Klassik

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Sexy, 24.Oktober.2011.

  1. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    kann ich nur bestätigen. In unserem Orchester spielen wir z.Z. ganz einfache Choräle. Unser Diri nimmt da jede Note auseinander, Länge, Betonung, Lautsärke, Intonation im Akkord ect.... Das bringt unwarscheinlich viel. Ein Choral war sowas von langweilig, nach der Selektion und Begreifen des Stücks kam einem gar die Gänsehaut. Klassik ist hervorrangend zur Ausbildung von Ton, Ausdruck und Disziplin. Vorallem im Satzspiel bringt das viel. Das aufeinander hören z.B. nicht zu laut nicht zu leise, da man eben nicht einfach ein Solist ist sondern eine Einheit - ist natürlich in jeder Gruppe so, aber bei Klassik würde ich sagen ist die Anpassung noch viel wichtiger. Das finden ja gerade viele nicht so erstrebenswert - schult aber eben enorm. :) Als Grundlage für jegliche Musikrichtung geeignet - würde sogar behaupten unverzichtbar, da ja alle spätere Musik darauf aufbaut.
     
    Rick, flar und Gelöschtes Mitglied 1142 gefällt das.
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Einen Leitton kann man dann nur dann scharf intonieren, wenn man ihn erkennt und hört, was die anderen so spielen: theoria cum praxi. :)

    Grüße
    Roland
     
  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    ich liebe es auch Klassik auf dem sax zu spielen. aber nicht nur,rockmusik und Improvisation muss auch sein.

    was spielt ihr denn für Mundstücke für den schönen klassischen ton. ich spiele ein selmer s80 mit vandoren blau blättern
     
    Gelöschte 11056 gefällt das.
  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Geht mir genauso. Es gibt bestimmt ganz "strenge" Klassiker, die keinen Spaß an Jazz oder so haben, aber ich persönlich möchte mal wechseln können. Vielleicht auch mal einen Schlager oder Popsong spielen. ABBA - warum nicht? Allerdings finde ich die meisten Popsongs nicht so sehr interessant fürs Saxophon. Aber ich höre gern die verschiedensten Arten von Musik, und ich möchte auch verschiedene Arten spielen (soweit sich das auf dem Sax einigermaßen anhört). Die klassische Art zu spielen und zu üben bringt da m.E. auch eine Menge.

    Eigentlich kann ich mit meinen Expression-Mundstücken alles spielen, aber schon vor einiger Zeit hat mir meine Familie mal ein ESM-Klassikmundstück (das ohne Metallring) geschenkt, das ich so gut wie nie genutzt haben. Jetzt habe ich es genommen, und ich habe das Gefühl, es ist ein ziemlicher Unterschied. Zusammen mit meinem Vietnam-Yanagisawa-Nachbau ;), dem Alto von Thomann, das sehr gut für Klassik geeignet ist. Das hat mir damals schon mein mittlerweile leider verstorbener Saxlehrer gesagt, als ich es neu hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich allerdings noch nicht das große Interesse daran, Klassik zu spielen, habe es nur für Jazz genutzt, und da hatte mein Buffet dann den "rotzigeren", geeigneteren Klang.

    Bei den Blättern habe ich jetzt etliche, die ich noch nicht alle durchprobiert habe. LaVoz ist momentan mein Favorit für Klassik. Aber das kann sich noch ändern.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Juli.2016
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich bin mit meinem Lehrer, der in unserem Saxquartett das Bari spielt übereingekommen, mindestens 1 Jahr lang kein anderes Mundstück mehr zu probieren. Alle Stilrichtungen mit einem Mundstück. (Theo Wanne Brahma 8 HR.)

