Das fragile Ego und negative Gedanken beim Spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11378, 27.Februar.2016.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    saxhornet,

    es ist nicht jedem gegeben zwischen den zeilen zu lesen, und zu erkennen, was jemand anderes ausdrücken möchte.
    anderen ist es jedoch gegeben, um jeden preis irgendwo einen aufhänger im gesagten oder geschriebenen zu finden, an dem man sich echauffieren kann.
    anderen ist es wiederum garnicht gegeben irgendwas zu verstehen, außer man hält ihnen ein pictogramm vor die nase.
    der eine kann über den tellerrand hinwegschauen der ander nicht-
    und einer kann sich differenziert und punktgenau ausdrücken -der andere umschreibt es lieber, ausgerechnet im thema musik , welches ja auch sehr emotionell vorbelastet sein kann.

    wir müssen damit leben, vor allem in einem digitalen forum, daß wir die dinge interpolieren müssen - und auch mit anderen ausdrucksweisen klarkommen können und die essenz des geschriebenen herrauszufiltern versuchen.

    hier im forum ist auch sehr viel frust oder freude, begeisterung oder fragen unterwegs - und jeder drückt sie anders aus, auch fachfragen werden unterschiedlich vokabulär beantwortet oder gestellt.- damit muß man eben klarkommen.

    meistens setze ich ja ausdrücke , die ich nur symbolisch meine in anführungsstrichelchen - aber derzeit ist mir das als einhandtipper zu aufwändig.


    grüßle

    isach
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Mir fallen noch zwei Punkte zur Aufführungsprexis ein, die eigentlich zusammen hängen.

    Ich sage mir manchmal vor Auftritten: Spiele nur 80% von dem, was du kannst. Soll nicht heißen, dass ich nicht mit voller Aufmerksamkeit und all meiner Musikalität dabei ist, sondern, dass ich nicht zu viel will. Dass ich nicht volle Kanne alles gebe und die beeindruckensten Licks spiele, die ich gerade drauf habe, sondern es weit unter meiner Virtuosität beginnen lasse und Luft nach oben habe.
    Dazu gehört, @Nummer_13 hat das mit dem Hören schon angerissen, dass ich vor allem mir selber zu höre. Pausen mache, um das von mir Gespielte auf mich selber wirken zu lassen, nicht ins Dudeln zu verfallen, nicht nur noch die Standardläufe abrufe, mich selbst überrasche u.s.w..

    Weniger ist oft mehr und ich komme eher in einen schönen Flow, wenn ich das Spiel sich selbst entwickeln lasse, eben nicht mit Macht versuche, alles zu geben.
     
  3. Isachar

    Isachar Guest

    ppue

    ein sehr schönes statement !

    mir geht das mit meiner aktuellen band genauso !
    da bin ich wirklich nicht überfordert, spiele offbeats und oder shuffles, mal ein solo, dann mal ein frage und antwortspielchen mit einem der kollegen - es ist eben auch viel improvisation dabei, das macht spaß ! aber sie bewegt sich wahrscheinlich unterhalb der 50 - prozentmarke meines könnens.

    ich bin also quasi unterfordert, aber das gibt sicherheit und daher auch die sichere ausbaufähigkeit für neues.
    wenn man dann mal bei einem gig so richtig die sau rauslassen will, weil es einen eben packt und der spielraum nach oben offen ist, dann hat man echt was gewonnen !

    bei mir ist die 50 prozentmarke jedoch zu tief angesetzt - aber besser zu tief und mit spielraum nach oben, als ganz am limit und weiter gehts dann eben nicht !
    lieber mit wenig im flow als mit viel im chaos !
    da hast du völlig recht !

    isach
     
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