Improvisation wann kommts von selbst?!

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 22.Oktober.2011.

  1. cara

    cara Strebt nach Höherem

    zurück zur Frage:
    Von nichts kommt nichts, und von selbst schon gar nicht!

    Üben, hören, spielen, auch mal etwas über Harmonien, Akkorde, Skalen, Intervalle, .... lernen und auch diese üben und hören und spielen, ...... und viel, viel Geduld, dann nähert sich ganz ganz langsam und zögerlich wie ein scheues Reh mit seinem Kitz

    1. Sicherheit und Können auf dem Instrument und
    2. die musikalische Sicherheit und Vorstellungskraft, die du brauchst, um (schön) zu improvisieren

    Mit Gewalt und Ungeduld geschieht genau das Gegenteil:
    Husch, und das bisher Erreichte ist wieder weg.

    Gruß Cara

     
  2. Gast

    Gast Guest

    Rick:

    Ja, lieber Rick, das sehe ich auch so. Aber ich hoffe, ich habe nicht den Eindruck erweckt, mich aufzuregen:) Ich habe nämlich meinen Beitrag als humoristische Replik verstanden.

    Und im übrigen wurde zum Thema schon vieles Richtige gesagt, auch im vorigen Beitrag von cara.

    Herzliche Grüße,

    Joe
     
  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

  4. cara

    cara Strebt nach Höherem

    ist ja echt dolle! Da bekommt man ja richtig fast was geschenkt und für nuuur 10 Minuten Üben am Tag! Waaaaahnsinnnnnn! Wer da nicht zugreift, verpasst das Musikleben, das aus Jahrhunderten erwachsene Musikmusikverständnis überhaupt und wird nie Professor. :-(

     
  5. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ja, schon lustig. Ich habe mir mal ein paar Interviews mit ihm angesehen. Im Interview sagt er dann auch, daß 10 Min am Tag bisser sei als 1-2 Stunden 2x in der Woche. Sonst ist er seeeeehr Ami-mäßig, er ist halt der große Vereinfacher und wohl ein guter Verkäufer. Und natürlich hat er damit recht, daß viele von uns, wie ich mal vermute, früher eher mit Theorie vollgestopft wurden anstatt wirklich mit Spaß zu musizieren. WAS er in seinen Seminaren macht, wird aber gut verborgen, mal soll halt zahlen.

    Für inhaltliche kann man dann besser bei Peter Wespi nachsehen :)

    Gruß
    Saxfax
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Damit hast du das Wesentliche solcher Angebote sehr schön gesagt! :-D Wir sind im Musiksektor ja noch relativ verschont davon - in der Gesundheitsbranche wimmelt es bekanntlich von solchen Leuten mit einfachen Heilsversprechen.

    Auch aus dem Amiland, aber komplett anders und glasklar, kommen die Saxophone Necessities von Tim Price. Wer das als Jazz-Eleve ernst nimmt und auch angeht, wird der "von selbst kommenden" Improvisation ziemlich nahe rücken.

    Gruß, Herman
     
  7. magick

    magick Kann einfach nicht wegbleiben

    Ungeachtet der eventuellen Inhalte dieses Kurses ist die Grundaussage aber auch richtig. 10 Minuten am Tag sind effektiver als 1 Stunde in der Woche. Zumindest wenn man dabei ist, ein Instrument zu lernen. Genau dasselbe sagt meine Klavierlehrerin auch.

     
  8. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    das gilt laut Guru aber nur für westliche Instrumente...also nix aus Asien, nix Y, nix E :lol:

    aber Tim Price bringt es ja schon auf den Punkt....
     
  9. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Dass 10 Min. am Tag besser sind als 1h in der Woche gilt, glaube ich, für alles lernen und üben. Das geht schon beim Ansatz los. Von einem Flötenlehrer kenne ich den Spruch:
    1 Tag nicht gespielt - man merkt es selber
    2 Tage nicht gespielt - der Lehrer merkt's
    3 Tage nicht gespielt - alle merken es.
    So in etwa.

