Der eigene Sound?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bluefrog, 2.Januar.2015.

  1. rbur

    rbur Mod

    Black & Decker oder doch lieber Makita?
     
  2. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    KLar, der Dirigent war wohl fachfremd, aber ich sehe das anders als Du und Claus_6:

    1) In einem Blasorchester geben N Individuen halt keinen Satz zusammen, vor allem, wenn sie völlig unterschiedlich klingen.... der Satz und sein Sound sollte sich schon ein wenig homogen gestalten und sich in den Sound des Orchesters entsprechend einpassen auch der Musik entsprechend.... ein wenig Unterordnung in das gesamte Orchester kann selbst von einem INdividualSaxer erwartet werden :)
    2) Es muss ja nicht schlecht sein, wenn der Saxsatz eins Blasorchesters irgendwas in der Richtung 4c, c* usw spielt. Erstens haben sie da die Chance einigermassen homogen zu klingen und zweitens ist so ein Satz meistens auch vom Können her recht heterogen... und wir kennen doch wohl alle einige Anfänger-Protagonisten, die aus einem C* keinen geraden Ton rauskriegen , beim ersten sechzehntellauf die Grätsche machen und sich mit Inbrunst über Mundstückmarken, Kammern und Öffnungen unterhalten weiter als ein Scheunentor.... als ob das ein Zeichen des Könnens wäre, wenn man so etwas spielt...
    3) Langweilig und Tröten ist der Sound mit so einem Mundstück sicher nicht, wenn man kann, hört Euch mal einige "Klassik"-SPezis an, was die da rauskriegen ... und mir sind schon viele Saxer untergekommen, die NICHT in der Lage waren, mit gleichem Setup weich und rund zu spielen, pp war eher als ein etwas schwächeres ff wahrnehmbar ...da wäre ein 4c, c* eine Wohltat gewesen :)
    LG
    Thomas
     
  3. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem


    Hallo Michael,
    da gebe ich dir absolut recht.

    Man kann das sofort auch auf ander Themenfelder übertragen... neues modernes Auto, Oldimer, neue flotte Kleidung, neue Stereoanlage, neues Soundsystem... wenn einem etwas sehr gut gefällt und man es sich zulegen kann, hat man in der Regel auch Freude dran es zu nutzen... mehr als üblich (oder man vermutet es nur??).

    Back to topic:

    @Helmut: dein Thema hatte ich schon erfasst.
    Dennoch war es mir Wert, den link zu posten, da sicher ein Zusammenhang mit dem eigenen (persönlichen) Sound besteht...

    Ein Aspekt des Sounds ist neben dem Klang auch die persönliche Phrasierung
    .
    Nur ein Beispiel, wenn jemand wie Kenny G. auf dem Sopransaxophon klingt, dann ist es auch noch notwendig seine Phrasierungen, seine Art des Ausdrucks zu übernehmen/zu imitieren.

    Hör dir z.B mal die tollen Stücke von Angela Puxi an, auch hier wird eine Besonderheit im Ausdruck und der Phrasierungen deutlich.

    ... und genau diese Kombination macht einen Saxophonisten, eine Saxophonistin interessant, hebt ihn/sie von anderen ab und führt zu einem Wiedererkennungswert (sicher im positiven wie auch im negativen Sinne :), aber über Geschmack lässt sich ja betrefflich streiten).

    Also eine Regel könnte sein, eine These, die ich in den Raum stelle:

    Klang und zusätzlich persönliche Ausdrucksweise (Phrasierungen) = persönlicher/eigener Sound (= Wiedererkennung)

    SzG
    Oswald
     
  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi Oswald,

    da gebe ich Dir vollkommen Recht. Wuffy hatte das ja auch schon angemerkt. Es ist zu wenig, den Sound wie er sich beim Üben von langen Tönen zeigt, allein zu betrachten, wie ich ursprünglich dachte.

    Ich glaube, damit stellt sich die Frage auch ein bisschen anders, inwieweit man sich an Vorbildern orientiert. Phrasierung ist auch was, was man sytematisch mit Etüden üben kann.

    LG Helmut

    P.S. Mit meiner Bemerkung wollte ich nur verhindern, dass wir hier wieder ein Materialdiskussion kriegen.
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Der Profihandwerker verwendet in der Regel eine Makita!

    Der Profisaxophonist spielt in der Regel ein ...?


