Auftritte Amateur/Profi

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied725, 5.November.2006.

  1. rbur

    rbur Mod

    @MrX und bhimpel,
    In euren beiden Beitragen steht alles wesentliche! und zwar nicht nur für die Musiker als Berufsgruppe, sondern für alle anderen auch!
     
  2. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    um nochmal - nachdem sich gewisse äußerungen immer mehr annähern und letztlich gar nichts mehr besagen - auf die ursprüngliche frage zurückzukommen : zu dem erwähnten schrott gehört natürlich die existenz mechanisch reproduzierbarer musik und deren ausschweifende benutzung anstelle von echten musikern : seit der juke box ist live musik nicht mehr das was sie war .

    muß sie ja auch nicht , oder ? der markt regelt ja schließlich alles .

    angeblich ja auch für alle .
     
  3. rbur

    rbur Mod

    Der Verband der Jukebox-Hersteller hat sicher ganz andere Vorstellungen davon, wie der Markt das regeln sollte, als der Verband der Lifemusiker. Ist euch eigentlich klar, wie die Lifemusiker die CD-Industrie zugrunde richten? ;-)

    Für mich hat übrigens das Musik Selbermachen die Priorität. Und ich würde auch nicht mehr Konzerte besuchen, wenn es weniger CD-Spieler gäbe. Da sind Zeit und Geld der begrenzende Faktor.
    Und in ein schlechtes Konzert will ich nicht gehen, auch wenn es billig ist.
     
  4. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    habe irgendwoo eine statistik gelesen.

    man schätz das heutzutege überwiegend wird bereits die musik mit komputer produziert. Also wahrscheinlich einzelnarbeit in der wohnung.
    vor allem entsteht diese musik für unzählige menge vom komputerspielen , div filmmaterialen , werbung usw.

    es sind wahrscheinlich keine ambizionierte produktionen oder grosse kompositionen , eher illustrationen .

    glaube das insgesamt musikmarkt ist heute wessentlich grösser als Zb vor 50 jahren.
    Interessant ist das eigentlich die grösste umsätze nicht undbedingt die leute machen , die perfecte musikalische ausbildung abgeschlossen haben.
    war immer so : henrix , joplin , rolling stones , the beattels , heute div. d.j. un rapper
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Ich finde, hier wird eindeutig zuviel mit schwarz und weiß gearbeitet! Es gibt sowohl Profis, die ihr Geld nicht wert sind, als auch Laien. Im Gegenzug gibt es auch Laien/Amateure, bei denen es absolut gerechtfertigt ist, dass sie viel Geld nehmen.

    Bei einer gut eingespielten Band, von der man sagen kann, dass jeder Musiker und die Musiker zusammen gut sind, finde ich es absolut unnötig zu wissen, ob sie nur von der Musik leben, Musik studiert haben, etc.


    Qualität bestimmt den Preis


    Ich habe schon öfter Gigs abgesagt, weil ich dort für nen Appel und nen Ei spielen sollte. Ich weiß, was ich kann und lass mir das auch entsprechend bezahlen. Wenn ich mit meiner Band, dem teurem Equipment, meinem teuren Saxophon und der ganzen Probezeit im Rücken spiele, dann möchte ich für meine Leistung auch einen Gegewert haben.

    Letztendlich zählt bei der ganzen Sache der Spass und wenn es dann um Geld geht, sollte man auch genug geschäftssinn haben, sich selber einzuschätzen um die Leistung mit Geld aufwiegen zu können, damit beide Seiten (BAnd und Veranstalter) zufrieden sind. Das ist schließlich die Hauptsache.
     
  6. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    qualität bestimmt die kosten , aber nicht den preis die Du erziehen kannst.

    anders gesagt wenn man wil ohne verluste arbeiten sollte man nicht unter bestimmten preis gehen , weil die qualität erhöht den aufwand also die kosten.

    der preis den erziehen kannst ist nicht nur von der qualität abhängig - besonders im kunstbereich.

    die mode , wirtschaftliche situation haben viel grösseren einfluss auf die preise die der markt = zuhörer in der lage / bereit zu zahlen ist.

    wahrscheinlich jemand mit superausbildung der zb .barockmusik auf dem hammerklavier spielt
    wird nie in der lage den gleichen preis bekommen wie zB ein d.j - halbamateur in einem modischen nachtlokal .

    und es ist vielleich gut so , sonnst müssten wir alle noch die musik Zb vom mittelalter heute hören.
     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    @ Mr. X und andere hier:

    Ich fürchte, hier wird zu sehr "Profi" gleichgesetzt mit "Musik-Studierter" und damit "Hochqualifizierter".

