Bariton spielen im Synph. Blasorchester Lust oder Frust

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von schnipsel1, 3.März.2016.

  1. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Also ich denke der eigentliche Sinn eines wie auch immer gearteten symphonischen Orchesters ist Klangfülle!
    Wer in einem „klassischen“ Symphonieorchester Geige spielt muß damit leben das er seine Stimme nicht alleine spielt, so gesehen hat man es in einem symphonischen Blasorchester noch richtig gut dran!

    Ich spiele in etwas was ich mal als „Blascombo“ bezeichnen würde, wir sind mit Schlagzeug dreizehn. Im Großen und Ganzen bewegen wir uns im weitestem Sinne eher im Unterhaltungsbereich. So von Big Band bis Operette ist eigentlich alles dabei.

    Das funktioniert bei etwa der Hälfte der Stücke aber nur mit viel „Flickschusterei“, also Stimmen zusammenschreiben und ab und an muß auch mal ein Intro oder eine Modulation in eine andere Tonart gänzlich um arrangiert werden. Auch nehmen wir es teilweise in Kauf auf eine Flötennebenmelodie oder etwas in der Art zu verzichten wenn wir einen Titel unbedingt im Programm haben wollen und es anders nicht geht.

    Bei dem System ist dann fast immer jede Stimme notwendig und es fällt auf wenn jemand einen Aussetzer hat.
    Was wir nie erreichen ist wirkliche Klangfülle. Wir haben nicht ganz den „Womms“ einer Big Band mit vier Trompeten, vier Posaunen und fünf Saxophonen und wir decken wir auch nicht ganz das Klangspektrum eines „normalen“ Blasorchesters mit Klarinetten, Flöten und Posaunen ab, von einem symphonischen Blasorchester mal ganz zu schweigen.

    Ich genieße es darum immer wenn ich mal in einem großen Blasorchester oder einer Big Band aushelfen darf. Klangfülle ist für mich etwas Besonderes und sehr schönes, darum stört es mich auch nicht wenn ich dann etwas doppele.
    Es könnte aber gut sein das es mich nerven würde wenn es immer so wäre, das will ich mal nicht ausschließen.

    Viele Grüße Ralf
     
  2. schnipsel1

    schnipsel1 Kann einfach nicht wegbleiben

    Guten Morgen Ihr alle,
    danke für die vielen Beiträge, die mir wirklich weitergeholfen haben.
    Gestern Abend hatten wir Jahreskonzert vor ausverkauftem Saal und da war einfach nur schön, Teil des Gesamten zu sein.
    Für meine gelgentlichen Egotrips werde ich versuchen, doch wieder ein Quartett auf die Beine zu stellen.....
    Schönen Sonntag noch.
    Claudia
     
  3. BariPapa

    BariPapa Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Claudia und alle,
    es ist schön daß du mit dem Jahresorchester und deiner Position am Barisax gestern so zufrieden bist.
    Es ist ein interessantes Thema welches auch mich betrifft. In der Tat ist es so daß wenn man einmal irgendwo anfängt Barisax zu spielen so leicht aus der Nummer nicht wieder herauskommt.
    In unserem Blasorchester spielen wir viele Film- und Musicalstücke, sowie Originalkompositionen für synphonisches Blasorchester. Zumindest da hat das Bari eine eigene und auch sehr wichtige Stimme.
    Diese ist oft rhythmisch sehr anspruchsvoll und man ist mit seinem Rhythmus oft alleine da. Das ist auch nicht immer ganz einfach.
    Trotzdem kann kann ich sehr gut nachvollziehen daß es dich reizt zur Abwechslung mal etwas melodischeres zu spielen. Vor allem weil du ja vom Altsax kommst. (Bei mir war es B-Klarinette)
    Wie du in deinem Beitrag von heute morgen schreibst bist du auch an Quartettmusik interessiert. Dort macht man rechnerisch ja schon ein viertel des Gesamtensembles aus und mit dem Bari spielt man da wirklich etwas völlig eigenständiges.
    Vielleicht möchtest du wenn das Quartett zusammen gestellt ist auch wieder Alt (oder vielleicht sogar Sopran) spielen. Dann hättest du doch alles wonach dir begehrt.
    Ich selber bin auch froh z.B. bei Saxtreffen oder leichter Combomusik mal ein anderes Instrument spielen zu dürfen und nehme dann gerne mal das Sopran oder wenn es die Gelegenheit erlaubt das Sopranino in die Hand.
    Schreibe doch mal wie es mit dem Quartett läuft.
    Viele Grüße
    Werner
     