    LG Bernd
     
  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wie gesagt, wenn ich das ESM nicht geschenkt bekommen hätte, wäre ich auch bei meinem Expression geblieben. Aber wenn es nun schon mal da ist ... Ich denke, im Grunde genommen ist es so, wie Rick immer sagt: Der Spieler macht den Ton. Das Können des Spielers wird durch das Mundstück nicht verändert. Wenn das Mundstück einigermaßen gut ist, kann man eigentlich immer sein "Lieblingsmundstück" nehmen. Außer vielleicht für ganz harten Funk oder Rock.
     
  7. rbur

    rbur Mod

    Ich spiele durchgehend Raschèr Mundstücke, auch in der Bigband.
     
    a.g. gefällt das.
  8. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Für Klassik habe ich auf dem Bariton Selmer S 80 gespielt mit Rico Grand Concert. Dazu hatte ich dann noch einen Kupferbogen von Gloger. Das war dann super-schmuse-weich ... Mit hat´s gefallen. Im Moment bin ich raus aus dem Klassikgeschäft (musste mich aus Zeitgründen für ein Ensemble entscheiden). Ich komme ja ursprünglich von der Klarinette - da nur Klassik. Ist wirklich eine "solide Ausbildung", wie hier schon geschrieben. Ich hatte aber große Mühe von den Noten wegzukommen.

    So long
    Stevie
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das Können nicht, aber es gibt eine gewissen Höflichkeit gegenüber seinem musikalischen Umfeld, die die Auswahl schon beeinflussen sollte.


    Zur Frage:
    Alt: am liebesten Selmer Concept, AL3, S80 C*
    Tenor: TL4, S80 C*
    Bari: BL3
    Rascher würde mich interessieren, hatte ich leider noch nicht Gelegenheit zu probieren.

    Liebe Grüße, Tom
     
  10. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Du meinst die Lautstärke? Das stimmt. Ich würde im klassischen Umfeld sicherlich nie das ESM "Heaven" spielen. Das knallt so los, damit erschlage ich alles. ;) Das wäre wirklich etwas für Funk oder Rock oder vielleicht auch Bebob. Selbst in der Jazzband habe ich damit so rausgestochen, dass ich es dann wieder weggelegt habe. Das ist nur was für Soloauftritte oder für große Räume, große Bühnen oder Kirchen.
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nicht nur.
    Klangfarbe, Ausgeglichenheit. Und das liegt auch am Horn. Insofern kann ich auch die Rascher-Jünger verstehen.
    Aber um das zu hören und zu verstehen muss man sich intensiv mit der Materie beschäftigt haben.
    Und Klassik im Orchester oder Solo, traditionell oder modern ist ein gewaltiger Unterschied.
    La Voz würde ich klassisch eher niemals spielen.

    Grüßle, Tom
     
  12. Nordstern

    Nordstern Ist fast schon zuhause hier

    Bari: S80C**,Vandoren Java. Alt: AL3, Rico Classic. Tenor: S80C*, Vandoren blau.

    Liebe Grüße,
    Nordstern
     
  13. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    oh oh, wie ist denn das gemeint?:-?

    LG Nem
     
  14. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Hallo
    Ganz einfach, wenn ich spiele und es klingt scheisse (weil ich schlecht spiele) habe ich weniger Spass und Freude daran als wenn ich spiele und es richtig schön klingt (weil ich gut spiele).

    Grüße

    Andreas
     
  15. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Verstehe.:thumbsup:

    LG Nem
     
  16. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe rund 20 Jahre hauptsächlich mit dieser Kombi gespielt, auf meinem Super Action II. Wenns dann mal poppiger/jazziger wurde, die grünen Vandoren Java genommen, weil die bei mir etwas direkter ansprechen. Manchmal auch mit dem Selmer Soloist.
    Wenn es sich noch mehr von der Klassik entfernt hat ein Meyer 6.

