Improvisation über Rhythmus

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 25.November.2017.

  1. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Da es ja nun mehr als nur die 7 Töne der Tonleiter gibt, ist es schon relevant, ob ich C-Dur oder a-Moll (Äolisch) oder d-Moll (dorisch) oder G (Dur) mixolydisch "denke" (die "Tonleitern habe alle die selben Töne).

    Für C-Dur ist z.B. die "flatted five" das Gb und die b7 das "B" (Bb).
    Für a-Moll habe ich die gleich "Funktion" (mithin melodische/akustische Wirkung) mit Eb (als b5) und G (als b7).

    Cheerio
    tmb
     
  2. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    Ach so es geht um 5 Töne. Jetzt wird mir klar was gemeint ist.

    Nein, das geht nicht mit einem Saxophon. Das saxophon ist monophon und kann daher immer nur einen Ton spielen. Also du. Also ihr beide zusammen.

    Ach misst jetzt bin ich total durcheinander. Blöd, da man mit meiner Methode doch verschiedene Tonsystheme und verschiedenen Pentatoniken erklären konnte und jetzt funktioniert das nicht, weil es 5 Töne sind.

    Mist


    Dann doch lieber einfach die 4 und die 7 weglassen ohne Erklärung ....



    So aktives missverstehen schein gerade mal wieder Mode zu sein.

    Haut rein Jungs - Ich werd mich auf das mitlesen beschränken ....
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Eine gute Time ist das Eine, und ist völlig grundlegend, ja, aber das ist m.E. noch nicht Alles. Im rhythmischen Bereich kann man genau so gut Spannungen aufbauen und auflösen wie im harmonischen Bereich. Das lernen aber allenfalls Perkussionisten und Schlagzeuger, während im Bläserbereich das völlig zu Gunsten der harmonischen Irrungen und Wirrungen unter geht.

    Gruß,
    Otfried
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Absolut. Ich finde, das greift schon ineinander, ich merke, wie das bei mir ein Fall von mangelnder Kapazität im Arbeitsspeicher ist- während ich bei etwas vom Blatt gespielten durchaus meine eine relativ solide Time zu haben, klappen sich bei mir oft die Fußnägel hoch wenn ich meine Improvisation aufgenommen habe, und das liegt daran, dass meine Processing Power nicht ausreicht, das, was ich gerne spielen würde, auch in Echtzeit umzusetzen. Dadurch werden Time/Rhythmus wobbly. Wenn Du nur einen oder zwei Töne bedienst, musst Du einerseits rhythmisch denken, weil es sonst etwas langweilig wird, aber es setzt auch andererseits Kapazität im Arbeitsspeicher frei, die somit anderweitig genutzt werden kann- bei uns Normalsterblichen ist diese Kapazität ja nunmal beschränkt...
    Lg Juju
     
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  5. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Darum finde ich mittlerweile auch Percussion-Workshops interessant.

    ;-) Kai
     
  6. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    zu xcielo
    Ja dem stimme ich voll zu. Man nehme z.B. die 3-2 Clave und findet in 2 Takten einen schönen Spannungsaufbau und Spannungsabbau. Betont man noch die 2,5 und die letzte 4 hat man ein kleines feines Solo. Mit einem Ton starten später dosiert weite Töne hinzufügen und schon hat man ein wunderbar peppiges Solo. Und dann noch mit verschiedenen Tonlängen spielen von kurz bis lang

    Dann noch vielleicht mit Casscara, Samba und anderem probieren
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.Oktober.2018
  7. Rick

    Rick Experte

    Deshalb gebe ich Impro-Einsteigern anfangs nur ein paar Töne oder auch eine kurze Phrase und lasse sie das dann rhythmisch variieren.
    Wenn sie da erste Erfolge haben, kommen mehr Töne dazu, aber immer mit der Vorgabe, auf den Rhythmus zu achten, sprich: Abwechslung ("Rhythmusgefängnisse" vermeiden, also immer dieselbe Rhythmik/Phrasierung), und Pausen lassen, denn meistens haben sie Angst vor der Leere (Horror vacui) und meinen, sie müssten alles mit Tönen "zukleistern".

    Und fürs Timing ist es wichtig, immer die Takte im Kopf "mitlaufen" zu lassen: Vorhin habe ich mit einem Schüler, der schon lange Sax spielt, aber bei diversen Lehrern, eine Viertelstunde lang zwei Takte in Schleife gespielt, über die jeweils ganztaktigen Akkorde Am und F7 mit der Aufgabe, zwischen E (bei Am) und Eb (bei F7) abzuwechseln.
    Erst ganz zum Schluss hat es "Klick" gemacht und er hat kapiert, worum es geht, und das auch endlich umsetzen können, vorher war ihm überhaupt nicht klar, wie er ohne bewusst mitzuzählen herausbekommt, wo er gerade ist...
     
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  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dann kommst du zu meinem Improvisations Einsteiger workshop in Oberhausen oder Stralsund , da wird das mit Thema sein.
     
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  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich muss auch manchmal aufpassen, dass ich mich rhythmisch nicht vertue, besonders wenn die "Umgebungsgeräusche" auf der Bühne sehr laut sind (z.B. Bigband, Bluesrockband).

