Der Blaswiderstand

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von ppue, 10.Juli.2019.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich meinte, dass ich den Unterschied zwischen leichter Ansprache und wenig Blaswiderstand nicht verstehe.
     
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  2. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    deswegen mein beitrag....der spieler muss seinen punkt finden.

    wir fangen jetzt wieder an bei mundraum, volumen, zahnstellung, öffnung des mpc, kammervolumenVERLAUF, geometrie des s-bogens, durchmesser (beginnend) des korpus - für mich ist das eine kette von details.
    da muss ! ich als lehrer helfen und analysieren.
    die denke, ...bei mir gehts doch auch.... ist ein irrweg.

    vergleiche es mit einem maßanzug, - passt eben nicht jedem!
     
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  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wieso?
    Wenn ich selbst die Parameter ändern kann, was nach dem Erwerb von etwas Know-how hauptsächlich Ohrensache ist, brauche ich ja nicht ewig nach dem ultimativen Horn suchen.

    Oder hab ich da was falsch verstanden?

    Meine (ganz persönliche und zeitaufwändige) Herangehensweise ist durchaus manchmal die, dass ich mit Material arbeite, das mir auf's erste ganz und gar nicht liegt, weil es mir die Möglichkeit gibt, Dinge zu hinterfragen, was mich auf "passenderem" Material oft schon weitergebracht hat.

    Cheers
     
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  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Und ich wollte nur wissen für was dein Yanagisawa jetzt nun ein Extrembeispiel ist?
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Der Punkt wo der Ton "sitzt", "einrastet" meinetwegen, ist am T-WO20 viel leichter zu finden als z.B. am Keilwerth, das ich hatte. Das muss aber nicht einmal ein Vorteil sein, böse Zungen könnten das auch langweilig nennen.

    In manchen Situationen ist halt der spielerische Aufwand geringer bei einem Yani-ähnlichem Horn.

    Das ist vielleicht nicht dasselbe wie Blaswiderstand, aber Saxophon spielen ist ja keine Einbahnstraße, und es geht ja auch um die körperliche Reaktion auf das, was man in dem Moment hört, wenn man trötet. Wie gesagt - mit Beschäftigung ändert sich das, manchmal bei mir von einem Tag auf den anderen (wie auch Intonation).

    Deswegen bin ich auch mehr als vorsichtig, ein Fabrikat nach ein paar Tönen "abzuqualifizieren" oder "hochzuloben".
    Und manchmal tätige ich auch die eine oder andere unnütze Ausgabe :).
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28.Juli.2019
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  6. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    der beitrag @Ton, war jetzt gemünzt auf lehrer - schüler.

    wenn ich es auf mich beziehe, besser gesagt auf den spieler gilt aber das selbe mit kleinen einschränkungen.
    du sagst es treffend.: ich muss ausprobieren.

    das problem, ein anfänger will bald "leicht" spielen können, der erfahrene will einen guten ton und er hat mittlerweile "gelernt",- also interessiert ihn auch die frage des blaswiderstandes, ober damit besser spielt.

    eine ewige diskussion, m.e. muss die geistige reife (fachlich) vorhanden sein um im dem thema voranzukommen.
    dazu schätze ich mal: 90% der sonntagsspieler juckt das nicht.
    der rest sind profis, egal ob amateur, oder laienspieler (fitte).
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Juli.2019
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  7. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Den Eindruck habe ich im Moment gerade auch, aber da das rein subjektiv ist, hat das natürlich keine wirkliche Aussagekraft. Insbesondere bei meinem Anfängerstatus. :)

    Das gilt für die Klone auch, habe ich das Gefühl, denn mein Amati (=Keilwerth) vermittelt mir verglichen mit meinem Expression (=Selmer) ein ähnliches Gefühl. Was allerdings jetzt erst richtig zum Tragen kommt, denn gerade eben habe ich ein paar Mundstücke bei Kay Siebold refacen lassen, und damit spielt das Amati jetzt wie ein Traum. Weil es alte Mundstücke sind (Keilwerth und Woodwind), die sehr gut zum Instrument passen. Dann habe ich noch ein relativ altes Otto Link refacen lassen, das jetzt auch viel weniger Blaswiderstand hat und deshalb wesentlich mehr Spaß macht. Vorher habe ich kaum einen Ton herausbekommen, weil es so viel Kraft und Luft brauchte. Ich kann nur sagen: Kay Siebold ist einfach genial. :D Das ist, als würden sich mir jetzt ganz neue Welten auftun, nachdem er die Mundstücke für mich und meine Instrumente angepasst hat.

