Blatt-Mundstück Abdichten: Fehlanzeige

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sailorwoman, 19.April.2016.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich stehe ja auf die althergebrachte Ligatur aus Metall mit den zwei Schrauben. Die drücken das Blatt nicht so gleichmäßig an die Bahn, wie es z.B. eine Rovner Ligatur macht.
    Ich halte das aber gerade für einen Vorteil, besonders gegenüber den Blattklemmen, die das Blatt mit einer Stellschraube von oben auf das Mundstück drücken, denn die Metallklemme drückt explizit die Seiten des Blattes herunter und diese somit an den definierten Beginn der Bahnkurve.
    Sollte das Blatt quellen, so wird die Spannung der Klemme höher. Damit hat sie noch mehr Druck auf die Seiten und das Blatt hat kaum eine Chance, seitlich "abzuheben".
     
    giuseppe und claptrane gefällt das.
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    wollte doch auch mal meine Erfahrungen mit dem Plopptest und quellenden Blätter zum Besten geben.

    Nun mache ich den Plopptest nicht so häufig, aber nachdem das hier mal aufgebracht wurde durch Peter Wespi habe ich es ne zeitlang ausführlicher probiert. Das Ergebnis war überraschenderweise, dass ich kein einziges Blatt auf diversen Mundstücken jemals hatte, bei dem der Plopptest richtig versagt hätte. Zwar bleibt das Blatt nie länger als ne halbe Sekunde geschlossen, aber dann macht es schön "plopp". Unabhängig davon waren natürlich viele Blätter darunter, mit denen ich absolut gar nicht spielen konnte.

    Auch kenne ich das hier eingangs und auch ansonsten häufiger beschriebene Phänomen so gar nicht, dass Blätter irgendwie quellen und undicht werden. Hab ich ehrlich gesagt noch nie gehabt in fast 35 Jahren. Und das unabhängig von der Marke und LIgatur (1 Schraube, 2 Schrauben, Leder, Schnur) und dem Mundstück.

    Könnte ich nun sagen, wenigstens etwas, mit dem ich keine Probleme beim Saxxen habe :D

    Gruß,
    Otfried
     
    Rick und antonio gefällt das.
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Quellung kann ich sehen. Ein Blatt, was ich nach längerem Spielen abmache, hat mitunter eine zu fühlende leichte Wölbung dort, wo das Fenster des Mundstücks anfängt.
     
  4. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Die Konkavität sollte nur in einer Richtung sein, so dass, wenn du das MPC gegen eine glatte Fläche hälst und von der Seite dagegenschaust, eine Kurve zwischen MPC und Fläche sichtbar wird.

    Ich finde die Klemmen auch vorteilhaft aus den von dir beschriebenen Gründen. Allerdings setzen die soweit hinten an, dass es trotzdem zu dem Effekt kommen kann. Der Bahnbeginn bei einem Tenormundstück liegt bei etwa 26 bis 29mm hinter der Spitze. Der kritische Punkt ist da, wo das Fenster zum Tisch übergeht, weil sich hier das Aufquellen auswirkt. Die Klemme sitzt aber nochmal deutlich dahinter.

    VG
    Jens
     
    Woliko gefällt das.
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Für mich schließe ich aus der Diskussion:

    a) die Position der Blatschraube ist von Bedeutung - da hatte ich bislang nicht drauf geachtet
    b) die ideale Position ist so das der Übergang von Fenster zu Tisch gut abgedichtet ist und gleichzeitig das Blatt bis zum "Abhebepunkt an der Bahn" (wie nennt man den eignelich) nicht behindert wird.

