Ansatz und Intonation

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 29.Oktober.2011.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...Du solltest Deinen total übersteigerten Ehrgeiz etwas zügeln was Toptones anbetrifft... :lol:

    an der Intonation würd ich schon versuchen zu feilen, wenn ich Dich wäre. WOhlfühlen alleine reicht nicht. Das ist ja kein Wellnesshotel sondern ein Musikinstrument. Und da gehört auch Intonation dazu, auch wenn es nicht besonders spassig oder leicht ist. Und da musst Du Dich halt bei jedem Instrument einarbeiten . Wenn jeder im Ensemble sich intonationstechnisch anders wohlfühlt, wird das schon ein lustiges Festlein werden... :lol:
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Thomas,

    ohne Frage! Klar, saubere Intonation muss sein. Stört mich ziemlich, wenn ich bei den Aufnahmen höre wo ich noch am "rumeiern" bin.

    Und hinzu kommt das sich mein Hören zwischenzeitlich weiterentwickelt hat. Ich höre heute Intonationsschwankungen die mir vor 12 Monaten gar nicht aufgefallen sind.

    Mir ist jetzt durch das Rumprobieren mit dem Stimmgerät bewusst geworden, welchen Einfluss ich durch Ansatz, Rachenstellung etc.
    ich auf die Tonbildung habe.

    Zunächst verunsichert das. Aber langfristig, so denke ich, verbessert das das Gefühl im Umgang mit den Tönen.

    Sonnige Grüße,

    Dreas
     
  3. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Ja, da gehört eigentlich ein dicker Rahmen drum. :) Im Kehlkopf fängt's an. Was man da versaut, kann man mit Lippen nicht mehr gut kompensieren.

    Da kann ich den Liebman *) empfehlen.

    Liebe Grüße
    Roland

    *)
    http://www.saxophonforum.de/modules/smartsection/item.php?itemid=24
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Na ja,

    mit Einschränkungen! Liebman hat halt alles von seinem Lehrer Joe Allard abgeschrieben. Da ist nicht so viel Eigenes drin.
    Da ich selbst eine Zeit lang bei Joe studiert habe kenne ich das Zeug und bin der Meinung, dass da ziemlich viel "BS" mit dabei ist.

    Oder würde Liebman sont klingen wie Liebman klingt?
    (Wie immer man dieses Statement auch auslegen will)

    Grüße,
    ewiator
     
  5. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Interessant. Welches Buch von Allard ist denn empfehlenswert?

    Grüße
    Roland
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo ewiator,

    da sprichst Du aber ein Thema an - geht mir wohl ähnlich wie Dir, jedenfalls habe ich aufgrund des Klangs von Herrn Liebman sein Buch noch nicht angefasst. :roll:

    Das ist ja fast so, als würde der Blin... - nee, lassen wir das lieber, ist ja alles irgendwie Geschmackssache. :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Auf dem Sopran klingt Liebman total toll - finde ich.

    Aber auf dem Tenor! Da gefällt er mir überhaupt nicht!
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Tröt,

    vielleicht habe ich auch bisher nur die falschen Sachen von ihm gehört, kann ja sein.
    Hast Du mir vielleicht einen Link zu einer Aufnahme von ihm, die Dir gut gefällt?

    Ansonsten natürlich: :topic:

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Bin zwar nicht direkt angesprochen, aber einer meiner Lieblingsplatten ist:
    Liebman/Copland
    "Bookends"

    Hab' ich schon in einem anderen Fred empfohlen, ist aber trotzdem gut.

    Grüße
    Roland
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Hallo Roland,

    soweit ich weiss hat Joe Allard selbst keine Bücher geschrieben. Sonst wäre vielleicht das Mysterium um ihne herum zusammen gebrochen.

    Es gibt allerdings ein Video, das auf YouTube kursiert. Es heisst "Joe Allard - the master speaks".

    Konkret widerspricht meiner Ansicht z.B. (als ein einzelnes Beispiel von vielen), dass Joe für hohe und tiefe Töne das Mundstück herein und heraus bewegt. Dasselbe tut er für leise und laute Töne.

    Das Herausziehen des Mundstücks bei tiefen Tönen macht den Ton aber leiser, lässt ihn schlechter ansprechen und verändert den Klang in Richtung Subtone. Was tut man also wenn man gleichwertige Töne mit crescendo nach unten spielt? Man zieht das Mundstück heraus und schiebt es gleichzeitig hinein? Also gar nichts?

    Ich sehe es so, dass Lautstärke und Klang zwei individuelle Parameter sind, die unabhängig voneinander zu kontrollieren sind: Lautstärke durch den Luftdurchlass mit den Stimmbändern (wie beim Singen) und Klang durch die Fläche der Dämpfung des Blattes durch die Unterlippen.

    Bei Joe Allard oder Liebman ist das alles dasselbe und funktioniert leider auch nur mit eingeschränktem Dynamikbereich (tief = leise, Subtone; hoch = laut [tendenziell]).

    Grüße
    ewiator
     
  11. rbur

    rbur Mod

    Das kann man ruhig mal machen. Er stellt Techniken vor, mit denen man seinen eigenen Sound finden und entwickeln kann.

    Der Buch heißt ja auch "Der persönliche Saxophonsound" und nicht "Der Liebman Saxophonsound".

