Mit dem Saxofon Gefühle ausdrücken

@zwar
Volle Zustimmung !

Aber sicher eine herausfordernde Aufgabe.

Untersuchen von Zusammenhängen zwischen "musikalischem Handwerkzeug" ,
"musikalischem Werkzeugkasten" und der emotionalern Wirkung auf den Rezipienten.

Doktorarbeit für Musikwissenschaftler ?

Lustigerweise fast 1 zu 1 das Thema meiner Abschlussarbeit an der Filmhochschule
seinerzeit.

Ging dabei um Filmbild, die Mittel der Bildgestaltung
und Emotionen beim Zuschauer.

VG

 

Das ist nicht ganz vollständig dargestellt, wie u.a. @Ton Scott und @ppue schon dargelegt haben.

Kenny Werner beschreibt in seinem Buch „Effortless Mastery“ eine Anekdote aus der New Yorker Jazzszene wo sich auf einer Party eine Reihe Pianisten treffen. Es steht ein Flügel von einer Marke mit bekannt strahlendem Klangbild im Raum und sie spielen reihum, jeder erkennbar in seinem Stil aber alle im Grundklang des Flügels.

Als sich Bill Evans an die Tasten setzt, klingt der Flügel auf einmal viel weicher, runder - so deutlich anders, dass die Gespräche drumherum verstummen.

 

Wer hat gesagt, dass Kühe keine Gefühle haben?

 

Ich habe mich die vielen Jahre als Piper on the road mit meinem lauten Instrument immer irgendwo unterwegs in der freien Landschaft warm geblasen. Sehr oft waren Kühe, Schafe oder Pferde in der Nähe. Kühe kamen IMMER so nah wie möglich ran und blieben auch lange mich anglotzend stehen, Schafe kamen aufgeregt an, schauten eine Weile und trollten sich wieder, Pferden gefiel meine Musik nicht so sehr, sie kamen erst nach einer Flucht nach einigen Minuten wieder neugierig näher.

 

Emotionen, Gefühle, hier:

 

Und hier anders . Hier tu ich mir leichter, in den Emotionen zu versinken. Der Kirk ist einfach nur gut.

 

@Ton Scott ich glaube zu verstehen was du meinst. Sind aber unterschiedliche Lieder und Genres.
Was hältst du von dem Vergleich?

 

??

 

Naja, der spielt einfach super und kraftvoll und stilgerecht Saxophon.
Aber mir ist das zu offensichtlich, zu absichtlich was er will. Das langweilt mich. Da krieg ich keine Gefühle
Der Lenny spielt ein paar Töne und ich sehe Bilder, und kann den Text des Liedes mitsingen.
Aber ich gestehe jedem zu, genau das Gegenteil zu empfinden.

 

Sorry, hatte ich nicht kapiert, dass ein Herr Kirk das Saxophon im vorhergehenden Posting blus.

 

.......jeder drückt sich halt etwas individueller aus

 

Ja, das ist eine etwas ungünstige Perspektive. Aber meint der das ernst? Das ist ja grauenhaft. Am Anfang dachte ich, der bläst nur irgendwelche beliebigen Töne in das Sopran rein. Aber ich glaube, der spielt tatsächlich eine Melodie. Oder meint, er spielt eine. Das kann natürlich auch Gefühle in den Zuschauern und vor allem Zuhörern auslösen, aber nicht gerade die besten.

 

eben.... mal extreme schei....

 

Nein er spielt nicht irgendwelche Töne sondern immer die gleiche Kombi. Hat nur mit dem Original Song nichts zu tun.

 

Super dass du den Popkin bringst. Der ist ja Tristano Schüler und passt genau zu meinem Posting zu Beginn des Threads.
Emotion vs. Feeling

 

Bin ich in der Lage ein fröhliches Lied zu spielen und dem Zuhörer zu vermitteln, wenn ich eigentlich traurig bin?

Ich meine ja; denn auch ein guter Schauspieler nimmt seine Rolle an, ohne es wirklich zu sein.

 

Zwiefach angespielt pork pie hat.

https://on.soundcloud.com/Q6cPJ

 

Hmm...
Zum Bereich"Gefühle ausdrücken-Gefühle auslösen"

Ich war gestern auf einem klassischen Konzert, Streichquartett.
Die Musiker waren "mit Leib und Seele" bei Ihrer Musik , grossartig. Die haben sicher auch nicht nur ihr Können, sondern auch eine Menge Emotion investiert.
Aber....mich hat die Musik nicht berührt-emitional bewegt.
Das kenne ich auch anders- da geht mir beim Hören " das Pippi inne Augen".
Nur mal so, wollt ich mal so sagen.

 

@47tmb
Und ....
hast'e einen persönlichen Verdacht, warum dich die Musik -kalt liess- ?

Gehst du regelmäßig zu Klassik-Konzerten, oder eher selten ?

Eine "Regel" besagt nämlich, (gilt auch jenseits von Musik) ....

Es muss eine "optimale Gewichtung" bestehen zwischen ...

Dir vertrauter, bereits bekannter Information
und für dich völlig neuer Information.

So bleibt eine Sache spannend.
Und erst dann besteht die Chance, das sie dich emotional erreicht.

#1 .... dominiert das Vertraute, stellt sich schnell Langeweile ein.

#2 .... überwiegt das Neue, bis dato Unbekannte,
besteht schnell die Gefahr des "überfordert seins".
Folge dessen "steigst du aus".

VG

 

Ich gebe nichts auf diese "Regel". Langeweile stellt sich ein, wenn es langweilig ist und an Qualität vermissen lässt, nicht zwingend deshalb, weil es "nur vertraut" ist und keinen Neuigkeitsfaktor mehr hat. Es gibt sicher Menschen, die permanent etwas Neues brauchen, um weiterhin Sinn in ihrem Leben zu finden. Kaum haben sie was Neues, schon ist es nichts mehr wert und wieder langweilig. Ich finde, das sind arme, getriebene Menschen. Mich würde das nicht glücklich machen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sie glücklich macht. Dauernd auf der Suche, so als ob "neu" schon irgendein Qualitätskriterium wäre. Neu ist erst einmal nur neu.

Ich habe Zeiten, da höre ich im Auto nur eine einzige CD. Bei jeder Fahrt ist Mozarts Requiem dran. Eine Stunde hin, eine zurück. Das ist mir durch und durch vertraut. Langweilig wird es mir dadurch aber nicht. Wenn ich auf eine einsame Insel nur eine CD mitnehmen könnte - die wäre es. Das kann ich mir jeden Tag anhören, ohne dass es sich abnützt. Selbstverständlich erreicht mich diese Musik emotional. Jedes Mal wieder.

Ich habe auch mittlerweile reichlich Speisen, die mir schmecken und die mir nicht langweilig werden. Ich wehre mich nicht gegen neue Geschmäcker, aber ich muss nicht permanent neuen Genüssen hinterherlaufen. Ich brauche auch keinen Essensplan, bei dem sich die Speisenfolge vier Wochen durchgehend nicht wiederholen darf. Eine Woche täglich Nudelauflauf wäre nichts, was mich ängstigen würde. Meine Ärztin vielleicht schon.

Ich mag langweilig. Langweilig ist schön. Was ich nicht mag, sind ständige Neuerungen.