    Für die Tenöre. Komischerweise hatte ich diese Probleme nie mit meinen Altos. Die kann ich mit allen meinen Mundstücken spielen. Bei den Altos habe ich allerdings auch ausschließlich moderne Instrumente und moderne Mundstücke. Also eigentlich dann doch wieder kein Wunder.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Juli.2019
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  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Darf ich mal ganz dumm fragen? (Weil ich Anfängerin und wirklich sehr dumm bin, was solche Dinge betrifft.) Warum sollte man so eine langweilige Übung überhaupt machen? Was soll das bringen? Denn wenn man sich schon langweilt, sollte doch wenigstens etwas dabei herauskommen. Kann ich, wenn ich diese Übung spiele, dann hinterher sagen wir mal zehnmal besser spielen, als ich es jetzt kann? Oder was habe ich dann überhaupt gelernt? Das ist jetzt überhaupt nicht böse oder sarkastisch gemeint (nur damit da keine Missverständnisse aufkommen), sondern das ist eine ganz ernsthafte Frage von mir. Als Anfängerin. Für Profis stellt sich das ganz bestimmt anders dar. Aber ich habe nicht so viel Zeit zu üben, und deshalb möchte ich sehr effizient üben, also Dinge, die mich wirklich weiterbringen. Für einfach so "l'art pour l'art" habe ich leider keine Zeit. Darum wüsste ich gern, wie effizient diese Übung ist und was man danach besser kann. Ob sich das überhaupt für mich (und vielleicht auch andere Anfänger) lohnt. Oder ist das jetzt nur etwas für Leute, die schon Jahrzehnte spielen, und bringt mir gar nichts (oder unter Umständen etwas, das ich überhaupt nicht brauchen kann)?
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das kann ich Dir leider nicht sagen, weil ich keine Ahnung habe, was Du jetzt kannst.
     
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  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Longtones sind auch schweineöde und dennoch die gewinnbringendste Übung die es mMn. gibt.
    Langweilig heisst nämlich auch, dass man Kopf frei hat für die richtige Ausführung der Übung.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Anderes Horn, anderes Mundstück, anderes Blatt und schon sprechen wieder andere Obertöne besser an. Gerade bei unterschiedlichen Saxophonen kann der Unterschied sehr stark sein.
     
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  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Solange wir vom tiefen Bb ausgehen sind mir noch keine großen Unterschiede zwischen Saxophonen untergekommen, zumindest, wenn die Teile dicht waren.

    Bei anderen Ausgangstönen kann es dann schon mal Unterschiede geben, vor allem bei den Tönen, bei denen das Böhmsche Prinzip verletzt wird. Da gibt es dann schon deutlichere Konstruktionsunterschiede, die sich auf die Obertonblaserei auswirken können.

    Bei den Mundstücken, da habe ich allerdings nur begrenzte Auswahl, sind die Unterschiede vor allem in der Höhe, die ich erreichen kann. De höchsten Oberton kann ich mit Link STM Mundstücken spielen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Jetzt muss ich (rein aus Neugierde) doch mal nachfragen.

    Meinst Du, dass das Cannonball unter Deinen Saxophonen das mit dem wenigsten Blaswiderstand ist?

    Warum hast Du es dann gekauft, wenn Du lieber mehr Blaswiderstand hast?

    Was für ein Cannonball ist es denn? Da gibt es ja
    • die "Big Bell" Serie nach dem Vorbild der Conns und mit wenig Blaswiderstand (so eines habe ich, und ich hätte gern mehr BW ...)
    • die "Vintage Reborn" Serie nach dem Vorbild des Selmer MKVI (habe ich nie gespielt, aber vermutlich mit höherem BW)
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja.
    Weil ich mich geirrt habe.
    Ein Vintage Reborn.
     
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  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Danke für die ehrliche Antwort!

    Du hättest ja auch schreiben können
    ;-)
     
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  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Naja,
    es hat mich ja schon weitergebracht, und sollte ich es nicht verkaufen werde ich sicher weiter drauf üben.
    Das hätte ich aber um einiges billiger haben können.
     
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  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Auch beim Tiefen Bb gibt es da Unterschiede (bei gleicher Dichtigkeit) und der Einfluss eines Mundstücke ist da schon heftig.
     
  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  19. adelsax

    adelsax Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen, ich bin zwar nur stiller Mitleser im Forum, aber ich moechte gerne meine Erfahrungen zu diesem Thema mitteilen. Ich entschuldige mich auch fuer das Herrauskramen des relativ alten Threads, jedoch kann ich genaueres dazu sagen, wovon der Blaswiderstand u.A. abhaengig ist.

