Improvisation im Selbststudium

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sanne83, 6.März.2024.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @giuseppe
    Wollen wir das nicht alle ? :)

    Ich versuch das irgendwie seit über zehn Jahren.

    Wenn ich einen "Song" mit Sax auswendig drauf habe,
    dann geht's.

    Dann fang ich im übertragenen Sinne an, das Ding zu singen / zu interpretieren.

    Aber wirklich sofort und aus der "Hüfte" mitsingen .....

    Das klappt leider nur beim echten Singen.
    Als vokaler Begleiter eines versierten Pianisten, z.B.;)

    VG
     
  2. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    So ungefähr. Nur um Lieder geht's mir in dem Fall gar nicht. Tatsächlich mehr um Rhythmik, ein gemeinsames musizieren. Ne Session mit kitakids wenn man so mag.
     
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  3. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Gestern beim YT Stöbern habe ich dieses Video gefunden. Das könnte doch etwas für dich sein.

     
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  4. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Das klingt wirklich gut und könnte mir auch weiterhelfen. Danke für den link.
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du kannst auch mal in der Serie “100 Ultimate … Grooves” stöbern. Das sind im Prinzip immer Licks und Riffs. Wenn das stilistisch passt.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Weiß nicht. Meine Stimme ist ad hoc treffsicherer und die Tonarten gehen alle gleich gut oder schlecht. Für beides hilft das spielen von Schnipseln durch 12 Tonarten, ich arbeite dran.

    Aber das Sax ist agiler, lauter, stimmgewaltiger und klingt viel besser. Wenn ich wählen dürfte, ob ich für eine beliebige musikalische Darbietung meine Stimme oder mein Sax nehme, dann wäre es das Sax. :)
     
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  7. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @giuseppe
    Na dann ... Glückwunsch !
    Dann bist du bereits ein "Erleuchteter" !:D

    Ich würde bei solch' einer Wahl immer meine Stimme nehmen.

    Also nicht bei "ernstem Gesang", wo jede Note sitzen muss.

    Aber für einen befreundeten Pianisten z.B. trällerte ich bereits im Duo.
    Mit Spaß und ohne jede Hemmung vor falschen Tönen.

    Zehn Schlager-Hits der 1970er Jahre als Geburtstags-Ständchen
    zum 70sten seines Schwiegervaters.

    Von "Ganz Paris träumt von der Liebe" bis "Da sprach der alte Häuptling der Indiana"

    Das Schwierigste bei der einstündigen "Probe" am Tag zuvor
    waren die fehlenden Texte . :)

    Es bleibt für mich ein Wunder:
    Der Kopf / die Stimme bringt sofort (also beinahe sofort) die richtigen Töne raus.

    Ohne eine Note, ..... nicht mal die allererste.

    Wie geht der "Trick", um das auch mit'm Sax zu können ?

    VG
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ne, meine Stimme ist so schlecht!
     
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  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du kannst dir beim mitsingen oder mitspielen den Anfangston halt nicht aussuchen. Bei der Stimme ist das relativ Wurscht, außer an den Grenzen des Umfangs. Beim Sax steht oder fällt es unter Umständen damit, ob der erste Ton ein G oder ein Ab ist.

    Wenn du lernst, die Melodien deiner oben genannten Hits in allen 12 Tonarten ohne Noten auswendig zu spielen, dann kannst du es irgendwann ähnlich gut. Vermutlich stellt sich nach 3 Hits auch schon ein deutlicher Effekt ein, was andere Melodien betrifft.

    Wenn du es mit der Stimme kannst, ist es auf dem Horn ein technisches Problem. Wenn es mit der Stimme auch nicht ginge, wäre es schwieriger.
     
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  10. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @giuseppe
    wegen Singen und so ...

    Im RBB-TV Berlin lief grade um 20.15. der Film
    "Fisherman's Friends" aus 2019.

    Bin zum x-ten mal bei diesem Streifen hängengeblieben.

    Ist ja eine Geschichte nach realen Personen.
    Fischer, die hobbymäßig in einem Shanty-Chor singen

    Und beinahe zufällig zu berühmten und umsatzstarken
    Stars in der Branche werden.

    Worauf ich hinaus will ist:
    Ich würde wetten, diese Fischer hatte alle keine Ahnung von Noten.

    Und trotzdem konnten sie so super, auch mehrstimmig, singen.

    Meine spontane These dazu ist.

    Offenbar ist unser Hirn in der Lage, sich an einen vorgegebenen Klang
    "anzulehnen" um so intuitiv -stimmig- zu werden mit der Vorlage.

    Darauf müssen die -Windungen im Kopf- natürlich regelmäßig trainiert werden
    (wöchentliches Singen im Pup)

    Und müssen sicher auch besonders dafür prädestiniert sein.

    VG
     
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  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, das ist nicht nur deine These. Dein Lehrer nennt das „relatives Gehör“ oder die Fähigkeit Intervalle zu hören (auch keins im Falle des gleichen Tons oder kleine beim Stimmen). Man muss sich klar machen, dass das beim Vergleich von zwei aufeinanderfolgenden Tönen oder beim Abgleich eines Tones „im Kopf“ mit dem erklingenden Ton überhaupt nichts mit dem Ohr selbst zu tun hat, obwohl wir immer von guten Ohren und von Gehör reden. Alles Post-Processing in der Birne.

