Intonationskurve bei Hitze

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 1142, 25.Juli.2018.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Natürlich stimme ich in extremen Situationen nach. Ski-Openings, Bierzelt bei 35 Grad Außentemperatur. Normalerweise wird in den Bands, wo ich spiele, nie gestimmt, es sei denn, der Flügel z.B. Wr.Konzerthaus oder Musikverein ist sehr viel höher 443 oder 444. Aber das merkst Du eh gleich, wo das Sägewerk intoniert :)
    Aber klar hat ppue Recht. Theoretisch stimmt ein Saxophon nur auf einem Punkt.
    Deswegen ist es z.B. völliger Blödsinn, wenn manche Orchester es den Philharmonikern gleichtun und auf 446hz stimmen wollen. 443 ist noch ok, 444 merke ich schon, dass es irgendwie anders ist :). Die Ohren haben ja auch ein wenig Toleranz.

    Grüßle, Ton
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Grundsätzlich ist es so...

    Bei extremen Rahmenbedingungen oder wenn ich wenig Ansatz habe, stimme ich aber nach, was auch immer ein fauler Kompromiss ist.

    Gruß
     
  3. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Nun gibt es ja von Seiten der Intonation die bekannten Problem Töne beim Sax. Darüberhinaus ist das Ganze noch Instrumentabhängig. Und dann noch der Einfluß des/r Spieler/in. Da kommt dann noch die Temparatur oben drauf. Denke da was drüber auszusagen scheint mir gewagt. Da gibt es zu viele schlecht intonierte Instrumente, die dann auch nicht so einfach von der Spieler/in kompensiert werden kann. Zum Schluß legt es am Ohr des höhrers was er/sie hört.....

    Viel zu warm.....

    Herzliche Grüße

    Andreas
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Jede Saxophon, Mundstück, Blatt, Spieler-Kombination hat so eine Art Sweet Spot, bei dem es am besten funktioniert und intoniert. Ja, und daran ändert man möglichst wenig. Dementsprechend ist es nicht sinnig, zu versuchen, nun auf 446 Hz zu gehen, wenn die Konstruktion für 442 oder gar 440 oder gar 437 Hz ausgelegt ist.

    Nur, wenn man halt zu hoch oder zu tief ist, vor allem in den tieferen Bereichen, die man am wenigsten ausgleichen kann,was soll man anderes machen, als das mpc auf dem Kork rumzuschieben. Dann muss man eben einen Punkt finden, der unter den gegebenen Randbedingungen noch am besten funktioniert.

    Gruß,
    Otfried
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hätte ich mal. Üben konnte ich, während es lief. Aufnehmen leider nicht, weil das Gerät auf den Aufnahmen deutlich zu hören war.
    Die Krux im Hochsommer ist, dass das Musikzimmer unter dem Dach liegt und zudem die Wand, die gen Westen zeigt, auf voller Breite deckenhoch voll verglast ist.
    Selbst wenn ich mit dem Klimagerät eine akzeptable Temperatur erreichen konnte, war es kurz darauf wieder wie in der Sauna.

    Und seit mein Lehrer einmal im Hochsommer eine Unterrichtsstunde (ohne Klimagerät) bei mir abgehalten hat, hat er viel mehr Verständnis, wenn ich die Woche über nicht übe .....

    Ich bräuchte einen außen angebrachten Sonnenschutz, der verhindert, dass die Sonnenstrahlen das Fenster erreichen.

    Voriges Jahr hatte ich von außen Bettlaken angebracht. Das half gegen extreme Hitze, sah aber Sch....., aus.

    Aber das war jetzt voll off topic.
    Meine Frage bezog sich ja auf die Intonationskurve bei Hitze. Die Antworten lassen mich annehmen, dass meine ursprüngliche Vermutung richtig ist.

    Ich Danke euch allen. Wieder etwas gelernt!

    LG Bernd
     
  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Und alle unzählig in den früheren Modellen verbauten Micro-Tuner nur unnötiger Kram o_O
     
  7. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Und eine wesentliche Randbedingung gibt in einer Gruppe der Dirigent vor, wenn er bei Beginn die Instrumente stimmen lässt.
     
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  8. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Gebe ppue recht. Was zur Folge hat:
    Wenn kalt ist auf 438 Hz, und wenn es heiss ist 444 Hz, stimmen. So seine Stimmung suchen. ;)
    Klar, die Norm verlangt ¿440?, vergiss es.
    ¡Dein Klavier kann auch nur je nach Temperatur!

    Claus
     
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  9. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Naja, der Mikrotuner war halt der Versuch das Problem des sich mit dem Umstimmen
    durch herausziehen / weiterdraufschieben des Mundstücks ändernden Kammervolumens
    des Mundstücks zu lösen und immer das gleiche Volumen zu behalten.

    Wie viele Lösungen die Mensch so findet brachte diese Lösung dann eigene spezifische
    Problemchen und Eigenheiten mit sich die es ohne diese Problemlösung nicht gegeben hätte....


    SlowJoe
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Juli.2018
  10. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    viele Meinungen hier die mir gefallen.

    Stimmungs-S-Bogen-Einheiten - ... tja wie sag ichs meinem Kinde - vielleicht der Versuch innovativ am Markt zu ERSCHEINEN?
    Nicht alle hatten das Wissen das wir heute haben.

    Vergleichen wir es mal mit der Stärke der Blätter: - harte Blätter, oben gutes Spiel, tief äußerst schwer. Umgekehrt entsprechend.

    tonsäule bei 435 ist nun mal anders wie bei 440 und bei 466 und damit das tonlochnetz.


    die bigbands der 50ziger, 60ziger Jahre bewundere ich immer wieder, wenn sie im Satz spielen, ALLE mit den gleichen Saxen der Hersteller.

    Kontrapunkt dann die BB der 30ziger und 40ziger Jahre, da wurde kunterbunt die Marke gespielt.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Noch eine Frage:

    Ist das Pitchcenter instrument- oder spielerbezogen?

    Also, ist das Pitchcenter je Saxophon fix, unabhängig vom Spieler (klar unterschiedliche Mundstücke werde verschiedene Pitchcenter haben), oder ändert sich das Pitchcenter bei identischem Setup je Spieler? (spielt die Anatomie auch eine Rolle?)

    CzG

    Dreas
     
  12. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Nach meinem Dafürhalten Beides, also hängt vom Saxophon ab, und ist bei jedem Spieler etwas anders, aber Letzteres ist eher eine Vermutung.
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Saxophone sind darauf ausgelegt, dass man nicht am oberen Rand des Pitchcenters spielt und den Ton abdrückt. Wenn aber ein unerfahrener Spieler nicht ohne Biss spielen kann, weil er die Muskulatur dafür noch nicht hat, dann tut er gut daran, das Mundstück etwas heraus zu ziehen, damit wenigstens ein paar Töne richtig intonieren.

    Ich sehe den "lockeren Ansatz" ja nicht als so locker an. Habe da schon genug zu geschrieben.

    Hat man die Muskulatur, dann kann man die Töne tiefer halten, der Ton wird offener, die Intonation stimmt und dann findet man auch die Position des Mundstückes, die unabhängig vom Spieler, ab Werk angedacht wurde.

    Unterschiedliche Mundstücke haben unterschiedlich große Kammern. Dementsprechend muss das Mundstück weiter drauf oder nicht.

    Und es gibt Spieler, die aufgrund eines etwas lasziven, laschen Tones den unteren Bereich des Pitchcenters ausnutzen, heißt: Mundstück noch weiter drauf und Ansatz weiter runter. @Ton Scott hat das doch neulich irgendwo probiert. Klang sehr gut für meine Ohren.

    Die Anatomie des Bläsers spielt meines Erachtens hier weniger eine Rolle.
     
  15. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Mit einer großen Mundstückkammer (und lockerem Ansatz) muss bei mir das Mundstück weit auf den Kork, damit die unteren bis mittleren Töne stimmen. Die obersten (Palmkey-) Töne intonieren dann ohne Korrektur zu hoch (Unterschied bei "kurzen" und "langen" Tönen, wie oben angesprochen). Für mich ein Zeichen, dass in der Tat die Idealposition weiter oben auf dem Kork ist bzw. das Yamaha Tenor eher für Mundstücke mit mittlerer Kammer ausgelegt ist (?).

    Wenn diese Annahme stimmen sollte, entstünde das Dilemma: Will ich die dunkle Klangfarbe des Mundstücks mit großer Kammer und nehme dafür die ungünstigere Intonation in Kauf oder lege ich den Schwerpunkt auf die leichte Intonation? Zumindest bei großer Kammer darf der Ansatz wohl tatsächlich nicht zu locker sein.
     
  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Danke für den Link. Aber ich bin da skeptisch.
    Grund: Wir hatten in der 90er Jahren an Dachflächenfenstern solche Folien vom Fachbetrieb anbringen lassen. Nach wenigen Jahren wurden die blind und sahen einfach nur Sch..... aus.
    Es war nicht möglich, die "eingebrannte" Folie von den Fenstern wieder zu entfernen und mussten die Dachflächenfenster komplett erneuern.

    Möglicherweise sind die Folien heute von besserer Qualität, aber ich möchte nicht riskieren, meine Vollverglasung mit Schiebetüren irgendwann austauschen zu müssen. Das wäre dann richtig teuer.

    LG Bernd
     
  17. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Wie sieht es bei den Klassikern aus, wenn sie mit Pitchcenter "a" spielen (Altsax) ?
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Juli.2018
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich weiß nicht, was du mit Pitchcenter "a" meinst und bin auch kein klassischer Saxophonist.

    Ich denke, die haben ein ähnliches Pitchcenter, denn ihr Ton ist keineswegs abgedrückt. Die wollen auch einen obertonreichen singenden Ton haben. Zudem haben sie festere Blätter, die schon ein eingebautes tieferes Pitchcenter haben.
     
  19. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    OK, vielleicht habe ich nicht den richtigen Begriff verwendet.
    „a“ aufm Mundstück, bei mir ist es „es“...
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Die halbe Welt, unter anderem Rousseau (dort habe ich das erste mal davon gehört) empfehlen beim Alt den Ton A als Referenz alleine auf dem Mundstück.

    http://rousseaumusicproducts.com/aircolumn.html
     
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