    Für mich ist ein Profi jemand, der ausschliesslich von Musik lebt (leben muss). Wenn er sich im Markt halten kann, muss er also in gewissen Nischen erfolgreich sein. Dafür muss er beileibe kein Studierter sein !

    Das liegt an mehreren Dingen. Der Geschmack der "Massen" wird oft qualitativ "minderwertiger" Musik kommerziellen Erfolg bescheren, wenn sie nur professionell betrieben wird (und dazu gehört nicht nur die Produktion / Darstellung sondern sehr wohl auch die Vermarktung !). Aber es gibt sicher auch genug Hochqualifizierte, die sich einfach nicht auf die Wünsche des Kunden / Publikums einstellen wollen. Wenn die dann in finanziellen Schwierigkeiten sind, ist die Frustration natürlich gross.

    Ein kleines Besipiel aus meinem eigenen bescheidenen Erlebnishorizont: Ich spiele bei zwei Bands.

    Fall 1: Die Big Band spielt tolle Arrangements, die Musiker sind ziemlich hochkarätig, es wurde eine Menge Geld in Equipment und Technik gesteckt - aber sie hat im Jahr vielleicht gerade mal 4 Auftritte. Was ist das Problem ? Nicht viele Leute in unserer Gegend wollen anspruchsvollen Jazz aus den 30er-Jahren oder Latin Funk hören, und unser Bandleader / "Manager" ist zu stur, um etwas "Gefälligeres" anzubieten.

    Fall 2: Eine Amateurtruppe von sehr moderatem Niveau, aber sehr engagiertes "Marketing". Sind sich nicht zu schade, bei Kirchenfesten und am Weihnachtsmarkt zu spielen. Spielen einfache, aber bekannte Sachen. Kommen beim Publikum gut an, viele Auftritte. Alle sind zufrieden: Publikum freut sich an der Musik, Musiker freuen sich über Resonanz und jedwede eigene musikalische Fortschritte. Übrigens alles nicht-kommerziell (Einnahmen fliessen alle in den Verein und werden für Dirigent, Noten, Transporte aufgebraucht).
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    Ja, es gute Musiker unter den Laien und unter den Profis!
    Ja, es schlechter Musiker unter den Laien und den Profis!
    Ja, es gibt gute Laien, die tolle Konzerte spielen können - und umgekehrt!
    Ja, es gibt schlechte Profis, die grauenvolle Konzerte abliefern - und umgekehrt!

    Die Tatsache ein Zertifikat zu haben oder auch keins ist keine Garantie für gute Leistung!

    Dennoch: wenn ich die Chance haben will mein Badezimmer vernünftig gefliest zu bekommen beauftrage ich einen Meisterbetrieb und nehme nicht jemanden aus der Zeitung, der mit einer Anzeige "kann alles im Haus und im Garten" Werbung betreibt. Würde ich es anders handhaben und die Fliesen fallen von der Wand mag ich nicht hören - sorry, ich habs zwar schon ein paarmal gemacht, aber ich bin ja nun auch kein Fachmann!

    Wenn ich mein Dach gedeckt bekommen haben will, so beauftrage ich einen Dachdeckermeister und keinen Gesellen. Würde ich es anders handhaben und die Schindeln fallen runter mag ich nicht hören - sorry, ich habs zwar schon ein paarmal gemacht, aber ich bin ja nun auch kein Fachmann!

    Und genauso sehe ich es im musikalischen Bereich: wenn ich in ein Konzert, in die Oper o.ä. gehe, so mag ich qualitative hochwertige Musik haben und nicht Ausreden wie: sorry das ich die Töne nicht getroffen habe, sorry, das meine Intonation so schlecht ist - ich spiele zwar schon lange, aber schließlich bin ich ja auch kein Profi!

    Das heißt NICHT, das ich nicht auch Konzerte von Laien hören mag - aber ich möchte mir als Zuhörer aussuchen können ob ich Konzerte von Laien höre oder von Profis - und einem Profi, der ein schlechtes Konzert abliefert, dem mache ich danach durchaus durch z.B. Leserbriefe oder Kritiken, die ich auch schonmal schreibe, entsprechend Dampf! Sollte das bei Laien passieren, so muss ich mir selber sagen - ich hätte es wissen können!