    Und dieses relative Hören auf das Instrument zu übertragen, muss man lernen. Wenn du einen Ton in der Vorstellung summst und dann laut singst, sitzt er dann von Beginn an perfekt? Bei mir tut er das oft nicht, wenn ich genau hinhöre, vor allem wenn ich nicht gerade schon gesungen habe. Aber er ist immer nah dran, und die Korrektur dauert in der Größenordnung von zehntel Sekunden. Die Stimme üben wir aber auch permanent.

    Beim Sax dauert das einfach länger bis es schnell funktioniert, einen erklingenden oder vorgestellten Ton zu finden. Es hängt auch maßgeblich davon ab, wieviele Referenztöne man braucht (als nicht absolut Hörer). Muss man sich chromatisch annähern oder reicht ein beliebiger Ton zum eichen, wie bei der Stimme?

    Beim Instrument ist dieses praktische Erkennen und Anwenden von Intervallen in Echtzeit m.E. auch stark vom Kontext abhängig. Ein Volkslied spontan von einem Ton aus zu nachzusingen oder -spielen geht viel intuitiver, als eine 12-Ton-Melodie. Das heißt, wir können die Fähigkeit des relativen Hörens und Spielens gar nicht so leicht ohne musikalischen Kontext betrachten, wie das ein Computer täte.

    Meines Erachtens ist die größte Hürde zum mitspielen bei Melodien bei den meisten Leuten die extrem ungleichmäßige Beweglichkeit in klassisch-funktionellem Melodiematerial über den Tonumfang des Instruments. Wenn die Melodie, die man mitspielen will, durch Zufall in C-Dur auf dem eigenen Instrument landet, können das sehr viele Leute plötzlich gut. Wenn sie in h-Dur landet, können es plötzlich viel weniger, weil sie einfach noch nie geübt haben, eine einfache Melodie in h-Dur zu spielen. Dann müssen sie jeweils den nächsten Ton neu suchen, obwohl sie in einfachem diatonischen Material unterwegs sind. Wenn sie das spielen in h-Dur geübt haben, rastet es einfach ein.
     
  12. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Und das kann man insbesondere durch Solmisation (google!), sprich dem Unterlegen von Melodietönen durch definierte Silben.
    Kommt ursprünglich aus Indien, sa re ga ma pa da ni sa, wurde dann nach Italien importiert als do re mi fa so la si do.
    Das hilft zu einer Klärung des Tonmaterials, indem jedem Ton der Tonleiter eine bestimme Silbe zugewiesen wird. Man lernt leichter, die Tonleiterstufen zu hören.
     
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  13. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Werner
    Sehr interessant !

    Klar, ..... schon von gehört, von der Sache mit den Silben.
    Aber bisher nicht in dem Zusammenhang.

    Werde ich mir "zu Gemüte führen".

    BTW
    Ich musste übrigens bei dem post #83 mit der Klarinettistin
    in diese Richtung denken.

    Sie verwendet Teilsätze / Wörter, die von sich aus
    unterschiedliche Rhythmen haben.

    Wenn man sich da mit seinem geblasen Ton "anlehnt" ....

    Sicher eine zielführende Übung.

    VG
     
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  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe schon immer gewusst, dass ich kein guter Autodidakt bin und inzwischen begriffen, dass Online Lernen auch nicht gut funktioniert. Für mich können die ganzen Onlinekurse und YouTube Videos und auch Bücher keinen echten Unterricht ersetzen. Mir fehlt da der Mensch vor mir und die persönliche Beziehung. Während ich mich noch an Unterrichtsinhalte von vor 15 Jahren erinnern kann, blieb von den ganzen Videos, die ich mir angesehen habe kaum etwas hängen.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wobei Online nicht gleich Online ist.

    Wenn der Kurs nur passiv abläuft, also abarbeiten von YT Videos oder passives Konsumieren eines Onlinekurses gebe ich Dir Recht.

    Findet der Unterricht interaktiv z. B. in einem virtuellen Klassenzimmer statt, geht das schon sehr gut (ich unterrichte aktuell so.)

    Allerdings, und da bin ich wieder bei Dir, ist das mit einem Instrument durchaus schwieriger als wenn nur Wissen vermittelt werden muss.

    CzG

    Dreas
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Bei den Onlinevideokursen ist halt das Problem, es muss für alle passen und ist nicht individuell. Wenn du dann das notwendige Vorwissen hast, kann das schon interessant sein und auch was bringen. Aber oft wird halt nicht klar wie man es anwendet oder übt und kratzt nur an der Oberfläche.
    Das Problem ist halt, wenn es z.B. um Bluestonleitern geht zum Improvisieren, dann ist nicht jede Übung und jede Methodik für jeden gleich hilfreich. Im direkten Unterricht kann man halt gegensteuern und Anpassungen an den jeweiligen Schüler machen, beim Video weiss man dann halt nicht weiter und wundert sich warum die unglaublich tolle Methode und Übung so wenig bringt (manchmal muss man die Übung dann einfach ein bisschen modifizieren und dann läuft es).
     
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