    Habe ich das richtig zusammengefasst?
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es hängt doch stark auch von dem Rovnerligaturmodell ab, denn die Rovner gibt es nicht, wenn man sich mal das Sortiment anschaut. Und bei mir gehört die Star Series schon seit einiger Zeit zu den besten Ligaturen, die ich kenne. Ich mag die light und die dark auch eher nicht aber von den anderen Modellen mag ich etliche.
    Allerdings ist meine Erfahrung, daß nicht jedes Mundstück mit jeder Ligatur gleich gut arbeitet und so gibt es bestimmte Mundstücke, die ich mit ganz bestimmten Ligaturen bevorzuge. Bei den Metallligaturen mit zwei Schrauben gibt es auch grosse Unterschiede und ich habe bei mir und vielen Schülern erlebt, daß es auch da zu Problemen kommen kann.

    Lg Saxhornet
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dann freu Dich, wenn solche Dinge mal ein Problem sind, kann das echt nerven. Und ich hatte schon etliche alte Blätter, die den Ploptest nicht bestanden haben. Der Ploptest sagt auch nicht aus ob das Blatt gut ist, sondern nur ob es dicht noch ist.

    LG Saxhornet
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Mit der Blattschraube kommst du nicht so weit nach vorne. Irgendwann macht es auch keinen Sinn mehr, zumindest beim "filed" Blättchen. Hier mein Tenormundstück. Die Schraube hört in etwa da auf, wo die Feilung anfängt. Säße die Ligatur noch weiter vorne, dann wäre darunter gar kein Material, was sie beklemmen könnte
    Die Markierung zeigt die Stelle, wo die Bahnkurve beginnt. Nun drückt die Unterlippe tendentiell auch mehr auf die Seiten des Blattes und dann sollte es dicht sein.

    DSC_0008.JPG

    Ich wusste, dass es da etwas zu relativieren gibt (-;

    Habe übrigens eben zum ersten Mal in meinem Leben erfolgreich einen Plopptest gemacht. Mir scheint allerdings in erster Linie wichtig zu sein, dass das Blatt feucht genug ist damit es plappt.
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ist einfach nur ein Erfahrungswert. Ich habe ne Schublade voll nur mit zweischraubigen, unterschiedlichen Metallligaturen.

    LG Saxhornet
     
  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    So klingt ein guter Plopptest :)
    Frisch, würzig, gut gekühlt.
     

    Anhänge:

  11. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Nach den interessanten Beiträgen von Gaivota in diesem und einem früheren Thread nehme ich an,
    a) dass es jedenfalls bei einem Mundstück mit einem konkaven Tisch nicht so sehr auf die Position der Schraube ankommt, da das Blatt immer ab dem weiter vorn liegenden Abhebepunkt an der Bahn schwingt, auch wenn die Schraube weiter hinten sitzt.
    b) dass es bei dieser Tischform auch auf die Art der Schraube nicht so ankommt, m.a.W. bei aufgequollenen Blättern auch eine Schraube funktioniert, die eher mittig auf das Blatt drückt (Link-Originalschraube!).

    Ich mag mich irren.
     
  12. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ja, sehe ich genau so.
    VG
    Jens
     
  13. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Funktioniert aber nur dann gut, wenn die konkavität gut gemacht ist, wie es Gaivota schon beschrieben hat.
    Ich hatte mal ein Mundstück bei dem der Tisch, aber auch die siderails konkav waren.
    Da ging auch bei nicht geschwollenen Blättern immer Luft weg .;)
    Da hob dann immer die Spitze des Blattes ab, weil man die Blattschraube derart anknallen musste...
     
    Earl Jay gefällt das.
  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wenn der plop-Test ein Test für Blätter ist, dann ist klatschen ein Test für die Geschwindigkeit der rechten Hand. Wie gut es ploppt hängt mit der Qualität und noch mehr mit den Dimensionen der Bahn zusammen. Ich habe Mundstücke, die ploppen jedes Blatt. Bei offenen kürzeren Bahnen kann es mit härteren Blättern schon schwieriger werden. Da sagt der plopptest dann vielleicht mehr über die blattqualität aus.
     
