effiziente Übetechniken um die Geschwindigkeit zu steigern

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxfred, 3.März.2007.

  1. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier


    Die Geschwindigkeit für Muskelkontraktionen ist leider nicht von der Menge der Muskeln abhängig, sondern von deren Anordnung in Bezug zu ihrer Richtung.
    Und leider lässt sich da auch gar nix machen bzw. üben, denn das ist genetisch bedingt.
    Früher hat man z.B. in Staaten mit starker staatlicher Förderung des Sports, bei Kindern Muskelbiopsien vorgenommen, um festzustellen, ob ihre Erfolge beim Sprint, Ergebnis von hartem Training oder günstiger genetischer Bedingungen sind.
    Danach wurde dann ausgewählt wer weiter gefördert wird, bzw. wer auf eine andere Disziplin als den Sprint umsatteln musste.

    Das heißt, mit hartem Training bzw. üben lässt sich zwar viel erreichen, aber die genetisch Bevorteilten werden immer schneller sein, auch wenn sie nur halb so viel üben.

    Diese mechanischen Fingertrainer sind im übrigen eher hinderlich um die Geschwindigkeit der Finger zu erhöhen.
    Die sind nützlich, um nach Handverletzungen erstmal wieder Muskeln aufzubauen, aber mit gesunden Händen braucht man kein zusätliches Muskeltraining für die Finger.
    Die Saxklappen runterzudrücken ist nun wirklich keine Schwerstarbeit und reine Muskelmasse behindert die Beweglichkeit.

    Wie man nun effektiv schneller wird beim improvisieren weiß ich zwar auch nicht, aber durch große Muskelmasse auf jeden Fall nicht.

    Beim Sprinttraining haben wir es jedenfalls so gemacht, dass wir erstmal kleine Strecken im 100% Tempo gelaufen sind und dann die Streckenlänge immmer mehr erhöht haben.
    Strengstens verboten waren langsame Langläufe und lange Fahrradfahrten, weil die zuviele ungünstige Muskeln aufgebaut haben und das Tempo für den Sprint dadurch auf Dauer verringerten.

    Ob man das nu aufs Saxspielen übertragen kann weiß ich nicht, aber wenn, sollte man vielleicht Stücke die schnell gespielt werden sollen nur soweit langsam üben bis man die Griffe drin hat und dann kurze Sequenzen gleich im Endtempo üben.
     
  2. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    wenn zb ein 30 jahriger gerade mit lauftreining begonnen hat wir nie im leben in der lage 100 m in 10 sek laufen , aber kann noch 40 km maratonlauf absolvieren.
    ein 12 jahrige diese möglichkeit hat noch.
    - kann schneller laufen ,
    so ist unser körper gabaut.

    Die ursprungliche frage war nicht " wie ich am schnellsten spielen kann" , sondern " wie ich schneller spielen kann " . -die frage war um die gezielte übungstechnik - um schneller zu spielen.

    eine möglicheweise zufriedenstelende antwort gibt B Marsalis im intervieu, zu lesen glaube in letztem sonic.

    seit er klassik aus den noten spielt und übt seine finger sind so schnell wie nie zuvor.

    da er zu den leuten gehört die schnell spielen können , dürfte es ein interessanter hinweis auf die übungstechnik sein.

    - aus den noten mit dem metronom spielen .

    das man es langsamer beginnt und steigt man die fahrt ist so gewiss , das muss man es nich erwähnen , doch umgekehrt wäre absolut sinnlos.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    @ Geli:
    widersprechen tun wir uns da ja nicht wirklich.
    kam so rüber als dächtest du das...
     
  4. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    um gottes willen
    die aussage ist so oberflächlich das sie total falsch ist.
    um es zu fesstellen mus man nicht der akademiker sein.

    wieso ein mensch durch üben zb ein saxophonist mit der erfahrung / übung zweifellloss kann seine schnelligkeit vielfach erhohen ?
    doch genetisch hat sich nichts verändern es ist immer der gleicher mensch ?

    oder wenn übt nicht wird immer langsam ?


    wieso ein mensch der ganzes leben gleiche genetische veranlagung hat wird mit der zeit langsamer sich bewegen , denken usw.

    schon in 60 jahren die amerikaner haben unglaubliche entedckung gemacht - wahrscheinlich die welt ist nicht deterministisch eingerichtet ( in dem konkretem beispiel heisst das trotz bestimter genetischer veranlagung die entwicklung könnte in unterschiedlichen richtungen gehen )- aber es überspring die rahmen dieses forum.
     
  5. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt, habe Dich nur zitiert, weil es eben auch auf den Muskelzuwachs abzielte.

    @oyoy
    les doch mal mein ganzes posting.

    Die Vorstellung das Muskelzuwachs, über das normale Maß an ausgebildeter Muskulatur, etwas mit Geschwindigkeit zu tun hat ist schlichtweg falsch.
    Das und nix weiter wollte ich (anhand des Beispiels Leichtathletiksprinter) ausdrücken.
    Außerdem ist Deine Behauptung, dass die Fingertrainer keinen Schaden anrichten auch nicht richtig. Und das ist keine theoretische Überlegung von mir, sondern das weiß ich aus Erfahrung.

