Fokussierter Blick - Panoramablick

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Mugger, 12.Dezember.2013.

  1. flar

    flar Guest

    Moin, moin Guenne
    Und ich hatte schon ein Wörtchen geändert, das habe ich übersehen, EHRLICH!

    Ich laß mich übrigens gerne von etwas überzeugen das mich vielleicht weiter bringt oder gut für mich ist.
    Bei der Umsetzung wird es dann manchmal schwieriger, das rauchen konnte ich mir auch leider noch nicht abgewöhnen, obwohl die Einsicht seit weit über zwanzig Jahren da ist. Mich vegetarisch zu ernähren stellte dagegen nie ein Problem da, es sei denn es gibt irgendwo Fisch, dann muß ich mich immer noch schwer zusammenreißen, aber es geht.

    Mich so mit der Alexandertechnik auseinander zusetzen wie Du wäre für den Anfang vielleicht etwas viel. Aber das mit dem fokusierten Blick finde ich sehr interessant, zu mal ich auch immer wieder Kollegen sehe die förmlich in die Noten rein kriechen. Weit Richtung Pult gebeugt, Takt für Takt "abgrasend" das sie sich sichtbar zurück beugen müssen um eine Wiederholung zu finden. Das so etwas anstrengend ist und verspannend wirkt kann man deutlich sehen.

    Ich werde das mit dem Ponoramablick jedenfalls mal im Auge ;-) behalten!

    Viele Grüße Flar
     
  2. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi flar,

    jetzt musst Du aber bitte nicht in Selbstzerknirschung versinken. Ich denke, dass Frauen auch manchmal gerne auf Männerhintern gucken. Und das ist gut so.

    kopfschüttelnd
    bluefrog
     
  3. flar

    flar Guest

    Moin, moin bluefrog
    Keine Angst Selbstzerknirschung entsteht bei mir bestimmt nicht wegen etwas was ich schön und sehenswert finde! Dann schon eher weil ich mit meiner Schreibe ganz offensichtlich sogar Mugger davon abgebracht habe sich weiter ernsthaft zu dem interessanten Thema zu äußern.

    Das jeder, jeglichen Geschlechts, seine insgeheime Guckhitliste hat ist, auch wenn einige das nicht zugeben wollen, aus meiner Sicht nicht nur normal sondern für die Menschheit seit ihrer Entstehung überlebensnotwendig für ihren Erhalt!

    Wieso kopfschüttend? Warte mal ab was passiert wenn hier die oder der (schön korrekt nicht) erste merkt das in #20 ebenfalls ein r vergessen habe!
    :lol: :lol: :lol:

    Viele Grüße Flar
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    natürlich, bevor Alice sich hier einklinkt.

    Vieles in der Alexandertechnik läuft auf den Originaltitel des Buches, das ich oben verlinkt hab (Alexander-Technik für Musiker) hinaus.

    Dieser Originaltitel lautet: "Indirect Procedures".
    Das hat mir selbst beim Spiel bzw. auch und besonders beim Unterrichten geholfen.

    Kleines Beispiel: Ich konnte (kann noch immer, aber ich mache es nicht mehr) einen Schüler in ein paar Minuten so weit bringen, dass er gut klingt.
    Dabei befolgt er meine Anweisungen.
    Was dann rauskommt, ist aber nicht sein Ton, sondern der Ton, den ich modelliere.

    Kommt der Schüler nächste Woche wieder in den Unterricht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er so "schlecht" klingt wie vorher.

    Daher bin ich dazu übergegangen, dort wo es möglich ist (auch im Rahmen meiner begrenzten Fähigkeiten), das gesamte "Werk Schüler" zu behandeln. Das ist arbeitsintensiv, und setzt viel Geduld (auch auf Seiten des Schülers) voraus.

    Ich versuche auch meine Ausrufe von früher: "Zu tief", "Du spielst eine Viertel zu spät" zu vermeiden.

    Der Schüler (auch ich) muss so präsent sein, dass es ihm selbst auffällt.
    Und dann ist es ja kein Problem mehr :)

    Im Buch bringt der Autor, Pedro de Alcantara, ein paar einfache und bildhafte Beispiele für End-Gaining:

    Der Vater, der seine kleine Tochter anschreit, sie solle zu weinen aufhören...
    Das Mittel erreicht das Gegenteil dessen, was es bezweckt.

    Zuletzt eine kleine Anektdote F.M.Alexanders über den Tennisspieler Bunny Austin:

    "Das Spiel erreichte einen Punkt an dem Austin so schlecht spielte, dass er praktisch beschlossen hatte zu verlieren...sobald er diesen Entschluss gefasst hatte, gewann er wieder an Form.
    Ermutigt, spornte ihn dies wieder dazu an, gewinnen zu wollen, worauf er unwillkürlich wieder ein ein indifferentes Spielverhalten verfiel, da ihn zuvor fast dazu gebracht hatte, es "gar nicht erst zu versuchen". Es will manchmal so scheinen, als ließen sich die Menschen nicht nur gerne von anderen austricksen, sondern wären geradezu darauf aus, sich selbst auszutricksen.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  5. flar

    flar Guest

    Moin, moin Guenne

    Tut mir leid, ich bin erst jetzt dazu gekommen Deinen letzten Beitrag in Ruhe zulesen.
    Einiges daran finde ich sehr einleuchtend, zB. das mit dem Vater und dem schreienden Kind. Auch das mit dem "zu tief" erscheind mir logisch im Bezug auf den Unterricht.
    Das würde mich aber nicht umbedingt davon ab halten mich selbst "zusammen zu pfeifen" wenn ich merke das ich zu tief bin. Bei mir selbst sehe ich so etwas als Nachläßigkeit, ich weiß ja wie es richtig wäre und was ich hätte anders machen müssen. Da hätte ich diesbezüglich einiges zu lernen von der Alexander Technik!

    Um noch einmal auf den "geweiteten" Blick zurück zu kommen, da meinen wir aber schon etwas unterschiedliches denke ich. Meine "Vision" davon würde ich vielleicht doch eher in der Nähe des Phänomens "ungesehen klappts" einordnen. Das wurde hier auch des öfteren in unterschiedlichen Zusammenhängen erwähnt. Das Orchester spielt ein neues Stück zum ersten mal und es klingt, alles ist da wo es in etwa hin gehört, jeder kann problemlos dem Verlauf folgen. Weil es so schön war gleich noch mal und schon bei der ersten Wiederholung bricht alles in sich zusammen!
    Da wirkt dann doch eher eine possitive Anspannung.

    Ich werde beim Üben einfach mal probieren den Blick zu weiten, mal sehen was passiert!

    Viele Grüße Ralf
     
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