Echt improvisieren - oder vorbereitet sein?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von hpesch, 29.April.2014.

  1. Rick

    Rick Experte

    Hallo Reiner!

    Genau,das ist ein sehr gutes Mittel.

    Improvisation IST der Umgang mit dem Unerwarteten, das macht die ganze Sache ja so spannend. :-D

    Gut Sax,
    Rick
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Wuffy,

    du spielst/übst ja nicht einfach nach einem playalong, du machst darüber kreative Musik, mit dir selber.

    Da habe ich ganz große Hochachtung vor!

    Ich benutze halt praktisch nie playalongs zum Üben von Jazz generisch, sondern immer nur Bandorientiert. Wenn es keine Band dafür gibt, brauch ich auch die Stücke nicht lernen.

    Gruß,
    Otfried
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Am ehesten Routine - tausende von Gigs, dann hat man eine Idee, wo was zu retten ist und wo nicht. Es gibt Situationen, da kann man nicht gewinnen, auch wenn man "im Recht" ist. Da muss man oft klein beigeben. Wenn man merkt, dass die Rhythmusgruppe den Faden verloren hat, wie Du schon sagst, klare Zitate aus dem Thema (wenn man selbst noch den Plan hat), und hoffen, dass jemand es beachtet.
    Sich definitiv auf die Changes einigen ist doch langweilig :-D Hör z.B. mal Harold Mabern's Comping...

    LG Juju
     
  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Bühnenerfahrung .. man alles mal erlebt haben. Rhythmusgruppe und Bläser ein Viertel auseinander ... das Riff, dass den Wiedereinstieg markiert fehlt, Frage: Kommt das noch!? usw.

    Murphy hat ein weites Anwenungsspektrum in seinem Produktportfolio. Die diversen Ausprägungen kenne ich, aber natrürlcih nicht, wie die anderen darauf reagieiren. That's life!

    Grüße
    Roland

     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    eine gute Übung ist es, das Buch "Free Play: Improvisation in Life and Art" zu lesen.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  6. Gast

    Gast Guest

    Hihiiii....

    Das SCHLIMMSTE Unerwartete habe ich mal SELBST verbockt...

    Einen Song angesagt...noch was dazu erzählt...und dann aber volle Kanone den falschen Song angespielt.

    Meine Band hat SUPER reagiert....die haben mich machen lassen, sich dumm angeschaut...und dann im Nächsten Takt unsisono mit eingesetzt.

    Ich war...nachdem mir bewusst wurde, was da gerade gelaufen ist...so perplex, dass ich den Rest des Songs AUCH noch verbockt habe.

    Aber meine Jungs und Deerns haben mich da fein rausgehauen....mir aber NACH dem Gig auch den Titel ""Trottel des Abends"" verpasst.

    Ist ja auch gut improvisiert !!

    ;-)

    CBP
     
  7. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest


    Branford Marsalis bringt es auf den Punkt!
    Sehr gute Masterclass hier, die ein paar Fragen beantworten dürfte.
    http://www.youtube.com/watch?v=z3sFBk3ZU_o

    Gruß aus Berlin!
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Danke, Jazzwoman!

    So ist es: Ein Prozess, der vor allem das Hören sowie das Nachspielen und Ausprobieren einschließt.
    Einen "Trick", eine Abkürzung, eine zufriedenstellende Instant-Learning-Methode gibt es nicht.

    Wer wenig gehört hat, wird auch so klingen, egal wie viele Bücher er gelesen und Kurse er besucht hat. :cool:

    --------------------------

    Hallo Guenne,

    wer schon spielen und improvisieren kann, darf von mir aus auch gerne mal Play-Alongs benutzen.

    Aber mir ist aufgefallen, dass Leute, die überwiegend oder gar ausschließlich mit Playback anstatt echten Musikern gespielt haben, weniger zuhören und interagieren können und deutlich mehr gelernte, "vorbereitete" Phrasen verwenden als diejenigen, die viel mit echten Menschen musizieren.


    Play-Alongs sind ja heute Verkaufsschlager, es gibt kaum noch Schulen oder andere Notensammlungen ohne sie, dementsprechend entsteht schon quasi eine "Parallelgesellschaft" von Musikern, die gar nicht mehr wirklich zu interagieren und auf ihre Begleitung zu reagieren gelernt haben.
    So eine Art "Improvisations-Autismus".

    Wahrscheinlich nicht bedenklich, denn es gibt ja immer noch die anderen, die sich Begleiter oder Bands suchen, aber eine traurige Entwicklung, wie ich finde. :roll:


    Viele Grüße,
    Rick

     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Ausser für Leute, die eine 'neue, revolutionäre Art des Lernens' verkaufen, der Workshop auf DVD nur jetzt 199€ (regulärer Preis 399€), also *jetzt* zugreifen ... bevor die Mehrheit merkt, das schon wieder stark verdünnter alter Wein in neuen ganz besonders glitzernden Schläuchen verkauft wird. Egal, mit dieser neuen Methode sind Sie 10x schneller, garantiert! Schon nach drei Monaten können sie über Jazzstandards improvisieren, ihre Mitspieler werden staunen!


    Mist, meine Abnehmpillen sind auch gerade wieder alle ... hm, komisch, eigentlich sollte ich nach drei Wochen einen deutlichen Unteschied merken ... egal, das Angebot 'nur 69€ für die Drei-Wochen-Kur' ist noch da, püh ... regulär kosten die nämlich 89e€.


    Will meinen: Man kommt leider um das Zeugs (lernen, hören, Theorie, hören, üben, hören ...) nicht drumherum. Wenn ich wüsste, wie, hätte ich eine noch ein paar Musikinstrumente mehr und würde nicht BIAB-Surrogate bemühen, sondern mir eine Session-Band bestellen, die mich jeden Tag 3h begleitet. Ausser Sonntags. Und ich müsste nicht mehr auf SOnderangebote bei Abnehmpillen achten ... :)

    Grüße
    Roland
     
  10. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Selber schuld, wärst du Berufsmusiker geworden, könntest du jetzt rank und schlank am Hungertuch nagen. ;-)
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Heute sind aber die Armen nicht mehr automatisch dünn, es ist sogar eher umgekehrt... :-(
     
  12. Gast

    Gast Guest

    Nach dieser Theorie bist du deinem aktuellen Avatar nach zu urteilen in letzter Zeit ziemlich reich geworden... :duck:

    Herman :bitte: :danke:
     
  13. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ahhhh....welch wunderbarer Begriff! Und wie weit verbreitet ;-)

    Gruß
    Saxfax
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Hallo Herman,

    das Foto scheint mir ja wirklich zu schmeicheln, doch die bittere Wahrheit ist, dass ich bettelarm aussehe... ;-)

    Gut Sax,
    Rick
     
  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Oh, ja, schöner Begriff.

    Leider isses so, dass man Zusammenspiel mit anderen und aufeinander Hören nur lernt, wenn man mit anderen zusammen spielt und aufeinander hört.

    Mit einem Playback kann man bestimmte Dinge trainieren. (Wo ist die Eins? Wo fängt der Chorus an? Ist HTGT wirklich ein gute Wahl für 'Stille Nacht, Heilige Nacht'?) Leider ist aber die Interaktion unidirektional, das Playback läuft weiter, egal, ob ich spiele wie ein junger Gott, aus der Form fliege oder die Bude abbrennt.

    Grüße
    Roland



     
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