Hohe Töne sind zu hoch- Übungen dagegen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von polly, 27.August.2016.

  1. polly

    polly Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich habe eben selbst mal die Dronetone-Übungen ausprobiert.

    Ist ne schöne Sache, da man das Gehör schult, die Obertöne des jeweiligen Grundtons zu hören und dementsprechend zu spielen (z. B. den passenden Dur-Dreiklang).
    Das ist eine gute generelle Intonationsübung, auch für höhere Lagen und lässt sich gut variieren.
    Gruß

    polly
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @polly

    Drones haben MIR sehr geholfen die Intonation zu verbessern!
    (War übrigens ein Tip von @saxhornet )

    CzG

    Dreas
     
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  3. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Hmmmm... Das sind stehende Wellen, alle Obertöne sind enthalten, die schwingende Frequenz wird doch nicht durch einen Luftwirbel verdoppelt; das Überblasloch , das am besten in der Nähe des Druckknotens des Obertons angebracht ist, sorgt dafür, dass die Grundschwingung "abgewürgt" wird, dann ist der nächste Oberton der, den wir hören,beim Sax 1 Oktave, bei Klari 1 Duodezime höher.
    LG
    Thomas
     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Weder die Theorie der Frequenzverdopplung noch die der "Abwürgung" der Grundschwingung überzeugt mich restlos - und wieso kann man dann trotzdem auch mit offener Oktavklappe noch tiefe Töne spielen?
    Ist das wieder so ein Fall, wo unsere Vorfahren einfach so lange herumexperimentiert haben, bis sich der Effekt ergab, aber kein Wissenschaftler genau erklären kann, warum das so ist? ;)
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wahrscheinlich könnten die schon erklären, warum es möglich ist. Aber wozu? Wichtig ist, das es geht, und wenn man das kann, kann man mit dem Ansatz/Voicing noch ein paar andere Probleme lösen, vielleicht auch ohne nachdenken. Ich denke, es gibt eine Handvoll Übungen, die sind wie Liegestütz und Klimmzug des Saxophonspielens. Dazu gehört die von dir genannte, außerdem Overtone Matching und Bending-Übungen.
    Wenn man das regelmäßig macht, verschwinden viele Probleme, ohne dass man sich den Kopf zerbrechen muss, warum das so ist.
     
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  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Nein, so negativ wäre ich nicht.

    Viele haben (erfolgreich) herumexperimentiert, manche können auch die Theorie dazu erklären.

    Wie schon geschrieben wurde, erleichtert das Überblasloch an der richtigen Stelle eben das Überblasen, erzwingt also einen Knoten in der stehenden Welle und dadurch eine Frequenzverdopplung. Wir wissen alle, dass idealerweise jeder Ton ein eigenes Oktavloch an einer anderen Stelle haben sollte. Da das nicht sehr praktisch ist (sieh Dir mal die Überblasklappen für den linken Daumen an einem Fagott an ...), musste Monsieur Sax halt einen Kompromiss mit nur 2 OK finden. Und wenn Du dann bei offener OK absichtlich die tiefen Töne spielst, dann "würgst" Du durch besonders starke Stütze bewusst das eigentlich naheliegende Überblasen ab.
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Weil man über das Hindernis hinweg spielt.

    Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass das Oktavloch nicht dazu da ist, die Grundschwingung abzuwürgen, um den ersten Oberton zu erzwingen??
     
  8. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Lass sie schön langsam Dreiklänge (Akkordbrechungen) von tief bis ganz hoch (2.Oktave) spielen. Zu Drones und ohne. In wenigen Wochen wird sie ein ganz anderes Spielgefühl und bessere Ohren entwickelt haben. Ansonsten nicht verrückt machen. Kommt Zeit, kommen die entsprechenden Muskeln und dann kann man mit zahlreichen Intonationsübungen noch besser und gezielt daran arbeiten.
     
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  9. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Zumindest besteht Konsens, dass @polly sich um die Öffnungshöhe der Oktavklappe keine Gedanken machen muss
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da helfen unter Umständen keine Muskeln wenn die Probleme vom Kiefer oder zu viel Spannung kommen. Da kannst Du die Muskeln auch sonst wie trainieren, wenn die Technik nicht stimmt, bleiben die Probleme.
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin @ppue, @Florentin,

    weder wird eine Grundschwingung abgewürgt, noch braucht man für jeden Ton idealerweise ein eigenes Oktavloch!

    Beim Überblasen wird das gesamte Obertonspektrum verändert, auf Basis des neuen Grundtones, mit genau den gleichen Verhältnissen der neuen Obertöne zum neuen Grundton wie es beim Alten war. Ein überblasener Ton hat daher als Obertöne wieder die Oktave, Quint, Oktav, Terz, Quint .... Es ist am ehesten mit dem angeregten Zustand einer Schwingung zu vergleichen, jedenfalls in meiner Anschauung.

    Idealerweise soll das Oktavloch relativ klein sein, es soll das Überblasen erleichtern, nicht den Oktavwechsel hervorrufen. Ist es nämlich so groß wie ein richtiges Tonloch, so klingt die Oktave nicht wirklich gut. Das kann jeder ausprobieren, indem er tiefes Bb spielt und den linken Mittelfinger lupft. Deshalb können wir auch mit geöffnetem Oktavloch noch die untere Oktav spielen. Ist es aber relativ klein, so ist sein Wirkungsbereich relativ groß. Für jeden Ton ein eigenes Oktavloch wäre von daher nicht nur sinnlos, sondern sogar kontraproduktiv.

    @Rick das ist eines der Dinge in der Musik und im Instrumentenbau, die man ganz gut erklären kann ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Verstehe ich nicht. Ich denke schon, dass die Grundschwingung abgewürgt wird. Eben wie bei der Gitarrensaite, die du in der Mitte abdämpfen kannst. Es entsteht ein neuer Ton eine Oktave höher mit allen Obertönen, das ist klar. Aber doch nur, weil die Grundschwingung nicht mehr zugelassen wird.

    Dass das Oktavloch z.B. für das G nicht optimal sitzt, merkt jeder einmal früher oder später. Das ginge besser, ist aber zu aufwendig für den kleinen Effekt, den es hätte.

    Ist aber eh alles offtopic.
     
  13. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Würde die Grundschwingung nicht *zugelassen* dann könnte man sie nicht spielen.
    Ich würde so sagen: Es wird eine Umgebung geschaffen in der der 1. Oberton bevorzugt schwingt/angeregt wird.
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    daher hast du eine PM
     
  15. quax

    quax Gehört zum Inventar

  16. Rick

    Rick Experte

    Aber meiner Meinung zu interessant, um es jetzt hinter den Kulissen weiter zu diskutieren!

    Das ist nämlich eine typische Schülerfrage, die ich immer wieder gestellt bekomme, weshalb ich schon neugierig auf eine "amtliche" Erklärung wäre - vor allem, weil sich hier gerade herausgestellt hat, dass es doch sehr unterschiedliche Theorien gibt, die sich teilweise sogar gegenseitig ausschließen.

    Meinen Schülern erzähle ich dann immer irgendetwas, das ich so aufgeschnappt habe, auch die Theorie mit den idealerweise 12 Oktavklappen, aber ich will ja keinen Unsinn verbreiten, daher würde ich mich über eine offene Diskussion sehr freuen!
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Wie ich auf diese scheinbar so abwegige Idee gekommen bin, habe ich ja schon geschrieben, dass nämlich die Intonations-Probleme der betreffenden Spielerin erst ab A'' beginnen und nicht schon tiefer.
    Was wäre denn Deine Erklärung für dieses Phänomen - würdest Du eine mechanische Ursache komplett ausschließen?

    Einer meiner Schüler hatte mal ein ähnliches Problem bei einem billigen China-Tenor, zu starkes Drücken konnte als Ursache ausgeschlossen werden, da wurde mir von einem durchaus kompetenten Sax-Doc gesagt, das könne mit der oberen Oktavklappe zusammen hängen. Hat sich der gute Mann also getäuscht?
     
  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Mit der Lage, nicht der Öffnung wahrscheinlich.

    Mit freundlichen Grüßen, Tom
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Im Nachbarthread wird gerade über ein nicht einrastendes g" und g#" geschrieben. Da würde (abgesehen vom Ansatz) eine dritte Oktavklappe helfen.

    Nochmal zum Klarstellen: Beim Überblasen erklingt der Ton, der in der Tonhöhe dem ersten Oberton des Grundtons gleicht. Der überblasene Ton hat aber die gleiche Obertonstruktur wie jeder andere Ton. Es ist also nicht der Grundton mit unterdrückter Grundtonwelle, sondern die Schwingung, die zweimal ins Instrument passt.

    Wäre es der Grundton mit gekappter Grundfrequenz, dann müssten überblasene Töne als ersten Oberton direkt eine Quinte (den zweiten Oberton des tiefen Tones) haben. Haben sie aber nicht.
     
    slowjoe und Rick gefällt das.
  20. Rick

    Rick Experte

    Dann könnte ja diesbezüglich ein anderer S-Bogen helfen?
     
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