Höhe Töne auf Sopran zuverlässig anstoßen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Perlvatt, 24.Mai.2024.

  1. Perlvatt

    Perlvatt Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo zusammen,

    Ich würde gerne die Zuverlässigkeit beim Anstoßen "aus dem Nichts" der hohen Töne (Palm key e und höher) verbessern.
    Momentan ist die Trefferquote bei ca. 50%, aber das ist für ein Konzert halt absolut nicht ausreichend.
    Ich spiele überwiegend ein S80 C* Mundstück. Mit einem Concept ist die Trefferquote höher, aber insgesamt spiele ich das C* lieber (ich spiele Klassik).

    Durch stetes Üben wird es natürlich besser, aber es geht nur sehr langsam voran (was die hohen Töne betrifft).

    Jetzt kam mir der Gedanke, dass ich den Fortschritt eventuell beschleunigen könnte, indem ich zeitweise mit einem deutlich offenerem Mundstück übe, mich also bewusst überfordere. Kann das etwas bringen? Oder muss ich einfach akzeptieren, dass es nur langsam voran geht?

    Vielen Dank für eure Gedanken und Erfahrungen dazu!
     
  2. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Welche Blattstärke und -modell spielst du denn? Und wie ist die Intonation der hohen Töne? Funktionieren die tiefen Töne gut?
    Extra unpassendes Equipment nehmen würde ich nicht. Eher das aktuelle überprüfen, ob es gut ist.
    Wenn diese Voraussetzungen stimmen, dann die richtigen Übungen machen. Zuerst zum schwierigen Zielton hin in Sekunden hoch binden (Tonleiterabschnitt), dann den Ton mehrmals leicht anstoßen. Sobald das zuverlässig klappt, nach dem Binden eine kurze Pause lassen und dann anstoßen - dabei darauf achten, dass die Stütze da ist, bevor du den Ton anstößt. Nächste Stufe ist, alle Töne (immernoch Tonleiterabschnitt) gestoßen bis zum Zielton zu spielen. Danach das Intervall von Sekunden (Tonleiterabschnitte) auf Terzen, Quarten, Quinten, etc. erhöhen - immer erst gebunden, dann gestoßen.
     
    saxfax, Sax_Player, Sax Ralf und 3 anderen gefällt das.
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Unter der Voraussetzung, dass das Instrument wirklich dicht ist (ich schreibe aus bitterer Erfahrung - mich hat mal eine ausgeleierte Feder in der Oktavmechanik bzw. der c/cis Doppelklappe zur völligen Verzweiflung an einem sonst perfekten Sopran getrieben):

    Die Luftsäule muss stimmen (@Livia hat es „Stütze“ genannt und meint ziemlich sicher das Gleiche)!
    Für mich ist das die Kombination aus Menge und Geschwindigkeit der Luft, die auf das Blatt/Mundstück trifft und sich dort quasi ins Instrument „spiegelt“.

    Am Sopran ist das besonders kritisch weil es nicht einfach nur „viel“ Unterstützung aus der Zwerchfellatmung ist, wie bei den größeren Instrumenten, sondern gerade in den Palm Keys die passende Geschwindigkeit der Luft schon beim Anstoßen liefern muss.

    Die Übungen dorthin sind natürlich die beschriebenen.
     
    claptrane gefällt das.
  4. Perlvatt

    Perlvatt Nicht zu schüchtern zum Reden

    Vielen Dank für eure Antworten!
    Ich spiele ein Selmer Serie III, das ich regelmäßig checken lasse und das auch mein Lehrer immer wieder testet. Das sollte also okay sein.
    Auf dem C* spiele ich Vandoren classic blue in 2.5,auf dem Concept Daddario Reserve in 3.
    Hintergrund der Frage war eine Erfahrung vom Sport. Ich fahre leidenschaftlich gerne Rennrad. Wegen Gelenkproblemen mache ich gezielt Muskeltraining. Durch dieses Muskeltraining habe ich in kurzer Zeit mein Tempo erheblich steigern können, vermutlich schneller, als wenn ich nur geradelt wäre.
    Aufs Saxophon übertragen dachte ich jetzt, dass ich durch ein offenes Mundstück meinem ganzen Atem/Ansatzsystem neue Reize gebe, die meine hohen Töne verbessern.
     
