"Ein bisschen spielen, ohne Stress zu haben" vs "spielen, um möglichst weit zu kommen"

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 19.Februar.2017.

  1. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Dem stimme ich voll und ganz zu.
    Nichts für Ungut Fortschritt schreibt man trotzdem mit F. Und wenn das F kaputt ist dann halt mit PH

    Phiele Grüsse
    Pil
     
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  2. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Ohne Ehrgeiz wäre es wohl nur sinnloses Gehupe.
    Das Gehirn will durchblutet werden. Durch Lernerfolge, Feude und schöne Songs.
    Erfolgserlebnis = Spaß
    Ohne Ehrgeiz kein Erfolg.
    Zuviel Ehrgeiz ohne Erfolg wäre Frust.
    Wenn der Fortschritt mal abflacht wäre wohl die Ursache, dass die Entspannung fehlt.
    Dann wäre der Punkt erreicht sein Repertoire aufzufrischen. Dann kommt der Rest wieder von alleine.
    Ein nettes Beispiel aus der Vergangenheit dazu.
    Jedes mal wenn ich Take Five versuchte viel ich auf die Schnauze. Beiseite legen und in drei Monaten nochmal versuchen.
    Schnauze fallen - beiseite legen - wieder auf die Schnauze.....
    Seit dem der Song funzt interessiert er mich nicht mehr. :tongue:

    LG
    Pil
     
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  3. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    ... kommt mir bekannt vor :),

    aber es macht Spass sich einen Titel zu erarbeiten, den man unbedingt spielen will.
    Mir ging es mit "Solo Sunny" von Günther Fischer so, den ich mir selbst per Gehör für mein Alto erarbeitet und die Noten aufgeschrieben habe.
    Als das Lied endlich perfekt spielen konnte, wars Interesse vorbei und die Seele ihre Ruhe :D
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Februar.2017
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  4. holgitsax

    holgitsax Schaut nur mal vorbei

    Ich beschäftige mich erst seit ein paar Monaten mit dem Saxophon und übe ziemlich regelmäßig sehr gezielt. Mit dem Sax geht es mir so wie mit meinem Hauptinstrument, der Gitarre. Mir macht das Spielen und Üben sehr viel Spaß. Ich möchte gerne besser werden, setze meine Ziele aber nicht übertrieben hoch ;)
     
  5. saxbert

    saxbert Ist fast schon zuhause hier

    Tolles Thema! super Idee @Dreas, - ich habe mich nämlich auch schon oft gefragt, was den einen oder anderen hier im Forum antreibt ...
    Ich bin ja nach ultralanger Spielpause von fast drei Jahrzehnten quasi wieder bei null eingestiegen.

    Jetzt mit "50 plus" soll in erster Linie der Spaß am Saxophon überwiegen - und natürlich freue ich mich auch über allmähliche Fortschritte.
    Aber ich setz mich eigentlich keinem großen Druck aus - nicht mal ein Lehrer "drückt" mich. Ich spiele jeden Tag 60 bis 90 Minuten einfach aus dem Realbook die langsameren Stücke, dazu das Play-along - und schon setzt (fast immer) eine wohltuende Entspannung ein. Keine separaten Tonleitern, keine Skalen, keine Drones etc. - einfach mal Improvisieren und Rauslassen, was so an musikalischem Gefühl in einem drinsteckt - das möge genügen. Und eigentlich vor allem an einem schönen, ausdrucksstarken Ton arbeiten.
    Durch das Forum hier bekomm ich auch immer wertvolle Rückmeldungen - das finde ich wirklich Spitze! Denn ganz ohne Lehrer bin ich ja schon dringend auf Feedback "von außen" angewiesen.

    Natürlich hätte ich auch ein "ehrgeiziges" Ziel im "Hinterkopf": mit Beginn des Ruhestandes - also in gut 10 Jahren - würde ich gerne so schön spielen wie Matthew Stone (bekannt aus seinen vielen YouTube-Videos) - aber bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit .... Und wenn es nicht klappt - auch nicht schlimm ... Die Spielfreude ist die Hauptsache ...

    Viele Grüße
    saxbert
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ha! Jetzt habe auch ich die feine Ironie in #21 verstanden. Alternativ .die veine Ironie in #21 ferstanden
    ;-) quax
     
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  7. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Gerade für michals Späteinsteiger gilt beides.
    Ohne Üben geht nichts, ohne Spass erst recht nichts.
    Die Empfehlung meines Lehrers bewährt sich: Wenn es frustet, zwischendurch etwas anderes spielen, was gerade Freude macht.
    Die langsamen, aber stetigen Fortschritte sieht man, wenn man betrachtet, was man vor einem Jahr gespielt hat.

    Badener
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also, klar, es soll Spaß machen, ist ja Hobby, FreizeitVERGNÜGEN. Allerdings gehört für mich auch (pisitiver) Stress dazu. Ein neues Stück das erste mal in der Band spielen, Vorbereitung eines Auftritts, der Auftritt selbst.....

    Aber, der Spaß kommt mit dem Erfolg, vom besser werden (wenn ich heute, nach 7 Jahren, noch so spielen würde wie vor einem, zwei, drei Jahren hätte ich keinen Spaß mehr, sondern Frust).

    Insofern möchte ich ständig besser werden (nach oben gibt's ja fast keine Grenze), was für mich bedeutet, daß auch gezieltes und konsequentes Üben angesagt ist (und dann natürlich das üben, was noch nicht gut geht....DAS macht dann manchmal zunächst nicht ganz soviel Spaß). Und das geht bei mir nicht ohne Lehrer.

    Und ich weiß, daß Lernerfolg nicht lineal verläuft, daß es Stagnation gibt, daß die Entwicklungsschritte kleiner werden.
    So what, Demut und Geduld gehört eh dazu, wenn man ein Instrument lernen will.

    Zusätzlich treiben wir uns in der Band gegenseitig an, motivieren uns besser zu werden. Jeder auf seine Art mit seinen Möglichkeiten. Das führt zu einer ganzheitlichen Entwicklung der Band, was auch wiederum der individuellen Entwicklung zu Gute kommt.

    Daher:

    "Nur ein bischen spielen, ohne Stress zu haben."

    Eindeutig NEIN.

    CzG

    Dreas
     
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  9. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Spaß ist für mich wichtig, ohne Spaß hätte ich ein anderes Hobby.
    Allerdings spiele ich in 2 Formationen, in denen immer wieder neue Stücke ausgeteilt werden, die nicht zwingend an mein vorhandenes Niveau angepasst sind.
    Da es keinen Spaß macht, den anderen den Spaß zu verderben, gehört ständiges besser werden zur eigenen Spaßerzeugung für mich dazu.


    Gruß von der Ostsee Peter
     
  10. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    :duck:
     
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  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das geht ein bisschen in Richtung des unteren Zitats von Pil...

    nö, Musik

    Das kenne ich von ehrgeizigen Bergsteigern: wenn ein Gipfel bezwungen ist, herrscht die Freude darüber 5 Minuten, dann kommt schon "was machen wir als nächstes?" (hab ich aus dem Mund eines solchen gehört, als nachträgliches Bekenntnis).
    Das ist definitv nicht meine Motivation - etwas zu bezwingen, und wenn es bezwungen ist, ist es uninteressant. Ich spiele, um Musik zu machen. Wenn ich nach mehr oder weniger harter Arbeit ein Stück kann, kommt der Genuss an die Reihe.
    Freilich, irgendwann spielt es sich auch irgendwann einmal ab. Aber "geschafft - weg damit"? Schade um das Stück.
    Freilich ist es auch eine Freude, wenn man etwas schafft. Aber nur noch das...?
     
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  12. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das geht es mir aber anders. Wenn ein Stück funzt, dann beginnt der Spaß erst. Dann sind nämlich die kleinen Nuancen dran, dass umspielen, zu versuchen dem Stück eine eigene Note zu geben. All das, was beim Üben erstmal auf der Strecke bleibt.

    LG
    Paedda
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Stress ist ja auch nicht gleich Stress. Es gibt Stress, der weniger stört und einen zu höheren Leistungen und dann Stress der belastet.
    Insofern ist Stress und Spaß haben erstmal kein Widerspruch, solangen es eben nicht als übermässige Belastung wahrgenommen wird.
     
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  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich rede mir ein, mein Anspruch wäre es, ein oder zwei Dutzend "Standards" unfallfrei spielen zu können... also nicht nur die Melodei abspulen sondern auch Changes halbwegs verstehen und ein bisschen Improvisieren. Leider - oder zum Glück - passieren immer wieder elektrische Momente, die mich in andere Richtungen führen und diesen Anspruch relativieren. Kürzlich erst wieder "Beyond Now" von Donny McCaslin (eigentlich nur, weil er mit Bowie "Dark Star" eingespielt hat) ... Ausbruch aus der Jazz-Standard-Ecke ... Erkenntnis, was für eine Selbstbeschränkung ich mir auferlege - aber auch, was für eine saxophonistische Amöbe ich bin.