    Ansonsten hat Ducan Lorien schon gut erkannt, wo die typischen Probleme Erwachsener beim Musiklernen liegen. Kinder sind da oft viel unbefangener. Er vergleicht das mit Unterricht in Fremdsprachen. Das kenne ich auch, daß man ewig Regeln auswendiglernt, aber nicht in der Sprache kommunizieren kann. Als Kind macht man das umgekehrt.

    Gruß
    Saxfax
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Darauf wollte ich schon seit Tagen antworten, hatte aber leider keine Zeit.

    Saxfax hat heute Morgen schon den Vergleich mit der Fremdsprache gebracht, den ich sehr passend finde:

    Zunächst lernt man einige einfache Floskeln wie "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen" - das entspricht in der Improvisation dem Einstieg mit wenigen Tönen.
    Dann kommen etwas komplexere Gespräche und Texte, "Smalltalk" und Zeitungslesen - wie die "lineare Improvisation" mit Pentatonik und Bluestonleitern.
    Für den, der immer noch mehr will, gibt es schließlich die hochgeistige Konversation, das eigene Verfassen von Artikeln, vielleicht sogar Büchern - damit würde ich die Improvisation über wechselnde tonale Zentren und kompliziertere Akkorde vergleichen.

    In jeder dieser grob eingeteilten Stufen kann man irgendwann alle Begriffe ausreichend beherrschen, dass man nicht mehr darüber nachdenken muss, was man wie tun soll.
    Wie beim flüssigen Parlieren in der Fremdsprache, bei dem man so redet, als würde man seine Muttersprache sprechen.
    Übung, Routine macht da viel aus - also nicht das Skalenüben im Kämmerlein, sondern das möglichst häufige Rumjammen mit anderen Musikern. ;-)

    Und schließlich denkt und träumt man sogar in der Fremdsprache - oder man nimmt einfach sein Instrument und improvisiert vor sich hin, als würde man gerade eine Geschichte erzählen, ohne sich noch sonderlich um Aufbau, Grammatik und Vokabular zu scheren... :cool:


    Ermutigende Grüße,
    Rick
     
  11. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    OT:
    kam grad mit angestrengten Augen vom Üben und musste Ricks Beitrag mehrmals lesen, weil meine Augen mir einen Streich spielten :
    kam an als:
    Übung, Routine macht da viel aus - also nicht das Skalenüben im Kämmerlein, sondern das möglichst häufige Rumjammern mit anderen Musikern. :lol:
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hallo Thomas,

    ja, das Rumjammern haben manche Musiker natürlich prima drauf, aber es ist zum Improvisieren-Lernen nicht wirklich unabdingbar. :lol:
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Eins ist bei Deinem Beitrag #30 m. E. noch nicht ausreichend deutlich geworden, Rick:

    Die Sprache besteht ja nicht nur aus richtig gebrauchten Vokabeln, die Improvisation nicht nur aus "richtigen" Tönen, sondern ganz wichtig ist die Art und Weise der Darbietung der Tonfolgen. Das lässt sich mit dem Erlernen einer Sprache nur schwer vergleichen, eher mit einem Schauspieler auf der Bühne.

    Ich will damit sagen, Artikulation und Phrasierung gehören unbedingt dazu, nicht nur welche Töne gespielt werden, ist wichtig, sondern [size=small]wie[/size] sie gespielt werden.

    Und das erfordert neben der Beherrschung der passenden Töne zusätzliche weitere intensive Übung.


    Herzlichen Gruß,

    Joe
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Für mich gehört zum Üben von Tönen immer und unbedingt Artikulation und Phrasierung. Jedes Üben einer Tonleiter oder von Patterns oder Arpeggios soll für mich schon Jazz sein im besten Sinne und nach meinem Vermögen. Sobald nur ein bischen Flüssigkeit in einer Tonfolge ist, muss ich sie zum Swingen bringen.

    Da passt dann auch wieder Ricks Vergleich mit Sprache. Sprache lernen ist auch nicht nur Laute und Worte und Sätze verinnerlichen, sondern immer auch dazugehörige Phrasierung und Artikulation, die das ganze erst lebendig macht.


    Gruß, Herman
     
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