  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Der "Plopp Test" kann gefährlich werden.....
    Habe bei einer sehr kurzen Bahn und einem sehr harten Blatt schon beim Aussaugen ein "plopp" gehört.
    Es tat sehr weh, als die Haut der zuhaltenden Hand nach innen in das Mundstück ploppte und quasi von der Hand ausgestanzt wurde.
    Schöne blutige Sauerei übrigens....

    kokisax:duck:
     
  16. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    vor 22 Tagen ?
     
  17. Steffen1967

    Steffen1967 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Krass, so kannst du spielen, als erfahrener Saxophonist? Bei der Position der Ligatur wäre mein Ton immer hart und quengelig, und auch sonst furchtbar.

    Bei mir liegt – egal ob Bari, Alt, Tenor, egal mit welcher Ligatur, bis vor kurzem Borgani Flextone, aktuell Rico Harrison Kopie, hatte aber schon viele inkl. der teuren High End Dinger – der hintere Teil der Ligatur am Blattende (bzw. ein schmaler Restrand). D.h. so weit hinten wie es geht, bis es dann plötzlich klar nicht mehr geht.

    Wenn du dir 'Round Midnight dbzgl. nochmal ansiehst, wirst du bemerken, dass Herr Gordon sein Klammer auch gaaaanz hinten trägt. Blätter wollen schwingen!

    Zum eigentlichen thread möchte ich anmerken, dass das für mich nach Nachlassen der Muskulatur klingt. Mein Ratschlag: Wenn das mit dem Luftentweichen losgeht, auf eine weicheres Blatt wechseln. Aber vielleicht ein paar Stunden später nochmal ein paar Minuten mit dem Härteren blasen (Muskulatur aufbauen).
     
    Rick gefällt das.
  18. WoodwindBlues

    WoodwindBlues Schaut öfter mal vorbei

    Ich hatte eine Weile lang das selbe Problem, irgendwann dann nicht mehr. Habe viele unterschiedliche Blätter probiert (Marken, Stärken) ohne jemals die Ursache gefunden zu haben. Moderne Links sind aber auch bekannt für ihre schlechte Fertigung. Leg das Mundstück mal auf eine Glasplatte und versuche von den Seiten ein Blatt Papier drunter zu schieben. Wenn du seitlich im Bereich des Tisches drunter kommst ist das nicht gut. Außerdem kannst du das Papier von vorne drunter schieben und schauen ob es bei beiden Seiten auf der selben Höhe stecken bleibt.
     
  19. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    @Gaivota ´s detailierte Erläuterungen zum Thema Konkaviät haben mich ermutigt,
    ihm mein OTTO LINK STM 7 , no USA, Alto Mundstück zur Begutachtung zu schicken.

    Ich hatte die gleichen Undichtigkeitsprobleme nach kurzer Spieldauer und hatte es
    immer wieder frustriert in die Schublade verbannt,
    obwohl ich sonst gut damit zurecht kam.

    Die selbstangefertigte Andruckplatte der Originalschraube hatte ich zumindest verdächtigt,
    eine Mitschuld an der Undichtigkeit zu haben, was sich aber nicht herausstellte.

    Nach Jens´s Analyse besprach er mit mir die geplante Vorgehensweise:
    Konkavität herstellen , Tip begradigen , und das Baffle anarbeiten.

    Ich hatte Ihn gebeten die Öffnung,wenn möglich, beizubehalten .

    Kurzes Fazit :
    Das Mundstück hat jetzt eine richtig perfekte Ansprache in allen Lagen,
    die ersten Proben in der Bigband hat es mit Bravour bestanden.
    Es ist absolut dicht, sogar mit der Originalschraube !

    Herzlichen Dank an Jens, für die erstklassige Umsetzung !

    Es grüßt ein neuer, hochzufriedener Kunde von http://www.je-refacing.de/


    tomaso
     
    Earl Jay gefällt das.
  20. breath_less

    breath_less Ist fast schon zuhause hier

    Bei Chuck Norris ploppt das Blatt schon vor dem Test!
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden