Anekdoten von euren übelsten Spielpannen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11378, 27.Januar.2016.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    @Roland

    Vielleicht erklärt das ja, wieso auf meinem Sopran die "große" Cis Klappe bapperte und nicht die kleine Gis Klappe.
    Beim Bariton bleibt der meiste Sabber ja in dieser Schleife oben hängen. Vielleicht schützt das ein wenig vor Klappengebapper.
    Ich werds mal beobachten.

    ;-)
    Isach
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Bei meinem Soprano ist es auch immer das tiefe Cis und nie das Gis, das könnte beim Soprano typisch sein.

    Aber jetzt bitte keine Fachdiskussion hier, ich mag noch mehr Anekdoten lesen! :p

    :topic:
     
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  3. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Deswegen klingen Sopranos immer "etwas eigen" ----- weil da die Cis- und Gis-Klappe vertauscht sind................................
     
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  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Meine Pannen halten sich glücklicherweise in Grenzen, wenn ich mir das so überlege...
    Die größten Pannen sind mir bei der Matthew Herbert Big Band passiert, wenn ich was anderes machen musste als Saxophonspielen:
    Zum Beispiel beim Ballon Song - hier ist ein Video (bei diesem Gig bin ich aber nicht dabei):

    Ich hatte also den Ballon und wollte ihn aufblasen, und kriegte es beim besten Willen nicht hin! Mein Nebenmann musste mir mit dem Anfang helfen und hatte eigentlich genug mit seinem Ballon zu tun!
    Bei diesem Stück

    mussten wir die Bloulevardpresse zerschreddern und die Papierfetzen durch die Gegend schmeißen. Einer meiner Fetzen landete nun ausgerechnet im offenen Flügel und legte mehrere Töne lahm - erst am Ende des Stücks konnte der Pianist den Flügel wieder spielbereit machen...
    LG Juju
     
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  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Stimmt, sonst hättest du dein Altsax ja nicht verkauft... :rolleyes:
     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wir hatten eines unserer ersten Konzerte mit der Uni-Bigband. Meine Nachbarin war total erkältet und bat mich spontan ihr Solo in "All about the blues" zu übernehmen. Ich fragte sie nach der Tonart.

    Und schon war ich dran... Nach ein paar Tönen war mir klar, dass sie Alt und ich Tenor spielte...

    Ich habe einfach in der falschen Tonart zu Ende gespielt. Ich bekam sehr viel Applaus, der Dirigent grinste und eine Kollegin fragte mich hinterher, wie ich auf dieses "genieale" Idee gekommen bin.

    Peinlich?
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Etwa in der gleichen Zeit hatte ich meine erste Jazz-Band.

    Konzert in der damaligen kleinen Szenenkneipe, rappelvoll, gute Stimmung und abendliches Sommerwetter.

    Beim Opener spielte ich Congas. Nächstes Stück ein Blues. Band fängt an und ich finde mein Saxofon nicht!

    Ich zur Band "Weiterspielen und nicht aufhören!!"

    Schnell rüber auf die andere Strassenseite in den Musikladen, wo mein Sax stand und da die Musik auch dort zu hören war, spielend langsam durch das Publikum zurück zur Band.

    Das Publikum war von dieser nicht geplanten Einlage total begeistert.

    Peinlich?
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wenn man in Erinnerungen schwelgt...

    Auftritt mit Rockband, Sax mit Klemmmikro und Funk.

    Ich höre nichts auf meinem Monitor und der Mischermensch kriegt nichts mit.

    Ich mit Sax runter von der Bühne und zu ihm hin. "Wecke" ihn etwas genervt. In dem Moment merke ich, dass jetzt mein Solo kommt.

    Mikro an und hinten vom Mischpult ins Publikum gespielt.

    Publikum war wieder begeistert...

    Peinlich?
     
  9. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    War zwar nicht der peinlichste Moment, aber mit Sicherheit der größte Schrecken, den ich beim Spielen bekommen hatte:
    Abschlussprüfung an der Hochschule, ich spiele u.a. Stockhausens "Knabenduett" mit meiner Mitstudentin (falls Du das hier liest - liebe Grüße!). Wir haben fleißig geprobt, aber irgendwie nicht so ganz den Zugang zum Stück gefunden, ich jedenfalls nicht. Entweder zu jung, zu weiblich für den Titel, zu schlecht ... naja ...

