Hinschmeißen...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BluesBrother66, 7.Februar.2020.

  1. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    @altoSaxo - Musizieren macht mir einfach Spaß. Ich spiele schon seit längerem Gitarre. Da habe ich kaum Probleme. Wie bei vielen anderen Dingen, die ich meinem Leben lernen musste/wollte ist mir das Gitarre spielen quasi zugeflogen.
    Das Saxophon hat mich schon immer begeistert. Vielleicht bin ich einfach zu perfektionistisch und will möglichst schnell alles richtig machen. Dabei sind meine Ansprüche nicht dermaßen hoch, um z.B. möglichst schnell Bühnenreife zu erlangen.
    In erster Linie muss es mir gefallen. Für andere werde ich so schnell wohl nicht spielen. Ziel sollte es aber schon sein, irgendwann mal mit anderen zusammen zu musizieren.
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Noch was, wenn dein tonedge so ist wie meines, dann wirf es weg. Da kommen ev. Anspracheprobleme her. Lass deinen neuen lehrer das mal ausprobieren. Meines spricht schwer an, klingt etwas muffig und ist auch sonst suboptimal. Ein refacing lohnt nicht.
    Yamaha hat ganz gute Mpc, die reichen für den anfang. Wenn dein Ansatz dann mal mehr verträgt und du dich klanglich verändern möchtest ist immer noch Zeit ein anderes Mundstück zu suchen.
    Nur nicht aufgeben.
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Dein Beitrag wirkt sehr positiv auf mich. Da hast du doch eine Gabe, die Erfahrung und vor allem die Ohren vom Gitarre-Spiel mitzubringen, denn umso schneller wirst du dich am Saxophon verbessern. Der "Fluch" ist, dass man seine anfänglichen Unzulänglichkeiten besser hört. Bei mir ist es nach 2 Jahren Saxophon auch so, dass ich mich zwar für mein Empfinden angemessen verbessere, sich aber mein Gehör schneller entwickelt als meine Spielfähigkeiten und ich Unzulänglichkeiten nun intensiver wahrnehme, die mir am Anfang gar nicht auffielen. Man muss akzeptieren, dass manche Entwicklungen (Sound, Intonation, etc.) auf dem Saxophon in aller Regel eine gewisse Zeit brauchen und das Feedback hier zeigt dir ja, dass es bei dir relativ gut läuft. Ich wünsche dir die nötige Geduld und weiter viel Spaß, der dir nicht dadurch verübelt werden soll, dass noch nicht alle Ziele erreicht sind. Und wenn dir danach ist, mit anderen zusammen zu spielen: vielleicht sind da ja auch welche dabei, die nicht in allen Bereichen sehr gut sind und denen dein jetziger Stand bereits völlig reicht.
     
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  4. mueller

    mueller Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich kenne dieses Problem. Vor allem, wenn man mit einem anderen Instrument schon einen gewissen Status erreicht hat, kann man da schnell ungeduldig werden.
    Saxophon "spiele" ich jetzt seit 2 Jahren und habe zwischendurch immer mal Schübe, bei denen ich das Gefühl habe, weiter nach vorne zu kommen. Durch meine berufliche Situation und auch ein paar gesundheitliche Probleme im letzten Jahr bin ich aber teilweise wochenlang nicht zum Üben gekommen und hätte das Sax schon ein, zwei Mal am liebsten auf den Dachboden verbannt. Trotzdem macht es zu viel Spaß, dass ich dann doch wieder dran bleibe. Und gerade, wenn ich mich wieder viel damit beschäftige, höre ich mich plötzlich wieder an wie am ersten Tag.
    Blöderweise ist die Technik doch recht entscheidend, um sauber zu klingen, und die erreicht man nur durch Üben. Wenn ich mich mal zu schrottig anhöre, stelle ich das Instrument zur Seite und gönne mir 2 Tage Ruhe. Danach geht es meist wieder.
    Und ich spiele eine gewisse Bandbreite an Songs, damit das Üben nicht zu eintönig wird. Dummerweise beherrsche ich (wenn ich mich nicht völlig täusche) nichts wirklich fehlerfrei, aber solange ich damit nicht auf die Bühne muss, leiste ich mir das, einen Song nicht 40 Mal hintereinander zu üben.
    Und an manchen Tagen hört sich das für meine Ohren schon ganz okay an. Allerdings vermeide ich es meistens, mich aufzunehmen. Sollte ich vielleicht doch mal langsam tun – in der Hoffnung, dass mein subjektiver Eindruck nicht ganz daneben liegt. ;-)
    Ich glaube, es lohnt sich, nicht aufzugeben, wenn einem das Instrument doch im Grunde viel Spaß bereitet. Und die Rückmeldungen auf Dein Tonbeispiel sollten doch Auftrieb genug geben für den Moment. :)
     
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  5. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Hi,

    Ich habe Dein Spiel mit dem Panther angehört.
    Wenn alle die nach dieser Zeit wie Du oder schlechter spielen aufhören würden gäbe es vermutlich viele ungenutzte Saxophone zum Kauf. Damit ist zwar einigen geholfen, aber Dir nicht.
    Ich würde weiter machen.
    Glaube es wäre schade, zumal Du Aufwand betreibst.

    Viel Spaß, und einen guten Weg durch Dein Motivationstief.

    Grüße Gerrie
     
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  6. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    @BluesBrother66 Das klingt bez. Ton und Intonation doch schon ganz gut. In meinen Ohren hapert es - wenn kritteln denn erwünscht ist - eher am Rhtyhmus und am timing als am Ton. Vielleicht mal ´n Klick auf 2 und 4?
     
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  7. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    Vielen dank für die netten Wünsche!
    @TSax80 - da hast Du vollkommen Recht. Rhythmus und Timing sind auch noch meine Baustellen. Die Aufnahme von Pink Panther, die ich hier eingestellt habe, war auch ziemlich dahin gehudelt.
    Irgendwo habe ich noch eine bessere. Aber grundsätzlich stimmt es schon, dass ich daran auch noch arbeiten muss.
    Bislang habe ich mich immer ein wenig gegen das Metronom gestreubt. Fange jetzt erst an, Übungen mit Metronom zu machen.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Timing und Rhythmus kann ich ohne Begleitband schlecht beurteilen bei deiner Datei. Dein Instrument scheint mir völlig in Ordnung und dein Sound gefällt mir gut.

    Zum Vergleich zwischen Gitarre und Sax: Der Unterschied zu Klavier oder eben auch Gitarre ist der, dass du schon in der ersten Unterrichtsstunde auf diesen beiben Instrumenten einen perfekten Ton spielen kannst.
    Pling
    oder Ding, der Ton hat einen schönen Attack, klingt eine Weile und wird leiser. Selbst der Profi kann den Ton nicht wesentlich besser klingen lassen als der absolute Anfänger.

    Beim Saxophon müssen wir neben der Tonhöhe (Intonation) diese Klangparameter alle selber herstellen. Um einen natürlichen Klang nachzuahmen, haben die Computerexperten bestimmte Begriffe erfunden, um die Hüllkurve, die das dynamische Verhalten eines einzigen Tones abbildet, zu beschreiben.

    upload_2020-2-8_14-39-1.png

    Attack ist die Plötzlichkeit und Lautstärke, mit der ein Ton beginnt.
    Decay ist das Abfallen der Lautstärke nach dem Attack
    Sustain ist die Lautstärke, die der Ton eine Weile hält und
    Delay ist die Länge des Ausklingens des Tones.

    All diese Parameter bringt ein Ton auf dem Klavier von Natur aus mit sich. Am Saxophon müssen wir uns diese, vom Ohr als natürlich empfundene Hüllkurve, selber erarbeiten.

    Das ist mitunter der ausschlaggebende Punkt, dass man relativ viel Zeit braucht, um "anhörliche" Töne zu produzieren.

    Das Thema, was ich damit anspreche, heißt Phrasierung.

    Phrasierung muss man üben und wird oft vernachlässigt. Je flexibler man in der Phrsaierung wird, desto mehr Ausdrucksmöglichkeiten hat man.
     
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  9. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Aua, dass ist schmerzhaft, Segovia und Co. werden sich im Grabe drehen!
    Die Tongestaltung auf der Gitarre ist sehr vielfältig, hier unterscheidet sich halt eben ein Meister oder Profigitarrist vom Freizeitspieler, allein die Anschlagvariationen sind dermaßen komplex das deine Verallgemeinerungen grob unzuläßig sind!
    Ton ist nicht gleich Ton, auch nicht auf der Gitarre.

    Andreas
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich sprach von einem Ton, nicht von komplexen Anschlagvarianten. Es geht um das natürliche Schwingen einer Saite, das auch der Meister, einmal angezupft, nicht weiter beeinflusst.
    Es geht darum, dass wir Saxophonisten ein solches natürliches Klingen und Ausklingen vom Instrument nicht bereit gestellt bekommen und selber machen müssen.
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Und - hat er deswegen weniger Recht, der @Conndomat?
     
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, weil er von vielfältiger Tongestaltung spricht und ich von einem einzelnen, meinetwegen leicht mit dem Fingernagel angepickten, Ton spreche. So viel kann man da nicht verkehrt machen. Auf dem Klavier mittels einer Taste schon gar nicht.

    Ich denke nicht, dass es so schwer ist, den Unterschied in der Tongestaltung und damit auch die Intention meines Beitrags zu verstehen.
     
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  13. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Dann schau dir mal im Netz Meisterkurse von z.B. Julian Bream an, der traktiert seine Stundenten teilweise 30 min. mit einer einzigen Tonbildung!
    Spielen können die alle, letztlich kommt es hier auf die absoluten Feinheiten an, deshalb ja Meisterkurse!
    Letztlich weiss ich es selber als ausgebildeter klassischer Gitarrist wie viel Zeit man auf die Tonbildung verwendet, auch wenn ich niemals in die Sphären eines Meistergitarristen gelangt bin!
    Deine Behauptung ist einfach falsch!

    Andreas

    P.S.
    Ebend, diese komplexen Anschlagvarianten ergeben ja eine sehr unterschiedliche Tongestaltung.;-)
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Februar.2020
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, nimm mal die Luft raus. Verstehst du, worum es mir geht?
     
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  15. Rick

    Rick Experte

    Abgesehen davon, dass wir hier ins off-topic Nirwana abgleiten: Dann vergiss eben die Gitarre und nimm den Klavierton. Ich unterrichte ja beide Instrumente - Sax und Klavier - und weise dabei meine Sax-Schüler immer wieder auf diesen fundamentalen Unterschied hin, den @ppue hier ansprach: Selbst eine Katze, die über die Tasten läuft, kann Klaviertöne erzeugen, doch bei einem Blasinstrument wie dem Sax muss man schon eine ganze Menge richtig machen, um überhaupt einen Ton hören zu lassen. Ob der dann "schön" ist, steht noch einmal auf einem anderen Blatt.
     
  16. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Jepp und so ist es eben bei der Gitarre auch, unkorrekte Behauptungen sollte man korregieren dürfen, auch wenn es manch einen nicht gefällt.

    Andreas

    P.S.
    Ja verstehe ich, dein Vergleich war aber etwas unglücklich und etwas schmerzhaft für mich...;-)
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Februar.2020
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  17. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ich verstehe es.
    Es geht Dir erst mal schlichtweg um die Tonhöhe, wenn man eine Saite anschlägt.
    Wenn die Gitarre richtig gestimmt ist, erklingt automatisch die richtige Tonhöhe dieser Saite.
    Anders beim Sax. Nur Naturtalente beherrschen die Intonation von Anfang an perfekt.

    Allerdings:
    Die Verteidiger der "Tonbildung" bei der Gitarre kann ich auch verstehen.
    Dort ist "Anschlag" eben nicht "Anschlag" und "Ton" keinesfalls "Ton".
    Gerade "der erklingende Ton" unterscheidet auch dort den einen Gitarristen vom anderen.
    Deshalb werden die weltbekannten Gitarristen ebenso an ihrem Anschlag/Ton/Sound erkannt
    wie die weltbekannten Saxophonisten.
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue

    Sorry Kollege, aber Gitarre war echt ein schlechtes Beispiel. Nur mal so, und ich bin kein Profi, greif mal einen Ton und pick die Saite mal an unterschiedlichen Positionen rel. zum Resonanzloch an. Schon da geht das Elend los. Vergessen wir, ja :)
     
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  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Alter Schwede, lauter Gitarreros hier...
     
    murofnohp gefällt das.
  20. Rick

    Rick Experte

    Jedenfalls kenne ich auch aus meiner Praxis den Effekt, dass jemand schon ziemlich gut Gitarre spielt, dann mit dem Sax anfängt und sich vor völlig neuen Herausforderungen sieht.
    Ich möchte mal behaupten, dass der Wechsel von einem Saiteninstrument zum anderen wesentlich einfacher ist als der vom Saiteninstrument zum Blasinstrument. Allein die Tatsache, dass man beim Sax wirklich mit dem ganzen Körper spielt und der Ton ja durch die Luftsäule auch in einem selbst entsteht, ist fundamental anders als die Tonerzeugung mit den Händen außerhalb des Körpers, wie bei Klavier oder Gitarre.
     
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