Der eigene Sound?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bluefrog, 2.Januar.2015.

  1. rbur

    rbur Mod

    Wenn ich klassich homogen klingen will, warum sollte ich mir das Leben unnötig schwer machen und ein Jazzblatt nehmen?
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Frage, die sich stellt ist, was ist ein gänzlich unterschiedlicher Sound. 1. Alto Sanborn, 1. Tenor Ben Webster, 2. Alto Johnny Hodges, 2. Tenor Kenny G?
    Ja könnte schwierig werden. Ich tue mich aber mit Begriffen wie homogener Satz schwer, denn er sagt sehr wenig aus, denn
    andererseit spielen auch Spieler wie Eric Marienthal in Big Bands mit ihrem Sound und auch bei Ellington mussten nicht alle wie Hodges klingen und trotzdem klingt es im Satz gut. Ich kenne selber Big Bands wo der 1. Altist eher wie Sanborn klingt und der Satz trotzdem gut klingt und die 1. Stimme nicht rausfällt (nur bei den Solis). Schlimm wird es erst, wenn Vorgaben gemacht werden welches Modell und welches Mundstück benutzt werden soll, als wenn das zu einem einheitlichen Ergebnis führen würde.

    Ich hatte die Chance unter sehr namenhaften Big Band Leitern spielen und lernen zu dürfen, von denen gab es nie Vorgaben für den Sound, ausser es war mal das Ziel einen bestimmten Sound wirklich zu kopieren (für ein Ellington Projekt wurde der 1. Altist angehalten Hodges Sound etwas mehr zu kopieren).
    Was aber immer abgestimmt war, war Dynamik, Effekte, Phrasierung und auch das Vibrato, wenn es überhaupt notwendig war, weil man sich meist eh schnell aneinander in diesen Dingen automatisch angepasst hat. Klar ist aber, wenn man einen bestimmten Klang einer bestimmten Epoche kopieren will, dann sind Anpassungen auch beim Klang manchmal notwendig.

    LG Saxhornet
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Weil es kein Jazz- und kein Klassikblatt gibt. Solche Einteilungen sind Schwachsinn. Nur Blätter, die unterschiedlich geschnitten sind und eventuell dadurch unterschiedlich klingen. Welchen Sound ich erziele hängt dann nicht allein vom Blatt, sondern auch vom Mundstück und Spieler ab.
    Ich habe selber früher öfters Klassik gespielt mit Meyermundstück und V16er Blatt. Hat sich nie Jemand drüber beschwert.

    LG Saxhornet
     
  4. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo rbur,

    mann kann auch "klassisch" mit eine Jazzblatt, einem entsprechenden Mundstück und einer entsprechenden Spielweise klingen ohne sich zu verrenken.
    Auch die Bezeichnung "Jazzblatt" kann irreführend sein, denn man klingt nicht unbedingt "jazzig" damit.
    "Homogen" heisst aber nicht unbedingt "klassich".
    Da werden Begriffe oft durcheinander geworfen und vermischt.

    kokisax
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,

    und einige "Jazzer" spielen Vandoren blau.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Saxhornet,

    100 Punkte !!! :applaus: :danke: :grossdu: :sensatio: :top:

    kokisax
     
  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    John Coltrane hätte auch Jazz gespielt mit einem Selmer C* und Vandoren blau.

    Ich habe lange Zeit Vandoren blau 3 auf Bari und Sopran gespielt. (Und ich würde mich nicht als Klassiker bezeichnen.)

    Auf dem Bari bin ich auf die Vandoren Java (rot) 3 1/2 umgestiegen und bin rundum zufrieden, Sound und Ansprache gefallen mir besser.

    Denselben Schritt auf dem Sopran bereue ich gerade ... werde mir wieder blaue kaufen und die roten als Notreserve behalten verschenken. Bei den blauen muste ich mehr arbeiten, aber dafür hatte ich eine bessere Kontrolle über die dynamische Bandbreite.

    Fazit:
    Vier Blasinstrumente, vier verschiedene Mundstücke, drei verschiedene Blätter. Naja, mein Yamaha Synth spielt sich ja auch anders als mein Schimmel Klavier. :)


    Grüße
    Roland
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Da haben wir wieder so einen Begriff, der nicht klar definiert ist, wie "zentriert" oder "Projektion".

    Homogen bedeutet zunächst mal nur so etwas wie "gleichartig". Es kommt also darauf an welchen Maßstab wir anlegen. Man könnte durchaus behaupten, dass alle Saxophone homogen (gleichartig) klingen, sonst würden wir sie ja gar nicht als Saxophone erkennen können.

    Je strenger der Begriff ausgelegt wird, desto ähnlicher muss eine Gruppe von Saxophonen klingen. Homogen oder nicht ist demnach mehr eine Frage des persönlichen Geschmacks als einer klaren Definition.

    Homogenität lässt sich auch durch gutes Arrangement erreichen z.B. wenn ein ausgehaltener Akkord von allen Spielern im gleichen Register gespielt wird.

    Ich habe einige Jahre mit einem Saxophonquintett verbracht und für uns haben die setups überhaupt keine Rolle gespielt. Man lernt mit der Zeit seine Stimme richtig zu nuancieren. Sehr wohl bemerkt haben wir aber, ob ein Arrangeur ein Gespür für den Gesamtklang eines Saxophonsatzes hat oder nicht.
     
  9. rbur

    rbur Mod

    Trotzdem ereiche ich meinen gewünschten Klassiksound leichter mit einem blauen als mit einem Java.

    Und wenn ich mit dem Bari in der Rockband spiele ändere ich nur das Blatt von blau auf Fibracell.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Weil Du mit diesen Blättern leichter dein Klangideal umgesetzt bekommst aber nicht weil Jemand sagt das sind Jazz- und das andere Klassikblätter.

    LG Saxhornet
     
  11. rbur

    rbur Mod

  12. Austrianer

    Austrianer Schaut nur mal vorbei

    Ja, hab ich. Jeder von Euch wahrscheinlich auch.
    Auch wenn 2 ins gleiche Horn blasen, ist der Sound verschieden.

    LG Austrianer



     
  13. Madstep

    Madstep Schaut nur mal vorbei

    Das ist sowieso immer der Fall.

    Blätter muss man meines Erachtens auch einfach austesten. Da gibts kein Wunderrezept...
     
  14. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Madstep und Austrianer,

    ihr schaut wohl wirklich nur mal so zufällig vorbei.

    Das wurde alles schon gesagt. :roll:
    LG Helmut
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Bluefrog

    Helmut, beide sind ganz neu hier....

    GzG

    Dreas

     
  16. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Könnten aber trotzdem mal kurz in den Thread gucken, bevor sie das allerletzte Posting kommentieren, finde ich.

    LG Helmut
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Stimmt.....lesen hilft zuweilen.... :)

    CzG

    Dreas
     
  18. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich wollte beileibe nicht diesen Thread zu sehr off-topic treiben.

    Mir ist klar, dass

    - das Saxophon wie kaum ein anderes Instrument sehr vielfältige Sounds erzeugen kann

    - die meisten einen individuellen Sound anstreben (aber das wohl als Solisten-Rolle sehen)

    - es ohnehin eine Menge Faktoren gibt, warum jeder "um einen persönlichen Sound kreist" (wurde die Anatomie hier schon genannt?)

    Das Beispiel sinfonisches Blasorchester ist halt wirklich problematisch. Da kommen nun mal Saxophone vor. In den einfachen Arrangements spielen sie wirklich austauschbare Stimmen mit anderen, ersetzen oft "Mangelinstrumente" wie Horn, Fagott, Englischhorn. Da kommts nicht auf einen saxophontypischen Sound an.

    Ja, das ist ziemlich trist, besonders fürs Tenorsax. Das ist aber auch in solchen Orchestern ein verzichtbares Instrument. Die hier vielgescholtenen Tenorhörner haben nämlich überhaupt keine Probleme, ihre Rolle in solchen Orchestern wahrzunehmen (da streben die Musiker auch nicht nach einem individuellen Sound, sondern bemühen sich, besonders homogen zu klingen ...). Ihr werdet es nicht glauben, aber der Klang eines solchen "primitiven Bauerninstruments für abgehalfterte Trompeter" ist eigentlich sehr schön ...

    Viel interessanter wirds bei anspruchsvollen Arrangements, wo den Saxophonen ganz bewusst Passagen zugewiesen sind. Da sollte man sich aber wirklich die Mühe machen und herausfinden, welchen Klang der Arrangeur beabsichtigt (es gibt zu den meisten Arrangements hervorragende Demo-Einspielungen von Profi-Orchestern).

    Und im Zweifelsfall ist der Dirigent verantwortlich für die Interpretation. Wenn der sagt, das Sax ist zu laut oder zu scharf oder zu schrill, dann muss man sich wohl oder übel daran halten, "Jazzblatt" oder nicht ...

    Und: soo ungebildet und "fachfremd" sind gute Dirigenten auch nicht. Die lernen sehr wohl, was jedes Instrument kann und was man aus ihm herausholen kann. Unser Dirigent ist eigentlich Trompeter, aber auch die Holzbläser akzeptieren seine Anweisungen.
     
  19. rbur

    rbur Mod

    wieder einmal vermisse ich den "like" Button ...
     
  20. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Doppel-Like für Florentin, was die Beschreibung der Saxe angeht und deren Rolle!

    Stimmenthaltung bezüglich Blech. Dazu habe ich keine Position ;-).

    PEACE!

    Grüße
    B.
     
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