Lernen im erwachsenen alter

Baritonsax ist ein sehr cooles Instrument.

Aber zum Anfangen würde ich es nicht empfehlen: zum Kaufen sehr teuer, zu mieten kaum möglich.

Alt oder Tenor, je nach Vorliebe. Hier gab es schon viele Threads zu dem Thema, auch mit Klangbeispielen. Wenn Du eher großgewachsen bist: vielleicht eher Tenor.

Ganz ohne Lehrer wird das schwierig.

Und das Alter ist natürlich überhaupt kein Problem! Mit 25 bist Du sicher ein Jungspund in diesem Forum ...

 

Du reißt hier den Alters Durchschnitt ziemlich runter. Normalerweise kommen die Leute hier mit frühestens Mitte 40 an, wenn die Familie aus dem Gröbsten raus ist und endlich Zet für einen lang gehegten Wunsch ist. Wenn Du jetzt anfängst hast Du in meinem Alter schon 30 Jahre gespielt und bist auch VIEL höherem Niveau als ich je erreichen werde. Trotzdem reicht es bei mir für's 2. Alt-Sax in der Musikkapelle mit gar nicht so einfachem Repertoir.

Wir hatten gestern unser 100 Jahre Festkonzert und es war einfach nur super! Es ist ganz was anderes, Musik zu hören oder selber zu spielen. Da bin ich auch mit einer kleinen Nummer im Orchjester zufrieden, wenn ich da als Teil des Ganzen, meinen Beitrag leisten kann - und es gelingt.

Besser geht immer. Aber wann man daran denkt, dass der überwiegende Teil aus Hobby Musikern besteht, die in ihrer Freizeit üben und nicht aus Berufs Musikern, dann ist das schon mehr als nur OK.

Also: JETZT anfangen! Dranbleiben. Freuen.

Du kannst Dir einen guten Start verschaffen, wenn Du Dich von einer kompetenten Lehr Person anleiten lässt. Da kannst Du noch ein paar Jahre gut machen und ein paar Umwege einsparen. Jemand der leibhaftig vor Dir steht und sieht was Du wie machst, ist durch keinen Online-Kurs, Lehrbuch oder YouTube zu ersetzen.

Und damit Du schon mal eine Vorstellung bekommst, was auf Dich zukommt: Saxophon ist LAUT. Also Obacht mit den Nachbarn! Die paar Griffe hast Du in ein paar Tagen gelernt. Danach beginnt die lange Phase, in der Du versuchen musst, die Tonhöhe auch richtig zu treffen (das ist nicht wie am Klavier) und einen Klang zu erzeugen, der sich nicht nach getretener Ente, sondern nach Saxophon anhört.

Je nach Übungserfolg und Talent kann das wenige bis viele Jahre dauern und es ist ein bewegliches Ziel. Je besser Du wirst, desto mehr erkennst Du, wie weit es noch bis ins Paradies ist. Nicht entmutigen lassen. Man vergisst schnell, wie viel besser man in der Zwischenzeit tatsächlich schon geworden ist, wenn man immer nur sieht, was alles noch NICHT klappt.

Was das Instrument angeht, da gibt es leider nicht die einzige optimale Lösung. Man wird Dir verschiedenes vorschlagen. Am Billigsten steigst Du aus, wenn Du einen Lehrer suchst und mit ihm/ihr gemeinsam ein Leihinstrument auswählst. Damit kannst Du beginnen, bis Du ein Gefühl dafür bekommen hast, wie das geht, wie sich das anfühlt, wie es klingt.

Danach kannst Du selbst leichter entscheiden, welches Instrument für Dich passt.

Was nicht gut klappt ist, "ein Billiges Neues für den Anfang". Mangels Erfahrung kannst Du nicht feststellen, ob die Probleme die Du unweigerlich haben wirst vom Instrument oder von der mangelnden Übung kommen. Ein Blindkauf im Internet verspricht eine gute Chance, dass das Instrument einen wesentlichen Anteil am Problem darstellt. Ein Instrument vom Fachhandel, dort wo ein Fachmann für Holzblasinstrumente verfügbar ist, ist eine GUTE Option, wenn Du selbst da hin fährst. Versandhandel aus dem Internet vom Händler des Vertrauens kann funktionieren. Aber Du kannst das Instrument vorher nicht anspielen und manchmal kommt es suboptimal eingestellt an - oder es hat sich am Transport durch das Gerumpel ein Bisschen verstellt. Es reicht schon wenn nur eine Klappe ein ganz kleines Bisschen undicht ist. Schon spricht es schlecht(er) an. Dann kämpfst Du mit Problemen, die gar nicht nötig wären und merkst nicht einmal woran es liegt. Mit so einem mechanischen Instrument ist man auch gut dran, wenn man einen solchen Fachmann gelegentlich aufsuchen kann. Wie ein Arzt des Vertrauens. Einfach mal durchsehen, oder auch kleine Mängel beheben, ehe Große daraus werden. Das geht nicht immer, aber wenn es geht ist das ein Bonus.

Wenn Du nicht schon eine fixe Vorstellung hast, was Du nehmen willst, aber es Dich zerreist, sofort irgendwas neues zu kaufen - nimm ein Yamaha 4xx. Da hast Du eine hohe Chance viel gutes Sax für vergleichbar wenig Geld zu bekommen, mit dem Du sicher spielen kannst. Manche sind ein Leben lang damit glücklich. Es besteht etwa kein Grund, sich damit in einem klassischen oder auch Jazz Orchester zu genieren, nur weil sie als "Einsteiger" Instrumente in der Preisliste stehen.

Wenn es noch nicht ganz so brandeilig ist, weil Du was leihen kannst, probier Dich mit der Zeit durch alles durch. Nur weil "Schnitzel mit Pommes" ein nahrhaftes Gericht ist, das von den Meisten als schmackhaft bezeichnet wird und das jemanden ein Leben lang ernähren kann, kann es trotzdem sein, dass Du eher der "Steak blutig", "Käse Fondue" oder Rohkost Veganer Typ bist. Dazu muss man sich aber erst mal durch kosten um das heraus zu fínden.

 

Einer meiner Lehrer hat gesagt, dass Saxophonspielen mein Leben verändern wird. Das hat es getan - und tut es immer noch.

 

Ich glaube, dass das blasen grundsätzlich eine positive Auswirkung hat. Wie z.b. Auch das didgeridoo ( hoffentlich richtig ). Oder ähnlich das wie das Singen positiv ist.
Dazu kommt noch das vibrieren, besonders bei tiefen Tönen.
Das wäre bestimmt mal eine Studie oder Doktorarbeit wert.

Ich saxe - also bin ich

 

Ich saxe - also bin ich [/QUOTE]

das ist gut!

 

Bebob99 hat ja schon vieles berichtet. Ich möchte noch ergänzen, dass eine Stunde pro Tag Übezeit für viele ein Luxus ist.
Du wirst aufgrund des noch fehlenden Ansatzes am Anfang vielleicht 15 Minuten durchhalten und hast dann genug Zeit das Instrument zu putzen.
Geh in eine Musikschule und leih Dir da ein Saxophon. Hör Die mal einige Altisten und Tenorspieler an und nimm das was Dir am besten vom Klang her gefällt. Bari und Sopran zu leihen wird eher schwierig. Und Musikschulen haben Soprane oft nicht oder nur
in nicht sehr guter Qualität.
Im übrigen bin ich immer wieder verwundert wie vor allem Eltern feststellen, dass ihr Kind unmusikalisch ist. Unmusikalisch ist jemand der alleine schon beim hören von Musik nichts empfindet. In dem Moment wo Musik Dir irgendwie was gibt bist Du nicht unmusikalisch.
Auch wenn Du nicht oft Musik hörst. Das mache ich seit ich spiele auch nicht mehr so oft es sein denn als Backround beim Üben.
Musik besteht aber nicht ausschließlich nur aus angeborener Begabung. Jeder hat eine Baustelle. Notenlesen, Fingerfertigkeit, Tempo halten, Intonation, Rhythmus. Evtl. stellst Du fest, dass Du einige dieser Dinge besser kannst als erwartet und nur wenige Baustellen übrig bleiben. Im Grunde ist doch nur die Frage zu klären, ob Du in diesem Moment den Drang hast ein Instrument zu erlernen. Wenn ja, dann mach es.

Viel Erfolg

Holger

 

Den kann ich auch so nicht stehen lassen.

Ich bin aus dem Studium schon ein halbes Leben raus, aber ich kann mir auch keinen Flügel leisten. Nur ist das heute nicht mehr so das Problem wenn man anfangen will Klavier zu spielen. "Hochkant" Klaviere gibt's als "Eiche furniert" aus den 70ern gelegentlich zum selbst Abholen aus einer Verlassenschaft - hauptsache der Kasten ist weg. Ein anständiges Digital Piano ist mit dem Preis eines günstigen Saxophons vergleichbar und nimmt nicht viel Platz weg. Die Tasten sind heute schon SEHR brauchbar. Und man kann so eins mit Kopfhörer spielen.

Mit < 1000€ ist man da schon dabei. Es muss kein Steinway "D" oder ein Bösendorfer "Imperial" sein um Klavier zu lernen.

 

Meine 2 Cents dazu :

1. Mit 25 bist Du ein absoluter Jungspund - komm' Du erstmal in das hiesige (Durchschnitts-) Alter !
2. Ich hab' erst mit Mitte 50 angefangen und kann mich der Empfehlung nur anschließen, sich einen guten Lehrer zu suchen. Ich hatte das Glück, bei der lokalen Musikschule zu relativ günstigen Konditionen einen zu finden.
3. Als Anfänger würde ich persönlich kein Instrument kaufen. Auch insoweit konnte ich auf die Musikschule zurükgreifen, die über entsprechende (gute) Leihinstrumente verfügt.
4. Bist Du Dir sicher, daß Du dabei bleibst, kannst Du immer noch über ein eigenes Instrument nachdenken. Selbst dann würde ich wahrscheinlich eher an Leihkauf denken, um das Instrument erst einmal in Ruhe testen zu können.
   
5. Ja, ich habe es anders gemacht (Vintage-Sax beim Trödler gesehen, "blind" gekauft, zum Instrumentenbauer getragen, gefragt, ob sich die Reparatur lohnt, und machen lassen), mein Keili klingt wirklich super, aber die "Musikschulsaxe" (Yamaha) sind ergonomischer und auch leichter zu spielen. Wenn es also auch zu Anfang unbedingt ein eigenes Sax sein soll, schau Dich mal dort um !

Nachtrag :

Was die Instrumentenauswahl angeht, wirst Du als Anfänger vermutlich eher bei einem Alt-oder Tenorsax landen. Da solltest Du danach entscheiden, mit welchem Instrument Du Dich "wohler" fühlst : Mein Saxlehrer und mein Instrumentenbauer berichten übereinstimmend, daß viele Männer, die mit einem Alt angefangen haben, bald auf ein Tenor umsteigen, weil ihnen das Alt zu "fimschig" (zu klein, zu zierllich für ihre Hände) sei ... aber das mag jede/r anders empfinden !

 

Ich habe im gleichen Alter angefangen und muss sagen: Einer der besten Entscheidungen meines Lebens.

