Heritage Tenor Neck

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Frau Buescher, 10.Februar.2022.

  1. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

  2. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Gibt es eigentlich irgendwelche Informationen, ob der Boston Sax Shop die Bögen im Haus oder wenigstens in den USA herstellt oder aus beispielsweise Taiwan bezieht?
     
  3. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

  4. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

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  5. Gerhard Orth

    Gerhard Orth Schaut öfter mal vorbei

    Zumindest behauptet Jach Finucane ( Der Eigentümer des BSS) - bzw jetzt Jack Tyler (hat wohl seinen Namen geändert), dass die Bögen in USA gemacht werden.
     
  6. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Soweit ich weiß, ist das Herstellungsland Taiwan - was ja erstmal hinsichtlich der Qualität völlig neutral zu bewerten ist. Ich meine mich aber zu erinnern, dass dieser Umstand auf SOTW hinsichtlich der Preisgestaltung für Diskussionen geführt hat.
     
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  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    :)
    Nicht ganz- also natürlich schon gebaut nach spezifischen Vorgaben.

    Für einen eigengefertigten Bogen erscheint er mir zu günstig; der Preis deutet für mich eher auf Taiwanesische Auftragsarbeit hin.
     
  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    So ähnlich wie auch Cannonball Saxophone „Made in USA“ sind? :o o:
     
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  9. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Ja, so muss man die Aussage von BSS wohl interpretieren. Aber wie gesagt, damit ist ja nicht automatisch eine Aussage über Qualität des Produktes gemacht. Insgesamt hab ich schon an verschiedenen Stellen positive Aussagen über den BSS Bogen gelesen. Kann sein, dass das alles „Endorser“ sind, kann aber auch sein, dass es sich schlicht um ein gut gemachtes Produkt handelt. Hier hilft es wohl nur eigene Erfahrungen zu machen.
     
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  10. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Etwas OT, passt aber ein bisschen zum Thema S-Bogen: Ich habe mich auch ziemlich von einer "Bogen-Diskussion" auf SOTW beeinflussen lassen. Dort hieß es, dass sich der Sound eines SA80 I oder II, wesentlich verbessern ließe, wenn man den Ref 36 Bogen verwenden würde. Ich Hab dann von einem freundlichen Forumsmitglied hier im Sax-Forum einen 36er Bogen für einen sehr fairen Kurs erstanden. Das Resultat war aber dann doch ernüchternd: Der Blaswiderstand ist etwas geringer, die Ansprache etwas leichter/schneller und die Intonationsprobleme verlagern sich jetzt auf andere Bereiche. Der Klang aber verändert sich nur minimal. Egal in welchen Bogen ich hineinblase, es kommt nie ein "Brecker- oder Potter-Sound" raus. Es bleibt immer "mein eingeschränkter Amateur- Sound". Natürlich mit leichten graduellen Unterschieden, denn gar kein Effekt zu unterstellen ginge dann auch zu weit. Muss halt jeder für sich entscheiden, ob der Mehrpreis die subjektiv wahrgenommenen Veränderungen rechtfertigt.
     
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  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Auf der Homepage von Heritage stehen die Saxophone, zu denen es passt:

    All vintage Selmer models
    All current production Selmer models
    Yanagisawa
    Yamaha
    P. Mauriat
    Cannonball
    Eastman
    All other Taiwanese made saxophones

    Aufgrund der letzten Zeile ist davon auszugehen, dass die Bögen aus Taiwan kommen.

    Nur mal ein Beispiel zum irreführendem "Made In ..." aus einer anderen Branche.
    Wir hatten in unserem Betrieb lange Zeit PCs von Fujitsu Siemens, auf denen "Made in Germany" stand.
    Ein Siemens-Insider hatte mir dann mal folgendes gesteckt:
    "Das Einzige was in Deutschland noch gemacht wird, ist die Einzelteile zu einem Gerät zusammenzuschrauben."
    Die Bausteine kamen also damals schon aus China.
    Heute kommt das komplette Fujitsu-Paket von dort.

    LG
    Mike
     
  12. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Auf keinen Fall!

