Falscher Ansatz

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Sandl, 4.November.2008.

  1. Rick

    Rick Experte

    Hallo Sebastian,

    leider stimmt das nicht so ganz:
    Der "zahnlose" Ansatz ("modern") funktioniert GANZ ohne die Hilfe des Unterkiefers - die Unterlippe hat also KEINE Berührung mit den Zähnen!

    Das hängt auch von Deiner persönlichen Anatomie ab:
    Bei Menschen mit kräftigen, fleischigen Lippen sieht man naturgemäß mehr davon als bei dünnlippigen Zeitgenossen. :-D

    Prinzipiell gilt, dass die unteren Zähne auf die LIPPE drücken und NICHT auf die Haut, also die Lippe nur so weit einziehen, dass sie sich mit ihrer Mitte genau zwischen Zähnen und Blatt befindet.

    Wie PPue schon absolut zutreffend anmerkte, wird grundsätzlich der Druck IMMER mit der Lippe aufgebaut, die Zähne dienen nur zur LEICHTEN Unterstützung bei den höheren Lagen.

    Natürlich kann man auch auf andere Weise noch irgendwie aus dem Sax (oder der Klarinette) Töne hervorbringen, doch so geht es am angenehmsten und schonendsten. :cool:


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  2. Sandl

    Sandl Nicht zu schüchtern zum Reden

  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Sebastian,

    die Fotos illustrieren sehr schön, was Du uns ja schon beschrieben hast - früher hast Du, wie vom Kollegen Kesselbauer berechtigt moniert, praktisch nur mit der Haut gespielt (aua!), doch nach dem zweiten Bild scheinst Du inzwischen auf dem besseren Weg zu sein!

    Höchstwahrscheinlich.
    Du weißt ja: Long Tones sind das beste Lippen-Training! ;-)


    Weiterhin viel Erfolg
    wünscht
    Rick
     
  4. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hast du einen Lehrer? Wenn ja solltest du ihn wechseln! Dein alter Ansatz ist ne Katastrophe und der neue sieht wesentlich besser aus. Jetzt musst du dich nur dran gewöhnen und ein bisschen trainieren, dann wirds dir besser gehen mit deiner Lippe. Viel Erfolg!

    Gruß, Mischa
     
  5. gtf

    gtf Schaut nur mal vorbei

    Dabei sind aber auch Grenzen gesetzt oder?

    Wenn ich ein zu dünnes Blatt verwende, wackeln die unteren Töne ziemlich. Das ist erste weg, wenn ich ein stärkeres Blatt verwende. Oder war das nur zu Übungszwecken gedacht?

    Grüße

    gtf
     
  6. Sandl

    Sandl Nicht zu schüchtern zum Reden

    So ich meld mich mal wieder. Ich hab jetzt schon recht gut an den neuen Ansatz gewöhnt ( Ich weiß gar nicht mehr wie der alte geht ! :) ) ,aber zurzeit habe ich irgendwie das gefühl ,dass ich nicht mehr richtig weiter komme.

    Mfg Sebastian
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Hallo Sebastian,

    herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Ansatzänderung! :)

    Inwiefern meinst Du, dass Du nicht mehr weiterkommst?
    Wo genau liegen Deine Schwierigkeiten - Spieltechnik, Motivation? :-?


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  8. Sandl

    Sandl Nicht zu schüchtern zum Reden

    mhm...ja eher von der Motivation. Jetzt habe ich irgendwie nicht mehr den Anreiz wie früher jeden Tag zu üben.

    Mfg Sebastian
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Sebastian,

    schau mal dort, da hatten wir das Thema schon mal:
    Motivation?

    Viel Glück,
    Rick
     
  10. Sandl

    Sandl Nicht zu schüchtern zum Reden

    hey das ist ja ein super Thread.Bei liegts glaube ich auch an mangelnden Fortschritten v. a. beim Improvisieren mit den Playalongs.Habe oft einfach überhaupt keine Ideen was ich spielen soll ,obwohl ich erst im November bei diesem Ljjb-Workshop war und den ganzen tag Jazz höre.Allerdings glaube ich ,dass ich zuviel Bird Parker höre.Das desmotiviert mich dann wiederwenn ich aus dem Omnibook spielen will weil ich es eifnach nicht schaffe.Aber ich werde in Zukunft alles tun um wieder mehr zu spielen.Habe bloß noch ein problem mit den hohen Tönen.Früher gingen die mit dem "Beißansatz" spielend einfach.Jetzt hab ich schon beim E''' gewaltige Probleme.Ist das normal bei einer Ansatzumstellung oder habe ich schon wieder einen falschen Ansatz.

