eher hell oder dunkel)?
    - Fühlt sich der Spieler wohler ein dunkles Mundstück heller klingen zu lassen, ein hell klingendes Mundstück dunkler klingen zu lassen oder braucht er was in der Mitte (hängt auch davon ab was er primär braucht) ?
    etc.

    Grundsätzlich sind Setupwechsel immer keine gute Lösung, denn jedes Mundstück:
    - intoniert anders
    - hat oft einen anderen Blaswiderstand
    - hat eine andere Ansprache der Töne
    - liegt anders im Mund, wodurch die Muskeln anders gefordert werden
    - reagiert auf Veränderungen im Bereich des Voicen anders
    - reagiert anders in punkto Klangfarbenkontrolle
    - benötigt oft ein anderes Blatt um optimal zu funktionieren (Wechsel zwischen Mundstücken und die gleichen Blätter benutzen geht nicht, also muss man noch mehr Blätter einspielen und zwischen Mundstücken trennen)

    Der beste Tip an den OP von mir wäre: Nimm Dir einen erfahrenen Lehrer, der das mit Dir auscheckt und gezielt mit Dir dran arbeiten kann und vor Ort sieht und hört wo Du stehst und was Du benötigst an Übungen. Meist muss man eine Weile suchen um für sich auch das richtige Mundstück zu finden mit dem man ausreichend flexibel ist.
    Für mich war das viele Jahre lang z.B. auf dem Alto ein normales Meyer, damit konnte ich Klassik, Musical, Funk, Punk, Jazz etc. alles spielen und war sehr flexibel, heute fühle ich mich auf anderen wohler und bin mit einem Meyer nicht mehr so flexibel.

    Lg Saxhornet
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bei dem muss man allerdings sehr aufpassen, daß es dicht am Schieber ist. Meist werden die irgendwann undicht und gehen dann weniger gut wenn man Pech hat.
    Lg Saxhornet
     
  13. TheSteamer

    TheSteamer Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke nicht, der Punkt liegt auf –periodisch-.

    Lese das mal bitte:
    http://de.wikibooks.org/wiki/Grundlagen_der_Akustik:_Obert%C3%B6ne_und_Fourier-Analyse

    @deraltemann

    Na die Übungen werden ja immer wieder genannt.
    http://www.saxophonforum.de/forum/viewtopic.php?start=0&topic_id=16237&order=ASC&status=&mode=0

    @allgemein

    Für Jene, für die Obertonübungen zu guter letzt in einer `altissimoistischen Piepsigkeit` enden, was zu guter letzt von jeder Lead Gitarre platt gemacht wird.

    Oder Jene die da fragen, `Ist da sonst überhaupt nichts mehr`, was sich irgendwie einer voluminösen röhrenden/kreischenden Blues-Rock Gitarre angleicht, als dieses eher klare„ aus dem letzten Loch pfeifende Suraigu “ ?

    Ein beliebtes Mittel um zu `rocken` sind Mehrklänge, in damaliger Zeit auch `Overblow` genannt.
    http://www.saxophonforum.de/modules/smartsection/item.php?itemid=154

    Hierbei gibt es jenseits irgendwelcher elektronischer Effekte, den Effekt mehrere Töne auf fast gleichem Level erklingen zu lassen, also Grundton und Teilton.

    Die ausgereifte `schmutzigste` Variante setzt auf absolute `Aufhängung` eines Teilton zum Grundton und bei entsprechender Übung kann eine Gitarren Rückkopplung erzeugt werden. ;-)

    #Als erstes möge man vermeiden die Bogenoktavklappe zu drücken um eine saubere Cuttung der oberen Oktave entgegen zu wirken.
    Man spielt quasi stetig überblasen und summiert somit die tieferen Teilfrequenzen hinzu.


    Hierbei möge man die Position der Lippen eher auf den längsten Ansatzpunkt setzen aber durchaus variieren bis die Summierung oder der Mehrklang auftritt.

    Und ja, am Anfang ist ein wenig Brutalität erforderlich, bis man es raus hat bei welcher Ansatzstellung es besonders gut kommt.

    Wollen wir nicht gleich ausgefeilte Varianten eines Hendrix oder Van Halen imitieren, Blues –Rock ist eine gute Kinderstube!