    Bei mir ist die Erwartungshaltung halt anders - ich lasse mich lieber von guten Laien positiv überraschen. Meine Erwartungshaltung ist aber bei Profis anders - das MUSS gut sein!

    Aber wie gesagt, das ist nur MEINE Erwartungshaltung!

    Schöne Töne!
     
  9. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Es wird wohl kaum ein "Laie" auf seine Visitenkarte oder Demo-CD oder Kuenstlerwebseite explizit schreiben, dass er nicht Musik studiert hat oder nicht hauptberuflich Musiker ist (bzw. mit was er stattdessen sein Geld verdient). Aber natuerlich sollte er nicht falsche Angaben machen, wie zum Beispiel, dass er irgendwo Musik studiert hat oder irgendwelche Musikpreise gewonnen hat, wie es bei "Profis" haeufiger der Fall ist.

    Das mit dem Eindruck vermitteln ist so eine Sache. Einen Diplommusiker kann man von einem Laien wohl nur dadurch unterscheiden, dass der Diplommusiker angibt, Diplommusiker zu sein, oder es ist offensichtlich, wenn man sich den kuenstlerischen Lebenslauf des Kuenstlers durchliest. Dass sich Laien und Profis ansonsten von der jeweils besten Seite zeigen, kann man ihnen nicht vorwerfen. Die Namen "Laien" und "Hobbymusiker" haben ja leider einen negativen Beigeschmack, das wuerde potentielle Auftragsgeber natuerlich abschrecken. Und letztendlich sollte auch beim Zuhoerer nur das Resultat entscheidend sein. (Ist fuer mich beim "Badezimmer fliesen" auch nicht anders. Da sind mir Empfehlungen von Freunden wichtiger als der Aufdruck "Meisterbetrieb".)

    Also ich hoere mir Konzerte auch nie auf Gut Glueck an, sondern mache mich ueber die Musik schlau (durch Hoeren von MP3s auf Webseiten, durch Empfehlungen von Freunden oder wenigstens Rezensionen), aber ob der Musiker nun hauptberuflich Musiker, Student oder Laie ist, ist mir vollkommen egal. Und ich kenne kaum einen Zuhoerer, dem das wichtig ist. Einem Auftraggeber mag das vorher wichtig erscheinen, aber im Nachhinein kann es ihm egal sein, solange die Musik den Erwartungen entspricht.

    Wenn ich nachher von einem Konzert enttaeuscht bin, dann aendert sich daran auch nichts, ob ich weiss, dass es Laien waren oder Profis. (Es ist natuerlich etwas voellig anderes, wenn ich aus Interesse zu einem Musikschulkonzert oder so gehe, wo man eventuell positiv ueberrascht wird.)
     
  10. Gast

    Gast Guest

    hmmm, findet ihr nicht, dass die Grenze zwischen Profi und Amateur im Bereich Musik sehr verwaschen ist.
    Wann ist man Profi? Wenn man seinen Unterhalt nur mit Auftritten verdient, wenn man ein meisterliches Spielniveau hat, wenn man Musik studiert hat, Erfahrung, oder wenn man für die Musik lebt.
    Was ist mit einem Musiklehrer in der Provinz, der so gut wie nie einen Auftritt macht.
    Was ist mit jemandem, der ein meisterliches Niveau hat, aber Bauingenieur ist und ab und zu auftritt.

    Was ist mit Studenten, die meisten treten oft auf und bestreiten damit ihren Lebensunterhalt.

    Für mich ist zwischen Profi und Amateur eher das Niveau ausschlaggebend.

    Musik betreiben viele mehr als Hobby als Haupteinnahmequelle sind aber trozdem auf einem Meisterlichem Niveau. Niemand mauert als Hobby.

    Der Preis, wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Da meckert JEDE Seite, und eigentlich meist zu recht, aber ironischerweise wirds so irgendwie fair.


    Und zum Thema, was dem Publikum gefällt und was gut ist, da müsste eigentlich jeder wissen, dass das zwei paar schuhe sind. Das der geschmack des Publikums von dem abweicht, was Musiker als gute Musik bezeichnen, ist leider oft so und genauso oft ist das dem Profi nicht bewußt.
    Und da kann die schlechteste Schülerbigband die nur billigarrangment von Standarts spielt besser ankommen, als eine super gute Freejazzkombo von Musikern um die 50.
    Wer kennt nicht den Satz "Optik vor Akustik"....

