Die 2-Minuten-Methode

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 20.Mai.2023.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Doch. Weil ich spielen will. :) Spielen und Üben sind ja zwei verschiedene Dinge. Das Spielen macht mir großen Spaß, aber das Üben ist - nicht zuletzt wegen meiner gesundheitlichen Verfassung - oft ein Problem. Ich hatte einen unglaublichen Spaß jetzt am Samstag in der Bandprobe. Das ist jede Quälerei wert. :D Das ist genauso, wie wenn Du sagen würdest: Du willst doch kein Kind. Warum dann die Quälerei beim Sex? Du musst keinen Sex haben, wenn Du Dich nicht fortpflanzen willst. Wenn Du das nicht willst, ist Sex doch völlig sinnlos. Ja, Sex ist für sich allein völlig sinnlos, weil es eigentlich für die Fortpflanzung gedacht ist, dass man dieses Verlangen entwickelt, aber dennoch macht man es, auch wenn es kein Ziel (
    = Kind zeugen) hat. Weil es eben einfach Spaß macht. :cool:

    Mittlerweile spiele ich ja nun schon einige Jährchen, und der Spaß ist immer geblieben. Nur konnte ich oft aus gesundheitlichen Gründen nicht üben, was das Spielen dann natürlich auch mühsam gemacht hat. Aber sobald ich das Sax in die Hand nehme, die Noten aufschlage, anfange, dann ist es einfach grandios. Insbesondere noch zusammen mit den anderen von der Band. Da schwebe ich geradezu im 7. Himmel. Selbst wenn es falsche Töne und falsche Rhythmen gibt. Aber ich hätte halt gern mal besser trainierte Lippen und Finger, damit das dann auch länger so bleiben kann und ich auch schnellere Passagen spielen kann. Was noch mehr Spaß machen würde.

    Also komme ich ums Üben nicht herum. Sonst frustriere ich mich ja nur selbst, weil ich nicht das spielen kann, was ich spielen will. Und nicht auf die Art, wie ich es spielen will. Ich kann jeden Song sofort vom Blatt spielen. Töne, Rhythmus, alles kein Problem. Spielen kann ich also immer. Aber eben nur eine kurze Zeit, wenn ich nicht übe. Weil mein Körper dann schlappmacht.
     
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  2. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Mini habits.... mit 2 Minuten anfangen und hoffen daß es mehr wird ... :sorry2:
     
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  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Oder zu was anderem...

    Na, ist doch auch was! ;)

    War ich nie, immer nur Hobby, wenn darin auch auf hohem Niveau. Und ich wollte nie Turniertanzen, weil da noch viel mehr Zeitaufwand und dann auch Druck und Konfliktpotenzial dazukommt.

    Nein, siehe Klavier bei mir.

    Das sind natürlich ganz andere Probleme. Da musst Du Dir wirklich kleine Ziele setzen, bewusst kurze Zeiten vornehmen.
    Aber diese kurze Zeit sollte doch gegen andere "noch schnell zu erledigende" Dinge ausspielbar sein. Nicht "vor dem Sax tue ich noch schnell...", sondern "vor dem anderen spiele ich noch kurz mal Sax, sonst gehts wieder unter".
     
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  4. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Deswegen schrieb ich ja, dass es "hohe Kunst" also der Optimalfall ist, beim Üben stets den Fortschritt zu suchen.
    Meinetwegen kann auch jeder mit seiner Kanne tun und lassen, was er möchte bzw. kann. Aber darum ging es hier ja gar nicht.

    Wenn man mit etwas Ehrlichkeit an das Thema rangeht, was hier besprochen wird, dann steht hinter den häufigen Klagen über zu wenig oder zu schlechtes Üben ja nicht der Wunsch, im Allgemeinen ganz toll und ganz viel zu üben.
    Mir ist jedenfalls noch nie jemand untergekommen, dessen überwiegende Motivation für's Musizieren das Üben selbst ist, sondern dessen Resultat, also auch irgendwann mal besser/schöner/länger,... spielen zu können, Repertoire aufzubauen, was auch immer.

    Und die kleinen und großen Tricks, wie man als Amateur den langen und steinigen, manchmal auf Um- und Irrwegen verlaufenden Weg mit seinem Instrument, gut zurücklegen kann, sind durchaus eine Überlegung wert.
    Ich bin jedenfalls deutlich zufriedener nach dem Üben, wenn es wenigstens einen Punkt gibt, von dem ich hinterher sagen kann, weitergekommen zu sein.
    Wenn ich mich aber selbst zum Üben zwinge, "weil's jetzt halt mal wieder Zeit ist", währenddessen nicht so wirklich Begeisterung entwickle und mir dann hinterher denke, dass das jetzt im Grunde nichts gebracht hat, mache ich mir die Sache auf Dauer selbst madig.
    "Erhalt von Fähigkeiten/Übung" ist natürlich je nach Instrument im Prinzip eine wichtige Sache, wäre aber eigentlich als Extrapunkt gar nicht nötig, wenn's auch sonst gut läuft. Ich für meinen Teil muss da auch tierisch aufpassen, daraus keinen Vorwand zu konstruieren, um vorzeitig abzubrechen.