    Mit meinem "Drachen" (P.Mauriat Sondermodell) harmonieren die Selmer Mundstücke gar nicht, aber dort ist das Meyer ein optimales Standardmundstück, mit dem ich auch schon klassische Kirchenkonzerte gespielt habe (Bach Sonate, Aria von Bozza etc.). Hätte ich früher auch nicht für möglich gehalten ;-)
     
  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das hängt so sehr vom Können und von der Art des Spielens ab, dass ich denke, man kann eigentlich nichts wirklich ausschließen. LaVoz empfinde ich als extrem weich und klassisch, für Jazz sind die bei mir eher ungeeignet. Da nehme ich hundertmal lieber Fibracell. Klingt m.E. tausendmal besser bei allem, was Krach macht, also Jazz, Pop, Funk, Rock usw. ;) Für eine weiche Jazzballade wäre LaVoz dann allerdings auch wieder was.

    Kommt eben immer darauf an. Für mich als nicht so professionelle Spielerin sind die LaVoz wie ein gutes Pferd für jemanden, der kein so guter Reiter ist. Wenn das Pferd mehr kann als ich, lerne ich vom Pferd oder das Pferd macht Dinge automatisch richtig, die ich bewusst gar nicht machen könnte. Mit der Zeit, wenn man öfter zusammen reitet - äh, spielt - passt sich das Können dann aneinander an. Jeder lernt etwas vom anderen. Es wird eine Art Symbiose.

    So ähnlich muss sich das beim Spielen mit dem richtigen Mundstück, dem richtigen Blättchen, dem richtigen Horn anfühlen, sonst fehlt etwas. Dass man das musikalische Umfeld beachtet ist genauso selbstverständlich wie dass man sein Pferd nicht prügelt. Das muss man nicht extra erwähnen. Niemand trötet wohl Charlie-Parker-mäßig in ein klassisches Konzert rein, egal ob solo oder im Orchester. ;)

    Aber zum Schluss, wie immer wieder erwähnt, klingt es unabhängig vom Setup eben einfach nach dem Spieler. Da kann man Blättchen oder Mundstück oder Horn tauschen, wie man will, es wird immer der eigene Ton sein, der herauskommt, nichts anderes. Der Ton, der einen als Spieler ausmacht und den man auf jedem Sax mit jedem Setup erzeugen kann und auch wird.

    Deshalb ist diese ganze Materialdiskussion ja so überflüssig. Es gibt im Prinzip so gut wie keine Unterschiede, die der Zuhörer hört. Auch wenn man selbst sich das einbildet. Okay, ein gutes Horn (Taiwan z.B.) erzeugt vielleicht einen volleren Klang als ein Startone von Thomann. Wegen des Materials und der ganzen Fertigung. Aber wenn es derselbe Profi spielt ...

    Charlie Parker würde auch auf einem Startone wie Charlie Parker klingen. Der hätte wirklich kein teures Instrument gebraucht. :cool: Und Arno Bornkamp könnte auch auf einer Gießkanne spielen und würde da noch ein wunderschönes Largo oder sonst etwas herausbringen. Der Spieler ist alles, das Material ist nichts.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Juli.2016
  18. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was natürlich nicht heißt, dass man als Spieler keinen Spaß daran haben kann, Verschiedenes auszuprobieren. Und dass man selbst beim Spielen bei vielem durchaus einen Unterschied merkt. Mein Buffet spielt sich ganz anders als mein Mark IV von Thomann. Beides gute Instrumente, aber eben unterschiedlich von meinem Gefühl her. Aber frag mal die Zuhörer, ob sie das hören. Sie hören mich, und ich klinge für sie eben wie ich, unabhängig vom Instrument.

    Und selbst bei einem für mich gefühlten Riesenunterschied wie zwischen meinem Vintage-Amati-Tenor und meinem modernen Expression-Tenor hören die da wenig Unterschied. Ein großer Unterschied ist es aber, wenn jemand anderer das Instrument spielt. Dann klingt das Instrument eben nach ihm, nicht nach mir. Obwohl es dasselbe Instrument ist.
     
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