Effizient üben

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 22.November.2025.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Saxoryx

    Wenn wir schon beim mentalen Üben sind, den Tag immer mit einem positiven Erlebnis beenden. Ein paar schöne Töne, ein Stück, dass gut läuft,....
    Mit mentaler Reflexion bin ich seinerzeit durch den Flugschein gekommen. Kann nur nicht jeder. Deshalb hatte ich dir gesagt, bewußt spielen und sich zuhören....
     
    Livia und Woliko gefällt das.
  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Heute habe ich mehr als geplant geübt, weil ich neue Blättchen ausprobieren wollte und jeden einzelnen Versuch als Video aufgenommen habe. Ist aber auch okay, weil ich aufgrund des täglichen Übens in den letzten Wochen (was für mich ja total ungewohnt ist) meine Lippen besser trainiert habe und auch länger spielen kann. Alles keine Überraschung und sehr angenehm für mich jetzt, nachdem ich bisher oft ohne viel Übung vom Blatt spielen musste bei der Bandprobe und meine Lippen dann dementsprechend relativ schnell aufgegeben haben. Ganz abgesehen von den Fehlern, die ich auf diese Art natürlich nie in den Griff bekam.

    Was sich allerdings bei dieser Übesession anbot, war die "Random"-Übemethode.



    Da ich ohnehin viele Unterbrechungen hatte, um die Blättchen zu wechseln.

    "Random" - was ja Zufall heißt - stimmt allerdings nicht, denn auch diese Art zu üben ist geplant. Man macht nur kleinere Abschnitte und wechselt öfter.

    Oftmals wird von Lehrern empfohlen - vielleicht mehr im klassischen Bereich, aber meiner Erfahrung nach mit den vielen Lehrern, die ich hatte, ist das durchaus auch außerhalb der Klassik üblich -, im Block zu üben. Also eine Sache am Stück für längere Zeit. Damit sich das gut einprägt und man durch die vielen, immer gleichen Wiederholungen Automatismen entwickelt für Griffe, Atmung usw.

    Die "Random"-Übemethode wechselt zwischen den Stücken ab. Statt 30 Minuten an demselben Stück zu arbeiten, arbeitet man nur 10 Minuten an einem Stück, legt das dann beiseite, übt das zweite Stück für 10 Minuten, legt das dann zur Seite, übt das dritte Stück für 10 Minuten und fängt dann wieder von vorn mit dem ersten Stück an. Wenn die drei Stücke auch noch von drei verschiedenen Komponisten sind, ist es noch besser.

    Es ist immer dasselbe Prinzip: das Gehirn aufmerksam halten. Es darf sich nie sicher fühlen, muss immer wachsam bleiben, lernt dadurch besser und schneller. Sodass man am Schluss dann tatsächlich viel sicherer spielen kann. Ich merke die Verbesserung jeden Tag, obwohl die Übezeit, die ich dafür aufwende, relativ gering ist.

    Heute war wieder recht viel los wie so oft in letzter Zeit. Gleich heute Morgen direkt nach dem Aufstehen mussten wir eins unserer Autos in die Werkstatt bringen, weil es seit einiger Zeit merkwürdige Geräusche macht. Und der Service war sowieso fällig, deshalb hatten wir für heute den Termin gemacht.

    Erst nach der Rückkehr konnten wir frühstücken, aber dann riefen die Handwerker an, die uns Fliegentüren einbauen sollen, und wollten vorbeikommen, um das nochmal nachzumessen. Sie haben das schonmal ausgemessen, aber derjenige, der dafür zuständig ist, wollte es selbst nochmal nachmessen. Was auch nötig war, wie sich herausstellte, denn die Türstürze sind nicht gerade und in jedem Zimmer anders. Ist nun mal so hier, damit muss man rechnen. Deshalb müssen die Türen dementsprechend gebaut oder auf jeden Fall angepasst werden. Ist jedes Mal aufwendig.

    Da die Handwerker aber nicht sofort kommen wollten, habe ich mir dann schnell mein Sax geschnappt und erstmal geübt. Man weiß ja nie, wie viel Chaos die Handwerker verursachen und ob man sich dann aufs Üben konzentrieren kann.

    Ich hatte mir schon gestern vorgenommen, neue Blättchen auszuprobieren, weil ich das Gefühl hatte, das Blättchen, das ich die letzte Zeit gespielt hatte, tut es nicht mehr richtig. Also habe ich die Blättchen dann mit den Stücken für das Weihnachtsvideo ausprobiert, zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstaunlicherweise war dann ein Blättchen das beste, das ich früher nie gern gespielt habe, mit dem ich nicht gut zurechtkam. Davon hatte ich noch welche übrig, und jetzt auf einmal komme ich hervorragend damit klar.

    Daraufhin habe ich dann mit dem Blättchen die weiteren Aufnahmen gemacht. Beim Aufnehmen mit OBS hat gestern und vorgestern alles ohne Probleme funktioniert, aber heute habe ich eine Viertelstunde lang eine Aufnahme gemacht, die keinen Ton hatte. War nicht wirklich der Sinn der Sache, aber deshalb musste ich es eben nochmal machen und kam so auf die doppelte Übezeit. Auch mehr Aufnahmen als die zwei. Somit also die dreifache Übezeit wie geplant.

    Obwohl es die empfohlene "Random"-Übemethode war, war das Üben nicht so effizient, wie es sich eigentlich gehört hätte, denn ich war mehr auf das Blättchen konzentriert als auf das Spielen. Deshalb habe ich mehr durchgespielt, als mich auf einzelne Fehler zu konzentrieren. Ich übe jetzt immer in 110 oder 120 statt im Aufführungstempo 100, das war vielleicht auch nicht so schlau.

    Aber ich habe relativ lange geübt und ein neues Blättchen, das tatsächlich sogar besser zu passen scheint als das alte. Möglicherweise ist es auch nur das beste Blättchen aus der Packung, und bisher hatte ich immer die schlechteren.

    Wenn man gezwungenermaßen Pausen machen muss, ist das aber auf jeden Fall nicht schlecht. Sonst hätte ich vielleicht längere Passagen am Stück gespielt, und so habe ich meistens nur höchstens 5 Minuten gespielt und dann Pause gemacht, um das Blättchen zu wechseln. Morgen muss ich dasselbe dann machen, ohne das Blättchen zu wechseln, denn ich hoffe doch, dass das neue Blättchen jetzt einige Zeit hält, auf jeden Fall aber, bis die Aufnahme für das Weihnachtsvideo im Kasten ist.

    Man kann nicht immer perfekt üben, auch nicht perfekt effizient üben - Molly Gebrian kann das wahrscheinlich, ich nicht -, aber es ist mir jetzt doch recht so. Meine Lippen mussten arbeiten, wurden trainiert, und mir sind auch noch ein paar Stellen aufgefallen, an denen ich noch feilen muss. Vielleicht mache ich das sogar noch heute Nachmittag, weil ich mich heute sehr gut fühle und auch keine Handwerker mehr kommen. Die haben wir jetzt dauernd im Haus, das ist schon etwas störend.
     

    Anhänge:

  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden