Leise spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von olli24, 17.Februar.2007.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Um seinen Schülern begreiflich zu machen, worauf es ankommt, muss man vor allem das eigene Körperempfinden wiedergeben, bei dem was man tut, ob die Physik dann stimmt, ist nicht so wichtig

    Sicher keine brauchbare Anleitung, aber auch nicht wirklich eine Parodie, sondern nur eine Veranschlaulichung, wie wenig man mit echter Physik beim Musizieren weiterkommt

    Was du da schreibst, halte ich für großen Unsinn, aber das kann dir Mr. X sicher viel besser erklären, wenn er denn Lust dazu hat.


    Dann woll'n wer mal. Was ich schreibe, ist auch nur meine persönliche Meinung, Kritik ist willkommen, ich hoffe, ich wirke nicht arrogant oder selbstgefällig.

    Beim leisen Spiel schwingt das Blatt nicht langsamer (niederfrequent) sondern mit geringerer Amplitude als beim lauten Spiel. Labil ist vor allem die stehende Welle der Schwingung der Luftsäule im Horn, die ja durch den Energieeintrag über das Blatt am Leben gehalten wird. Bei geringerer Energiezufuhr führen schon leichte Störungen zum Abbruch der resonanten Schwingung.

    Tiefe Töne gehen besser, wenn man das Blatt mit geringerer Eigenfrequenz (größere Länge) schwingen lässt, da hast du Recht, leisere Töne gehen so aber keinesfalls besser

    Das mit der Verlängerung der aktiven Blattlänge halte ich für Käse, und ist im übrigen auch genau so schwammig, d.h. unphysikalisch wie die von dir kritisierten Begriffe.

    Um einen vollen leisen Ton zu haben, muss der Energieeintrag vom Blatt ins Horn optimiert werden, damit die Schwingung nicht abbricht. Keine Störungen erfordern optimalen und stabilen Ansatz (Lippenspannung), dadurch optimale Vorspannung des Blattes, optimalen und störungsfreien, möglichst gerichteten laminaren Luftstrom über das Blatt (Zwerchfell, Mundraumformung), und möglichst gutes Zusammenspiel innerhalb der Körpers befindlichen Luftsäule mit der Luftsäule im Horn. Die beiden Luftsäulen werden ja durch die Blattschwingung gegenseitig in Resonanz versetzt. Das ist das, was gemeinhin mit Stütze gemeint ist. Die Luftsäule im Körper muss stabil und fest sein, und dabei muss über das Zwerchfell eine störungsfreie und stabile Luftströmung über das Blatt hin erzeugt werden. Das hast du mit "genügend und vor allem gleichmäßige Luft" auch andeutungsweise richtig beschrieben.

    Subtones haben mit "leise" spielen nur bedingt etwas zu tun. Subtones sind ein ganz anderer Ansatz. Leise und völlig rauschfrei zu spielen ist die andere Kunst, auf die es hier eher ankam. Natürlich muss man auch bei Subtones den Luftstrom und den Ansatz entsprechend kontrollieren können.

    Und das soll nun verständlicher sein, als was Mr. X so schrieb ? Mit Physik hat es m.E. jedenfalls auch nicht so recht was zu tun.

    Ja!

    Es geht m.E. nicht darum, die Bauchmuskulatur übermäßig anzuspannen, es geht darum, eine stabile Luftströmung mit möglichst konstanten Druckverhältnissen im ganzen beteiligten Körper aufzubauen. Stell dir eine Luftpumpe vor, bei der der Piston so gleichmäßig durchgedrückt werden muss, dass vorne am Austritt immer der gleiche Druck herrscht. Je geringer der Gegendruck ist, um so schwieriger wird das. Wir haben es zudem noch mit einer im Körper befindlichen Luftsäule zu tun, deren Wände (Lunge, Luftröhre, Rachen- und Mundraum) sich bei Druckveränderungen leicht ändern. Deshalb ist es anstrengend und erfordert hohe Konzentration und aktive kräftige Stütze, auch bei geringem notwendigen Luftdruck.

    Gruß,
    xcielo
     
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