Improvisation, habe ich den richtigen Lehrer?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von vmaxmgn, 30.November.2018.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich schließe mal an meinen eigenen Mist an und spanne den Bogen zur Ausgangsfrage:

    m.E. sind vor allem erwachsene Spätstarter viel zu anspruchsvoll und zu ungeduldig, was das Ergebnis des Lernens von Improvisation ist. Wichtig sind: keine Angst vor Wiederholungen, keine Angst vor Stereotypen, keine Angst vor Pausen. Der in meinen Augen sicherste Weg ist mit dem Auswendiglernen eines Themas zu vergleichen:

    Ich fülle einen Chorus des lange Zeit einzigen und möglichst einfachen Stückes mit dem was ich kann oder habe - ich lege mir was zurecht, ich lege mich auch fest. Das übe ich bis ich es so sicher wie das Thema kann - spiele dann beides. Ich kann mir dann weitere Chorusse basteln oder dazu übergehen, kleine Bausteine des ersten Chorusses wegzulassen, auszutauschen, zu verändern. Immer mit der absoluten Priorität des Einhaltens der Form. Solange letzteres nicht klappt, muss man halt bei den mal festgelegten Sachen bleiben und vielleicht einen weiteren Chorus "basteln" und immer wieder spielen spielen, spielen. Das ist noch keine Improvisation, aber m.E. ein sicherer Weg dorthin.

    Ein- oder zweitaktige Schnipsel zum Füllen gibt es zuhauf: Leiterausschnitte (Dur-Blues aufwärts bei Dur und 7ern, Moll-Blues bei Moll-Akk), Licks, Arpeggios, 1235, 123454321 usw.
     
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  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das hast du prima ge- und beschrieben! :thumbsup:

    Vor allem Ungeduld und Anspruchsdenken beobachte auch ich in meinem Umfeld häufiger, egal mit welchem Instrument.
    Da sind sie wie ich Ü50 und wollen innerhalb von drei, vier Wochen alles intus haben, wozu unsereins schon ein bisschen mehr Zeit benötigt hat.

    Nervig finde ich auch immer das Gequatsche von Leuten, die wenig bis gar keine Ahnung haben, dass Saxophon das am leichtesten zu erlernende Instrument ist, weshalb alles recht einfach ist und superschnell geht. Mir vermittelt das manchmal sogar das Gefühl, dass ich mich noch dafür rechtfertigen muss es nur zum Musiker mit einem leicht spielenden Instrument gebracht zu haben.

    Aber das hindert mich ja nicht daran, weiter viel Freude und Spaß zu haben mit meinen Bandkolleginnen und -kollegen.
    Und so lange die Leute zum Gig kommen und dort nicht vorzeitig abhauen, machen wir die Sache ja irgendwie auch richtig.

    LG
    Mike
     
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  3. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Mit etwa 4, 5 oder 6 Jahren, als meine Eltern Abends aus waren, haben mein Bruder und ich uns häufig an das alte Klavier gesetzt und wild, ausgeflippt und frei gespielt.
    Vorher hatten wir die Verkleidung des Pianos entfernt, damit es richtig laut und fetzig tönte.
    Damals machte es mir riesigen Spaß und wenn ich heute in mich schaue, dann sehe ich, dass es jetzt auch noch genauso ist.
    Also, nix dazu gelernt!
     
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  4. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Nun, es wird niemand ernsthaft behaupten, dass Saxophon das am leichtesten zu lernende Instrument ist.
    Wohl aber habe ich schon oft gehört, dass Saxophon das nach Blockflöte am leichtesten zu lernende Blasinstrument ist.
    Und das glaube ich auch.

    P.S.: Blockflöte kann ich auch nicht

    LG Bernd
     
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  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Blockflöte konnte ich erst auch nicht.
    Musste in den 70ern im Musikunterricht der Melodica weichen.
    Und darauf hatte ich überhaupt keinen Bock.
    Sport war wichtiger, und später kamen dann noch die Mädels dazu. :-D

    Das waren noch Zeiten! :smile2:

    :cool2:
    Mike
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur ist Blockflöte schwerer als Saxophon. Zumindest wenn Du das wirklich richtig und chromatisch in ordentlichem Tempo können willst und das mit der üblichen Barockgriffweise, nicht dieser deutschen Griffweise.
     
  7. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Querflöte ist doch auch so wie Saxophon - ich empfand sie ähnlich leicht/schwer wie Saxophon - ist aber doch kackegal, die sind doch nur neidisch:p
     
  8. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Hey Mike, diese Vorlauten sind doch leicht "mundtot" (im wahrsten Sinne des Wortes) zu machen.

    Einfach Sax in die Hand drücken und sagen:

    "Na, wenn das das am leichtesten und am schnellsten zu lernende Instrument ist, dann kriegste ja flugs schöne Töne raus. Mach mal!!!" :lol::lol:

    .
     
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  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Meine Saxophone geb ich denen aber lieber nicht in die Hand!
    Nicht dass sie mir Blatt oder sogar das Mundstück abbeißen.

    ;-)
    Mike
     
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  10. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ja! Wiederholungen machen dem Zuhörer Freude!. Da gibt es nen Wiederekennungswert! "Stereotypen" ebenso.
    Zuhöhrer: "Boah, hab' ich schon mal gehört" Das macht Spaß! Und Pausen --------------------------------------------------- Mal sacken lassen-------------------------------------------Luft holen (Der Zuhörer!!!)

    Neulich auf ner Seesion war "It don't mean a Thing......" angesagt.
    Der zweite Baritöner fing sein Solo damit an: (also nicht mit dem Werbeteil... :) )


    Wer's erkannt hat, dem hat' Spass gemacht!

    Darum geht's doch: Selbst Spass haben und wenn möglich den Zuhörern auch ein Freude bereiten, ein Lächeln in Gesicht zaubern, "good vobrations" erzeugen........
     
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  11. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Neeeee, dafür immer ein momentan nicht gespieltes Mundstück in der Tasche haben - mit Mega-Öffnung und bretthartem Blättchen!! :evil:
    .
     
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  12. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe noch ein paar Schindeln vom Haus auf der Seite ... Müsste man nur zurechtschleifen. :D

    LG
    Mike
     
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  13. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke @xcielo @Rick @Atkins (tolle Lebensgeschichte!) @gaga ---> für Eure Berichte!

    Melde mich am Wochenende noch ausführlich dazu.
     
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  14. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Das gabs so ähnlich schon in der Antike : "Hic Rhodos, hic salta"
     
  15. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich glaube, wenn man überhaupt solche Unterscheidungen machen kann, dass Blockflöte schwerer ist. Allein schon die Fähigkeit tiefe Töne richtig laut und tragend zu spielen, fliegt einem nicht einfach so zu. Von den ganzen Gabelgriffen will ich erst gar nicht anfangen.

    Ich kann sie leider auch nicht spielen, stümper aber immer mal drauf rum.
     
  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Diese Feststellungen "leicht" oder "nicht leicht" orientieren sich an gängigen Klischees. Blockflöte lernt man in der Grundschule, danach kann man das. Gitarre kann man, wenn man Country Roads begleiten kann oder Powerchords schruppen kann. Saxophon kann man übrigens, wenn man im Posaunenchor vom Blatt spielen kann (s. anderer Thread).

    Die Gegensätze leicht und schwer und können oder nicht brauchen deshalb unbedingt einen konkreten Bezug.
     
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