Interessante Unterrichtserfahrung

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Mugger, 12.November.2012.

  1. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier


    Bahnhof? Koffer klauen?

    Cheers
    HanZZ
     
  2. cara

    cara Strebt nach Höherem

    ich weiß gar nicht, was ihr habt.
    Ich wohne seit Jahren im Wald. Da knallt es oft. Hatte nur anfänglich (frisch aus der Stadt in den Wald) Angst um meine Hunde.
    Aber meistens wissen die Jäger, wohin sie schießen. :-D

    @Mugger
    dir hätte ich ja gerne einen Datei-Anhang geschickt. Geht bei pm nicht. Einen kurzen Ausschnitt aus der Reflektion des (meiner Meinung nach) besten Lehrers aus meinem Bereich. Immerhin hat er sehr viel und nachhaltig bewirkt. Ist nicht sooo weit weg von der Musik.

    Gruß Cara
    die jetzt einen Waldspaziergang macht. Die Sonne scheint. :-D
     
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Mugger,

    sehr interessante Erfahrung und sehr interessanter Thread !

    Scheinbar gibts hier in etwa 2 Lager, wenns um die Erklärung geht, warum sie's auf einmal konnte:

    1. Weil sie es direkt nach dem Hören von kurzen Passagen nachspielen durfte

    2. Weil sie auf einmal genug Selbstvertrauen (und Spass an der Sache) hatte und ihre inneren Blockaden abgelegt hatte.

    Wäre interessant, wenn Du dieses Experiment weiter führen würdest. Was musst Du tun, um sie wieder in diese Lage zu versetzen ?

    - gehts auch nach dem Vorspielen von längeren Passagen ?

    - gehts auch, wenn Du nicht vorspielst, sondern sie eine Passage von einer CD hört ?

    - gehts auch, wenn sie die Noten noch nie gesehen hat ?

    - wie entscheidend ist eine anregende und entspannte Musizier-Atmosphäre (im Gegensatz zu einer strengen "Prüfungssituation") ?

    Wenn ich von mir schliessen müsste, tippe ich auf Erklärung 2. Ich bin oft verblüfft, was ich alles vollkommen richtig von Blatt spielen kann, wenn ich keine Blockaden habe. Zum Beispiel in der Big Band beim allerersten Durchspielen von neuen Noten, vor allem wenn der Groove in der Band gut ist. Oft schleichen sich dann beim genauen Wiederholen von einzelnen Passagen Fehler ein, die ich spontan nicht gemacht habe. Entweder ist die Konzentration nicht mehr so hoch, oder ich habe gewisse Passagen als "schwierig" abgespeichert und prompt verhaspele ich mich dann an der Stelle. Oder es steht gar das böse Wort "Solo" da ...
     
  4. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier


    neeeee....
    vp= vollplayback
    hp= halbplayback


    lg
    schnuggelche
     
  5. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Ah....


    na ja, mit vp kann ich auch jede Charlie Parker-Nummer perfekt "spielen" :)

    Cheers
    HanZZ
     
  6. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    naja,
    spielen musste ja schon, nur eben mit dem typ auf der cd zusamen....und das gibt sicherheit, wenn man sich verlaufen hat :)

    lg
    schnuggelche
     
  7. @win

    @win Schaut öfter mal vorbei

    Ich hatte im Forum nichts über das Thema "Unterricht" gelesen, als ich Anfang der Woche mein 3jähriges Ausbildungsverhältnis von mir aus beendet habe. Jetzt, nachdem ich die Themen gelesen habe, fühle ich mich bestätigt. Man kann da viel lernen zwischen den Zeilen, z.B. dass man nicht unnötig lange in (gefühlt) unguten Verhältnissen verharren soll (gilt wohl für alle Verhältnisse). Im Moment fühle ich große Erleichterung und werde das einige Zeit genießen, aber wahrscheinlich in ein paar Monaten wieder einen Lehrer suchen. Aber mal was anderes: Eine Frage an die zahlreichen Lehrer hier - interessehalber. Normalerweise kündigen Schüler bei ihren Lehrern. Mich würde mal interessieren, ob Lehrer auch Schülern kündigen und was da die Beweggründe sind. Und zweitens: wäre es nicht von Vorteil, wenn Schüler und Lehrer sich am Anfang - und in Abständen - über ihre Erwartungen konkret austauschen?
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja das kommt vor. Bei unverschämten Schülern oder wo man das Gefühl hat das Kind kommt nur weil die Eltern es wollen und der Schüler eigentlich keinen Bock hat. Oder wenn die Zahlungsmoral zu wünschen übrig lässt etc. etc. etc.

