Atmung: Mund oder Nase ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bthebob, 17.Dezember.2021.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja, natürlich - stimmt ja auch.
    DAS wollte ich schon lange wissen, wieso der Ton bei einem ordentlichen Rülpser runtergeht :)
     
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Es gibt Passagen, da braucht man in kurzer Zeit sehr viel Luft. Das geht gar nicht durch die Nase allein.

    Die normale Atmung ist ja fast eine stetige Angelegenheit und hat mit der Atmung der Sänger oder Bläser nicht soviel zu tun. Warum fragst du danach, @Ton Scott?
     
    bthebob gefällt das.
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Weil die Sanne gemeint hat, sie würde durch die Nase flacher atmen.
    Dass Atmung durch den Mund beim Spielen ein Muss ist, ist mir schon klar. Trotzdem meine ich, dass es leichter ist, "richtig" durch die Nase zu atmen. Das scheint auch der John Harle so zu sehen. Erstens kriegt man - wie schon oben erwähnt - ein Gefühl, wie sich tiefes, befriedigendes Einatmen anfühlt, und zweitens checkt man auch, wie lange man eigentlich mit sehr wenig Luft spielen kann.
    Dass viele (nicht nur Anfänger) gegen das Saxophon kämpfen und einen großen Teil der Luft (durch mangel- oder fehlerhafte Stütze und schlechtes Voicing z.B.) unnötig vergeuden - in Wahrheit das Blatt am Schwingen hindern - das steht auch fest. Aber das geht für die Frage hier zu sehr in's Detail.
     
  4. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Ton Scott
    Das sollte nicht das Problem sein.
    Wenn's der Sache dient !!:)

    Der "Hintergedanke" meiner Eingangsfrage ist ja:

    "Wie könnte ich meine Atmung beim Spielen
    bewusst beeinflussen / ändern / zwischen Mund + Nase "wandern" lassen / usw.
    ohne mich expleziert darauf konzentrieren zu müssen ?"

    z.B. ähnlich der leichten Ansatzveränderung bei ganz tiefen oder ganz hohen Tönen,
    die man ja auch intuitiv macht.

    Oder Beispiel aus dem "normalen Leben"

    Die -4711- Formel, um sich zu beruhigen.
    4 sec. durch Nase Ein-A. / 11 sec. durch Mund Aus-A. / das ganze 11 mal

    Macht man das über längere Zeit immer wieder mal,
    geht's irgendwann ohne -Nachdenken von allein-

    VG
     
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  5. SaxFlute

    SaxFlute Ist fast schon zuhause hier

    Willst du das wirklich wissen? Solche Fragen wecken die Physikerin in mir. :geek:

    Die Schallgeschwindigkeit c beträgt in Luft bei 20°C 343m/s und setzt sich aus dem Produkt von Wellenlänge l (eigentlich Lambda) und der Frequenz f zusammen:
    c=l•f
    Die Schallgeschwindigkeit und die Frequenz sind also proportional zueinander, wenn sich die Wellenlänge (bei uns die Länge der stehenden Welle im Saxophon) nicht ändert.

    In Kohlendioxid (Rülpser) beträgt die Schallgeschwindigkeit aber nur 266m/s!
    Das bedeutet also, dass die Frequenz kleiner (der Ton tiefer) sein muss bei gleichem gegriffen Ton.

    Beispiel: jeder weiß a' hat eine Frequenz von 440 Hertz (1/s). Dazu gehört die Wellenlänge 78cm (doppelte Länge des geschlossenen Rohres am Instrument (bei uns Holzbläsern)).
    Das passt dann zu:
    343 m/s = 0,78 m • 440 1/s

    Rülpsen wir aber beim Spielen, ändert sich die Schallgeschwindigkeit, die Wellenlänge bleibt gleich:
    266 m/s = 0,78 m • 341 1/s
    Die Frequenz ist dann plötzlich deutlich niedriger! Es kommt kein a' mehr raus.

