Die aus Eurer Sicht großartigsten Lapsus von JAZZ-Größen...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von last, 23.November.2015.

  1. last

    last Guest

    Super Beiträge bisher! :D Klasse! :thumbsup:
     
  2. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    auch kein JAZZ und wahrscheinlich hätte es auch kaum jemand gemerkt, wenn candy nicht ihr gesicht so verzogen hätte (bei 2:08)



    liebe grüße
    annette
     
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  3. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Es gab mal im italienischen Jugendslang die Form: "Mangiamo un spaghetto." für "Machen wir ein Saghetti-Essen." Ich weiß nicht, ob das heute noch so gesagt wird. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.November.2015
    Rick gefällt das.
  4. Isachar

    Isachar Guest

    @bluefrog

    Müssen wir uns Sorgen machen ?

    Dein Posting scheint mittendrin abgebrochen,
    Du liegst doch nicht etwa plötzlich im Spaghettikoma ??

    Soll ich 112 anrufen ??

    Besorgt
    Isach
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Nee, schon vorbei. :)
     
  6. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Eine Musikkneipe in einer großen deutschen Stadt vor vielen, vielen Jahren.

    Ein bei Jazzinteressierten äußerst bekannter und geschätzter Saxophonist, der als über 80-Jähriger leider vor ein paar Jahren gestorben ist, bereitet sich auf den kurz bevorstehenden Auftritt mit seiner Band vor. Seine Stimmung ist dem Augenschein nach sehr locker und gelöst, man sieht ihm deutlich an, dass er sich hier auskennt und dem Laden freundschaftlich verbunden ist.

    Weil ich unbedingt einen guten Platz haben will, bin ich früh genug hier angekommen und kann ihm zuschauen, wie er seine Gerätschaften aufbaut.

    Nachdem er sein Altsaxophon zusammengeschraubt und in den Ständer gestellt hat, kümmert er sich nun um den Notenständer. Es handelt sich um den transportablen Klassiker aus Metall, dessen Auf- und Abbau ein gewisses Maß an Erfahrung erfordert, die man aber in der Regel nach ein- bis zweimaliger Anwendung gewonnen haben sollte. Menschen, die diese Erfahrung nicht besitzen und sich überdurchschnittlich ungeschickt anstellen, verbiegen beim erstmaligen Kontakt gerne die auszuklappenden zarten Streben.
    Geschlagene zwei bis drei Minuten schaue ich ihm bei seinem Bemühen zu, den Ständer aufzustellen. Es will und will ihm nicht gelingen. Zwar steht der mittlerweile auf seinen drei Beinen, die Notenablage ist aber immer noch nicht ganz entfaltet, da seinem Besitzer die dafür notwendigen Schritte entfallen zu sein scheinen.

    "X" gönnt sich nun erst einmal eine kleine Pause und setzt sich auf einen Stuhl neben sein Instrument.
    Mein schon länger aufkeimender Verdacht, er könne zuvor gekifft haben, wird nun zu relativer Gewissheit, denn "X" lächelt auf seinem Stuhl so vor sich hin, wie ich es nur von Leuten kenne, die zuvor etwas Berauschendes geraucht haben.
    Ich entsinne nicht mehr, ob es ihm schließlich selbst gelungen ist, den Notenständeraufbau abzuschließen oder ihm jemand behilflich war.

    Beim Soundcheck schließlich zeigt sich "X" belustigt und verwundert, dass das Saxophonmikrofon partout nicht funktionieren will, obwohl er dessen Postion zum Trichter nun schon mehrmals verändert und sich es sich dabei auch noch einmal genau angeschaut hat. Seine laut durch den Raum geworfene Frage, was denn mit dem Mikro sei, wird hinter der Theke kurz und knapp mit einem leicht ironischen Unterton beantwortet, indem ihm geraten wird, den Mikrofonschalter zu bedienen.


    Der Auftritt selbst hat keinen nachhaltigen Eindruck in mir hinterlassen, es war also weder besonders toll oder langweilig. Sehr kurzweilig hingegen waren die ungewollt schauspielreifen Einlagen von "X", die sich tatsächlich so ereignet haben.
     
  7. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Herbie Hancock hat in einem Interview über Miles Davis zwei sehr lustige Geschichten erzählt, die ihm bei seiner Tour mit Miles passiert sind.
    Hier mal das Video und meine Zusammenfassung davon, ich empfehle aber trotzdem, mal reinzuhören.

    - Herbie war ja schon immer sehr technikaffin und hatte sich damals (~'63) den brandneuen Taperecorder gekauft, um sich selbst aufzunehmen. Er ist also dabei, auf der Bühne die beiden Mikros am Klavier zu platzieren und findet, dass ein guter Platz dafür unter dem Klavier sei. Herbie kriecht über'n Boden als plötzlich Miles knackig mit dem Fuß einzählt, Herbie wäre als erster mit dem Einsatz dran gewesen. Stille. Miles dreht sich um, sieht Herbie am Boden, schlägt die Hand vor's Gesicht und stöhnt leise vor sich hin.