  5. ppue

    ppue Experte

    Ich würde mich gar nicht so sehr auf die Palmkey-Töne konzentrieren, sondern die Töne ab dem Oktav-G im staccato, jeweils viermal und dann chromatisch den nächst höheren nehmen. Vielecht erst einmal bis zum hohen Cis und dann wieder zurück aufs G. Ist eine gute Ansatzübung und wird dazu beitragen, dass auch die höheren Töne nach einer Woche etwas besser gehen. Nimmt man halt das D dazu und arbeitet sich langsam vor.

    Nein, ein anderes Mundstück halte ich für kontraproduktiv. Die Abstimmung Mundstück - Ansatz ist eine sensibele Sache und lange Gewöhnung, da würde ich nicht experimentieren, außer, du spielst so kleine Öffnungen und leichte Blätter, dass die Blättchen einfach zumachen. Wenn das der Fall ist, gehst du eine Stärke rauf beim Blatt.
     
    Rick und Florentin gefällt das.
  6. Rolandus

    Rolandus Schaut nur mal vorbei

    Wahrscheinlich presst Du zu stark in der Hoffnung/Angst, der Ton spreche (nicht) an.
    Suche nach Übungen im Netz für Falsett/Obertöne und spiele die hohen Noten so als wären sie ebensolche.
    Nützlich ist, wenn man den Ton zuerst singt. Wenn du nicht so hoch singen kannst (Kopfstimme), dann versuch dir den Ton vorzustellen, als würdest du ihn singen wollen. Genau mit diesem Verhalten dann den hohen Ton nicht zu laut anspielen.
    Einige der hohen Töne sprechen auch besser an, wenn man eine der ganz tiefen Klappen bedient, so ähnlich wie bei Multiphonics Griffen. Welche ist zu experimentieren, damit die Intonation noch stimmt. Also versuche z.B. Tief C Klappe, allenfalls in Kombination mit Tief D oder anderen tiefen Löcher.
    Grüsse
    Roland
     
    saxfax und kindofblue gefällt das.
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Bloss nicht. Saxophon zu spielen ist eben grade kein Sport!

    CzG

    Dreas
     
  8. Bubbly_Sax

    Bubbly_Sax Schaut nur mal vorbei

    Höchste tone auf höchsten saxofon können mit schlamm blätter nich gestpielt werden. Versuch blau Vandoren 3,5.
     
  9. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Was bitte sind denn Schlamm Blätter
     
  10. Bubbly_Sax

    Bubbly_Sax Schaut nur mal vorbei

    Zu weich.

    Deutsch ist nicht meine muttersprache... Ich denke ich muss Deutsch sprechen wenn bin ich auf deutschsprachigen forum.
     
    JTM gefällt das.
  11. -j.

    -j. Schaut öfter mal vorbei

    Erstens scheint mir die Blattstaerke viel zu duenn fuer ein C*; gerade auf'm Sopi verursachen zu duenne Blaetter geschredderte Unterlippen oben raus, inkl. andere Probleme. Zweitens: was mir, wie ich andernorts auch schon erwaehnt hatte, am meisten hilft was die palm keys angeht, ist das sog. "hinge exercise." Da gibt's diverse Variationen davon, auch demonstriert auf YouTube.

    Meine Lieblingsversion ist die von Claire Daly (ich weiss, Baritonsaxophonistin):

    - Metronom auf 60 bpm einstellen
    - 4 Schlaege tiefes G, dann 2 Schlaege tiefes F#, dann 2 Schlaege tiefes F (alles gebunden), dann 4 Schlaege Pause
    - hernach 4 Schlaege tiefes F# --> F --> E, und weiter so bis C --> B --> Bb
    - WICHTIG: das Instrument nie aus dem Mund nehmen, auch in den Pausen nicht!

    Leider spiele ich viel zu wenig Sopran und habe drum immer mal wieder gerade mit den palm keys zu kaempfen -- Intonation, Ansprache, gehaekselte Unterlippe... -- aber wenn ich das hinge exercise wirklich regelmaessig und konzentriert mache, dann verbessert sich die Ansprache oben raus innerhalb von wenigen Tagen wirklich dramatisch.