    Aber bei den modernen Sachen redet man sich ja in so einer Situation gerne ein, dass die Details nicht von jedem gehört werden und mögliche Fehler gar nicht auffallen, wenn man nur überzeugend spielt

    Während der Prüfung überlegte ich mir noch, wo mir der Name des externen Gastprüfers Hugo Read zuletzt immer unter die Augen gekommen ist ... und beim Aufklappen der Noten habe ich ihn dann wiederentdeckt:
    Auf einem Bild mit Simon Stockhausen, denn die beiden hatten das Stück, welches Karl-Heinz Stockhausen für seinen Sohn komponiert hatte, als KINDER uraufgeführt.

    Irgendwie haben wir das über die Bühne gekriegt und Hugo Read ist auch nicht aus dem Raum gerannt, aber an den Schrecken erinnere ich mich heute noch.
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Oh ja, die klebende Gis-Klappe.
    Die sorgte bei mir auch schon einmal für einen peinlichen Moment. Am 26. Juli 2015 fand auf dem Kitzinger Marktplatz das Abschlusskonzert des Saxophonfestival statt. Bei dem Abschlusskonzert spielten die Teilnehmer in wechselnden Formationen Stücke, die sie während des Festivals zusammen mit den Dozenten eingeübt hatten. Ich war quasi bei allen Formationen mit dabei. Auch bei einer kleinen, bei der ich der einzige Tenorist war.

    Und genau da klebte meine Gis-Klappe! MEGAPEINLICH!

    Ich hatte der Gis-Klappe nie besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen, da ich von meiner Medusa gewohnt war, dass die Klappe zuverlässig zwangsgeöffnet wird. Die hat 10 Jahren noch nie geklebt.
    Zum Saxophonfestival hatte ich aber nicht die Medusa dabei, sondern diese Taiwan-Tröte, die ich erst wenige Tage zuvor gekauft hatte. Und die hat eben keinen Gisklappenantipappenmechanismus :)

    Bis zu diesem Moment waren für mich Schilderungen über klebende Gis-Klappen vom Wahrheitsgehalt etwa vergleichbar mit Schilderungen über die Stadt Bielefeld.... :)

    LG Bernd
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 11397

    Gelöschtes Mitglied 11397 Guest

    Hi Leute, ich bin neu hier und musste natürlich gleich mal lesen, was euch so passiert ist. Gott sei dank, bin ich nicht der einzige, der ins Fettnäpfchen tritt. Hier meine Geschichte... eigentlich bin ich Bluesharpspieler und erst seit ca. 18 Monaten mit dem Sax unterwegs. Bei der Probe 1 Tag vorm Gig (ich hatte grad mal 3 Monate mit dem Sax Bekanntschaft gemacht) meinte die Band, dass ich an einer bestimmten Stelle kurze Licks mit dem Sax einstreuen könnte. Okay der Gig kam, der schräge Mollblues auch und alle waren total aufgeregt. Und genau an der Stelle, wo meine erste Einstreuung kam, regelt der Mann am Mischpult die Band runter und mich hoch und ich musste solieren... und plötzlich wird aus dem 8 Takter irgendwas völlig anderes...
     
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  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    @Bereckis : ich würde sagen, die Situationen immer gut gerettet. Man kann den Leuten viel verkaufen, wenn man es nur mit Überzeugung tut. Und vielleicht waren das ja auch Anregungen über die Gestaltung von Auftritten...