    Nicht, dass ich auch nur mit den zwei Dutzend Standards annähernd so weit wäre, wie ich wollte. Immer wieder kommt durch Beruf oder Familie etwas dazwischen und ich freue mich phasenweise, wenn ich überhaupt dazu komme, mir die Kanne umzuhängen. Da sind dann alle Vorsätze, Übepläne usw. im Dutt; meistens fühle ich mich in solchen Phasen ausgelaugt und kann mich nicht auf was auch immer konzentrieren. Und dann dudel ich das, was ich schon "kann", damit ich nicht völlig frustriert bin, quasi als Ausgleich ... und bin dann doch frustriert, weil ich wieder keinen Schritt weiter gekommen bin.

    Zum Glück gibt es aber auch Phasen, in denen ich konzentriert bin, Muße habe und regelmäßig an meinen Themen arbeiten kann. Da stelle ich fest, dass ich weiter komme, Inhalte haften bleiben und ich besser werde. Und das finde ich befriedigender, als einfach nur zu Tröten.

    LJS
     
  15. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    ich spiele, weil es mir spass macht...
    durch die vielen kleinen erfolge und die netten worte des lehrers bin ich motiviert, um weiter zu spielen und mich darcuh zu verbessern...
    allerdings habe ich, für mich, nicht das zeil, durch saxen mein geld zu verdienen...das wäre dann stress!
     
  16. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nun, der Titel der Diskutantenannimation lautet:

    "Ein bisschen spielen, ohne Stress zu haben" vs "spielen, um möglichst weit zu kommen"

    und beinhaltet ja schon (wie die meisten Umfragen) eine tendenziöse Auswahl/Fragestellung und wird so binär nicht zu beantworten sein

    1) Ich möchte gern Musik machen ("ein bisschen spielen") in meiner Freizeit, ergo "ohne Stress".
    Wenn ich aber im Zusammenspiel mit anderen nicht mithalten kann, habe(!) ich Stress und schon gar keinen Spass!

    2)"Spielen, um möglichst weit zu kommen" also letztlich spielen zum Selbstzweck (Vielleicht ersetzen wir da auch spielen durch üben) ist denn dann auch nicht mein Ding (Es soll ja Foristen geben oder gegeben haben, die ihr Übekänmmerlein nie verlassen(haben) solange sie nicht perfekt(!) sind).


    ach, ich weiß nicht......
     
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    So sehe ich dies auch.

    Musik ist mein Ausgleich zum Beruf.

    Wenn ich im Beruf kreativ sein kann, dann genieße ich einfach das Musizieren.

    Wenn ich im Beruf eher inkreativ bin, dann komponiere ich viel.

    Wenn im Beruf viel Routine ist, dann stelle ich mir musikalische Aufgaben.

    u.s.w.

    Weiterhin kommt in spätestens 10 Jahren meine beruflose Zeit und dann hoffe ich aber, weiterhin Musik machen zu können.

    Es ist für mich ein großes Privileg, lernen zu dürfen. Lernen ist für mich kein Stress.

    Meine musikalischen Ziele sind eher konkret:

    - In den aktuellen Bands gut musikalisch klarkommen und dort gemeinsam weiter entwickeln.
    - Projekte und Auftritte nur in der Menge, wie ich Spaß daran habe.
    - Möglich wenig Routine.
     
  18. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Klingt wie eine sehr glückliche Musiker-Ehe, zu der ich nur aus ganzem Herzen gratulieren kann. So wie du Dave beschreibst, stelle ich mir den Menschen vor, der ganz weit weg von der Entfremdung der post-industriellen Gesellschaft ("Wie geht's?"- "Muss." und "Ich lebe nur für die parties am Wochenende.") gelebtes Zen praktiziert. Man fühlt sich angesichts deiner Beschreibung ("begeistert wie ein kleines Kind") auch sofort an die Bibel erinnert: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder.. " Jazz and sax religion.
    Super Beitrag, liebe @Juju, geht ganz tief rein.
     
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  19. RomBl

    RomBl Guest

    100%-ige Zustimmung.

    Das kommt z.B. auf Sessions schon vor (ich meinem Fall eher häufiger ... :D). Ich versuche dann aber zuzuhören und zumindest was zu lernen dabei.
    Und dann sind wir wieder bei der These von Michael ... :cool:
     
  20. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    So, gerade mit longtones und Quinten Soundmeditation betrieben und dann klingend F# rauf und runter. Nun lege ich mich tiefenentspannt nieder und denke: Üben ist echt besser als Fernsehen kucken. Cheers, TSax80.
     
    Silver und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
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