    Gruß Wastl

    P.S.: Entschuldigung ,dass ich auch immer so nerve mit meinen Fragen und Danke für eure und vor allem Rick deine tollen Antworten :danke:
     
  11. Thaliomee

    Thaliomee Schaut nur mal vorbei

    Du kannst in den hohen Tonlagen auch ein wenig mit der "Zungenstellung" arbeiten. In den hohen Bereichen hat es mir ziemlich geholfen ein englisches "e" zu sprechen. Also quasi den Raum in Deinem Mund ein wenig zu verkleinern und einen "kalten" schnellen Luftstrom zu verwenden. In den Tiefen das "o" und einen "warmen" Luftstrom.

    Habe das Ganze in dem Buch "The Saxophon Intonation Workshop; Trent Kynaston" gelesen und seitdem (mit Mundstück-, long tones und Intonationsübungen) keine blutige Unterlippe mehr ;-)

    Liebe Grüße

    Steffi
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    da möchte ich doch mal einen Einspruch los werden. Neben dem Beißen einer der m.E. häufigsten Fehler, den Saxophonisten beim Erlernen des Instrumentes machen ist, bei den hohen Tönen per Zungenstellung und engen Vokalen nachzuhelfen.

    Da dies auch im Zusammenhang mit der Mundstücksübung und dem Silencer hier erwähnt wurde, möchte ich doch noch einmal auf den hervorragenden Artikel dazu von Thomas Voigt hinweisen. :guck:

    Quintessenz ist eindeutig, dass alle Töne, vom tiefen Bb bis zum hohen F#, ja, m.E. sogar die Top Tones mit einem gedachten offenen oh, wie im englischen bei "law" gespielt werden sollten. Andernfalls wird der Ton dünn, ggf. obendrein zu hoch.

    Dafür notwendig ist ein geschulter Ansatz, eine gute Kontrolle der Lippen-, Mund- und Halsmuskulatur sowie eine ausgebildete Atemtechnik. Wenn von Veränderung des Resonanzraumes im Rachen bzw. Hals im Zusammenhang mit Obertönen die Rede ist, so geschieht diese nicht durch dem Singen oder dem Pfeifen nachempfundene Bewegungen der Zunge oder des Kehlkopfes, sondern durch die Halsmuskulatur (was da genau passiert weiß ich auch nicht).

    Nun kann man ja, bevor man die Töne gar nicht kriegt, durchaus auch mal zu Hilfen greifen, wie einem gedachten "e" oder "i", allerdings sollte man das nicht als Endstadium begreifen, sondern als Krücke, die es möglichst bald abzulegen gilt.

    Gruß,
    xcielo
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mal gefragt, wie wird man den klassischen Ansatz denn los?
    Ich habe mehrere Jahre Klarinette mit dem klassischen Ansatz gespielt, vielleicht auch falsch, k.A.. Nur jetzt ist der Reflex da, sobald ich einen Schnabel in den Mund nehme, auch gleich die Unterlippe über die Zähne zu legen.
    Es ist nicht ganz so schlimm bei größeren MPC (Bari) aber beim Alto geht das quasi sofort. Wie wird man das los?
    (Jaja, ich habe auch gemerkt, daß es besser klingt, wenn die dämpfende Lippe fehlt)
    JEs
     
  14. Sandl

    Sandl Nicht zu schüchtern zum Reden

    mhm...kann der Lesson von Thomas Voigt in meinem Fall nicht so ganz zustimmen: Ich spiele die Töne mit den Fingern hoch ,aber irgendwann (ab f´´´) unterbläst der Ton automatisch und ich kriege ihn nur durch durch Vorstellungskraft nicht mehr hoch wie früher.Ich glaube ,ich müsste die Stellung Mund- und Rachenapparates neu erlernen ,ich weiß bloß nicht wie.

    Gruß Wastl
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Wastl,

    eine Übung, die mir sehr hilfreich war, und immer wieder ist:

    Spiele ein e' (das tiefe e, ohne Oktavklappe)

    dann versuche mal, ohne den Ansatz zu ändern, ohne die Zunge zu verändern, und ohne den Kehlkopf hochzuziehen den Ton zu oktavieren. Es ist nicht einfach, aber wenn irgendwelche Muskeln am Hals mitspielen, und die Atmung gut ist, dann funktioniert es.

    Klappt es gar nicht, dann spiele das e'' mit Oktavklappe, dann schließe die Oktavklappe während des Spielens, und versuche den Ton zu halten. Geht recht einfach; und jetzt wirst du leiser, wieder ohne den Ansatz zu verändern, und irgendwann wird es schwer werden, den Ton zu halten, und er kippt nach unten.

    Allein diese beiden Übungen, nach dem e das f und das g und so weiter haben bei mir dafür gesorgt, dass meine hohen Töne viel stabiler, kräftiger und auch sicherer kamen, und schließlich auch die Top Tones viel besser ansprachen.

    Gruß,
    xcielo
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Hallo Wastl,

    meiner Ansicht nach musst Du jetzt erst mal Deine Muskelspannung trainieren, da würde ich zur Geduld raten - gut Ding will Weile haben.

    Ist natürlich lästig, wenn man früher mehr Umfang nutzen konnte als heute, aber Du wirst wohl einstweilen auch mit den zur Verfügung stehenden Tönen nette Sachen spielen können, der Rest kommt später praktisch von allein - wenn Du jetzt nichts überstürzt und Dir dabei quasi den Ansatz erneut versaust. ;-)

    Hallo JEs,

    alte Gewohnheiten zu ändern ist nie einfach, das ist bei allem ähnlich.
    Meiner Meinung nach gibt es keinen "genialen Trick" - Du musst Dich anfangs dazu zwingen, es anders zu machen als normal, und irgendwann wird es immer selbstverständlicher, bis Du nicht mehr darüber nachdenken musst.
    Doch so eine Änderung beginnt erst mal mit Bewusstmachung der Vorgänge, was selbstverständlich alles nicht leicht fällt und möglicherweise unangenehm ist - der Mensch ist ein "Gewohnheitstier". :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  17. Sandl

    Sandl Nicht zu schüchtern zum Reden

    ok...dann wird mir wohl nicht mehr übrig bleiben

    @xcielo: Kenne diese Übung schon und schaffe schon das g" ohne oktavklappe und manchmal auch noch höher.Aber mit dem alten Ansatz hatte ich mal ne Zeit ,da konnte ich alle Töne auf meinem Sax ohne Oktavklappe spielen. :cry:

    dann werd ich mal üben,üben und üben

    Gruß Wastl
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Du kannst es auch mal mit anderen Blattstärken probieren - ich würde spontan weichere empfehlen.

    Das ist natürlich nie verkehrt! ;-)

    Schönen Gruß und viel Erfolg,
    Rick
     
  19. Sandl

    Sandl Nicht zu schüchtern zum Reden

    ENDLICH...Ich habe wieder nen anständigen Ansatz. YEEPIH!:-D
    Hab mich nämlich gestern in der Blasorchesterprobe warum ich trotz täglichem Übens seit Weihnachten immer noch so viele Ansatzprobleme hatte und habe heute einmal meinen Bissgummi näher betrachtet. Der Abdruck meiner Zähne war um bestimmt 1 oder 2 mm nach rechts verschoben -> Bissgummi abgezogen und flasch herum wieder drauf und siehe da. Keine Luft mehr im Ton und ich kann plötzlich alle Töne auf meinem Sax spielen. Oh man war ich blöde.
    Danke für eure Hilfe.

    Gruß Sebastian
     
  20. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ja super!
    Das der Abruck zu einer Seite hin verschoben war muss nicht unbedingt das Problem gewesen sein, ist bei mir auch so, weil ich schiefe Zähne habe. Es kann sein das du so eine Seite mehr belastet hast, sprich das Blatt auf einer Seite abgequetscht hast. Es kann aber auch sein, dass du einfach die alte Rille als Orientierung genutzt hast und du dadurch das Mundstück zu tief oder nicht tief genug im Mund hattest. Wenn du das herausfindest bist du einen Schritt weiter.

    Viel Spaß, Mischa
     
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