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  4. schnipsel1

    schnipsel1 Kann einfach nicht wegbleiben

    @Bari Papa:
    ich habe diesen alten Thread nochmal gelesen, da quasi genau ein Jahr später kann ich Dir leider antworten, dass es nix geworden ist mit dem Saxophon- Quartett.
    Ist schwierig, 4 Leute zu finden, die dabei bleiben.
    Es ließ sich ganz gut an, aber nach drei Proben sprang die Sopranspielerin ab und es fand sich kein Ersatz, sodass alles wieder auseinander fiel.
    Erneute Versuche scheiterten gleich mangles Interesse.
    Schade ist das, Frankfurt ist ja nun wirklich groß und einen Proberaum gibt es auch.
    Im Moment versuche ich ein "gemischtes" Quartett auf die Beine zu stellen. Bari Sax, Klarinette, F-Horn, Akkordeon. Sehr experimentell im Moment, aber nette Leute. Mal schauen.
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das klingt doch sehr interessant. Ich finde ja Saxophonquartett immer ein bisschen langweilig.

    Es wird nur schwierig werden, geeignete Arrangements zu finden. Oder selber machen.:)
    Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg.

    LG Helmut
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich habe da schon verdammt gute Sachen bei YouTube gefunden. Aber das so gut zu Spielen ist dann auch wirklich schwer. Insofern gebe ich Dir im Grundsatz Recht.

    Daher bevorzuge ich die klassische Combo. Drums, Bass, Gitarre, Sax...optional Gesang oder ein weiteres Blasinstrument.

    Macht mir viel mehr Spaß als eine reine Saxformation.

    CzG

    Dreas
     
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  7. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Anekdote aus der BigBand:

    Leiter fragt mich:
    "Bist Du da Sax oder Posaune?"

    Darauf ich: "Ich bin nur Bari."

    Will sagen: Auch in der BB spielt das Bari mal im Holz und mal im Blech und oft für sich alleine :)
     
  8. BariPapa

    BariPapa Ist fast schon zuhause hier

    Hallo noch einmal,

    es gibt noch einen Aspekt der hier noch nicht angesprochen wurde: Es geht um die Probenarbeit mit dem Orchester.

    Zu einem großen Teil werden Passagen geübt die technisch oder von der Intonation her anspruchsvoll sind. Da sind dann die Oboen, Flöten, Klarinetten und Altsaxe gefragt. Zudem gibt es in den Barisaxstimmen häufig sehr lange Pausenstrecken. Wir Baritonspieler dürfen dann zuhören. Wieviele unzälige Male hatte ich schon lange Pausenstrecken mitgezählt und als es dann für uns weiterging stoppt der Diri und sagt das ganze noch mal.

    Vor allem deswegen habe ich vor ein paar Wochen ein sehr anspruchsvolles synphonisches Blasorchester verlassen.

    Nun habe ich mich einer Bigband angeschlossen wo ich je nach Bedarf Alt-, Tenor- oder Barisax spielen darf. Bisher war es da noch nie langweilig.

    Ich sage auch wenn es ein Hobby ist soll es Spaß machen. Jeder empfindet es anders. Mein Barisaxkollege im Blasorchester (ja wir waren zu zweit) findet sich in seiner Rolle übrigens sehr wohl.
     
  9. euroknacker

    euroknacker Ist fast schon zuhause hier

    @BariPapa
    Die langen Pausen die du ansprichst kenne ich in unserem Musikverein nicht, im Gegenteil ich habe das Gefühl das alle anderen Stimmen die um mich rumsitzen viel mehr Pausen haben.Es mag ja vielleicht an dem Schwierigskeitgrad unserer Stücke liegen "2,5 - 3,5" , es könnte da durchaus sein das man da das Bari wirklich durch alle tieferen Stimmen durchlaufen läst. Ich wechsel innerhalb eines Stückes nicht selten von der eigenen Bari über Tenorsax, Baritonhorn, 2. Posaune auf Tuba und zurück. Ich finde das man mit dem Bari so man es dann mal wirklich für sich entdeckt hat durch diese Vielfalt sehr glücklich werden kann. Ich spiele mein Bari übrigens auch bei den Schützenfesten im marschieren, mit dem richtigen Gurt kein Problem.

    Gruß Jürgen
     
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