    Dies alles setzt voraus, wie oben auch schon erwaehnt, dass man die richtige "Stuetze" hat. Fuer mich, me, myself, and I, wenn ich die Claire Daly Uebung mache, stelle ich mir immer ganz bewusst vor, es ist ein a-kalter Wintertag, und weil ich die Handschuhe vergessen hab, blase ich heisse Luft in meine Handflaechen, um sie aufzuwaermen.

    Sop's funny that way......

    -j.
     
    ilikewoods gefällt das.
  12. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe jahrelang auf dem Sopran 2,5 Vandoren blau gespielt (bis ich zu Legere gewechselt bin) Die sind definitiv nicht zu dünn und können wunderbar funktionieren.
     
  13. Bubbly_Sax

    Bubbly_Sax Schaut nur mal vorbei

    Physik ist physik und stärkeren blatt vibriert besser bei höhere frequenzen.

    Ich bin kein profi aber ich kann 3,5 blau Vandoren ohne probleme auf sopran spielen (auf Concept mundstück) und alle tone gehen aus leicht.
     
  14. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Das spricht ja auch nichts dagegen,das kann ich auch,das ist aber kein Muß. Auch 2,5 können problemlos funktionieren
     
  15. Bubbly_Sax

    Bubbly_Sax Schaut nur mal vorbei

    Ich meine diese thema ist nich über was kann funtionieren, aber was kann helfen bei problem of not being able to reliably start high notes.

    Wenn jemand kommt mit blatt 2,0 und beschwert über probleme mit hohe tone, you will not teach him advanced techniques to make this soft reed to play those tones, aber du sagst zu ihm stärker blatt zu spielen. Es ist sehr einfach.

    It is the same as if somebody with extremely stiff reeds came and complained that he has difficulty playing low notes.
     
  16. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Das kann man so sehen und machen, muß man aber nicht, man kann auch an der Technik arbeiten. Aber jedem das seine
     
  17. Perlvatt

    Perlvatt Nicht zu schüchtern zum Reden

    Diskussionen zur passenden Blattstärke gab es ja schon. Natürlich habe ich auch schwerer Blätter probiert. Damit geht es aber schlechter, nicht besser. Außerdem spielen wir im Quartett unter anderem die Pavane von Fauré. Da muss ich lange Passagen im (nebengeräuschfreien) Pianissimo spielen,hohe wie tiefe Töne. Wenn ich das mit schweren Blättern spiele, macht mein Ansatz schlapp.

    Abgesehen davon kenne ich einen sehr guten Profi, der genau meine Kombi spielt, also 2.5 blau mit S80 C*. Und Jess Gillam hat während ihres Studiums 2.5 sogar mit einem Concept gespielt. So verkehrt kann es also nicht sein.

    Mein Problem ist glaube ich in erster Linie ein Konditionsproblem. In der Sopranstimme vonStings English man in New York muss man nach einem Takt Pause ja einen Sechzehntelabgang vom e3 spielen. Der ist nie ein Problem, vermutlich wegen der langen Pause davor. Momentan bin ich unzuverlässig bei einer Stelle, bei der nach ein paar Takten ohne Pauseein Sprung vom g2 zum e3 kommt. Mein aktueller work around ist, dass ich einen Vorschlag d2 spiele und damit zum e3 binde. Um den Vorschlag loszuwerden hilft vermutlich nur, die vorgeschlagenen Übungen immer weiter zu machen und irgendwann klappt es dann auch zuverlässig.
     
    Livia gefällt das.
  18. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Genau so ist es,also lass dir nicht einreden,das das nicht geht
     
  19. Bubbly_Sax

    Bubbly_Sax Schaut nur mal vorbei

    Wieviel von 100 profis spielt auf solche weiche blätte? Warum glaubst du dass du kann gehören zu diese kleine gruppe? Zitieren zwei beispiele ist irrelevant.

    Schwaches maul muss stärken.
     
  20. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    :inpain::thumbsdown:
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden