Kann man tiefe Töne leise spielen?

Dieses Thema im Forum "Tenor Special" wurde erstellt von Saxoryx, 15.Juli.2022.

  1. Rick

    Rick Experte

    Ja, es gab und gibt wirklich gute Mundharmonika-Spielende, meistens auf der chromatischen, die sich dementsprechend auch intensiv mit dem Instrument auseinander gesetzt haben und es tatsächlich BEHERRSCHEN.
    Aber der üblich Laie, der sich so ein Billigteil kauft und dann meint, dass man dafür nichts üben müsse - Mann, da habe ich schon Sessions erlebt, und Konzerte... :-(
     
  2. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    uuuh, irgendwie gruuuuselig. :)

    Eine recht gute Übung für die Kontrolle der tiefen Töne finde ich folgende. Sie stammt - so weit ich mich erinnern mag - aus einem Buch von Ben Britton.
    Bei einem komfortablen Ton anfangen. Den Ton halten und fallen lassen (bending nach unten) und wieder rauf. So dass es eine richtige "Delle" - "Beule" im Ton gibt.
    Diese Übung bis zum tiefsten Register machen. Da spürt man, dass es mehr "Airspeed" braucht, damit der Ton nicht abbricht.
    Nach ein paar Tagen Übung - oder Wochen - wird aus der kleinen Delle im Ton ein richtiger Halbtonschritt oder sogar noch mehr.

    kindofbendit
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Beschreib mal, wie du das machst.
     
  4. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Bei höheren Lagen ist das ja recht einfach. Das c2 zum h, oder fast zum b runter zu biegen ist ja kein Problem. (Spiel mir das Lied vom Tod....)
    Aber bei den tiefen Tönen?
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    WIE?
    M.E. gibt es da eine einfache Methode, die aber Nachteile hat, und mind. eine nicht so einfache.
     
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  6. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Na ja, einfachso,wie auch an der Mundharmonika. Obwohl da eher beim Ziehen geblendet wird.
    Den Rachen öffnen, die Zunge zurück, wie ein Gorilla beim Angriff. Habs gerade am Alt nochmal probiert. C''' geht 3 Halbtöne, C'' 2 Halbtöne. Aber beim C unten höchstens knapp einen Halbton.
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein labbriges Blatt tendiert schnell dazu, einen tiefen Ton zu produzieren. Das spielt also quasi von selbst.

    Durch die Umgehung der Schwierigkeit, den Ton durchs Voicen formulieren zu müssen, lernst du deinen Ansatz und dein Voicing gar nicht erst vernünftig. Das Horn spielt von alleine, auch mit falscher Zungenstellung.

    Dazu kommt, dass dein labbriges Blatt in den höchsten Tönen nicht mehr funktioniert. Die lernst du also auch nicht, genauso wenig, wie der Radler mit Beistellrädern nicht lernt, sich in die Kurve zu lehnen.
     
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  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    War kein Ton. :) Kam wahrscheinlich schriftlich so rüber, war aber wirklich ganz lieb gemeint. Es ist echt immer blöd mit dem, was man schriftlich in einem netten Ton sagen will. So oft kommt das ganz anders rüber, als es gemeint ist. ich danke Dir wirklich für Dein Engagement und die guten Ratschläge.
     
  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Solche Tipps schreibe ich mir immer raus. :) Was mir jetzt noch fehlt, ist der Ansatz. Also einerseits mein Ansatz, weil ich bis jetzt noch zu wenig mit dem Tenor geübt habe (diese Woche gar nicht, weil ich seit Montag meine Graue-Star-Operationen hatte und praktisch jeden Tag beim Arzt war, entweder um operiert oder um nachuntersucht zu werden. Dazu muss ich jetzt wegen der Augen aufpassen, dass der Druck im Kopf nicht zu groß wird, bis die Linsen angewachsen sind, was ein paar Wochen dauert), aber zum anderen auch der generelle Ansatz, wenn man so will.