    "Auftritt" ist bei mir jetzt noch nicht wirklich das Thema... in der Kirche hab ich bis jetzt einmal gespielt, und da auch nur ein Stück. Es hatte sich eine "Saxophonistin" bei einer Messe angekündigt, wo ich Kantor war, und ich hatte selbst schon mit dem Gedanken gespielt, das Sax mitzunehmen. Angesichts der Ankündigung dachte ich, na, da brauchst mit deinen bescheidenen Kenntnissen nicht anrücken. Dann stellt sich bei der Probe heraus, dass die auch noch nicht so toll spielt, und die spielt auf einem C.Giant(!)-Tenor mit Beipackmundstück, das sie vom Verein(!) geliehen bekommt - welcher Verein legt sich Aldi-Saxe zu?!?
    Wie dem auch sei, den größten Teil der Messe hat sie unterstützt, nur zum Auszug sollte ich dann mit ihr im Duett spielen - am Alt, also auf meinem "schwächsten". Dachte mir aber nach der einzigen Probe (wo ich noch kein Sax mithatte), ich spiel am Alt allemal so gut wie sie am Tenor, und das Stück war ein einfacher Kanon, den wir eben dann als solchen spielen sollten.
    Wir trafen uns dann eine dreiviertel Stunde vor der Messe - locker genug Zeit, alles auszuprobieren. Wenn man alles mit hat... irgendwas hatte ich nicht mit, war es das Mundstück, oder was auch immer, jedenfalls musste ich noch einmal heim. Ist nicht weit, aber Zeit braucht es auch. Dann noch schnell-schnell probieren: zusammenstimmen - sie war irre hoch gestimmt, die begleitende Gitarre schon auf das Sax gestimmt, also ich auch rauf, was gerade noch geht. Dann durchspielen: mein cis" ist zu tief! Ist mir bei den kaum hörbaren Jazz-playalongs nie so aufgefallen. Und ich hab eh schon insgesamt eher hoch intoniert, weil die so hoch gestimmt war und ich mit dem Mundstück nur knapp hinkam. Wie komm ich da bloß rauf?
    Irgendwie hab ich das zum Auszug dann erträglich hinbekommen, genau gestimmt hat das aber trotzdem nicht. Und nachdem sie jetzt auch nicht sooo super gespielt hat, hat es wohl soweit gepasst.
    Aber da fängst schon zu schwitzen an... "wie krieg ich den Ton bloß hin"?

    Seitdem ist Intonation ein viel wichtigerer Teil in meinen Übungseinheiten...
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    @visir Apropos stimmen...

    Ich hab mal auf ner Jam Session Alt gespielt, direkt nachdem ich eine Bigband Probe mit Tenor hatte. Danach waren meine Ohren völlig desorientiert. Ich fang an irgendein Stück zu spielen....es stimmt perfekt....
    bloß einen Halbton zu tief! Weil ich einen Halbton tiefer aus dem Instrumet erwartet habe. Ich habe die Note nach meinem inneren Ohr nach unten gezogen. Das habe ich aber natürlich gleich korrigieren können.

    Noch eine Bigband-Geschichte: Wir spielen ein schwere Passage, als ich gerade zum ersten Alt gewechselt habe. Ich spiele gut...bloß starrt mich meine Nachbarin ganz merkwürdig an.
    Ich habe nämlich auswendig die zweite Stimme gespielt, wärend ich ganz konzentriert auf die Noten geschaut habe. Da habe ich realisiert wie wenig ich vom Blatt lese...Seitdem habe ich keine Angst mehr, im Notfall Bigband-Arrangements auswendig zu spielen.
     
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  14. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Letztes Jahr an einem Advent-Wochenende:

    Spielort: Eine Kirche, voll besetzt
    Solist: Saxophon
    Repertoire: getragene und feierliche Stücke
    Publikum: Wartet gespannt..... Stille.....

    Ich werde angesagt und greife zu meinem Saxophon um es aus dem Ständer zu heben. Mit dem Ärmel bleibe ich am Blatt hängen und -ggrrrnnnnarrrz- sagte das Blatt.
    Da äußerlich vorerst nichts zu sehen war beginne ich zu spielen: "Das Vaterunser"... gleich zu Beginn und danach zwei weitere langsame Spirits je 3-4 Minuten lang.
    Was ich nicht gleich sehen konnte war, dass das Blatt eingerissen war. Der Sound den ich damit produzierte passte eher in den Bereich Roch´n Roll als in die Kirche. Da nun keinerlei Zeit blieb ein neues Blatt einzulegen, versuchte ich nicht zu sehr zu "röhren" und zu "schnarren" um ersten drei Titel entsprechend "feierlich" klingen zu lassen. Ehrlich gesagt, dies gelang mir nur mit mäßigem Erfolg. Zum Glück hatte ich dan Pause und mein Reserveblatt kam zu Einsatz.
    Dennoch beschäftigt einen diese Panne auch weiterhin, man kann nicht alles ausblenden und will jetzt alles richtig machen... Der Gedanke bohrte also auch weiter im Hinterkopf und wartete auf den (un-)passenden Moment.
    Konzentriert ging es wenig später an einen langen Lauf und .... der(un-)passende Moment war gekommen .... kleiner Finger verfehlt die Gis-Klappe...das Timing gerät durcheinander...die rechte Hand weiß dass sie jetzt eigentlich die Seitenklappe vom Hb drückern muss... linke Hand war aber noch woanders....mmhpfffrrrbb ...und die nächsten 3-4Noten (16tel) gehen ebenso schief. Und das auch noch in einem Moment wo man es aber ganz genau hören konnte.