    Das wahr jetzt eine Beispiel-Rechnung für reines Kohlendioxid. Bei Rülpser wird in der Luft der Kohlendioxid-Anteil ja nur erhöht, die Abweichung wird also nicht ganz so groß, aber immer noch deutlich hörbar sein. Ist ja in der Regel auch schnell vorbei. :wink:

    Das reicht jetzt aber an Physik am Sonntagmorgen.
     
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  7. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Und was lernen wir daraus?
    Kein Bier mehr trinken, nur noch Schnapps ;)
    Dann swingt man auch mehr ^^
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.Dezember.2021
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  8. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    @SaxFlute auch von mir vielen Dank.

    Es muss was ähnliches geschehen, wenn man Helium einatmet und danach singt, oder?
    Gäbe es auch beim Spielen den gleichen Effekt
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Dezember.2021
  9. fukaR

    fukaR Guest

    ... und man kann seine Blätter darin nahezu keimfrei aufbewahren.
     
  10. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Wo @bthebob schon von Hinterngedanken spricht... mit Luft im Bauch kann man durchaus auch musizieren...
    Weiss jemand zufällig von einem Lehrer für Flatulisten? Fernunterricht käme für mich nicht in Frage.
    Ich frage für einen Freund...
    Wobei mich die Technik, die man dazu braucht, schon interessieren würde...
    zuhause, sie: ".... !!!!"
    Ich: "Nein, ich übe gerade nur" ;)


    Ich denke, die theoretische Begründungen, lassen wir hier mal weg.

    Falsch, ganz falsch! Blätter braucht man dazu gar nicht!
     
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  11. SaxFlute

    SaxFlute Ist fast schon zuhause hier

    So sieht's aus.
    In Helium breitet sich der Schall mit 981 m/s aus.
     
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  12. fukaR

    fukaR Guest

    Spannend ist die Kombination aus beidem denke ich ... :D
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @SaxFlute
    kleines Experiment:
    Einige Male in eine große Plastiktüte aus- und wieder einatmen, dann nach nochmaligem Einatmen einen Ton spielen. Der CO2-Anteil der ausgeatmeten Luft ist deutlich erhöht. Der Ton müsste also auch deutlich tiefer sein.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Die alte Mär vom "Blasinstrument".

    Wahrscheinlich passiert so gut wie gar nichts mit der Tonhöhe, denn ein wie auch immer dichtes Gas müsste erst einmal den gesamten Korpus einnehmen. Da müsste man also schon eine Minute am Stück rülpsen, damit eine wesentliche Abweichung messbar wäre.

    Interessant aber wäre zu hören, wie ein mit Helium gefülltes Mundstück in Wechselwirkung mit der ansonsten fast stehenden normalen Luft auf eine Welle wirkt. Stehende Welle in zwei unterschiedlichen Medien.
     
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  15. SaxFlute

    SaxFlute Ist fast schon zuhause hier

    Der Effekt ist beim Rülpsen tatsächlich nur sehr kurz, aber durchaus wahrnehmbar und auch messbar.

    In meinem ersten Leben vor knapp 20 Jahren hab ich Physik auf Sek II studiert. Da gab es auch einen passenden Versuchsaufbau dazu, den ich jetzt aber bestimmt nicht auf die schnelle im Keller finden werde.

    Manche meiner Musikschüler verdrehen schon die Augen, wenn ich ihnen manche musikalische Phänomene mit der Physik erkläre... Dazu gehört dann zum Beispiel auch die Ausbildung von stehenden Wellen im Instrument und warum es nur bestimmte Obertöne/überblasenen Töne gibt.
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Also intoniere ich immer zu tief, weil der CO2 Gehalt in der Atmosphäre insgesamt ansteigt!
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Sehr richtig (-:
     
  18. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Sehr richtig. Wir lüften ab 1000 ppm CO2. Extra Gerät angeschafft dafür. Draußen sind es meist 415 ppm.
     
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