    Je nach Band bzw. Stück habe ich mir inzwischen angewöhnt, weniger wild und mehr rhythmisch zu spielen.
    Und zwischen Licks mal ein Päuschen einlegen macht sich manchmal gar nicht so schlecht.
    Besonders wenn der "Rest " der Band die Lautstärke herunterfährt, muss man ja nicht Vollgas spielen.

    Überhaupt kann man mit Dynamik unheimlich viel machen.
    So etwas beeindruckt auch das Publikum.

    Häufig teile ich mir eine Impro quasi nach Segmenten ein.
    Wenn es z.B. 16 oder 32 Takte sind, versuche ich - natürlich nur grob - 4 x 4 oder 8 x 4 zu denken.

    LG
    Mike
     
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  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Frage von mir war ernst gemeint, da für mich deine Herleitung nicht verständlich war. Ich wollte sie gerne verstehen, es scheint aber dass du bevorzugst Interessierten das vorzuenthalten und eher einem dann in thread und PN ans Bein zu pinkeln.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Da regt sich grad einer auf? Wofür? („Du regsts dich mal wieder für nichts auf“)
    Mmmmpppfff .... nichts für ungut...konnt ich mir grad nicht verkneifen....:duck:

    CzG

    Dreas
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Jetzt haben wir "time" und "Rhythmus" und ich muss unbedingt einen dritten Begriff da mit rein nehmen, nämlich die "Form".

    Auch wer mit nur 2 Tönen einen starken Groove erzeugt und super in time spielt, muss wissen/spüren oder lernen, wann 4 oder 8 oder 16 Takte rum sind. Wenn die Bridge z.B. mit einem Spung nach E7 anfängt und ich hobele noch auf C rum, dann "bin ich raus" - und das geht gar nicht.
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Ja, das ist auch bei vielen meiner Schüler eine "Baustelle".
    Ganz krass war das mal bei einem Workshop-Teilnehmer: Super Sound auf dem Tenor, wunderschöne Licks, alles soweit gut - doch wenn es dann darum ging, zu einer Begleitung zu spielen, womöglich noch mit echter Rhythmusgruppe, wo auch mal ein unvorhergesehener Ton auftaucht, dann stand er sofort im Wald.
    Mir war schnell klar, dass es sich um ein reines Stress-Phänomen handeln musste, doch im Rahmen des Workshops konnte ich leider nicht ausreichend darauf eingehen. Auch deshalb bevorzuge ich Kurse über mehrere Wochen anstatt von solchen Wochenend-Events, wo man maximal an der Oberfläche der individuellen Probleme kratzen kann.

    Deshalb arbeite ich auch mit meinen regelmäßigen Impro-Schülern bevorzugt an der Form und am Orientierungs-Training: Wo bin ich gerade?
    Manche wollen aber lieber schöne Licks von mir lernen, langweilen sich dabei und unterstellen mir gelegentlich, ich würde lieber Keyboard spielen, anstatt sie angemessen zu unterrichten...
    Sie kapieren überhaupt nicht, dass diese Orientierung im Endeffekt das A und O ist und dass man sie allein zu Hause mit Playbacks nicht unbedingt lernt, da sie dort überhaupt nicht bemerken, dass sie "verrutscht" sind, weil der Lehrer als Korrektiv fehlt. ;)
     
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  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Unbedingte Voraussetzung für JEDES erfolgreiche Improvisieren. Viel zu oft werden geile Licks vermittelt oder flotte Skalen gelernt und der Lernende wundert sich, dass er/sie das Zeug eigentlich nicht anwenden kann. Wo anfangen, wo aufhören, wo bin ich jetzt? Da hilft nur strikt gedrittelter Blues oder ein stur und gleichförmig durchgezogener Achttakter, um für die Form langsam ein Gefühl zu vermitteln, dass einen dann erst kreativ arbeiten lässt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Oktober.2018
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  15. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Deswegen finde ich es enorm wichtig, in seine Achtelketten Atempausen und auch mal ne Triole einzubauen. :smil3dbd4e29bbcc7:
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wie wichtig, ja essentiell, die Orientierung ist, habe ich auch erst verinnerlicht, als ich Anfing, in der Band zu spielen.
    Hatte das vorher schon auch geglaubt, aber mit PA fällt es ja nicht sooooo auf.

    Erst wenn die Band plötzlich aufhört zu spielen, weil das Leadinstrument versonnen vor sich hindudelt, wird Dir peinlich bewußt.....“Au Backe!!!!“.....:hammer:

    CzG

    Dreas
     
  17. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    :D:D:D...das kenn' ich auch, nur "in umgekehrt". :D:D:D

    Ich hatte schon fertig - nur die Band noch nicht...:hammer:
     
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  18. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    ... das wäre eine Möglichkeit,

    oder vereinbart mit einem Schlagzeuger ein paar Stunden "Trommelkurs" um den Rhythmus nicht nur zu hören, sondern zu FÜHLEN.

    Trommelt was das Zeug hält !!

    ... mit Betonung auf die 1, Betonung auf die 2, Triolen, Pausen - unter Anleitung :)

    Trommelkurs.jpg

    Was für ein Spass :D
    .... und Zugewinn für das Verstehen der Time, den Rhythmus zu halten - später mit dem Saxophon am Hals ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Oktober.2018
    Sax-o-K, Rick, KUS und 3 anderen gefällt das.
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