F#-Trillerklappe

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 17.Oktober.2011.

  1. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich spiele z.B. gerade Scaramouche. Im ersten Satz erster Takt Zählzeit 4 und 4+. Der Wechsel von eis'' auf fis'' spiele ich mit der Trillerklappe. Ich finde nicht, dass dies ein Relikt und damit vollkommen überflüssig. Wo es mir die Sache erleichtert spiel ich ihn. Warum soll ich es mir denn unnötig schwer machen?
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hallo Clownfish,

    klar - wenn ich vorgegebene Noten übe, suche ich für jede Verbindung die bestmögliche Lösung aus. Mir gehts aber wie eingangs erwähnt ums Improvisieren.

    Gruß, Herman
     
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, das ist wohl der springende Punkt.

    Ich bin ja von der (deutschen) Klarinette gekommen und habe mir Saxophon selbst beigebracht. Da waren mir die Seitenklappen wohlbekannt und sympathisch und ich hab von Anfang an diese Griffe in den entsprechenden (chromatischen) Verbindungen gespielt. Ganz systematisch übrigens auch das Seiten-c, sehr zur Belustigung meiner Big-Band-Kollegen. Auch das Front-b habe ich erst viel später schätzen gelernt.

    Die klassischen Notensklaven werden die Seitenklappen so oft wie möglich verwenden, weil sie damit optimieren können. Die improvisierenden Jazzer werden halt ausschliesslich die Gabelgriffe üben und spielen, weil die in jeder Kombination gehen.
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    da hab ich doch noch mal 'nen Einspruch anzumelden.

    Beim Improvisieren spielt man doch nicht plötzlich eine völlig überraschende Note. Das macht allenfalls ein Zufallsgenerator.

    Ich habe eine Phrase, eine Melodie, ein Pattern im Kopf, und dann spiele ich das, und da weiß ich im Prinzip doch vorher, was da kommt, und mit welchem Fingersatz ich das am Besten spiele.

    Andernfalls wäre das Improvisieren auf einer Böhm Klarinette rund um den Registerwechsel ja fast unmöglich, denn da muss man sehr gut vorher schon wissen, mit welchem kleinen Finger man anfängt, sonst geht es hinterher nicht mehr auf.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    wahrscheinlich können die Boehmis nur nach Noten spielen... :lol:
    aber im Ernst.. mit einer normalem Klari mit Es-Heber geht es immer auf, jeder Pinky-griff ist rechts oder links mit genau einem Finger zu machen... das ist doch viel eleganter ( auch mechanisch) als unser deutsches Gerutsche und
    Doppelkleinfingergegreife... ;-)
     
  6. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Das sehe ich auch so.

    Gruss,
    Billy
     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Mir scheint aber wirklich, dass die meisten "Jazzer" die Seitenklappen ignorieren.

    Was ich allerdings daran nicht gut finde: wenn die als Lehrer ihren Schülern diese Griffe nie beibringen.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Sooo allgemein stimmt das nicht. Ich z.B. benutze regelmäßig die Bb-Seitenklappe, bei der chromatischen Leiter und bei bestimmten Stereotypen wie H-Bb-A-G oder andersrum wie bei Straight No Chaser G-A-Bb-H.

    Aber mir würde es nie einfallen, dieselbe Phrase in D: D-E-F-F# oder gar F#-F-E-D mit Hilfe der F#-Trillerklappe zu spielen oder in A mit der C-Seitenklappe.

    Also Bb-Seitenklappe, wenn's passt, aber F#-Triller und C-Seitenklappe eigentlich nie.

    Gruß, Herman

    PS: Sollen die Anführungszeichen bei "Jazzer" ähnliche Konnotationen hervorrufen wie seinerzeit bei "DDR"? :roll:
     
  9. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    warum denn nicht? Wenn es Dir einfallen würde, bräuchtest Du unter Umständen nicht zu jammern, dass Du den Lauf im Tempo nicht hinkriegst... :sorry:
     
  10. Gast

    Gast Guest

    [img width=300]http://www.marzipani.de/Persoenlich/smiley/totlach.gif[/img] erwischt :oops:
     
  11. saxlover

    saxlover Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt. Hat mein erster Saxlehrer auch gemacht. Und mein jetziger achtet immer darauf, dass ich erkenne, bei welchen Tonfolgen welcher der möglichen Griffe sinnvoll ist und markiert diese auch in meinen Noten.

    Bekomme ich aber jetzt alleine hin - hat allerdings Monate gedauert.

    Auch das Seiten "C" beim Tenor hat lange gedauert, bis ich es einfach mal so genommen habe. Auch Front und Seiten "B" waren kniffelig.

    ...es sind halt doch zu viele Knöppe an dem Ding dran :cool:
     
  12. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Eigentlich ist die f#-Thrillerklappe sehr hilfreich, aber auf dem Sax meiner Meinung nach sehr schlecht platziert. Ich versuch es immer wieder, ziehe aber letztendlich das Fingerwechseln doch vor, da man bei dieser Klappe schon arg die Hand verdrehen muss. Bei der Klari liegt der Hebel genau zwischen F unf F#, da macht es viel mehr Sinn.
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Danke Mato. Ich denke, das trifft es, warum ich mich so ziere. Bei der Klarinette benutze ich den Hebel nämlich.

    Herman
     
  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Jaja, ist schon spannend, der f#-Thriller ;-)


    Allein schon die Bezeichnung "Trillerklappe" führt ja schon zu dem Vorurteil, dass sie sonst nutzlos ist ...