     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mundstücke haben bestimmte Tendenzen, die deine Vorstellungen unterstützen könnten.

    Ich selber habe es von Anfang an gelernt, eher "neutralere" Mundstücke zu spielen.

    Mein Sound auf dem Tenorsax ist schon sehr lange vom Jazz geprägt, so dass ich im normalen und symphonischen Blasorchester mich eher auf der Klarinette wohl fühlte.

    Gruß
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Danke Oswald. Genau so wollte ich meine Liste verstanden haben. Da hatte ich mich unpräzise ausgedrückt.

    CzG

    Dreas
     
  8. flar

    flar Guest

    Moin ,moin

    Für den Beitrag #22 von Thomas vergebe ich dann mal 100 Punkte
    :top: :sensatio: :applaus:
    Sehr gut getroffen und auf den Punkt gebracht!
    Vielen Dank dafür!

    Viele Grüße Ralf
     
  9. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Schön wärs ...

    Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Unserer hats letztens auch getan, obwohl er sonst eher zu höflich und zurückhaltend ist. *)

    Aber nicht in einem sinfonischen Blasorchester, sorry. Nicht mal in einer Big Band, ausser beim Solo.

    Wie Thomas schon schrieb: Orchesterinstrumente haben eine bestimmte Rolle zu spielen, bestimmte Klangfarben beizutragen. Sobald sie chorisch besetzt sind, sollen sie so homogen wie möglich klingen. In vielen Nuancen sollen sie dem Satzführer folgen.

    Das ist viel schwieriger, als wenn jeder drauf los tuten darf, wie er will.

    Besonders die Saxophone fallen oft aus der Reihe. Sie haben auch eine schwierige Rolle. Meist sollen sie sehr klassisch-weich klingen, sich mal mit den Hörnern mischen (oder die ersetzen), mal mit den Klarinetten oder Flügelhörnern. Und ab und zu spielt die Kapelle dann etwas Rockiges oder Jazziges, und dann dürfen sie nicht so weichgespült klingen ...

    Oder er würde Dich vorher rauswerfen ...


    *) Wir proben momentan lauter konzertante Stücke, ziemlich komplexe Arrangements, auch Transkriptionen von klassischen Stücken für Sinfonieorchester. Und der Kollege war ganz stolz auf sein neues Kunststoffblatt, wie laut das geht und wie scharf das schneidet ... Individuell wars, typisch Saxophon auch, aber das Stück hats kaputt gemacht ...
     
  11. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Florentin,

    ich glaube ich bin ziemlich missverstanden worden mit meinen Aussagen.

    Habe nie behauptet, dass bei symphonischen Stücken Saxophone jazzig klingen MÜSSEN.
    Aber ein Tenorhorn klingt wie ein Tenorhorn und ein Sax wie ein Sax.
    Saxe können auch weich spielen, wenn es sein muss und das auch mit relativ offenen Mundstücken und im Satz!!!
    Aber man muss diese Setups (auch mit synthetischen Reeds übrigens) beherrschen können.
    Es müssen keine 4C oder C* sein um das zu erreichen.

    Ich wehre mich nur vehement dagegen, dass Saxophone als "Ersatz" für Englischhorn, Tenorhorn, Klarinetten, Flügelhorn usw. dienen sollen und so betrachtet werden.
    Das Saxophon hat wie fast kein anderes Instrument ein Potenzial zum "Eigenleben" und ist einer Singstimme von oder Artikullation und deren Möglichkeiten sehr ähnlich (wenn es auch so gespielt wird).

    Sorry, aber in einer Big Band muss der Saxophonsatz sofort am (homogenen) Klang auch als solcher erkannt werden.
    Wo denn sonnst, wenn nicht hier?


    Und glaube mir, ich spiele auch Kunststoffblätter und ein 8-ter MPC und kann meinen Ton durchaus dem Charakter eines Stückes anpassen.
    Das ist ja das eigentliche Problem, dass Leute nicht fähig (oder willig) sind sich anzupassen.

    Das Saxophon ist KEIN Ersatz für andere Instrumente und darf auch nicht so eingesetzt werden.
    Auch wenn Saxe chorisch besetzt sind können sie in sich homogen klingen und als Saxsatz erkannt werden.

    Glaube mir bitte, ich würde nie in einer Formation spielen in welcher mir ein Dirigent Sachen vorschreiben würde, von denen er keine Ahnung hat. Ich würde so klingen wie es dem Stück entspricht.
    Das Ergebnis zählt und nicht mit welchen Setups ich es erreiche.
    Da hat Dein Kollege mit dem Kunststoffblatt wohl etwas falsch verstanden.......und hat sich nicht eingefügt.
    Ein Sänger singt eine Arie ja auch anders als z.B. ein Musical Stück, und das mit den gleichen Stimmbändern.

    Saxophone klingen im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten nicht nur "so" sondern können "so, oder so".
    Das ist doch das Schöne und wir sollten es nutzen und richtig einsetzten.

    P.S. Mit "Hupen" mein ich einen undeffinierten, uneigenständigen Klang irgendeinen Registers.

    Jeder kann jetzt weiter "hupen" oder endlich Saxophon spielen, dass man es auch als solches erkennt und dem Charakter des Stückes entspricht.

    kokisax
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sorry aber das mit der Big Band stimmt so einfach nicht. Auch bei den Profi Big Bands ist das nicht so. Da wird kein gleichgeschalteter Klang erwartet. Blasorchester, ja, Big Band, Nein. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Big Band sich explizit zum Ziel gesetzt hat einen bestimmten Sound genau zu kopieren.

    LG Saxhornet

     
  13. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Die guten Bigbands haben allesamt einen recht homogen Klang in den Registern. Ohne unbedingt einem klass. Vorbild zu folgen.

    B.

    P.S. 100 Punkte für Beitrag Nr. 30. Genau so sehe ich das auch, Florentin!
     
  14. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Moin,
    Ob einzeln oder im Satz, ich finde wir sollten hier den Saxton, die Dynamik und die Phrasierung deutlich auseinander halten.

    Im Satz sollten wie schon erwähnt alle möglichst gleich phrasieren und mit angepasster Lautstärke spielen. Natürlich sollten auch alle gut gestimmt sein....
    Wenn das gegeben ist, sollte es schwierig sein da noch ein einzelnes Sax am Ton zu erkennen.

    In der Blaskapelle musste ich leider erfahren, das ich als Tenorsax gerne mal als Lückenfüller für Tenorhorn, Bariton und sogar schon für Posaune herhalten durfte.
    Ist alles andere als ein Spaß.

    LG.,
    Cblues
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Jo mei,

    man kann auch einen homogenen Klang erzeugen, wenn jedes Individuum einen gänzlich anderen Sound am Horn hat.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  16. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Nein. Bei gãnzlich unterschiedlichem Sound lãsst sich kein homogener Sound erzielen. Wie soll das denn gehen? Aber natürlich sind Phrasierung, etc. auch bedeutend.

    Brille
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Also gibt es keine Bigbandplatten mit homogenem Saxsound?
    Die Individuen klingen immer unterschiedlich, und wie.

    Nur ein Beispiel:



    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  18. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Mit Verlauf steige ich in diesen Glaubenskrieg nicht weiter ein, nehme das von Mugger verlinkte Beispiel als guten Beleg für meine Sicht der Dinge (listen to it first!) und wünsche allen einen schönen Tag.

    P.S. Die Tatsache, dass man individuell klingen kann und m
    E. in solistischen Passagen auch sollte, ändert nichts an meiner Grundaussage.
     
  19. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    Das kann ich (leider) bestätigen, da wird vor sich her gefupt und finden es noch wunderbar, bei ganz einfachen Notenbildern wird eine "künstlerische Pause" gemacht. Besserwisserei darf dann natürlich auch nicht fehlen (das mach ich schon 40 Jahre so, dann kommt du hier mit neuen Ferz). Einfach gräßlich diese Einstellung!
     
  20. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Danke Guenne,

    Du sprichst mir aus dem Herzen !

    Ich kämpfe schon seit langem gegen die weit verbreitete Meinung, dass Saxophone nur homogen im klassichen Sinne klingen müssen und dass dies fast nur mit einem 4C und C* Mundstück und ja keinem "Jazz" oder gar Kunststoffblatt möglich ist.

    Mehr Mut zum Klang liebe Saxophonisten und vor allem auch Dirigenten.
    Und mit "Klang" meine ich natürlich einen sauber gestimmten Saxophonsatz und einer dem Musikstück und Stil entsprechenden Spielweise.

    kokisax
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden