Daumenhaken - Kann der wech?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Frau Buescher, 5.Juli.2021.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Alle
    Völlig richtig !
    Genau diesen Gedanken wollte ich mit meinem ".....lass dich nicht unterkriegen !"
    zum Ausdruck bringen.

    Die Frage ist, welche Einflüsse bei der Auswahl des eigenen Equipments eine Rolle
    spielen ?

    Neben all den subjektiven Faktoren wie bevorzugte Musikrichtung,
    persönliche Klangvorstellungen, finanzielle Möglichkeiten, psychologische Dispositionen ....

    Bei mir war's zum Beispiel die zufällige Begegnung mit einem Saxoponisten,
    der die "Sache mit dem Sax" berufsmäßig betreibt.
    Will sagen, für ihn ist das Stück Messing sein tagtägliches Handwerkzeug.

    Und als er mir damals erzählte, er hätte komplett auf Teile von Schucht umgetellt,
    also speziell Daumen-Haken und S-Bogen .....

    ..... da hat mich das als Einstieg in einen Wechsel inspiriert.

    VG
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wie schön - endlich mal wieder eine zünftige Diskussion um „Snake Oil“.

    @giuseppe hat leider schon den einzigen stichhaltigen Hinweis gegeben: der subjektive Eindruck entscheidet.

    Darüber hinaus ersetzt kein Klimbim am Horn regelmäßiges, vorzugsweise zielgerichtetes Üben.
    Ich habe auch schon ein paar Euro bei dem Versuch versenkt, mir besseren Sound (was immer das ist) zu kaufen.
    Außer dem Wave, der meinem dicken Finger schmeichelt, ist davon nichts geblieben.
     
  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Diese Leute sind ja nach meinen Erfahrungen in der Regel viel anfälliger für esoterisches Geschwurbel als die hier versammelten drögen Ingenieure.
     
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  4. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @gaga
    Worauf ich hinaus wollte .....

    Frag' mal einen langjährigen Maurer.
    Der benutzt nicht irgendeine XY Maurer-Kelle aus'm Baumarkt .

    Der nimmt nur die Allerbeste. Die Allerbeste für seine Hände.
    Und wenn er die mal gefunden hat, die gibt er sein Lebtag nicht mehr her !

    Profiköche sind wegen ihrer Messer noch "schlimmer" :)

    VG
     
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  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich kenne ja nicht soo viele, die tagein tagaus das Sax als Handwerkszeug bedienen…

    Jedenfalls sind von den höchstens 20, die ich persönlich kenne, mindestens 21 genau so lange von irgendwelchem Zeug „begeistert“, wie der Endorservertrag läuft… oder die Erstbegeisterung anhält (und der GAS-Kater einsetzt).
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich hab sogar nen Schuchthaken an einem Horn, aber erstmal nicht aus Soundgründen. Ist ein echt guter Haken für meinen dicken Daumen. Hat für mich ein langjähriges unterschwelliges Problem gelöst, sowas wie ein leichter Zahnschmerz, der erst dann auffällt, wenn das Ding draußen ist und er nicht mehr da ist.

    Die Grenze ist halt so unscharf, ab wo „Rückwirkungen des Equipments auf den Spieler“ einen hörbaren Unterschied hinterlassen. Klar sind das schwingende Blatt und Formen entlang der inneren Bohrung viel effektiver in der Soundveränderung als Haken, Ösen, Schrauben oder Gewichte.

    Aber wenn hier jemand hier sein neues Mundstück vorstellt, wieviel ist von dem Sound dann tatsächlich das Mundstück, wieviel alles andere? Macht die Vorstellung überhaupt Sinn ohne den Vergleich mit anderen Mundstücken? Eigentlich wohl nicht, stört da aber irgendwie wenig. Dazu kommt, dass wir die Soundveränderung relativ sicher irgendwelchen Kammer- oder Baffleparametern zuordnen, die es manchmal vielleicht gar nicht sind (ich sag nur als Beispiel schmales Profil, viel Mundstück im Mund…)

    Ganz anders wäre es - zu recht - wenn ich ne Aufnahme einstelle und sage „hört mal wie der neue Daumenhaken klingt!“

    Aber da misst der Forumsgeist mit zweierlei Maß. Zwar basierend auf Wahrscheinlichkeiten und Erfahrung, aber dennoch. Je esoterischer der Kram, desto drastischer die Forderung des wissenschaftlichen Vergleichs. Je intuitiver der mögliche Einfluss, desto unwissenschaftlicher darf die Herangehensweise sein und wird akzeptiert.