    Ich spiele seit April auf einem Conn Transitional 263.xxx, was unglaunlich freeblowing war.
    Gespielt habe ich es mit einem 8er Otto Link "New Vintage", welches ich seit gut 6 Jahren als einziges Mundstueck spiele.
    Das Mundstueck ist mir also nicht neu.

    Aus vielen Gruenden habe ich das Mundstueck im August refacen lassen (das Mundstueck war verzogen, schief und undicht) und auf eine 6er Bahnoeffnung schließen lassen. (Zwecks weniger Intonationsprobleme)

    Das Resultat hat mich ersteinmal negativ umgehauen - der Blaswiderstand wurde so extrem hoch, dass ich ab G2 das Gefuehl hatte gegen eine Wand spielen zu muessen. Die Luft ging nicht mehr in das Saxophon und die Toene klangen abgedrueckt / duenn. Da war kein Volumen mehr im Klang.
    Die gruenen Vandoren Java gingen garnicht mehr, die roten Vandoren Java gingen perfekt.

    Nach 1 - 2 Wochen habe ich mich allerdings an den Widerstand gewoehnt und ich moechte nie wieder ohne spielen...
    Warum ?
    8er Bahnoeffnung mit 2er Vandoren Java klang : Voluminoes, warm und voll, laut
    6er Bahnoeffnung mit 2.5er Vandoren Java red klingt : Voluminoes, warm und voll, leiser...........ABER jeder Ton hat so eine Art "singen" bekommen, umso hoeher ich spiele, desto mehr "singt" die Kanne und das ist jedem im Orchester aufgefallen ! Das Saxophon klingt "lyrischer" und hat so viel Charakter gewonnen.
    Ich spiele von ppp bis fff ohne Probleme, im Orchester bin ich lauter als die Trompeten hinter mir und in der Bigband setze ich mich auch ganz gut durch.

    Da sich am Mundstueck nichts geaendert hat, außer die Bahnkurve fuehre ich das zu 90% auf den, durch die kleinere Bahnoeffnung herbeigefuehrte, hoeheren Blaswiderstand. Und zu 10% auf das Vandoren Red, das "offener" klingt als das "dunklere" klingende Vandoren Green.

    Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich auch schon immer derjenige im Orchester war, der den laengsten Atem hat.
    Dass am Trichter vorne keine spuerbarr Luft herauskommt kann ich definitiv widerlegen, wenn ich im f - fff Bereich meinen Luftdurchsatz durch das Horn druecke, spuere ich nicht nur den Korpus schwingen, sondern auch einen starken Luftstrom an meiner Rechten Hand, der aus den tiefen Klappen rausstroemt...
    Und hier ist gleich das naechste Thema - meine Kollegen fragen mich immer, wie ich so lange ohne Luft zu schnappen spielen kann. Ich sage ihnen immer, dass man die Luft durch das Sax "druecken" / "schieben" muss und nicht durchpusten soll.
    Ich verbrauche im ppp eigentlich genauso viel Luft wie im fff.
    Ich stuetze halt so aktiv, dass man von außen schon sehen kann, wie sich meine Bauchmuskulatur/Rueckenmuskulatur beim Spielen aktiviert....ich mache allerdings auch sehr viel Sport...ich rate jedem, der am Klang arbeiten moechte auch seine Fitness gut zu erhalten und vor Allem die Rumpfmuskulatur zu staerken :)

    So, tut mir leid fuer den Roman....aber ich denke, dass meine Erfahrung euch weiterhelfen kann.
    Uebrigens ist die selbe Erscheinung auch am Selmer MK6 meines Dirigenten zu bemerken, das ich mir mal fuer eine Probe ausleihen musste.

    keep groovin' Adel :)
     
  20. ppue

    ppue Experte

    Ich könnte dir jetzt ausrechnen, wie wenig Luft durch all die geöffneten Klappen und den Trichter geht. Was du spürst, sind die Luftdruckschwankungen der Welle, die du erzeugst.
    Einfaches Experiment: Nimm das Mundstück ab und blase einfach in den S-Bogen. Um einen Luftzug an der rechten Hand zu spüren, muss du schätzungsweise zehn mal mehr Luft in gleicher Zeit rein blasen, als du das durch das Mundstück schaffst, welches zudem ja immer nur häppchenweise die Luft durch lässt.

    Wenn dich das nicht überzeugt, probiere das gleiche mit einer Tuba.

    Strömende Luft ist der Feind der stehenden Welle im Instrument. Werfe einen Stein in einen See und du siehst die gleichmäßigen Wellen, die sich bilden. Mache das gleiche im Bach, da sind die Wellen gleich dahin.
     
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