    Alles hielt die Luft an! Ich konnte es richtig spüren obwohl alles wirklich nur ein Bruchteil einese Sekunde dauerte. Dieses verkrüppelte -mmhpfffrrrb- hing regelrecht in der Luft.

    Ich wünsche Euch fehlerfreie Auftritte!

    René
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    @ReneSax
    Ich war vor etwa zwei Jahren bei einem Konzert von James Carter im Birdland, New York. Der hatte gefühlt so alle 5 Minuten sein Blatt gewechselt, teilweise auch mitten im Stück, als der Organist sein Solo hatte. Der Bühnenboden war übersäht mit fortgeworfenen Saxophonblättern (alles Rico Plasticover). Es schien ihm aber wenig auszumachen.
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich hab da auch noch so ein unverarbeitetes Erlebnis. War zwar keine Auftrittspanne, aber eine hochnotpeinliche Situation.

    Irgendwann in den späten 60ern wurde ich gefragt, ob unsere Band die Hohennheimer Singmesse in der katholischen Kirche in unserer Stadt spielen könne.

    Das war zur damaligen Zeit äußerst revolutionär. So mit Schlagzeug und Stromgitarre und langen Haaren.
    Aber die kirchlichen Würdenträger wollten damit demonstrieren, dass sie Neuem gegenüber aufgeschlossen sind und wollten wohl ein wenig Staub aus den Altaren und Talaren bürsten :)
    Wir berieten, wie wir das anstellen könnten, so ganz ohne Melodie-Instrument. Unser Schlagzeuger hatte die Idee, dass sein Bruder als Saxophonist das machen könne.
    Okay. Wir setzten uns zusammen, sichteten die Noten, probten die Hohenheimer Singmesse ein paar Mal und sagten zu. Ja, machen wir.

    Der erste Auftritt in der Kirche der Kernstadt verlief noch pannenfrei. Beim zweiten Auftritt in einem Teilort passierte es dann. Wir spielten die Singmesse und die Gemeindemitglieder wurden immer unruhiger. Rutschten teilweise auf ihren Bänken hin und her.
    Der Pfarrer schaute mich ziemlich böse an. Ich war mir keinerlei Schuld bewusst. War doch alles wie beim letzten Mal.

    Irgendwann kam einer der Messdiener zu mir und flüsterte mir zu, dass ich doch bitte einen Schritt zur Seite gehen solle. Ich würde da ein Licht verdecken, so eine Art Auge, durch welches Gott in die Gemeinde blickt....

    Als Unkatholischer waren und sind mir deren Sitten, Riten und Gebräuche halt nicht geläufig.

    LG Bernd
     
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  17. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Über was man sich so aufregen kann. Bei uns hat bei einem Auftritt in der Kirche einer dem ewigen Licht mit dem Kopf einen richtig schönen Stoß verpasst, als er drunter durch ging.
    Die Reaktion des Pfarrers war, dass er die Messe nicht mehr richtig weiterhalten konnte, da er immer wieder zu lachen anfing, da er das so lustig fand...
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Februar.2016
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dazu muss man nicht nur katholisch sein (bin ich auch), sondern die konkreten Bräuche dieser einen Kirche kennen - hätten sie euch sagen müssen.

    Bei mir ist momentan, weil es meine ersten sind, Auftritt = Kirche = Panne.
    Neulich, am Faschingsonntag, hab ich wieder mitspielen dürfen (mit der Gitarristin und Vorsängerin), diesmal ohne andere Saxophonistin und daher auf "meinem" Tenor. Wir hätten vielleicht etwas früher als Samstag anfangen sollen, zu entscheiden, was wir machen... aber waren ja alles ganz einfache Melodien, Sachen, die die Leute ja mitsingen. "Erste gemeinsame Probe" und "Einspielen vor der Messe" fiel in dem Fall dann zusammen. Ein wenig "klingend spielen" dabei... am Tenor jetzt auch nicht die große Hürde, einfach einen Ton "höher" greifen. Die D-Dur-Stücke hat dann die Gitarristin für sich transponiert - die ist eh souverän.
    Also alles nicht aus der Welt, insbesondere, weil die Melodien eh einfach waren. Natürlich gewisse Spannung drin: erstmals alleine mit dem Sax vor Leuten spielen - wenigstens ein nichtzahlendes und wohlwollendes Publikum.
    Und ich hatte diesmal tatsächlich nichts vergessen, sogar manches doppelt und dreifach mit!

