Hohe Töne sind zu hoch- Übungen dagegen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von polly, 27.August.2016.

  1. polly

    polly Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke @ArminWeis für die vielen hilfreichen Tipps.
    Hätte gar nicht gedacht dass man über Physik so eine lange Diskussion hinbekommt. (Physik war übrigens noch nie meins)
    Ich habe mir nun vorgenommen, verstärkt Dronetones üben zu lassen. Für mich (auch als Spieler merke ich das immer wieder) zählt das Gehör immer zu einem großen Teil, wie gut man intoniert. Technik im Kehlkopf, Mund, Spannung auf den Lippen, luftführung etc etc ist schön zu wissen, schön zu können, aber am Anfang ist das Hören.

    Meine Lehrerin hat übrigens nie einen großen Wert auf diese ganzen Atemübungen und so gelegt. Da wurde gesagt : 'dann spiel mal'.
    Und ich bin froh drüber- ich habe ein sehr gutes geschultes Gehör entwickelt und höre immer raus ob ich zu tief oder zu hoch bin. Wenn man das weiß, kann man mit 'einfacher' Technik den Ton korrigieren.
    Dass die Technik auch dringend zu lehrende Seiten hat, ist klar, weil man sonst kein sax spielen kann, doch übertreiben sollte man es m. E. n. nicht.

    Da ist aber auch jeder anders. Ich bin überzeugt davon.
    Bei mir hat sich nach und nach eine recht ordentliche Technik herauskristallisiert, die ich automatisch verwende und mit der der Ton schön klingt und das Spielgefühl angenehm ist. Mehr brauch ich doch auch nicht.
    Und so finde ich muss es jeder Spieler auch mit sich selbst ausmachen, weswegen ich kein Fan von ewigen Technikübungen und -Erklärungen bin.
    Einfach mal darauf losspielen und Fehler korrigieren.
    Da kommt oft was besseres raus als man denkt.

    So viel nur von meiner Seite.

    Herzlichen Dank für die rege Diskussion!
    Gruß, angenehmen Abend
    polly
     
    Rick gefällt das.
  2. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Neben der ganzen Physik und dem "richtigen" Ansatz
    könnte auch die Equipment-Abstimmung eine Rolle spielen:

    Jüngst habe ich ein neues -mittleres- Mundstück erworben
    und es mit Stimmgerät getestet.
    An der optimalen Stelle auf dem Kork positioniert, hilft es mir,
    extrem wenig ausgleichen zu müssen.

    Klar, das Lockerlassen in der hohen Lage bleibt.
    Doch im Vergleich muss ich viel weniger dafür "tun" und kann
    diesen relativ geringen Ausgleich recht gut "memorieren"
    in meinem Kiefer.

    Was sagen die Sax-Erfahrenen in dieser Hinsicht zur
    Saxophon-Mundstück-Abstimmung?

    Gibt es diese optimalen Sax-Mundstück-Kombinationen
    und solche, die gar nicht recht "funzen" wollen?
    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.August.2016
    Rick gefällt das.
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja gibt es, allerdings ist das auch spielerabhängig.
     
    Saxfreundin gefällt das.
  4. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke @saxhornet! Hätte man sich denken können ...

    Es bleibt wohl dabei:

    *** Probieren geht über Studieren ***

    :rolleyes:
     
    Rick gefällt das.
  5. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    @Saxfreundin es gibt auf jeden Fall ungünstige Kombinationen zwischen Saxophon und Mundstück.
    Da kann es schon mal anstrengend werden die Intonation beherrschen zu wollen.
    Meiner Beobachtung nach gibt es aber mindestens genauso häufig ungünstige Setup Kombinationen (Mundstück-Blattschraube-Blatt) oder auch Setup-Ansatz Kombinationen.
     
  6. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke @Taiga!

    Ich hab u. a. auch nachgefragt, weil ich es spannend fände, eine

    "Optimal-Equipment-Liste"


    aus unser aller Erfahrungen zusammen zu stellen.

    Wenn es allerdings von Spieler zu Spieler abweicht,
    würde so eine Liste leider nicht als "Richtschnur" taugen ...

    o_O
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Liste würde keinen Sinn machen. Die Ergebnisse wären so individuell und null übertragbar. Das fängt schon damit an, daß bestimmte Spieler ander Bahnlängen und Blattstärken mögen und einen ganz anderen Sound haben wollen als der nächste Spieler. Die Gefahr wäre sogar, daß bestimmte, für den Spieler ideale Kombinationen, erst gar nicht probiert werden würden.
     