    Man möge beginnen mit einem einfachen Stück und z.B. dem Lauf von Santana folgen, dabei immer versuchen den Sound des Saxophons in die Klangrichtung der Gitarre zu rücken:

    http://www.youtube.com/watch?v=IM6tQH6o1GU


    Es sein nicht unerwähnt, das es nicht mit allen Saxophonen und MPC geht, eher mit den älteren US Kannen und natürlich parabolischen Hörnern.

    Hierzu ein kleiner Test:
    Man spielt das tiefe Bb mit Oktavklappe, wenn dieser Ton (eigentlich ohne Oktavklappe li. Hand gegriffen) sofort voll und voluminös im Zentrum (+/- 10 cent) landet, dann ist das Setup
    sehr gut geeignet, ansonsten bedarf es längerer Übungen.

    Grüße the Steamer
     
  14. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Danke saxhornet für den Hinweis. Finde ich wichtig und habe ich vergessen.
    Gehört habe ich davon auch schon.
    Bei mir sind allerdings beide dicht, was mich natürlich freut. Daher habe ich nie schlechte Erfahrungen mit diesen Mundstücken gemacht.
    Aber Du hast Recht, man sollte wissen das das passieren kann und darauf hinweisen.

    Grüße, Taiga

     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin

    Ich wollte eigentlich "disharmonische Oberwellen" schreiben, dann haben sich meine Finger irgendwie verselbständigt, und meine Gedanken waren schon längst wieder woanders.

    Auch dieser Begriff wird sicherlich nicht auf allgemeine/spezielle Zustimmung stoßen. Am Besten ich hätte nur geschrieben:
    Kiefer vor: Ton wird rotzig oder pratzig, aber eben nicht (unbedingt) schärfer.

    Das Alles würde ich gerne mal demonstriert, vorgeführt, zu hören bekommen.

    Gruß,
    Otfried
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hängt vom Spieler und seiner Kontrolle ab. Ich kann durchaus auf diese Weise deutlich schärfer klingen ohne daß es dabei rotzig oder pratzig wird. Das passiert erst ab der Überschreitung eines bestimmten Punkts. Aber bei Kieferbewegungen, egal in welche Richtung reichen schon kleinste Bewegungen um Veränderungen herbeizuführen.

    Lg Saxhornet
     
  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ xcielo

    "Ton wird rotzig oder pratzig, aber eben nicht (unbedingt) schärfer."

    Bei mir wird er definitiv nicht "rotzig oder pratzig" (auch nicht bei meinem
    Lehrer, wenn er mir die Übung vormacht).

    Er wird auf jeden Fall "härter", ob das auch "schärfer" in Deinem Ohr bedeutet,
    weiss ich nicht. Das hängt sicher auch davon ab, was man darunter versteht.
    Ich würde es schon auch als "schärfer" bezeichnen.

    CzG

    Dreas
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @ Dreas

    Mglw. meinen wir was ganz Verschiedenes. Ich gehe von einer Normalstellung aus. Kiefer zurück geht dann (irgendwann) in den Subtonebereich, den du in einem vorigen posting angesprochen hast. Soweit hast du natürlich Recht.

    Kiefer nach vorn von dieser Normalstellung macht den Ton (bei mir jedenfalls, wenn ich sonst nix verändere) eindeutig rotziger, nicht schärfer.

    Da ich für mein neues Spielzeug ja gerade einen Testaufbau hier stehen habe, habe ich es auch mal aufgenommen, auf dem gegriffenen E'.

    http://www.tumbando.de/kiefer2.mp3

    @saxhornet
    ich glaube dir gerne, dass du das kannst, das war aber nicht die Frage ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ Xcielo

    Hallo Otfried,

    gut, dass wir darüber gesprochen haben und Du die Einstellung gemacht hast.

    Klingt bei mir ähnlich. Ich empfinde das nur nicht als "rotzig" (das ist für
    mich "growlen") sondern als "härter".

    Tja, beim Wein sagt einer, "der ist sauer" ein anderer bezeichnet ihn als
    trocken.

    Mal schauen, mach vielleicht auch eine Aufnahme.

    CzG

    Dreas
     
  20. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ xcielo

    Hallo Otfried,

    so klingt es bei mir. Auch geriffenes e auf dem Tenor. Mundtück ist das
    RvB.

    Mundstücksound

    CzG

    Dreas
     
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