Flotte Finger

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxfreundin, 29.Januar.2017.

  1. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    ...ob dein Prof Ahnung hat oder nicht kann ich nicht beurteilen, da ich seinen Namen nicht kenne. vielleicht kannst du aber auf seine wiss. Arbeiten verweisen, die sich mit dieser Thematik befassen.
     
  2. saxpuu

    saxpuu Kann einfach nicht wegbleiben

    Tja, aber genau die Ü70-Erst-Marathonis laufen nicht mehr unter 3 Stunden (behaupte ich jetzt mal) ... während die 30jährigen Erstläufer mit ein wenig Training (und sportlichem Vorleben) durchaus unter 3 Stunden laufen, auch beim ersten Marathon.

    Gruss, Ernst (der für seinen Marathon auch immer viel zu lange braucht ... und schon lange keinen mehr gelaufen ist, weil der Trainingsaufwand immer heftiger wird)
     
  3. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    kannste mir DAS mal vorgeigen? Sechzehntel bei Tempo 400? wow .... da fangen doch die Klappen an zu glühen.... kann ich mir kaum vorstellen
    sechzehntelläufe bei Tempo Hundert eigentlich auch nicht, das ist eher was für Valiumabgefüllte....
    Was meinst DU denn jetzt wirklich?
    LG
    THomas... der bis jetzt dachte recht schnelle Fingerchen zu haben :)
     
  4. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem


    Thomas, ich bezog mich auf meine "Doofchenfrage" und meinte,
    dass ich bei Viertel = 100 bpm die Sechzehntel effektiv = 400 bpm spiele:

    Das ist für mich als Anfängerin ein heftiges Pfund zu wuppen,
    die Läufe müssen dann so flott kommen wie hier:




    Apropros, Saxology: Mit Klarinette kann ich das auch, sind ja nicht so viele Klappen im Weg :-D
     
  5. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    beim Thema "hohes Tempo" fällt mir immer Charlie Parker ein mit "Bird Gets The Worm" (nur 340 bpm lt. Omnibook):
     
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  6. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Das ist wohl ein Beispiel für Achtel- und Sechzehntel-Läufe bei Viertel = 340 bpm :rolleyes:

    Jou, der Charlie hat fleißig geübt als Saxschüler :thumbsup:
     
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  7. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Jou, der John aber auch....



    Lt. Miles Davis Autobiography ist der fleißige John nach einem Gig in das Hotelzimmer und hat noch die halbe bis ganze Nacht geübt.
     
  8. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich versuche, Schnelligkeit mit Gleichmäßigkeit und guter Phrasierung zu verbinden. Oft vernehme ich bei einigermaßen fortgeschrittenen Spielern eine Spielerei, die mein Ohr schnell als "Gedudel" wahrnimmt.
    Ich empfehle 16tel im langsamen, aber eben gleichmäßigen Tempo, mit guter Phrasierung zu kombinieren.
     
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  9. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    womit wir beim Funk wären, z. B.: Long Train Running, Pick up the pieces



     
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  10. Rick

    Rick Experte

    Das werde ich tatsächlich oft gefragt. Wenn ich mich dann mit anderen Musikern oder meinen Schülern vergleiche, fällt mir auf, dass es einfach "schnelle" und "langsamere" Typen gibt.
    Ich zum Beispiel war schon zu meinen Anfangszeiten als Jazzer, sogar schon als Hörer, immer ein Geschwindigkeitsfanatiker. Auf dem Klavier liebte ich Art Tatum für seine schnellen Läufe, auf dem Sax etwa Stan Getz für seine hohen Tempi (Anfang der 1950er, später wurde es bei ihm ja auch etwas langsamer).
    Also war es für mich ganz selbstverständlich, dies nach zu ahmen und gezielt Tempo zu trainieren - nicht, weil es ein Lehrer von mir wollte oder weil es so in den Noten stand, sondern weil ich die Musik einfach extrem schnell FÜHLTE.

    Anderen geht das offenbar nicht so, viele haben ein langsameres Grundgefühl, also ist für sie das Schnellspielen eher lästige Pflicht, entsprechend schwerer fällt es ihnen auch, sich damit zu beschäftigen. Sie beginnen dann auch eher zu hudeln, weil ihnen das höhere Tempo vielleicht abstrakt vorkommt, sie verstehen es oft nicht - denn beim höheren Tempo muss mehr unbewusst geschehen, man hat eine andere Art von Kontrolle, da gilt mehr "Augen zu und ab die Post" als "Genau überlegen und hinschauen, was man macht".

    Prinzipiell geht es meiner Ansicht nach ums Gefühl, ums "Laufen lassen", ist vielleicht auch eine Frage von spielerischem Selbstbewusstsein: Traue ich mich oder ziehe ich (unbewusst) die Bremse? :roll:


    Gut Sax,
    Rick
     
  11. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    und dann noch das hier, eine tour de force und dazu noch über Cherokee:

     
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  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dir ist schon klar dass kein Professor zu jedem Thema über das er redet auch immer intensiv geforscht und eine wissenschaftliche Arbeit verfasst hat?
     
  13. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Dir ist schon klar, dass man Aussagen im allgemeinen durch wissenschaftliche Arbeiten auch belegen kann?