    Taiga und Saxfreundin gefällt das.
  8. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Tja, schade aber auch ;-)

    So bleibt nichts anderes übrig,
    als unter tausenden Varianten
    einen Zufallstreffer zu landen o_O
     
  9. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    ...
    ... wäre eine prima Sache ... aber das ist utopisch denke ich.
    Das ist wirklich zu spielerindividuell, bzw. "spielerabhängig", wie @saxhornet es sagt.
    Ich meine, generelle Empfehlungen für Anfänger (die ein Setup betrifft) gibt es ja zuhauf, aber jemand der sich entwickelt, schon etwas fortgeschritten ist und an seiner Soundvorstellung arbeitet oder gar ein Profi .... ich denke, da kommt zuviel von individueller Vorstellung und Vermögen (< i.S.v. "vermag") zusammen als das man da so etwas wie eine "Optimal-Equipment-Liste" entwicklen könnte.
    Was sich beispielsweise bei mir gut anhört und funktioniert muss bei anderen noch lange nicht schön oder praktikabel sein.

    Und wenn man dann noch die Kombination Saxophon-Mundstück beleuchten wollen würde, dann würde das ganz und gar unmöglich, allein wegen der Streuungen in den Produktionen.
    Beispielsweise einer empfiehlt ein bestimmtes Saxophonmodell mit einem bestimmten Mundstück. ... Eine "Spitzenkombination"!!! ...für ihn/sie.
    Ein anderer kauft sich genau diese Kombination und erwischt im schlimmsten Fall zwei "Gurken". ... Gar nichts funktioniert. ... für ihn/sie.
    Wer hat Recht?

    Hmmm ... schwierig, schwierig ...
    So gesehen denke ich hast Du den richtigen Schluss gezogen, da es ...
     
    Rick gefällt das.
  10. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Na ja, ich würde es eher als "ranarbeiten" bezeichnen wollen, denn als "Zufallstreffer landen".
    Als Spieler mit wachsender Erfahrung merkt und spürt man ja was einem liegt, was einem gefällt, wohin man möchte, was geht, was nicht geht. Wenn man dann noch einen Lehrer hat, einen guten SaxDoc, Orchesterkollegen oder einen Stammtisch mit denen und wo man sich austauschen kann, dann ist man nicht unbedingt auf Zufallstreffer angewiesen.
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    "Optimal-Equipment-Liste"

    Ist ein bisschen so wie 'optimales Auto'. Wenn es das gibt, ist es individuell verschieden, weil jeder andere Prioritäten hat. In mein altes Auto (nächstes Jahr wird es 20) passt quer in den Kofferraum ein Barikoffer. Und dann ist in der Breite immer noch zweihandbreit Platz. Der Benzinverbrauch ist auch OK. Aber es nicht dazu geeignet, andere Leute zu beeindrucken oder querfeldein zu fahren. Für mich passt es prima.

    Ich kann auch keinem guten Gewissens ein OL STM 8* fürs Bari empfehlen, muss man ausprobieren. Ich mag Metallmundstücke, andere lieber petrochemische Erzeugnisse.

    YMMV, wie man so schön sagt in Foren.

    Grüße
    Roland
     
    Rick gefällt das.
  12. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ein Austausch ist auf jeden Fall hilfreich,
    ersetzt aber nicht das Ausprobieren,
    ob man mit "xy" den Volltreffer gelandet hat.

    Und dieses Ausprobieren ist am Anfang
    wie "Fischen im Trüben".
    So 'ne kleine "Angelliste" als Anhaltspunkt
    hätt' ich gut gefunden.

    Sei's drum:
    Ich bin erst mal sehr zufrieden mit meiner Wahl :)
     
    Rick gefällt das.
  13. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    Eine Optimal-Liste wird dir niemand liefern. Hinsichtlich des Mundstücks ist mir bei jahreslangem Studium dieses Forums aufgefallen, dass die Expression-Mundstücke stets positiv bewertet werden. Ich habe bislang keine einzige negative Beurteilung gelesen. Die Mundstücke sind preiswert, lassen sich wieder gut verkaufen und eignen sich deshalb zum Ausprobieren.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  14. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Da gebe ich Dir natürlich Recht, mit dem "Fischen im Trüben".
    Aber sooooo Trübe muss es nicht sein, wenn Du mit Deinem Lehrer, Saxdoc oder Orchesterkollegen redest und Dir dabei über die diversen Optionen klar wirst.

    Das Ausprobieren wird es niemals ersetzen - soviel ist sicher - und das kann es auch nicht.

    Man muss aber nicht unnötig viel Geld ausgeben, wenn man sich beispielsweise beim Saxdoc mal beraten lässt und ausprobiert was er so da hat.
    Und das Wasser wird auch schnell klarer, wenn man mal das ein oder andere Mundstück angespielt hat.
    Es gibt ja grobe bauliche Unterschiede wie beispielsweise
    - mit Stufe,
    - ohne Stufe,
    - Metall, Ebonit, Kunststoff,
    - kurze, mittlere, lange Bahn,
    - kleine, mittlere, große Bahnöffnung,
    - kleine, mittlere, große Kammer,
    - runde, halbrunde, eckige Kammer.
    - etc.
    ... und meiner Erfahrung nach muss man gar nicht alles gespielt haben um zu merken was einem liegt und was nicht.

    Wenn man nun merkt, mir liegt, bzw. zu meinem derzeitigen Ansatz passt ein Mundstück mit mittlerer Bahnlänge und -öffnung, ohne Stufe mit runder Kammer aus Metall (weil's einfach kleiner und damit vielleicht angenehmer im Mund ist), dann kann man sich - um die Sache komplexer zu machen - immer noch fragen mit welcher Blattschraube spiele ich?
    Da gibte es ja auch diverse, wie
    - Leder,
    - Kunststoff,
    - Draht,
    - Metall,
    - zwei Schrauben,
    - eine Schraube,
    - Zentralschraube mit Platte (oder Austauschpaltte)

    .... und ganz wichtig (- um die Komplexität noch einmal zu steigern) ... welches Blatt hat die optimale Stärke und den optimalen Schnitt für mich?

    Bei mir war es z.B. mal so; auf einem Stammtisch fragte mich ein Kollege was ich da spiele, denn er fand meinen Sound gut und wir unterhielten uns etwas über das Setup. Dann gab ich ihm mein Mundstück und Blattschraube, er nahm eines seiner Blätter mit dem er gut kann und probierte es mal aus. Seine Höhen klangen viel dünner als meine. ... selbst auf meinem Saxophon ...
    Woran liegt's? Am Voicen, am Ansatz, an der Luftführung, an seinem Blatt, am Mundstück? Ich weiß es nicht.
    So ist das eben ... er war froh für's Ausprobieren und es hat ihn nichts gekostet.

    Wichtig finde ich persönlich das man aber immer nur an einer dieser "Stellschrauben" dreht und nicht alles gleichzeitig versucht.
    Das kann frustrieren und im schlimmsten Fall demotivieren.

    Aber ich freue mich für Dich
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.August.2016
    Rick gefällt das.
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Doch ich habe mich mal über die weniger positiv geäussert. Mir klangen sie bei mir zu belegt, muffig, gestopft. Meine Schüler, die die mal gespielt haben eine zeitlang am Tenor und Alto haben mittlerweile gewechselt und fühlen sich mit einem anderen Mundstück wohler.
    Aber sowas ist extrem subjektiv, der eine klingt mit so einem Mundstück gut, ein anderer halt nicht.
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du nennst schon ein paar Faktoren, die da mit einen Einfluss haben, zusätlich kommt noch unterschiedliche Anatomie und Klangvorstellung.

    Das ist ein häufiger Fehler, alles verändern und dann nicht mehr wissen was wie eigentlich nun wirkt.
     
  17. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet : Für mich als ewigen Anfänger ist neben dem Klang auch die Handhabung eines Mundstücks wichtig. Ich habe das Expression Tenor in 5, 6 und 7 gespielt. Ich halte die Mundstücke für unkompliziert und gutmütig. Und deshalb sind sie für Leute, die noch auf der Suche sind, ganz sicher zu empfehlen. Zudem entsprechen sie meinem Klangideal (dunkel und rauchig).
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Mundstücke und ihr Klang und ihre Spielbarkeit sind subjektiv. Du wirst immer Leute haben, die das eine mögen und andere denen es nicht gefällt. Mir gefiel weder der Klang bei mir noch das Spielgefühl bei den Expressionmundstücken. Meine Schüler klangen vollkommen anders drauf als ich und haben dann wegen dem Spielgefühl irgendwann gewechselt (und die fanden die nicht unbedingt gutmütig). Das allein sagt aber nichts über die Mundstücke aus. Es ist und bleibt subjektiv und es kann nur jeder für sich entscheiden, ob er damit klarkommt und den Klang mag oder nicht. Solange nicht eindeutige Fehler beim Mundstück zu finden sind (vollkommen schiefe und ungleichmässige Bahn oder ähnliches) ist es eine Frage des Geschmacks und nicht selten findet der eine ein Mundstück toll, was ein anderer gar nicht mag.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden