Klassik und Jazz...wer spielt beides, worauf kommt es an? Gibt es Synergien?

In die Richtung könnt Ihr ja schon mal was für den diesjährigen Adventskalender des Forums einüben

Mir jedenfalls gefällt diese Mischung!

 

Wir Klassiker arbeiten sehr viel mit Harmonien, Klänge und Effekte - nicht weniger als das im Jazz der Fall ist. Und wir können uns Wochen mit einzelnen Tönen in Ihrem Umfeld und tonalen Zusammenhang aufhalten und daran arbeiten, ob dieser Ton zu der Story passt. Glaubst Du wir Klassiker erzählen keine Story?

Der Komponist gibt doch gar nichts an der Interpretation vor. Das, woran wir in Interpretationen arbeiten, steht gar nicht in den Noten und wie um Himmels Willen soll ich den Dvorak oder Brahms noch fragen?

@JES : Wie auch immer Du Dich windest, Du kommst aus der Nummer nicht mehr raus. Klassische Interpretationen beschäftigen sich mit winzigen Details, die Du schlicht noch nicht wahrgenommen und noch nicht erlebt hast. Nur weil wir ein Notenblatt vor uns haben, heißt das nicht, dass unser künstlerischer Ausdruck weniger wertvoll ist, als im Jazz. Glaub mir, ich habe großen Respekt vor guten Jazzern, deren Technik, Phrasierung und vor allem Improvisation, auch weil ich dort schnell an meine Grenzen stoße. Dasselbe erwarte ich auch von Jazzspielern und wenn einer das nicht kapiert, dann hat er das Wesen klassischer Musik (noch) nicht entdeckt.

Mach Dich auf die Suche - es lohnt sich - glaub mir. Zum Anfangen würde ich Dir den 2. Satz aus Dvoraks "Amerkanischen Streichquartett" raten, am besten vom Alban Berg Quartett gespielt. Es gibt eine Live Aufnahme die ist phänomenal.

 

Gute Idee! Da finden wir bestimmt was Schönes.....

Wir haben auch schon weitere Stücke angespielt...aber das dauert dann noch. Der Mitschnitt ist ja erst von unserer zweiten
Probe.

CzG

Dreas

 

Respekt. Das klappt doch schon recht gut. Die Kombi Flöte-Tenor scheint mir aber schon ziemlich schwierig zu sein. Speziell in den Tiefen muss man sich seeehr zurücknehmen.

LG Helmut

 

Ja, und da "verrauscht" es dann bei mir, weil ich sonst nicht leise genug bin. Ganz werde ich das kaum wegbekommen, da leise ganz ohne Subtonesnsatz sehr schwer ist, aber die Anblasgeräusche lassen sich noch reduzieren.

CzG

Dreas

 

Hallo @Dreas,
erstmal vielen Dank, dass Du uns an Deinem neuen Projekt der Klassik teilhaben läßt. Mir gefällt Euer Zusammenspiel auch gut.

Mir fallen auch, besonders im zweiten Titel, die Subtones auf.

Nur, so ganz leise .... vielleicht doch mal (und sei es für einen Versuch ) Dein Alto aktivieren?

Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen und viel Freude,

Christine

 

Und wenn man gleich so angefangen hätte?

Glaub mir, die Dame und das Training mit ihr wird Dich viel lehren, das wird Dich ordentlich nach vorn werfen.
Zum Beispiel ein Phrase atmen lassen. Tongebung ohne diese "pfuuh" würde ich an Deiner Stelle üben.
Versuch mal Töne anzuspielen/auszuhalten, ohne mit der Zungenspitze "nachzuhelfen". Und zwar über den gesamten Tonumfang, bis zum tiefen Bb.
Ich hab das Gefühl, dass Du mit dem Register ab dem A2 Probleme hast, die Töne werden flach. Vielleicht mal konkret den Lehrer nach Voicing fragen, oder vielleicht mal die Vorstellung von Stütze überdenken.

Insgesamt toll, dass sich Dir diese Möglichkeit eröffnet hat!

Viel Spaß dabei, T.S.

 

Genau deswegen mach ich es, nur mußte sich dazu die Gelegenheit ergeben.......das ist jetzt echt ein Glücksfall.

Ja, an Tonbildung, Luftführung, Stütze bin ich eh mit meinem Lehrer dran....das Projekt gibt mir dann noch den "Rückenwind" konsequent beim Übrn zu bleiben.

Das "pfuuh" stört mich auch. Übungen, wie ich das abbaue habe ich von meinem Lehrer....ich bin da zuversichtlich...

Guter Tip mit dem "Töne aushalten...."

Danke für's konstruktive Feedback.......und die Hinweise..

CzG

Dreas

 

Nochmal aufgegriffen:

"Klassik ist Handwerk, Jazz ist Kunst"

Grade auch vor den sktuellen Erfahrungen, die ich mache ist diese Aussage (auch mit den entsprechenden weiteren Erklärungsversuchen) m. E. nicht haltbar.

Es ist auch einfach nicht richtig, daß man in der Klassik präzise spielen muß und im Jazz nicht.

Es mag sein, daß das Publikum im Jazz Pfuschen eher toleriert, aber es blebt dennoch "Pfuschen".

Offbeats, zur Clave im Latin, Timing, Achtel, Sechzehntel genau auf die Time spielen, etc....alles bedarf Präzision!
(ich weiß was wovon ich rede, ich mach das nämlich in meinen
Augen nicht....daher mein Ausflug in die Klassik...weil ich das auch im Jazz besser machen möchte...da hilft mir so 'n Tritt
in den Hintern...)

Beide Gengres verlangen präzises Spielen! Beide Genres ermöglichen Freiheiten!

Schon bei diesen simplen Stückchen, die wir grad üben, sagt Inge - die mit der Querflöt- "so, jetzt haben wir es gespielt, jetzt müssen wir festlegen, wie wir es spielen..."

Da ist nix final vorgeschrieben.

Mein persönliches Fazit....und Learning:

Egal welcher Stil, präzises Spielen ist das Handwerk, dann klappt es auch mit der Kunst!

(und von Beidem bin ich weit entfernt, aber so ist das als Anfängerhobbymusiker Amöbe....es gibt aber auch keinen Grund nicht immer wieder daran zu arbeiten.)

Es bleibt spannend!

CzG

Dreas

 

Die von JES angesprochene Problematik hat auch schon Musiker des 19. Jahrhunderts umgetrieben.
Gerade war ich im Smetana-Museum in Prag und fand dieses Zitat:

CIMG5460a erstellt von saxology, 4.August.2017 um 20:51 Uhr

 

@Dreas
Respekt, was so ein Tritt in den Hintern von der Flötenlehrerin bewirkt, Glückwunsch !

 

Tja, Du kennst mich....

CzG

Dreas

 

Hallo,

Manche Klassiker machen sich auch andere Gedanken als die über Technik und Präzision:


Gruß
Mini

 

@Mini

Großartig! Gilt für jede Art von Vortrag.....

CzG

Dreas

 

Also als jemand der nicht nur drei Berufe gelernt hat sondern auch sonst sehr viel macht sage ich: Fachidioten sind Idioten. Wer nur ein Ding macht wird es damit sicher weit bringen aber immer schlechter sein als jemand der auch anderes gemacht hat. Gute Personalchefs berücksichtigen das. Icvh bin überzeugt mit Instrumenten ist es auch so. Wer nur eine Richtung kennt wird nie richtig gut

 

bei aller vielseitigkeit. so ein schuss kann auch ganz schnell nach hinten losgehen. will heissen; wer nur mal eben überall reinschnuppert, verbreitet ganz schnell wirres halbwissen (bitte nicht persönlich nehmen)
ich spreche da auch aus eigener (sax) erfahrung.
so gesehen finde ich deinen beitrag recht gewagt.

ps.
was bedeutet die signatur -Remember Joe60- ?

 

Danke!!

Wanze

 

Dann sollte ich vieleicht ohne Geschwätz pragmatische Beispiele aufzeigen.
Den Titel dazu laß ich mal paar Tage aus. (Perfekt ist schon was anderes, ich weiß)

Ist es Klassik weil es auf einem Sopranino gespielt wurde? Oder Jazz vom Vorbild?
Beide Versionen zeigen kaum noch Ähnlichkeit zum Ursprung. Spricht möglicherweise ein breiteres Publikum an.

Wie denkt ihr darüber?

LG
Pil