    Eine Aussage ist fundiert und in gewisserweise auch glaubwürdig, wenn diese durch (möglichst zahlreiche) wissenschaftliche Arbeiten in entsprechenden wiss. Journalen, möglichst unterschiedlicher Arbeitsgruppen auf dem gleichen Gebiet, belegt werden kann. Und gerade um diesen Beleg habe ich dich nach der von dir getätigten Aussage (siehe unten stehendes Zitat) gebeten.

    Also kommen wir einfach zu meiner Frage zurück, kannst du diese Aussage nun belegen? Vielleicht kannst du mir ja den Namen des Profs nennen der dich unterrichtet hat, dann mache ich mich gerne selber auf die Suche nach der Richtigkeit deiner Aussage. Vielleicht ist die Aussage richtig, vielleicht auch nicht. Ich möchte mir gerne selber ein Bild machen. Oder hast du ein Problem damit?
     
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  14. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Guten Tag Rick,

    immer wieder schön, deine qualifizierten Antworten lesen zu dürfen.

    Zustimmung, es geht auch ums Gefühl, aber, Geschwindigkeit ist noch lange nicht immer schön, ums mal ganz wohllwollend auszudrücken. Manchmal wird da richtig sinnloses Zeug aus der Tröte gelassen. Das ist zwar schnell, hat aber mit Musik nicht unbedingt viel zu schaffen.

    Ich glaube, etwas langsamer, mit Gefühl und schönem Ausdruck, kann schöner sein.

    Meine Meinung, jeder darf eine andere haben.

    Gruß
    Hanjo
     
  15. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Puh - diese Beispiele für "erhöhte Geschwindigkeit" pusten einem noch den letzten Schmalzkrümel aus den Ohren! :D

    Lieber Rick:
    das ist sehr weise gesprochen.

    Grübel gerade, ob ich zu den schnellen oder langsameren Typen gehöre :-(

    Sonst im Leben kenne ich meine "Verarbeitungsgeschwindigkeit":
    Im Köpfchen bin ich 'ne Flotte, eile meist voraus, spinne Gedanken blitzschnell weiter, denke oft quer, was niemand dachte ;-)
    Meine motorischen Fähigkeiten würde ich allenfalls als mittelprächtig beurteilen.

    Hmm, für's Saxen braucht's beides...

    Hanjo, das ist auch ein wichtiger Aspekt: Was empfinden wir SELBST als schön?

    Da die Geschmäcker so verschieden sind und "die Musik" so vielfältig, kann jeder "seins" entdecken.

    "Geschwindigkeit" kann schon reizvoll sein. Manche machen's nicht unter einem Formel 1-Wagen ;)
     
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  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich weiss auch nicht so recht....irgendwie eine eigenartige, aus meiner Sicht zu egozentrisch geführte Diskussion. Wie wäre es damit?
    Jede Musik will IHR Tempo und darauf sollten wir halt technisch möglichst gut vorbereitet sein, damit die Musik nicht aufgrund technischem Unvermögen langsamer gespielt wird als sie vielleicht empfunden wird oder es vorgegeben ist.
    Ausserdem sitzt man ja auch mal im Orchester und die/der da vorne will ein bestimmtes Tempo haben...Obs uns passt oder nicht...Mit dem Verweis darauf, dass das nicht geht weil man eher ein langsamerer Typ ist empfiehlt man sich natürlich nachdrücklich für weitere Engagements :)
    LG
    Thomas
     
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  17. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    Ist man wieder beim Thema "Saxlehrer"... an diesem Punkt war ich nach einem Monat Schule nämlich auch - ist jetzt fester Bestandteil meines täglichen übens.
    Gibt es für Autodidakten denn nicht wenigstens eine Anleitung?

    LG Maik
     
  18. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich glaube, Rick hat den Kernpunkt getroffen.
    Ich bin selbst wohl eher ein langsamer Typ :oops: ... aber manchmal merke ich, dass das alles schon deutlich schneller ginge.
    Also das wesentliche aus meiner Sicht:

    Einfach machen!

    Gerade als langsamer Typ: Einfach mal das Metronom hochdrehen, Gas geben, die Finger spielen lassen. Und wie wir schon hatten: die Geschwindigkeit halten ist wichtiger, als die richtigen Töne treffen.
    ... und dann: sich freuen, wie schnell man eigentlich spielen kann, wenn man sich erst mal traut! (Wichtig für den Lernerfolg!)

    Grüße,

    Wanze
     
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  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    viel einfacher: Beweise doch einfach selber das Gegenteil, warum es im Rahmen des Lernens beim extrem oft wiederholen einer wirklich identischen Tätigkeit oder beim Lernens eines Unterrichtsstoffs immer auf die gleiche art und weise, es zu einem Gewöhnungseffekt kommen und die Speicherung schlechter sein kann. Es geht nicht darum, dass Wiederholungen nicht gut sind, sondern, dass identische Wiederholung über einen gewissen Punkt hinaus nicht mehr den gewünschten Lerneffekt bringt, so wie ich es im ursprünglichen post schrieb. Jemand der 4h lang hintereinander das Identische immer auf die gleiche identische weise übt, wird selten einen höheren Lerneffekt erzielen als jemand, der diese 4h über 4 Tage verteilt.

    Wühl dich durch die entsprechende Literatur und wenn du das dann belegen kannst mit Quellenangabe, lass ich mich gerne davon überzeugen, dass stupides identisches wiederholen über einen gewissen Punkt hinaus noch einen Lerneffekt hat.
     
  20. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Exakt DARUM ging es mir, und es sind exzellente Tipps für Saxspieler "aller Art" zusammen gekommen! :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.Januar.2017
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