Zu deinen Fragen:
- Sehr sinnvoll !
- Noten lernt man automatisch nebenbei. Deine Fähigkeiten Noten zu lesen wachsen automatisch mit deinen Fähigkeiten Saxophon zu spielen. Das geht wunderbar Hand in Hand.
- Ich würde gleich zum Lehrer. Habe damit gute Erfahrungen gemacht. Das verringert die Eingangshürde und gibt dir gleich nen roten Faden. Ich hab auch nebenbei studiert. Ich habe entsprechend nur alle 2 Wochen Unterricht genommen. War eine sehr gute Lösung für mich

Zu meinen Erfahrungen:
25 Jahre ist ein klasse Alter zum Anfangen. Man kombiniert eine noch relativ schnelle Auffassungsgabe mit einem deutlich bewussterem Lernen. Der Hauptunterschied zum lernen wenn man noch Jung ist: Du bist dir deiner Schwächen deutlich bewusster. Du machst dir mehr Gedanken über das was du kannst und nicht kannst. Und dabei nimmst du auch Verbesserungen deutlich besser wahr. Ich spiele jetzt seid ca. 3 Jahren und habe immer wieder solche "Heureka" Momente, die das Lernen so wunderschön machen. Wenn ich etwas begriffen habe, was für die meisten Musiker selbstverständlich ist, aber das gehört dazu. Als Kind nimmst du solche Sachen deutlich weniger wahr, da lernst es eher unterbewusst und du machst dir weniger Gedanken.

Ein kleines Beispiel aus meinem aktuellen Lernprozess:
Ich möchte meine Intonation verbessern. Er vor kurzem habe ich erst die Kette begriffen, die dazu notwendig ist (oder glaube es zumindest) um das umzusetzen.

1. Zuerst muss sich deine Vorstellungskraft entwickeln, du musst dir den Ton den du spielen möchtest vorstellen können, wie er zu klingen hat.
2. Du musst dein Gehör trainieren, Tonunterschiede zu hören, was einfacher klingt als es ist.
3. Und an letzter Stelle kommt die eigentliche Intonation. Das anpassen deiner Tonhöhe.

Fazit:
Ich finde es wahnsinnig spannend und aufregend etwas so bewusst zu lernen und das verbunden mit einer noch sehr ausgeprägtem Auffassungsgabe. Das macht einfach Spaß!

 

aber die besonders!

 

@baden23

Demnächst sind im Musikhaus Schlaile in Karlsruhe die Saxophonwochen mit Angeboten, Workshops usw. Das wäre die ideale Gelegenheit um den Instrumentenkauf oder -miete voranzutreiben. Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube das findet von 13. bis 27. April statt. Ruf lieber mal dort an.

Gruß

 

da hab ich noch nie davon gehört! ich hab zwei keyboards, eins stell ich auch immer hochkant in die ecke - aber das bestimmt nicht gemeint sein

 

Um Himmels willen!!! Wo denkst Du hin? Der körperliche und geistige Verfall hat doch bereits, vielleicht unbemerkt, eingesetzt!

Hör nicht auf den Kerl.

Beherzige die vielen guten Rat"klapse" und fang an!!!
Viel Spaß und nicht schlappmachen!

Beste Grüße
Nem

 

@baden23
es gibt nun kein entweichen mehr!

 

Vielen Dank für die antworten

Ich bin 1.98 gross deshalb denke ich dass so ein sopransax zu klein für mich ist

 

Ich empfehle dann:

Alphorn.

 

Nö.....das hier:



CzG

Dreas

 

...würd ich spielen, dachten meine nachbarn bei meinem lernstart mit altsax...

 

dann also bass oder bariton

 

ich habe mit 39 angefangen und ich konnte auch NICHTS vorher. habe ohne lehrer, nur mit einer onlineschule angefangen. 1h pro tag ist mehr als genug. es wäre jedoch auf jedenfall am einfachsten, wenn du für die ersten schritte, einen lehrer haettest. danach kannst du dir notenbücher mit playalongs besorgen und damit üben/lernen. metronom kaufen und taktgefühl + noten lernen. in der kombi wird da was bei raus kommen.