    Wenn ich tiefe Töne spiele, versuche ich immer, meine Lippen lockerer zu lassen, als wenn ich höhere Töne spiele. Nun lief mir aber der Tipp über den Weg, dass man den Ansatz überhaupt nicht verändern sollte. Man soll mit dem tiefen Bb beginnen und den Ansatz völlig gleich lassen, wenn man nach oben geht. Außer vielleicht im Altissimo. Ich weiß nicht, ob das auch etwas mit der Lautstärke zu tun hat. Auf jeden Fall finde ich es schwierig, mit der "Embouchure", die ich beim tiefen Bb benutze, auch das hohe Bb zu spielen. Sollte ich daran vielleicht arbeiten?
     
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  10. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Genial, Wuffy! :) Und absolut richtig. Du weißt, Du bist mein Vorbild. Ich werde Dir auch mit den tiefen Tönen nacheifern.
     
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  11. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das tiefe Bb auf dem Tenor? Das kann ich nicht pfeifen. Ich kann nur Töne pfeifen, die ich auch singen kann. Und das ist viel zu tief für mich. Also was das Tenor betrifft, ist das nur ein Tipp für Männer. :)

    Sehr interessant. Ich glaube, ich muss mich auf jeden Fall mal nach einem anderen Blatt umschauen. Das 2,5er ist vielleicht zu hart. Ist ein neues. Sobald ich es wieder verantworten kann mit meinen jetzt lose im Auge herumfliegenden neuen Linsen werde ich das ausprobieren.
     
  12. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Meine Güte. Du hast immer Beispiele ... :) Bist Du in einer sehr brutalen Umgebung aufgewachsen? Also wenn ich mir das vorstellen würde, bekäme ich gar keinen Ton mehr heraus. Ich würde entweder weglaufen oder mir würde der Ton in der Kehle steckenbleiben vor Angst.
     
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  13. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Ich versuche den Ansatz über die gesamte Range relativ gleich zu lassen, bei den tiefen Tönen lass ich nicht wirklich locker bzw. nicht lockerer als ich eh schon bin. Daran lohnt es sich mMn schon zu arbeiten.
     
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  14. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das spricht also dafür, kein allzu neues Blatt zu nehmen, wenn man tiefe Töne produzieren will. Ich habe jetzt ein funkelnagelneues Blatt. Das war ein Fehler. Werde mal nach einem älteren suchen. Das aber trotzdem noch nicht zu labbrig ist, damit ich auch die höheren Töne noch kriege.
     
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  15. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Ja, da ist was dran. Ich habe ein Jahr lang in Venezuela, in den Llanos gelebt, und durfte jeden Abend und jeden Morgen den "Gesang" der Brüllaffen um mich herum genießen. Ein Baby davon zog ich dann groß, weil seine Mutter von einem Kaiman gefressen wurde.... Klingt jetzt alles kitschig, ist aber wahr. Da hätte ich noch etliche Stories.

    Was ich meinte mit dem Gorilla: Wenn du den Tiefen Ton, C oder darunter spielst, dann denk dir ein A und gehe zum O, Zunge ganz tief, Rachen großes Volumen, Unterkiefer nach unten. Unterlippe bleibt nur noch gerade so abdichtend am Mauspieß. In Bayern würde man jetzt kotzen dazu sagen. Im Tierreich röhren. Und so kannst du den Ton nicht nur "benden", sondern auch zum leise Hauchen bringen.

    Ich weiß, ich kann nicht Sax spielen. Aber Töne Modulieren sehr wohl. Auch auf der Harp. Geht alles ohne Chromatik.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Naja, darum geht’s beim Thema Nachbearbeiten nicht. Da könntest du auch ein leichteres Blatt nehmen, mit den gleichen Nachteilen.
    Du kannst durchaus bei nem härteren Blatt etwas an den Schultern wegnehmen, wenn es untenrum nicht so gut angeht. Also natürlich nur, wenn du es kannst, frei nach @Wuffy. :)
     
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  17. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe sehr interessiert alle Beiträge gelesen und habe für mich nur eine Lösung, die immer funktioniert, egal, ob
    als Anfänger vor 22 Jahren, oder jetzt.
    Wenn das Horn nicht absolut dicht und gut eingestellt ist, kommen die tiefen Lagen sauschlecht oder gar nicht, wenn man diese
    leise anspielen möchte, nur die Läufe nach unten gehen immer.
    Ich habe vor kurzem ein gebrauchtes Yamaha YTS-62S gekauft und gedacht es geht eh gut und habe auch ohne Probleme einen 4Stunden Gig gespielt.
    Heute spielte ich zur Abwechslung mein System 54 Tenorsax und das ging sowas von butterweich los in den tiefen Lagen, das ich dachte, ich sollte mein Yamaha zum
    Sax-Doc bringen.
    Ich habe es dann durchgeleuchtet und sah, das die Klappe unterhalb vom Gis nicht dicht war. Da das Yamaha ja winzig kleine Einstellschrauben für die tiefen Lagen hat, habe
    ich probiert, was sich tut, wenn ich dort vorsichtig herumschraube. Im Endeffekt habe ich alle drei Schrauben angezogen und habe das Sax in 5-10 Minuten dicht bekommen, auch hatten die tiefen
    Töne plötzlich einen volleren Sound. Das Tenorsax fühlt und spielt sich seitdem wie ein anderes Sax, ich bin jetzt selber baff, wie gut es jetzt losgeht, nämlich gleich gut wie mein System 54.
    Ich möchte mich nicht wichtig machen, aber erst ein dichtes, gut eingestelltes Sax lässt sich in allen Lagen problemlos spielen und ich brauche nicht nachzudenken, was ich noch alles
    anstellen muss, damit die tiefen Töne sofort anspringen und ja, ich weiß natürlich auch, das mit guter Technik auch ein ganz leicht undichtes Horn spielbar ist.
     
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  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich wusste nicht, dass das das Thema war. Also zumindest war es nicht das Meinige.
     
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  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Das "Allerwichtigste" überhaupt...kann man sofort dutzende Male unterschreiben...und immer wieder wiederholen !

    Kleiner Trick auch, wenn's Sax nicht ganz optimal eingestellt ist: Desto tiefer man runter muss, desto mehr Fingerdruck auf die Tasten, geht übergangsweise, aber eben nur supotimal.

    Auch diese blöde Kopplung von den Tiefklappendrückern Bb, H und Cis auf den Gis-Drücker macht sehr oft Probleme.

    1. Man braucht wesentlich mehr Kraft im kleinen linken Finger, weil man ja gleichzeitig gegen 4 Federn schaffen muss.

    2. Hat diese Kopplung nicht ein wenig notwendiges Todspiel und der Schließer vom Fis auf's Gis sitzt nicht satt (eingedrückter Kork oder Filz), kann sich nämlich die Gis-Klappe geringfügig öffnen, ohne dass man es direkt merkt und die Tieftönen sprechn sehr schlecht an oder kommen gar nicht.
    Obwohl die Polster der Tiefklappen einwandfrei dicht sein können.

    Bei all meinen Saxen, mache ich diese Funktion sofort funktionslos und freue mich auf ein leichtes butterweiches Betätigen der Tiefklappen, was mir wichtiger ist, als mal ein kritischer Sprung von tief H auf Gis oder so.

    Profis brauchen das evtl, natürlich.

    Es gibt ein paar Marken und Modelle, die haben sinnvollerweise und dem GIs-Drücker einen kleinen Hebel, den man mit einer Stellschraube so einstellen kann, dass er beide Varianten abdeckt.

    Verstehe nicht, dass man diese kleine, aber sehr hilfreiche Detail, nicht an allen Edelsaxen auch übernommen hat..problemlos zu machen und kostet ja nix.

    Anbei so ein Detail: Mitnehmernase ausgeklappt, Mitnehmernase eingeklappt, als Kopplung ohne Funktion.

    Gr Wuffy
     

    Anhänge:

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  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Oh ja, wenn ich das still legen würde, wären so manche Dinge nicht mehr angenehm spielbar und würden sich nicht ordentlich ausführen lassen. Eine Kopplung, die ich auf keinen Fall jemals missen will.
     
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