    Beide Standpunkte kann ich verstehen. Denke aber auch dass Musik ein gutes Thema ist, um Esoterik auszuleben ohne jemandem weh zu tun. Lieber hier und woanders nicht…
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Ja, das Beispiel mit dem Maurer kenne ich, ist aber für mich nicht stichhaltig. "Handwerker" wie Maurer, Köche usw. sind auf Effizienz aus, sie wollen durch gutes Werkzeug Zeit sparen und präzise arbeiten können.
    Doch als Musiker hast Du ganz andere Aufgaben und Ansprüche, da geht es dann mehr um Fragen wie "Was passt zu mir?", "Womit fühle ich mich gut?", "Inspiriert mich das?", also um Gefühle und viel Subjektivität, weniger um Effizienz.
    Gewiss läuft es im Endeffekt auch irgendwie auf Effizienz heraus, wenn ich mit dem Instrument besser zurecht komme, aber eben weniger quantisierbar als beim Werkzeug.

    Manche Musiker bevorzugen ältere Instrumente, weil diese für sie "das gewisse Etwas" besitzen, sie also inspirieren, auch wenn sie vielleicht mit moderneren Instrumenten schneller und genauer spielen könnten - aber darum geht es ihnen gar nicht, sie wollen diese "Seele", die aber meistens objektiv gesehen nur auf Autosuggestion beruht.
    Genau so eben auch bei "Esoterischen Elementen" wie: bestimmte Ligaturen, Daumenhaken, Klangbrücken usw. :rolleyes:

    Also: Wenn jemand etwas findet, das ihn sich gut fühlen lässt, das ihn inspiriert, dann soll er damit glücklich werden. Und wenn man (für sich) Klangunterschiede bemerkt, dann ist das eben für einen selbst so.
    Wie wir WIRKLICH klingen, wissen wir selbst durch Aufnahmen nie hundertprozentig, vielleicht gefällt oder stört uns etwas, das anderen komplett egal ist - weil sich in deren Kopf auch wieder nur ein Abbild dessen befindet, was wir WIRKLICH akustisch erzeugen.
    Deshalb ist Musik, ist jede Kunst eben Kommunikation - wir wissen nicht, ob andere verstehen, was wir mit unserer Kunst meinen, aber sie hat auf jeden Fall irgendeine Wirkung, bei anderen entwickelt sich ein EINDRUCK.

    Okay, jetzt sind wir wieder bei Platons Höhlengleichnis angekommen, doch so ist das nun mal: Wir empfangen Signale der Realität durch unsere Sinnesorgane, aber WISSEN wir damit tatsächlich, was die Realität ist?

    Wenn jemand sagt, er meint, einen Klangunterschied zu hören, dann ist das SEINE Realität. Und wenn wir diese Unterschiede nicht nachempfinden können, dann ist das eben UNSERE Realität. ;)
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn unterschiedliche Leute unterschiedliche Realitäten haben, dann hast du den Begriff Realität mit dieser These gerade ad absurdum geführt.

    Im Grunde ist das aber absolut richtig, denn Realität ist das, worauf wir uns einigen, sprich, sie ist nie unabhängig von uns vorhanden.

    Ja, ist noch früh (-;
     
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  9. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe jetzt einige Haken von Schucht ausprobiert, jedoch konnte mein eingangs geschildertes Problem mit diesen nicht gelöst werden.
    Da ich an meinem Tenor den Wave habe, und damit zufrieden bin habe ich mich an Herrn Schneider vom Musik Gillhaus in Freiburg gewandt. Er musste natürlich auch erstmal schmunzeln. Ich bekam 3 Exemplare des Wave der neuen Generation zugeschickt. 2.0 und 3.0.Die Bilder hab ich mal angehängt. Hier geht es rein um Ergonomie. Fazit: mit dem Wave 2.0 ist es sehr angenehm zu spielen und er drückt nirgends.
    Durch die Kugelgelenke kann man ihn perfekt einstellen.
    So, jetzt wißt Ihr Bescheid. Bei Fragen, Herrn Schneider fragen.
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 28.Juli.2021
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  10. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Sieht aufwändig gebaut und vielseitig verstellbar aus...
    Eher sein Geld wert als die umgebogenen Blechstreifen mit nem Loch drin.

    Frage (teuflischdabeigrinsend):
    Wie klingt er?
     
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  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Nach Sommer-Samba würd ich sagen.
     
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  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Zu Soundenhancerzwecken müsste man ihn in die Marschgabelhalterung schrauben. Man bräuchte dann für den Daumen noch einen zweiten Teller.
     
  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das wäre praktisch, weil beide Daumen dann einen festen Platz hätten.
    Einer unten am Korpus, der andere an der Marschgabel.
    Dann kann man die Oktavklappe stilllegen oder abschrauben.
    Klingt dann vielleicht besser.

    :duck:
    Mike
     
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