    In dem zusammenhang, kann ich auch die Aufforderung von MrX das sich nicht Profis auch so outen.
    Da ist wahrscheinlich das falscheste was man als Musiker ,der auftreten will, machen kann. Es kommt doch auch drauf an wie man sich verkauft.
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    @ Mr. X,

    Deine Beiträge vertreten einen Anspruch auf hohe Qualität, die ich selber auch sehr schätze.

    Aber dieser Thread (zumindest sein Anfang) bezog sich auf die Frage "wann dürfen Amateure auftreten" und letztlich auf kommerziellen Erfolg. Und der hat mit Qualität im künstlerischen Sinne nicht so viel zu tun, wie viele junge idealistische Musiker glauben.

    Deine Beispiele von Profi-Handwerkern: hier geht es um bleibende, materielle Einrichtungen. Da kann man das Ergebnis Tag für Tag sehen und auch objektiv nachprüfen, ob "fachmännisch" gearbeitet wurde.

    Die Musik, mit der ich mich hobbymässig befasse, ist letzten Endes Unterhaltungs- oder sogar Stimmungsmusik. Es werden keine Aufnahmen gemacht, alles ist flüchtig. Bei allem eigenen Ehrgeiz musste ich lernen: der Veranstalter zahlt nicht für gute Musik, sondern für gute Stimmung im Publikum. Die müssen die Musiker erreichen, indem sie aufs Publikum eingehen. Dabei ist "zu gut" genauso falsch wie "zu schlecht".

    Ich muss Dir, Mr. X, sicher nichts über Musik erzählen. Aber ich finde, dass viele junge Leute in Foren wie diesem auch einen Eindruck bekommen sollten, worauf sie sich einlassen, wenn sie Musik zu ihrem Beruf machen wollen.

    Ich selbst bin in der glücklichen Lage, dass ich Musik ohne jede finanziellen Interessen betreiben kann. Da spiele ich halt in der Big Band, weil ich die Musik Klasse finde und eine Menge dazulernen kann. Und wir alle wissen, dass wir eigentlich nur für uns spielen. Und in der anderen Band spiele ich, weil die Leute nett sind, weil ich den anderen Musikern vielleicht schon ein bisschen was beibringen kann, weil ich öfter mal das Erlebnis von Auftritten haben will, und weil das Publikum meistens auf recht naiv / unschuldige Art auch Freude dran hat.
     
  12. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    Dann will ich es nochmal etwas klarer formulieren:

    Amateure dürfen und sollen natürlich immer auftreten und so viel Termine spielen wie sie können, das das für die musikalische Entwicklung und die Aufführungspraxis sehr wichtig und hilfreich ist - kein Lehrer kann seinen Schülern die Erfahrungen verbal vermitteln, die man real auf der Bühne erleben kann!

    Ob es immer gegen Gage sein muss, oder ob bei Amateuren auch eine Aufwandsentschädigung oder Fahrgeld reichen würde, steht auf einem anderen Blatt!

    Schöne Töne!
     
  13. Gast

    Gast Guest


    Das stimmt nicht unbedingt. In vielen Fachliteraturen steht beispielsweise, dass Musik eine Art ist zu komunizieren!

    Ich mache Musik, um etwas in Bewegung zu setzen, um mich auszudrücken, um anderen Menschen meine Stimmung, meine Gefühle zu zeigen! Und genau deshalb strebe ich ja auch an, immer besser zu werden, damit meine Sprache immer ausdrucksvoller und facettenreicher wird!

    Wer für Geld spielt verkauft ein Produkt. Die Leute, die Geld
    und ihre eigene Vorstellung von Musik unter einen Hut bringen können, sind die wenigsten. Deshalb müssen sich Profimusiker oft "prostituieren" um Geld zu bekommen.

    Der wesentliche Aspekt des Auftretens sollte aber meiner allen Leuten möglich sein, die vorspielen möchten. Zu sagen, dass jmd nicht auftreten darf, weil er zu schlecht ist oder sonstiges ist blödsinn - schließlich hat jeder von uns irgendwo videos oder Aufnahmen für die er sich vielleicht schämt - aus denen er aber trotzdem gelernt hat.

    Nutzt jeden Auftritt und spielt so oft ihr könnt! Während des Studiums weiß man Zeit erst zu schätzen...
     
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