    Plan war, beim Einzug ein Vorspiel zu spielen, dann setzen eh die Leute ein, zwei Sachen zur Kommunion, ein Danklied, und zum Auszug noch einmal das Danklied instrumental, den Rest singe ich einfach mit - da oder dort zweite Stimme, das ging "sowieso". Beim Spielen warem kleine Verspieler dann dabei, aber nicht tragisch. Aber: zwischen erstem und zweitem Einsatz fast die ganze Messe Pause am Sax... und ich wusste schon, ich muss schauen, dass dann mein Blatt wieder feucht ist. Und ich habe auch wirklich darauf geachtet! Und wirklich ausgetrocknet wars nicht einmal... Dann Einsatz beim ersten Stück zur Kommunion, in der oberen Oktav: "böööh". Hä? Seit wann haben wir Eichhörnchen in der Kirche, und was macht so eines in meinem Sax? Zumindest hat es so geklungen, als wäre eines drin. Abbruch, Neubeginn: "bööööh". Wurscht jetzt, einfach weiter, und schauen, doch noch einen ordentlichen Ton zusammenzubringen, was dann nach ein paar Tönen auch ging. Wir bekamen dann sogar am Ende der Messe Applaus und Lob...

    Zu meinem missglückten Einsatz: Ich nehme an, nicht nur das Instrument war "ausgekühlt", sondern auch ich, und ich hatte einfach den Ansatz nicht mehr parat. Kann man dagegen eigentlich was tun? Kann man sich irgendwie lautlos wieder "aufwärmen"?

    Jedenfalls betrachte ich das als wichtige Praxiserfahrungen, die man halt daheim beim Üben einfach nicht machen kann.

    Kleines Nachspiel: während ich dann mein Sax trocknete und wegräumte, hörte ich von der Sakristei rüber die Gitarristin mit dem Pfarrer diskutieren. Hat ihm nicht gepasst, dass oder wie ich gespielt hatte? Hätte mich eher gewundert, er ist da nicht heikel. Es war was anderes: weil ich mich um mein Sax(-Blatt) gekümmert hatte, kam ich zum Friedensgruß nicht zu den anderen Anwesenden, das hat ihn gestört...
     
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  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Zumindest wärme ich vorher das Instrument auf, in dem ich lautlos(!) Luft durchpuste, das Blatt wird angefeuchtet, kurzer Check, ob die Gis und Cis-Klappe tun und Blattschraube fest ist.

    Hm, also, ich habe schon öfter in einer Kirche gespielt. Je nach dem, wie die Auftrittssituaton ist, ist es sinnvoll, dass z.B. die Band sitzen bleibt. Damit nicht der Drummer oder Keyboarder versehentlich sein Equipment durch die Gegend kickt. Safety first. Der Organist steht ja auch nicht auf, wenn die Gemeinde aufsteht, er muss ja den großen Kasten bedienen.

    Wenn ihn das stört, dann soll er seinen Gottesdienst halt ohne Musik machen ... :)

    Grüße
    Roland
     
  20. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Nagut, bei Pannen und peinlichen Situationen kann ich auch mithalten. Und das nicht zu knapp......

    Wir hatten gerade ein Stück beendet bei dem ich auf dem Tenor die letzten Töne spielte. Nun habe ich Tage an denen ich relativ "trocken" spiele und andere an denen ich sabbere wie der Pawlow'sche Hund. Weiss auch nicht warum das so ist. Dies war so ein Tag. Hatte schon bei den letzten Tönen ein leichtes Sprazzeln im Mundstück gespürt. Ich habe die Angewohnkeit in so einer Situation die Luft durch mein Mundstück zurückzusaugen. Da ich in Gedanken schon beim nächsten Stück war das gleich mit dem Sax beginnt dachte ich nicht an die aufgedrehte PA und saugte.

    "Schlüürrrrffffffff" machte es in beträchtlicher Lautstärke in den Lautsprechern. Der Bassist über sein Background - Gesangsmikro und meinte "Unser Saxer ist doch ein richtiges Ferkel, Näch?"

    Leises Gekicher bei den Zuhörern, roter Kopf und Bassistenmordgedanken bei SlowJoe......


    SlowJoe
     
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