    Ja, das stimmt oft.

    Als ich mein Instrument gesucht hatte, habe ich auch darauf geachtet, dass diese Klappe gut erreichbar ist. Ist bei meinem der Fall, sie ist auch schön in die Breite gezogen, sodass man nicht so eine Punktlandung braucht wie bei vielen Modellen.
     
  15. Gast

    Gast Guest

    @ Florentin

    """
    Als ich mein Instrument gesucht hatte, habe ich auch darauf geachtet, dass diese Klappe gut erreichbar ist. Ist bei meinem der Fall, sie ist auch schön in die Breite gezogen, sodass man nicht so eine Punktlandung braucht wie bei vielen Modellen."""


    >Gut so !
    Bei Aufwärtsläufen kann sie hilfreich sein...aber man muss sie ohne viel Federlesens treffen können !!,.....auch im Eifer des Gefechtes beim Improvisieren auf der Bühne...wo man eh tanzt und herumzappelt....
    da muss diese Klappe einfach funzen...genau wie das hoch Fis...so man eines hat.....

    LG
    CBP
     
  16. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Hallo.

    Ich habe mir mal ein bisschen Zeit genommen und als Beispiel einen Teil der ersten Stimme vom Altsaxophon des Titels "Hava Nice Day" (Count Basie, Arr.: Sammy Nestico) auf Video eingespielt, wo ich die Fis-Trillerklappe für sinnvoll halte (ich habe es erst zweimal etwas langsamer und dann zweimal etwas schneller gespielt):



    LG,
    Billy
     
  17. Gast

    Gast Guest

    Danke, Billy - bei solchen festgelegten Tonfolgen finde ich die Verwendung auch sehr sinnvoll.

    Mir geht es aber eher um die Verwendung beim Improvisieren bzw. den Vorbereitungen dazu in Form von Scalen und Patterns lernen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich in F#-Dur regelmäßig auf dem Trillerklappen-F# als Grundton lande, nehme ich mir eher vor, im freien Spiel diese Klappe zu ignorieren.

    Gruß, Herman
     
  18. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Herman.

    Das ist für mich abhängig von der Tonfolge und genau wie schon xclielo geschrieben hat:

    xcielo schrieb:
    Gruss,
    Billy
     
  19. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    zu diesem Thema möchte ich meine Erfahrungen weitergeben:

    Die fis Trillerklappe (auch chromatisches fis genannt) benutzt man immer in der chromatischen Tonfolge f-fis mit anschließendem höheren Ton, da diese Grifffolge sich wesentlich schneller ausführen läßt als die Grifffolge mit dem Mittelfinger-fis. Mit meinen Schülern habe ich dabei immer Kämpfe durchzustehen, da diese zu Anfang glauben, dass sei kompliziert. Wenn der Griff und die Anwendung jedoch verinnerlicht sind, will keiner mehr diesen Griff vermissen. Die Sinnhaftigkeit ergibt sich erst im spielen schneller Passagen, da im Langsamen durchaus f-fis mit Mittelfinger möglich ist, im schnellen man aber damit an seine Grenzen stößt.
    Ähnlich verhält es sich mit dem Seiten Bb und Front-Bb. In der chromatischen Folge immer auf der Seite.
    Prinzipiell gilt: Es gibt keine einzige Klappe am Saxophon die man nicht benötigt. Man kann zwar alle Töne mit ein paar eingeschränkten Griffen spielen, man beraubt sich jedoch technischer Möglichkeiten, wenn man nicht alle Griffe und ihre Anwendungen parat hat.
     
  20. flar

    flar Guest

    Hallo Hermann, ich denke Du solltest beides üben, sowohl den Wechsel F/Fis bzw. Fis/F mit der Trillerklappe als auch mit Zeigefinger/Mittelfinger. Ich komme oft in die Verlegenheit Stücke oder mir unbekannte Stimmen vom Blatt zuspielen. Da ich eigentlich sehr vorausschauend spiele nutze ich immer die sogenannten „Hilfsgriffe“, aber bei Auftritten passiert oft etwas das einen ablenkt, man sieht zu spät den Halbtonschritt und muß den Wechsel mit „Normalgriffen“ ausführen. Die Fistrillerklappe macht nur dann keinen Sinn wenn auf den Wechsel F/Fis ein D oder Eb/Dis folgt.
    Weiter Oben hast Du geschrieben das es Dir schwer fällt die Fistrillerklappe zu greifen wenn Du vom Gis kommst. Ich lasse in Kreuztonarten ab A Dur und bei Db und Gb Dur die Gis/Abklappe immer gedrückt, und muß mir so keine Gedanken um den Kleinenfinger der linken Hand machen.
    Falls Du das nicht sowieso schon so machst kannst Du ja mal ausprobieren ob Dir das was hilft.
    Ich halte die Fistrillerklappe und auch die Ctrillerklappe (Seitengriff) nicht nur bei hohen Tempo für wichtig, sondern auch bei langsamen Stücken da so die klitzekleinen Zwischentone (G oder Gis/Ab bzw. Cis/Db) vermieden werden. Sie sind zwar nur kurz zuhören, fallen aber besonders beim Satzspiel auf wenn in anderen Stimmen oder bei andern Instrumenten (Trompeten usw.) bei gebundenen Phrasen kein Zwischenton zuhören ist.
    Weiter viel Spaß beim Üben wünscht Dir Flar
     
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