    Im Unterschied zum Raschèr wird auch einfach mehr erklärt.
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    über das Thema kann man ja dicke Bücher schreiben, und vor allem, es gibt kaum 2 Saxophonisten, die zu gleichen Schlussfolgerungen kommen.

    Meine Sichtweise hier ganz kurz:

    Ich stimme mein Instrument immer auf einem gegriffenen G' und G''. Dann ist die systematische Abweichung im Mittel am geringsten.

    Den Rest mache ich immer und grundsätzlich nach Gehör, durch Oktavübungen und andere Intervallübungen, durch Abgleich mit einem Klavier, und durch Abgleich im Zusammenspiel in der Band.

    Über den gesamten normalen Tonbereich (Bb bis F#''') mit unverändertem Ansatz zu spielen ist physikalisch aus meiner Sicht gar nicht möglich. Der unterschiedliche Druck, der sich bei kürzeren und höheren Tönen im Mund- und Atemwegsraum ausbildet macht einen Ausgleich über die Muskulatur unumgänglich.

    Man sollte aber in der Lage sein, diesen Tonbereich ohne Veränderung des Druckes von unten auf das Blatt zu bewerkstelligen, also ohne das Blatt für die hohen Töne mehr gegen die Bahn zu drücken, oder für die tiefen Töne entsprechend lockerer zu lassen, und auch ohne das Mundstück rein und rauszuschieben.

    Das ist aber m.E. nicht Zielpunkt, sondern Ausgangspunkt. Die Klangwelt des Saxophons fängt da erst an sich zu entfalten.

    Wenn ich nämlich schreibe, dass man dazu in der Lage sein sollte, dann heisst das nicht, dass man auch immer mit diesem Ansatz spielt.

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Klangbeeinflussung über den Ansatz beim Saxophon. Dazu gehören u.a.:

    - Veränderung des Druckes auf das Blatt

    - Veränderung des Ansatzpunktes (Mundstück weiter rein, oder raus)

    - Veränderung des Mundraumes

    - Veränderung der Zungenstellung

    - Veränderung im Hals-/Kehlkopfbereich

    Es gibt für mich keinen Grund, die eine oder andere Variante per se auszuklammern. Für möglichst variablen und ausdrucksstarken Klang wird man mehr als eine der genannten Möglichkeiten heranziehen.

    Die unterschiedliche Anatomie jedes Musikers und auch die unterschiedlichen Vorlieben bringen es mit sich, dass jeder da seinen eigenen Weg finden muss, und seine eigenen Möglichkeiten entdecken muss.

    Für mich ist und war die klangliche Vielfalt des Saxophons immer eine große Entdeckungsreise.

    Gruß,
    xcielo

     
  13. Gast

    Gast Guest

    Absolut!

    Doch, das ist möglich! Zumindest ist ein Ausgleich über die von aussen sichtbare Muskulatur nicht nötig.

    Alle diese Möglichkeiten sind sinnvoll. Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass die Veränderung des Drucks auf das Blat a) die Schwingung mehr oder weniger dämpft und b) den Weg, den das Blatt für eine volle Schwingung zurücklegen muss verkürzt oder verlängert - also die Intonation (meist negativ) beinflusst.

    Besser kann man es nicht ausdrücken!
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Hallo Rick,

    wenn Liebman das tatsächlich spielt klingt's in meinen Ohren überraschen gut:

    Dave Liebman - Masterclass Part 1

    ewiator
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Sehr interessant dazu:

    Videoaufnahmen der Stimmbänder während des Saxophonspiels
     
  16. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hehe, dem schließ ich mich an, ich finde sein Sopranspiel zumindest der letzten Zeit ziemlich unerträglich. Sein "scale syllabus" z.B. ist doch eine intonationsmäßige Katastrophe :( Habe das letztens mal einem Konzertmeister vorgespielt, dem standen die Haare zu Berge..
    Ich mag ihn aber sehr gern am Tenor auf den "Live at the Lighthouse"-Aufnahmen zusammen mit Steve Grossman...
    LG Juju
     
  17. Gast

    Gast Guest

    Das ist ja eine geniale Website. Ich kannte solche Videos schon vorher von Sängern, aber bislang noch nie von Saxophonisten.

    Ich hatte mir bereits gedacht, dass die Veränderungen beim Singen mehr oder weniger identisch bein Saxophon (Blasinstrument) spielen sind.

    Schade, dass das Vibrato nicht beobachtet wurde. Beim Video Articulation/Throat kann man aber kurz sehen, dass dieser Saxophonist auch das Vibrato mit den Stimmbändern kontrolliert.

    Ich hoffe diese Videos räumen endlich mal mit diesem furchtbaren "open throat" Geschwätz auf.

    Tausend Dank für den Link, Florentin!

    ewiator
     
  18. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    hm, ein buch nicht lessen, weil einem der autor nicht gefällt... klar daß da rascher keine chance hat ( von dem hat liebman doch einiges ...ehm... aufgefaßt...), es kann sowieso niemand verstehen ( warum klingen dann mindestens die opernabsolventen alle fast gleich,wo sie doch so unterschiedlich sind und die sax-absolventen mittlerweile auch ? )

    ...und wers kann kanns eigentch nicht, weils man selber ja nicht kann.

    dunkle zeiten !

    wie wärs mal mit sinnvoll üben, und nicht nur mit schlabberansatz balladen sülzen ?

    :-(
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Prinzipal

    Du sprichst in Rätseln. Ich habe nix verstanden.

    Sorry....

    LG

    Dreas
     
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