    Auch auf diesem Bereich habe ich einen beträchtlichen "Erfahrungsschatz" mit ähnlichen Resultaten....

    Ist zwar off topic, aber hier noch ne kleine Episode:
    Ich hab mir vor über 10 Jahren einen alten "Donnerbogen" gekauft, ungesehen über ebay.
    Sofort getestet, ja, Intonation etwas besser, korrigieren musste ich immer noch, Sound etwas
    anders aber nicht deutlich besser.
    Den Bogen nahm ich zwei Wochen später mit zu einem Freund mit dem ich ab und zu herumtröte.
    Mein Freund spielt das gleiche Saxophonmodell wie ich.
    Auch er probierte den Bogen und war sofort hellauf begeistert. Unter Anderem vom Klangunterschied.
    Ich hörte da, wie schon bei meinem Sax kaum einen Unterschied. Wie unter Freunden üblich wurden
    die unterschiedlichen Wahrnehmungen natürlich ruhig, sachlich und fair diskutiert. Hauptargumente:
    Tomaten in den Ohren, senile Wahrnehmungsstörungen, Alterstaubheit etc.
    Zum Schluss hab ich ihm das Teil schulterzuckend zu dem Preis verkauft den ich auch bezahlt hatte.

    Was ist nun das Fazit? Betrogen hab ich ihn nicht, er hat mir das Ding ja fast aus der Hand gerissen.
    Fehlinvestition? Ganz sicher nicht, denn er spielt den Bogen nun seit 10 Jahren mit Begeisterung.
    Und 10 Jahre Spielfreude, das kann keine Fehlinvestition sein.
    ... auch wenn ich bis heute kaum einen Unterschied zum Originalbogen höre.....
     
    p-p-p, Sax a`la carte, Sandsax und 4 anderen gefällt das.
  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @slowjoe
    Ist total "Off Topic", aber:
    "Donnerbogen" erinnert mich an etwas anderes, kürzlich Erlebtes.
    Wir hatten vor wenigen Tagen in der Nacht zwei heftige Wintergewitter, mit Blitzen, Donner und starkem Wind.
    Meine Frau erschreckte sich ziemlich, und ich bekam überhaupt nichts mit von dem Gerumpel.
    Trotz ihrer Angst traute sich nicht mich zu wecken.
    Soviel zu Thema unterschiedliche (Donner-)Wahrnehmung. ;-)

    Aber jetzt wieder ernsthaft und zum Thema:
    Vielleicht hat dein Freund mit dem Donnerbogen einfach nur ein besseres Spielgefühl und meint deshalb dass er anders, besser klingt?
    Für einen Zuhörer bleibt aber alles gleich gut.

    LG
    Mike
     
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  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Möglicherweise bin ich viel zu wenig zielorientiert und viel zu sehr Saxophonromantiker um auf mein SBA aus den Vierzigern oder Mk.VI aus den Sechzigern einen neuen Bogen, der offenbar in Taiwan gefertigt wurde und der für meine Begriffe dann auch ziemlich zu teuer ist (aber das ist wieder ein anderes Thema), zu schnallen.
    Mit einem individuell angefertigten Bogen von Karsten Gloger habe ich diesbezüglich wiederum keine emotionalen Probleme.

    Außerdem funktionieren, klingen und intonieren die beiden auch zu meiner vollsten Zufriedenheit. Bin halt kein Profi und verstehe die Instrumente erst in zweiter Linie als Werkzeug.

    Wie auch @slowjoe stehen mir bei dem Gedanken, dass dieser Bogen mit seiner Mensur auf sämtliche genannten Saxophone und Marken nach dem one-fits-all Prinzip passen und pauschal die versprochenen Ergebnisse erzielen soll die virtuellen Haare zu Berge. Das kann doch irgendwie gar nicht…?

    Das soll ruhig jeder für sich anders sehen, sehe ich ein und das ganze beantwortet natürlich in keinster Weise @Frau Buescher -s Ausgangsfrage :sorry2:
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Schucht schreibt auf seiner Website, dass der Charakter des Horns überwiegend vom Bogen bestimmt wird. Dass das Hammer-„Maaksix“ alles verliert mit dem Bogen von der Billigtröte, die Billigtröte mit dem VI-Bogen quasi die Seele des Monsterhorns komplett bekommt.
    Ich hab nicht genug ausprobiert, um das zu bestätigen oder zu widerlegen. Aber reizvoll klingt es natürlich.
    Was mir zunehmend bei mir auffällt, ist, dass es weniger um tatsächlichen Sound sondern in erster Linie um das Spielgefühl geht. Bei Blättern, Mundstücken, Saxophonen und vielleicht auch Bögen. Wenn es gut funktioniert, mir leicht fällt das rüberzubringen, was ich spielen will, dann macht es Spaß und klingt besser. Und mittlerweile kann ich auch ziemlich gut sagen, was mir an Instrumenten vom Spielgefühl gefällt und was nicht. Also vielleicht muss ich so ein Ding mal probieren. :)
     
  16. Gerhard Orth

    Gerhard Orth Schaut öfter mal vorbei

    So - jetzt eröffne ich dann das nächste level der Diskussion…
    Chad LB und Jack Tyler haben gerade ihre Neue gemeinsame Serie von Nexus Produkten - Saxophon, plus Mundstück plus Ligatur plus Blätter eingeführt…

    https://jazzlessonvideos.lt.acemlnb.com/Prod/link-tracker?redirectUrl=aHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cueW91dHViZS5jb20lMkZ3YXRjaCUzRnYlM0RyMTg5YkFydXduMA==&sig=2sNmf5LczJuEtEz6SJKvZHyBbmNYMEyDH4tXQd3Neq3z&iat=1644602466&a=||650180245||&account=jazzlessonvideos.activehosted.com&email=av5Q7ZPx+m2EGaCrs0FlUQ==&s=de206acff47df1e87d894c0c0c92a75f&i=606A646A1A3148


    Viel Spass beim Schauen und Diskutieren
     
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  17. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Danke @Gerhard Orth

    Das hatte ich bereits auf sotw verfolgt. Vielleicht sollte man hier aber einen neuen Thread eröffnen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Februar.2022
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  18. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Leider habe ich keine Erfahrungen zum genannten S-Bogen, da hier zur Zeit ein Taiwaner mit defekten Bogen rumliegt, hätte mich dieser Bogen interessiert. Mit diesem Instrument hätte ich zwar keine gültige Aussage machen können, ob auch eines der Top Instrumente gut harmoniert, da keines vorhanden. Grundsätzliches evtl. schon ermittelbar. Für mich hat sich gezeigt, das manche Bögen ihre Daseinsberechtigung haben und durchaus sehr gut wahrnehmbare Veränderungen bewirken, auch von Zuhörern bestätigt. Eine Zwangslage erlaubt gerade keine Investitionen fürs Hobby, kommt eher Zwang Teile abzugeben. Sonst hätte ich getestet, wobei sich dieser Preis und Bogen hier dauerhaft auch nicht lohnt, mein eigenes Tenor ist nur ein einfacher Dünnblechschrott, der mir trotzdem gute Dienste erfüllt, mit Upgrade-Bogen den es bekommen hat sogar überdurchschnittliche. Bei diesem Tenor ist es aber ein Bogen des selben Herstellers wie das Instrument.
     
  19. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    So, jetzt habe ich einen Heritage-Neck tatsächlich unverhofft auf meinem Serie III Tenor ausprobieren können.

    Da es mein erster Versuch mit einem Aftermarket-Neck ist, fällt es mir schwer, Schlussfolgerungen in irgendeine Relation zu setzen. Mit anderen Worten, ich kann nicht sagen, ob die Veränderungen groß oder klein sind, da ich nie ausprobiert habe, was sich durch einen S-Bogentausch überhaupt ändern kann oder sollte.

    Hier aber meine (rein subjektiven!) Wahrnehmungen:

    Erst mal ist der Bogen am Scheitel etwas höher als der Serie III Bogen und die Mundstückseite noch etwas steiler nach oben geneigt, was man natürlich beim Spielen merkt. Vor dem Kork ist ein angeschrägter und gerundeter Ring angebracht, der an die Tuning-Einsteckhülsen erinnert. Die Mensur ist visuell ähnlich, gemessen habe ich noch nicht. Im Vergleich zum 10M sind beide höher und steiler, vor allem aber auch länger. Die Verarbeitung ist fehlerfrei.

    Als Ausgangspunkt empfinde ich die Serie III klanglich sehr ausgewogen und homogen, eher hell und etwas brav. Vom Spielgefühl ist es vor allem in der 2. Oktave tendentiell “eng”, zumindest im Vergleich zum Conn 10M, was vom Spielgefühl und Grundsound eher meinem Ideal entspricht. Das Selmer ist halt ein Fingerschmeichler mit präziser Mechanik, der besseren Intonation und extrem guter Ansprache.

    Der Bogen ändert hier schon was.
    Zum einen ist die zweite Oktave vom Spielgefühl offener, für mich angenehmer, vor allem das lange d. Es geht in die richtige Richtung. Der Sound ändert sich in der Oktave für mein Ohr nur wenig, eventuell haben das d und e, die vom Spielgefühl vielleicht am meisten profitieren, einen etwas offeneren Sound und etwas “luftiges” bzw. mehr Geräuschanteil dabei. In der oberen Hälfte der Oktave und in Richtung Palmkeys geht es auch weiterhin Selmer-like höhenlastig und strahlend. Gefühlt gleiches Horn? Ja, auf jeden Fall, mit leichter Verbesserung meines Hauptkritikpunkts an diesem Horn.

    Die untere Oktave klingt für mich überraschend verändert, eine charakteristische Klangfarbe des Horns finde ich plötzlich weniger. Es klingt aber nicht schlecht. Für mein Gefühl etwas breiter, kräftiger und für mein EQ-ungeschultes Gehör etwas fundamentlastiger. Gleiches Horn hier? Jein. Vom Spielgefühl ja, vom Sound könnte es auch ein anderes sein.

    Die Intonation im Normalbereich erfordert zumindest fürs Ohr keine großen Umstellungen, ausgemessen habe ich es noch nicht.

    Die größte Auswirkung ist im Altissimo, wo nicht nur die Ansprache etwas leichter ist. Die gängigen Griffe intonieren alle ein Stück höher als mit dem Originalbogen, d.h. ich muss viel weniger drücken und kann auch Griffe verwenden, die vorher zu tief waren. Logischerweise spielt sich das auch freier. Da verhält es sich eher wie ein anderes Horn.

    Das Fazit - kenne ich selber noch nicht. Es ist auf jeden Fall mal reizvoll, Sound und Ansprache zu modifizieren ohne das Finger- und Mundgefühl zu verändern. Entsprechend sind bei gleichem Horn und Mundstück die Änderungen irgendwie gering und deutlich spürbar zugleich. Ist das den aufgerufenen Preis wert? Ich weiß es echt nicht. Einerseits ist ganz schön viel Schotter, andererseits kann man mittlerweile für Mundstücke soviel zahlen. Wenn einem der Bogen einen Wechsel des Instruments erspart, ist es in Relation natürlich nicht mehr so viel Geld. Interessant ist, dass der Serie III Originalbogen auch mal einen gewissen Hype durchlaufen hat. Distanz und immer wieder mal probieren ist wohl angemessen, um eventuelle Erwartungen zu relativieren.

    Ich werde auch mal versuchen, den Bogen mit etwas Klebeband auch im Conn zu spielen, vielleicht bekomme ich dann noch ein etwas klareres Bild darüber, was eigentlich passiert.

    Den verständlichen Wunsch nach Aufnahmen muss ich erstmal dämpfen. Hier habe ich weder Kompetenz noch Equipment. Mal abgesehen davon, dass ich nicht sicher bin ob meine Skills für eine repräsentative Demo ausreichen. Vielleicht puste ich dennoch mal in Richtung iPhone.
     
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