    Es kommt aber sicherlich seltener vor, da viele Lehre auf das Geld angewiesen sind und nicht in der Lage sind darauf zu verzichten und dann eher bereit sind Unannehmlichkeiten auszuhalten.

    Instrumentalunterricht ist eine Dienstleistung, du versuchst den Spagat zwischen dem was der Schüler gerne will und was er in deinen Augen noch allgemein lernen muss. Hier als Lehrer grosse Erwartungen zu haben führt zu nichts, meist eher zu Enttäuschungen auf beiden Seiten (und lässt Dich als Lehrer, speziell wenn Du mit Jugendlichen arbeitest verzweifeln). Ich kann mir etwas wünschen aber ob das erfüllt werden kann hängt von so vielen Faktoren ab, da habe ich lieber keine Erwartungen und arbeite mit dem was mir angeboten wird. Ansonsten würdest Du bei pubertären Jugendlichen häufig nicht mehr aus der Dauerschelte rauskommen und das würde Dir alle Energie rauben. Ich versuche mich an den Schüler anzupassen und Ihn eher darauf aufmerksam zu machen, wenn er dabei ist, seine Ziele zu verfehlen, weil er z.B. nicht genug übt. Es soll ja um seine Ziele und nicht um meine gehen.

    LG Saxhornet
     
  9. @win

    @win Schaut öfter mal vorbei

    Danke, aber mich interessiert, ob sowas wie "Zielvereinbarungen" abgesprochen werden. Es kann doch nicht sein, dass einer Stunden abonniert, und der Lehrer denkt, ok, wieder ein 08/15, den drück durch die übliche Mangel, damit ich mich nicht weiter mit ihm, seinen Wünschen, Problemen usw. beschäftigen muss. Und dann ihm mehrfach zu verstehen gebe, dass er (Lehrer) auf das Zubrot nicht angewiesen ist. (Was nahelegt, dass er aus Gnade oder Sendungsbewusstsein handelt, wofür man eigentlich dankbar sein müsste). Man sei schließlich Künstler. Wenn sowas ein paar Monate anhhält, dann fühlt man sich doch - sagen wir nicht als gemobbt-, als Ballast. Und von diesem Ballast habe ich jemanden befreit. Was doch für beide Seiten positiv zu werten ist. Jetzt kann ich mich endlich um etwas kümmern, auf was es mir ankommt. Musik machen und Spaß dabei haben. Heute war ich bei einem Sax-Workshop und habe viel gelernt. Natürlich übe ich täglich weiter auch Tonleitern und was da alles dranhängt. Jetzt wird erstmal Musik gemacht. Mein Ex-Lehrer hat in 3 Jahren kein einziges Stück mit mir zusammen gespielt und mich kein einziges mal gefragt, wie es mir geht, was mein Probleme sind und was meine Ziele sind. Bei Bedarf werde ich mir (nur im Notfall, denn meine Erfahrungen sind leider nicht positiv) einen neuen Lehrer /in suchen. Ich muss meinen Lebensunterhalt nicht mit tröten bestreiten. Es ist Freizeitbeschäftigung. Vielleicht bin ich deshalb wählerisch.


     
  10. Gast

    Gast Guest

    Sag mal Edwin, warum hast du all diesen Frust ertragen?
    Warum nicht mit dem Lehrer gesprochen, Wünsche und Ziele formuliert?
    Da hättest du in der frustreichen Zeit viel lernen und erlernen können!
    Oder hast du und er ist nicht drauf eingegangen? :roll:

    Gruß, Ww.
     
  11. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Morgen,

    @win, weißt Du, ich kenne einen sehr bekannten Lehrer, der sperrt seinen Anfängern die Saxe bis Weihnachten weg, bevor sie spielen dürfen, damit sie nichts falsch machen :)

    Seltsame Typen gibt es auch bei uns Lehrern.
    Miteinander reden finde ich das Wichtigste, vor mir braucht keiner, auch kein Anfänger, Respekt als Lehrperson zu haben.
    Wenn, dann durch meine Kompetenz.

    Das Alter meiner Schüler geht von 7-65, wenn ich mich nicht mit jedem einzelnen "einlasse", versuche zu ergründen, wie er/sie tickt, hab ich sowieso keine Chance durchzudringen und was zu erreichen.

    Liebe Grüße, schönen Sonntag,

    Guenne
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das hängt vom Schüler ab, was er will und was er selbst in den Unterricht mit einbringt. Es gibt Schüler da macht das Sinn und einige wo das kontraproduktiv wäre.

    So sollte es nicht sein, hängt aber wieder vom Lehrer und auch Schüler ab. Es gibt bestimmte Übungen oder Unterrichtsstoff, den man mit vielen Schülern macht, weil er sich als effektiv erwiesen hat. Aber trotzdem muss man den Unterricht versuchen an den Schüler anzupassen.
    Allerdings muss das in dem Bereich der Möglichkeiten liegen. Wenn ein Schüler noch nicht mal über einen Standard ein Solo spielen kann, ist es unrealistisch wenn er wie Parker spielen können will und nur Parkersoli und sowas im Unterricht spielen will, obwohl er vielleicht noch nichtmal ein Stück in 8teln lesen kann.
    Oder Jemand der Funk spielen will aber keinen Bock hat Bluesskalen zu lernen.
    Häufig kann man auf die Wünsche eines Schülers eingehen aber der Weg zu diesem Ziel führt über viele Themen, wo manche Schüler (besonders die in der Pubertät und kurz davor) einfach nicht begreifen wollen warum sie das erst lernen müssen um ihr Ziel zu erreichen, da sie den Zusammenhang nicht sehen wollen, selbst wenn man diesen erklärt. Es gibt Schüler, die glauben dann mann würde ihnen eine Abkürzung zum Spielen vorenthalten, als wenn man bei ihnen einfach nur eine App starten müsste.

    Du kannst von ausgehen, daß ein Lehrer selbst wenn er sowas sagt das Geld braucht, ausser er macht noch einen anderen Job, der nichts mit Musik zu tun hat. Meist ist das ein Zeichen, daß der Lehrer mit irgendetwas bei seinem Schüler sehr unzufrieden und hilflos ist. Als ich noch jünger war habe ich sowas auch schon gehört, manche glauben, daß sie Schüler so zum Üben bekommen, was natürlich falsch ist.
    Ob er das wirklich genauso sieht bezweifele ich.

    Das sollte aber schon im Unterricht so sein. Da ist bei Euch irgendetwas gewaltig schief gegangen, eventuell hast Du einfach Pech mit dem Lehrer gehabt (das muss passen und manchmal passen Schüler und Lehrer auch mal nicht zusammen, hatte ich auch schon).
    Auch hier gilt das Üben von Tonleitern ist nur sinnvoll wenn Du weisst wofür und wie, erst dann ist es effektiv.
    Autsch, das darf eigentlich nicht sein, da ist wirklich etwas schief gegangen.
    Wie immer gibt es bei Lehrern Licht und Schatten, manche sind exzellent ander lausig. Selbst wenn jemand ein fantastischer Spieler ist, muss er noch lange kein guter Lehrer sein (musste ich mehrfach an der Uni erleben). Du musst halt viel mit deinem Lehrer immer auch reden, darüber was Du willst, was er für sinnvoll und möglich hält und was er vorschlägt zu üben und wofür.
    Guter Unterricht besteht aus einem Lehrer der Dir zuhört, Dich aber auch auf den Boden der Tatsachen zurückholt falls man unrealistische Ziele hat aber natürlich auf deine Wünsche eingeht und natürlich braucht guter Unterricht damit er effektiv sein soll auch einen Schüler der übt und sich auf den Unterricht vorbereitet und sich einbringt.
    Es ist nicht schlimm bei Lehrern wählerisch zu sein.

    Lg Saxhornet
     
  13. @win

    @win Schaut öfter mal vorbei

    Danke, Saxhornet, ich gebe dir in allem Recht. Ich habe meinen Anteil am nicht-Gelingen, davor will ich nicht die Augen verschließen. Hatte in meinem letzten Beitrag vielleicht etwas viel Dampf abgelassen. Aber damit ist die Sache für mich abgeschlossen, schauen wir in die Zukunft.
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich finde nicht, daß Du zu viel Dampf abgelassen hast. Ich war auch schon mehrfach unzufrieden mit Unterricht, den ich erhalten habe. Wichtig ist mit den Lehrern zu reden und wenn das nicht geht unbedingt zu wechseln.
    Ich habe von vielen Kollegen bereits Schüler übernommen weil den Schülern da der Unterricht keinen Spaß gemacht hat und der Lehrer kein Konzept hatte. Darunter waren Schüler, die nach einem Jahr noch fast im absoluten Anfängerstadium waren. Lehrer ist also nicht gleich Lehrer. Dein bestes Konzept funktioniert aber andererseits nur wenn der Schüler mitmacht und es nicht boykottiert.
    Suche einfach weiter und rechne damit daß es durchaus dauern kann bis man den richtigen Lehrer gefunden hat.
    Lg Saxhornet
     
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