    - Die Band spielt So what und Herbie begeht den kapitalen Fehler, an der falschen Stelle die Harmonie zu wechseln. Er war daraufhin in einer Schockstarre und hat sich nicht getraut, noch irgendwas zu machen, aber Miles ist geistesgegenwärtig kurz mitgegangen, sodass es sich gewollt und abgesprochen anhörte. Das hat bei Herbie nachhaltigen Eindruck hinterlassen, was musikalisch "falsch" oder "richtig" ist. Sehr hörenswert, was Herbie dazu sagt.
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    In die Reihe gehört natürlich "Giant Steps" und das Pianosolo von Tommy Flanagan. Ob das selbst der Lapsus war oder die Veröffentlichung des Songs selbst, sei dahin gestellt.
    Flanagan kannte das Stück vor der Aufnahme, dachte aber wohl, dass es eher eine Ballade sei. Als Coltrane dann mit 280 Sachen loslegt und er mit dem Solo dran ist (2'55"), bekommt er noch die eine odere andere Phrase hin, steigt aber mehr und mehr aus und flüchtet sich am Ende nur noch in einzelne Chords. Dazu muss man sagen, das Flanagan ansonsten ein klasse Pianist ist, die Changes aber recht ungewohnt sind:

     
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  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ist halt genau wie bei 'Status'.

    Grüße
    Roland
     
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  10. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich habe mich immer gewundert, warum das Klaviersolo, sagen wir mal, in der Qualität etwas abfällt. :) 'Giant Steps' benutze ich Mittwochs immer als Weckton ...

    Grüße
    Roland
     
  11. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Beim Konzert von Dominic Miller auf der JazzBaltica in Salzau 2005 trat als Überraschungsgast für 3 Songs Sting auf, die sie mit Trilok Gurtu im Trio spielten. Sting war da sonst auf Tour mit Sting, kantre sicher seine Songs. Beim ersten oder zweiten Stück setzte Miller zu früh mit dem Refrain ein, Sting drehte sich ruhig zu ihm um und schüttelte den Kopf. An der passenden Stelle drehte Sting sich wieder um und sagt zu Miller - für alle gut hörbar: Now!

    Nach dem dritten Stück verschwand Sting wieder. Miller und Gurtu wirkten leicht angestrengt. War aber ein schönes Konzert. Hier eine kurze Konzertkritik.

    http://www.mopo.de/stings-kurzbesuch-bei-jazzbaltica-19525304
     
  12. Isachar

    Isachar Guest

    @ppue

    Ja, daß der Pianist sich am Ende in ein paar simple Akkorde flüchtet, das hört man ! Aber auch nur, weil Du es vorwegbeschrieben hast !
    Solche Maschinengewehrartigen Saxofonphrasen sind nix für mich und Giant Steps ist eh ein schreckliches Stück !
    Solch schnelles Getute berührt mein Herz einfach nicht mehr, das hat eine niedrigere Pulsfrequenz !

    Gruß

    Isachar
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Genau!
    Bleibt hinzuzufügen, dass Herr Flanagan später "Giant Steps" sehr häufig bei Konzerten spielte und auch unter eigenem Namen aufnahm, um zu beweisen, dass er sehr wohl in der Lage ist, dieses Stück im höheren Tempo zu bewältigen:



    Leider kennen die meisten Jazz-Hörer nur die Coltrane-Einspielung mit dem verunglückten Klaviersolo... :-(
     
  14. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Auch wenn Flanagan indisponiert war (keine Frage), ist "Giant Steps" eine unglaubliche Komposition, die zu analysieren sich lohnt. Die Melodie, die sich in Terzen abwärts schraubt mit "Erholung" zwischendurch, dann aber wieder mit einem Motiv, eingefasst mit dem Rahmenintevall der Quarte, aufwärts seqenziert wird: eine wunderbare Tal- und Bergfahrt, dazu noch mit Achterbahntempo. Immer wieder herzerfrischend. Jawoll.
     
  15. last

    last Guest

    ...aber bitte (!) nicht in diesem Thread! :cool:
     
    Rick gefällt das.
  16. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Oha, lieber Fadenwächter, der wie Smaug auf seinem Haufen Geschmeide und Edelsteine liegt und immer zumindest mit einem Auge wacht....:) Voller Demut und Schamesröte, die jeden Sonnenuntergang verblassen lässt, gebe ich ich MEINEN LAPSUS zu, ziehe meine Analyse mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns mit "Riesenschritten" zurück und lasse den geklauten Becher auf der Flucht fallen. Liebe Grüße, Bilbo alias Henblower
     
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