    Ich denke, gerade für den Amateuer, der nicht so kann wie er möchte, aber gerne besser könnte, ist die Phase beim Üben die Entscheidende:
    Höre ich auf, wenn das selbstauferlegte Pflichtprogramm durch und der status quo gehalten ist oder nutze ich die Gelegenheit, eingespielt mit Instrument in der Hand, und häng noch die 10 oder 15 min dran, um konzentriert das zu üben, was wirklich anliegt.
     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ja, wäre... ich spiele seit 50 Jahren Klarinette und hab das recht ernsthaft und intensiv betrieben. Aber irgendwann wird der Abhang gegen den man ankämpft immer steiler, wie beim Sport. Irgendwann könntest Du den ganzen Tag Erhaltungsüben und wirst trotzdem schlechter..... c'est la vie.... die Natur siegt immer :)
    mit optimistischen Grüßen in die Zukunft blickend,
    Thomas
     
  6. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Manchmal hält es mich auch vom Üben ab, wenn ich nicht weiß was ich üben soll und vor allem wenn ich nicht weiß wie ich es üben soll. Dann wird diese Planlosigkeit zur zusätzlichen Hürde.

    Mir hilft es da manchmal am Ende der Übesession kurz aufzuschreiben womit ich beim nächsten Mal (schreibt man das jetzt groß oder klein?) anfange. Und das ganz konkret: weniger "ich übe dann Tonleitern" sondern eher: "ich übe F-Dur in Triolen"
    Auch schreibe ich mir meist die Übungen in der Unterrichtsstunde schriftlich auf damit ich weiß was ich beim nächsten Üben machen könnte. Diese könnte man sich zB auch auf Karteikarten schreiben und dann eine Übung ziehen. Die Karte kommt dann weg und dann gehts immer so weiter. Nach einer Woche kann man von vorne anfangen.
    Bei mir haben sich Übepools herauskristallisiert aus denen ich fischen kann: Improvisation/Gehör, Technik, Blattlesen/Rhythmen und Bandzeugs. Meist mache ich mir dann 2-3 Übeeinheiten a 25 Minuten und dann bearbeite ich pro Übeeinheit einen Pool.
    Und manchmal mache ich gar nichts davon sondern das worauf ich gerade Bock habe.

    Ich weiß eigentlich gar nicht warum ich ein Instrument lerne. Das Zusammenspiel ist es jetzt nicht unbedingt auch wenn mir das natürlich Spaß macht.
    Ich mag es einfach neue Sachen zu lernen und gewisse Schwierigkeiten zu knacken. Ich hatte aber schon immer einen Faible für Musik und wenn ich irgendwo ein Instrument gehört habe dann hat mich das immer gecatcht. Oder einen geilen Song.
    Das ist auch das was mich zurückholt, wenn ich mal eine Flaute habe. Ich mach das jetzt das 7. Jahr und das ist für meine Verhältnisse (was meine Sprunghaftigkeit angeht) extrem gut. Das habe ich dem Unterricht zu verdanken und der Tatsache, dass es je länger man dabei ist und was reingebuttert hat umso trauriger wär wieder aufzuhören.
     
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  7. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Meine Rede :)
     
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  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das meinte ich in meinem vorangehenden Post.
    Du musst nicht Üben, du darfst Spielen ohnen weiter zu Üben.
    Mache ich seit längerem so und es geht mir deutlich besser seither.
    Wozu soll man sich eigentlich quälen? Ganz besonders nicht, wenn man schon älter ist.

    LG
    antonio
     
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  9. rbur

    rbur Moderator

    Die Bandkollegen könnten das eventuell nicht gut finden.
     
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  10. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Na schau mal: in 2 Minuten kannst Du einen Ton üben. Aber es geht ja darum, Gewohnheiten zu bilden. Also wenn Du das 12 Tage lang machst, dann kannst Du schon eine chromatische Tonleiter! Ist das nicht fein?
    Also übst Du einen Monat lang... zweieinhalb Oktaven - und fertig! Mehr geht auf dem Saxophon nicht.
    In zwei Minuten am Tag! Da gibt es Idioten, die üben jeden Tag eine Stunde und können auch nicht mehr
    Ich stelle mich jetzt auch auf das System um. Nächsten Monat lerne ich dann Theremin... und dann Skifahren. Fußball krieg ich sicher in einer Woche gelernt. Und Klettern - noch eine Woche... es gibt so viel zu lernen, wenn man so ein schlaues 2-Minuten System nutzt!
     
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  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich stutze mal willkürlich zusammen:

    Saxoryx hat ganz andere Themen, wie sie hier deutlich schreibt. Solltest Du mal lesen.

    Dazu nähme man normalerweise Unterricht.

    Ach so, hast Du ja...

    Vielleicht gefällt es Dir einfach?
    So ist es jedenfalls bei mir.
     
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  12. Gerrie

    Gerrie Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde es extrem anstrengend ein Schei... in der Glotze anzuschauen. Oft schlafe ich nach 5 Minuten ein.
    Passierte mir bisher beim Sax spielen noch nie.:D

    Grüße Gerrie
     
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  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Seit nunmehr 20 Jahren habe ich kein Problem, mich täglich zum Üben / Spielen zu motivieren. "Keine Lust" hatte ich noch nie.

    Ich bin auch in der glücklichen Lage, noch keinen einzigen Tag wegen Krankheit nicht spielen zu können. Ja, ich bilde mir sogar ein, dass ich deswegen nicht krank war, weil ich jeden Tag gespielt habe (und einige andere guten Dinge täglich gemacht habe). Als ich Corona hatte, war das so leicht, dass ich trotzdem jeden Tag gespielt habe. Ich bilde mir ein: hätte ich nicht normal weiter gespielt, wäre ich kränker geworden (wie meine Frau).

    Einzige Ausnahmen: manche (nicht alle) Urlaube. Und dort habe ich es vermisst.

    Das Üben / Spielen ist also für mich etwas Stärkendes, wie Meditation. Gerade auch die technischen Routine-Übungen. Ich bin z.B. ziemlich überzeugt, dass tägliches Musizieren sehr gut fürs Immunsystem ist.

    Meine "Taktik": ich spiele jeden Tag um dieselbe Zeit (wenn da keine Probe oder kein Auftritt ist). 18:30 - 19:45. Ich muss also keine freie Zeit schaffen - diese Zeit ist a priori reserviert. Auch mein Umfeld weiß, dass ich in dieser Zeit für nichts anderes zu haben bin.
     
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  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Könnte man ja herausfinden :)
     
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  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Dann hilft manchmal bestimmte Dinge wie Üben und Sport in den Terminplan einzuplanen und als Termin einzuhalten

    Nicht wenn du es als Pflichttermin siehst. Setz dir eine Strafe für den Fall, daß du den Termin nicht einhälst.
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Aus meiner Sicht als Instrumentalpädagoge ein eher schlechter Rat. Oft bedarf es mehr als eine Übungseinheit bis man Fortschritte erlebt und oft bekommen Spieler ihre eigenen Fortschritte gar nicht mit, gerade wenn diese jedes mal nur klein sind, der Lehrer aber nach 1-2 Wochen deutliche Fortschritte hört. Wenn man solange übt bis man immer Fortschritte wahrnimmt, kann das zu viel Frust und sehr langen Übungseinheiten führen oder die Erwartungshaltung an den Fortschritt muss extrem niedrig gehalten werden.
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn du dich so ums Üben drückst, ist es wohl doch dir eher nicht so wichtig Saxophon spielen zu können. Anderes Instrument oder doch lieber Netflix als Hobby?
     
  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sorry aber wenn du nach 30 Minuten Training 2 Tage Erholung brauchst, läuft bei dir was schief. Eventuell ist das was du sportlich machst nicht optimal auf dich und deinen Leistungslevel ausgelegt. So lange danach erschöpft zu sein ist ein deutliches Zeichen für Überforderung und ein zu schwieriges Training. Mein Vater ist weit über 80 und mit dem mache ich regelmässig Körpertraining, genau auf ihn abgestimmt, der ist danach aus der Puste und 2 Stunden später wieder fit. Und gerade mit gezieltem Körpertraining lässt sich Kraft gut auch im Alter aufbauen aber gezielt und passend zur Person.
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Vielleicht solltest du dann mit dem Trainer eher an deinen Problemen arbeiten, denn wofür trainierst du sonst?
    Fürs Lippentraining brauchst du nicht mal ein Instrument und Fingerbewegungen lassen sich auch trocken üben für den Notfall.
     
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  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich glaube die Lehrer würden hier in Freudentränen ausbrechen, wenn Unterricht nehmen immer automatisch bedeutet, dass die Schüler 1. überhaupt üben und 2. dann auch noch sinnvoll :D

    Ich habe so viele Übemethoden bekommen, dass ich manchmal nicht wusste was ich jetzt machen soll.
     
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