HILFE! Ich kann nicht mehr spielen!

Hallihallo,

die FS meldet sich wieder. Von Euren Rückmeldung bin ich echt überwältigt. Besten Dank! So einen "Fall" wie mich scheint nur leider bislang doch keiner zu kennen. Bei mir geht jetzt wirklich nichts mehr. Nicht mal die einfachsten Anfängerübungen in meinem alten Anfängerlehrbuch bekomme ich ohne japsen und stottern und Töne abklemmen hin. Einige Töne kann ich noch ganz gut lange halten - wozu ja auch bepop99 riet, danke! -, aber eine einfacher Tonwechsel ist schon fast zu viel. In der Big Band lief es bis Weihnachten echt noch in Ordnung. Bei unserem Weihnachtskonzert hab ich noch ganz normal mitgespielt. Oh je. Lockerheit und Unverkrampftheit fördert das natürlich nicht.

Ich werde als nächstes wirklich einen Experten draufschauen lassen. Danke auf jeden Fall an Saxhornet für das Angebot (siehe PN). Und vielleicht auch - wie Dreas meinte - das Horn "mal liegen lassen, nichts ´wollen`, dann einfach mal frei nach Schnauze rumhupen, gewohnte Stücke spielen ..."? Da hab ich nur Angst, dass mein Ansatz bei zu lange liegen lassen wieder flöten geht.

Na mal sehen, was die kommende Zeit so bringt - hoffentlich irgendwann auch wieder ein Erfolgserlebnis.

Danke auf jeden Fall nochmal!
Beste Grüße
Nina

 

Papperlapapp, Angst! Das Schlimmste was da passiern kann ist, dass Du mit den Blättern für eine Weile eine halbe Stärke runter musst. Das muss auch gar nicht schädlich für den Ton sein. Wir hatten schon Leute da, die 20 Jahre nicht gespielt haben und innerhalb ein paar Wochen wieder drin waren. Und wenn's länger dauert, ist auch nichts verloren.

 

Das mit Deinem

klingt immer noch irritierend.
Sie zu, das Du Organisches ausschließt.

 

@saxhornet → well done, great job.
cheers
P

 

Ich finde das etwas seltsam. Du spielst seit 6 Jahren, sogar auch in einer Big Band und jetzt bekommst du auf einmal keinen Ton mehr richtig hin...gar nicht??
Sax ist i.O. und alle Zähne sind auch noch da, wo sie sein sollen??? Ich kann das nur schwer nachvollziehen.
Ich bin ja schon so neugierig, dass ich das gerne mal live sehen würde. Vielleicht wohnst du um die Ecke und dann kannst mir das Phänomen mal vorführen.
Helfen kann ich da nur wenig, höchstens das Sax checken, aber das ist ja schon von wissender Seite gemacht worden.

 

@Laubfeuer

Wenn Du mal ein, zwei, drei Wochen nicht spielst, schadet des Deinem Ansatz gar nicht...keep cool....

CzG

Dreas

 

Das erinnert mich ein wenig an MeatLoaf. Der hat nach dem Bombenerfolg des ersten Albums wegen Erfolgsdruck und Angst, zu versagen, die Stimme verloren. Aber dann auch wieder gefunden ✌️

 

Liebe Leute,

hier noch mal eine Rückmeldung von der FS.

Gestern war ich bei Saxhornet, der sich mich mal angesehen und angehört hat. Ich hatte echt etwas Schiss, aber Saxhornet war Gott sei Dank nicht völlig entsetzt von mir und hat sich dann super viel Zeit für mich genommen. Riesengroßen Dank. Er hat dann gleich das "Pitbull-Syndrom" bei mir diagnostiziert. Im Großen und Ganzen blase ich viel zu verkrampft und mit viel zu viel Kraft, sodass ich keine Chance habe, glatte, klare Töne zu spielen, die ich mir nicht fortwährend abklemme. Außerdem blase ich die Luft weniger in das Horn als in mein Gehirn, was meinen roten Kopf und meine Schwindelgefühle erklärt. Sobald es mir gelang, etwas lockerer zu sein, kam auch gleich ein klarerer Ton heraus. Ich werde da auf jeden Fall jetzt ansetzen und mich ganz neu an mein Horn herantasten. Ich befürchte, dass das eine Weile dauern wird - vor allem mit Tonwechseln und nicht nur singulären Tönen, aber mal schau´n. Komisch ist eben nur, dass ich sonst die Probleme keineswegs hatte. Hm. Saxhornet hat dann auch noch verschiedene Mundstücke und Blätter mit mir ausprobiert - wie gesagt, er hat sich echt Zeit genommen. Auf jeden Fall nochmal supergroßen Dank. Mir ging´s gestern echt besser, als ich wieder irgend so etwas wie einen Erfolg verspürte.

Na dann, keep swinging (and breathing)
Viele Grüße
Nina

 

Ist gar nicht so komisch. Offensichtlich hast Du Dir ja grundsätzlich etwas Falsches angeeignet, was Du aber hast irgendwie einigermaßen kompensieren können. Ab letztlich warst Du immer am Limit, kurz bevor alles zusammenbricht.

Dann braucht es nur etwas mehr Anspannung, zuviel Druck und es kollabiert....dann willst Du mit aller Macht das Problem lösen, da Du aber nicht weißt, was falsch war und was geändert werden müßte verstärkst Du nur den Fehler und es geht gar nix mehr.

Paul Watzlawik hat das mal genannt „Mehr Desgleichen“.....wir neigen dazu ein Problem zu lösen, indem wir versuchen
mit mehr Einsatz der gleichen Mittel dem Problem bei zu kommen. Wir erhöhen die Anstrengung ohne wirklichen Erfolg.

Dann ist es notwendig Standpunkt, Betrachtungswinkel zu ändern, um eine neue Harangehensweise zu finden um das Ziel doch noch zu erreichen.

Das wird schon......

CzG

Dreas

 

Letzlich war es nur ein typisches Phänomen was bei Spielern mal auftreten kann. Viel zu viel Druck vom Ansatz und vom Kiefer. Viel mehr als es Sinn macht, gepaart mit zusätlichem Stress den man sich gerne mal selber dann noch macht und einem Bandleiter, der wohl den einen oder anderen nicht sinnvollen Ratschlag gegeben hat. Das Problem war schnell erkennbar, wir haben dann nochmal geschaut, ob es bei einer anderen Blattstärke oder einer anderen Mundstücköffnung oder Kammergrösse eine Verbesserung bzw. Erleichterung gibt. Dem war aber nicht so. Das wird schon wieder.
LG Saxhornet

p.s. ich liebe solche Fälle, wo man Jemandem helfen kann und die etwas mehr tricky sind.

 

Meinen Schülern hilft's manchmal schon, wenn ich ihnen zeige, wo das Kiefergelenk ist.
Das wissen viele nämlich gar nicht.

Grüßle, T.S.