    Das dieses nicht sehr viel mit der Erhöhung von Geschwindigkeit beim Improvisieren zu tun hat, hab ich wohl auch verständlich ausgedrückt.

    Vielleicht ist es ja auch mal einen Versuch wert, ein schnelles Stück nicht wie sonst erst langsam und dann mit Tempoerhöhung zu üben, sondern kurze Sequenzen des Stücks gleich schnell zu üben und dann die Sequenzen zu verlängern, aber immer im schnellen Tempo zu bleiben.
     
  6. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Habe grad mal den Versuch gemacht kurze Sequenzen schnell spielen u.s.w. und festgestellt: ist Blödsinn.

    Die zu erreichende Geschwindigung hängt überhaupt nicht von flinken Fingern ab. Spiele ich nur 2 verschiedene Töne (egal welche, habs mit verschiedenen ausprobiert) kann ich locker Achtel im Tempo 220 Bpm spielen.
    Alle meine Finger sind dazu in der Lage, meine Zunge nur bedingt, geht aber auch mit bischen Übung.

    Spiele ich hingegen ein Stück, haperts bei oft schon bei 160Bpm :-( , bei manchen Stücken komm ich nicht mal über 90Bpm.
    Je nach Komplexität.

    Scheint also mehr an der Hirn zu Finger Verbindung zu liegen als an der höchstmöglichen Geschwindigkeit der Finger.

    Naja, Versuch macht klug. :cool:
     
  7. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Eben!

    Hat Peter doch schon ausführlich beschrieben.

    Einzeln kann jeder die Finger schnell bewegen. Das dann noch schneller hinzukriegen halte ich für fast unmöglich.
    Darum geht es aber gar nicht.

    Die Finger im Verbund koordiniert und in time dahin zu bewegen wo jeder einzelne hin soll. Das ist es.
    Und das ist nunmal reine Kopfsache. Die entsprechenden Synapseverknüpfungen im Hirn müssen dafür hergestellt werden. Die Verbindung von Griff zur Tonvorstellung muss ebenfalls erst etabliert und gefestigt werden.
    Und das geht nunmal nur durch konzentriertes, langsames Üben.

    Der Vorteil daran: Das geht auch wenn man nicht mehr ganz so taufrisch ist.
    Allerdings nicht mehr so schnell wie es in Kindheit und Jugend gegangen wäre. Das ist erwiesen.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hai!

    @oYoY

    Die Betonung lag auf "nach oben strecken". :idea:

    Und bleibt ja noch der "A"-Finger nach lings!
    Damit habe ich schon Leute promoviert, die dann ein Rennen fahren wollten und zwecks Analyse von grünen Männchen mit Lasergeräten (Rennleitung) "kassiert" wurden. :lol: :lol:

    Und immer bauen Satz schön!

    grüne Füße
     
  9. dna

    dna Nicht zu schüchtern zum Reden

    Äußerst sinnvoller Beitrag zum Thema. Echt super. Weitere Anmerkungen spare ich mir.

    Zum Thema an sich bin ich der Meinung, dass man effizient nur dann zum Ziel kommt, wenn man <i>extrem</i> langsam mit den schwierigen Partien anfängt und dann ganz, ganz langsam die Geschwindigkeit steigert. Unabhängig davon, ob man 11 oder 51 ist.

    Ich habe versucht, dass meiner ehemaligen Band klarzumachen, aber nee, man musste immer in Original- bzw. Zielgeschwindigkeit spielen - in time sind sie bis heute nicht.
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Nu nich entrüsten, Spaß muß sein :lol:
    Und der Purche mit dem F#........(weiter vorne)
    Aber mal Schurz beiseite.

    Das Problem das manche Bands versuchen Groove durch Geschwindigkeit zu ersetzen kenn ich auch. Meiner Meinung nach kommt zuerst die Präzision und dann das Feeling und nicht andersherum. (Dann klappts auch mit den Mr.J.Brown Klassikern :lol: )

    Dein AHörnchen
     
  11. dna

    dna Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ok, habe heute wohl etwas zuviel Moralin zu mir genommen ;-)

    Was Präzision vs. Tempo angeht, bin ich mit Dir bis auf wenige Ausnahmen (gibt halt Stücke oder Eigenwerke, die einem sofort saxmäßig liegen) recht, aber mach das mit der Präzision mal dem gemeinen Feierabend- Lead- oder Rhythm-Guitarrero klar :-D
     
  12. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Genau.
    Weshalb die beste Technik Übung, die ich bis jetzt gefunden habe, wie weiter oben beschrieben eben nach und nach mehr Töne ins Üben integriert, also zuerst 2, dann 3 usw.
    Und die Triller Geschwindigkeit von 2 Tönen allmählich auch auf komplexere Verbindungen ausweitet. das das trotzdem irgendwann Grenzen hat, ist klar, aber denen kommt man zumindest näher.

    Genau. Es ist prinzipiell erstmal ein mentales Problem. weshalb die mentale Verankerung der Töne in allen möglichen Umfeldern (s. ebenfalls mein erster Beitrag), sprich also mit den anderen Tönen, so umfassend wie möglich sein muß. Ist das gegeben (bzw das ist natürlich wie Fingertechnik auch quasi unendlich verfeinerbar), dann kann die tatsächlich mögliche Geschwindigkeit der Finger mehr und mehr ausgenutzt werden.
     
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