"moderner" Ansatz: genaue Postion der Unterlippe?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Bluescat, 21.Juni.2015.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi,

    Lippe draußen geht schon einigermaßen in Richtung Subtone, finde ich.

    LG Helmut
     
  2. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Hehe, der "moderne " Ansatz klingt sehr "klassisch".......
     
  3. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Die zweite Variante gefällt mir besser, kommt meiner idealen Klangvorstellung deutlich näher...

    Just my 2 ct.
     
  4. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Schön, Mugger, diese Darstellung mit Ton und Bild. Wenn du jetzt noch deine Version von Ansatz "ohne Nachdenken" ergänzt, werden die Nuancen noch klarer. Ehrlich, mit deinem Ansatz und Ton ist selbst bei den "Lippenextremen" sehr gute Musik zu hören, bei der sich keiner im Publikum fragen würde, ob denn die Lippenposition stimmt. Ich stelle mir gerade das Publikum bei einem Konzert vor, dass geschlossen im Chor in Vierteln (MM=120) ruft II: "Lip-pen-stel-lung" :II ;-)
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Es würde halt ein bisschen sicherer klingen.
    Ich hab in der ersten Version den Kompressor viel zu hoch eingestellt gehabt.
    Ich hab es mit zarter Kompression noch einmal gemischt, ein bisschen zerrt es, aber man hört auch mehr.

    Cheers,
    Guenne
     
  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das mit modern und klassisch würde ich so nicht unterschreiben. Schau z.B. mal alte Bilder von Coleman Hawkins (lip out) und Lester Young (lip in) an. Die haben zur gleichen Zeit gewirkt und gleichermaßen "Schulen" begründet. Was für dich funktioniert wird auch davon abhängen, wie steil dein Mundstück-Profil ist, wie lange die Bahn ist und wie dein Mund anatomisch geformt ist. Entscheidend ist, den richten Druckpunkt auf dem Blatt zu finden, d.h. im Bereich, wo das Blatt die Bahn berührt. Wenn der Druckpunkt zu nah an der Mundstückspitze ist, komprimierst du die Bahnöffnung und dämpfst obere Frequenzen weg, hast dafür ein sehr gut kontrollierbares, samtweiches pp (=subtone). Wenn der Druckpunkt zu weit von der Mundstückpitze weg ist, wird der Ton komplexer, offener, harscher, obertonreicher und irgendwann zum Quietscher (d.h. nur noch Oberton). Probier es mal aus. Der Beste Druckpunkt für normales Spielen ist jetzt der, bei dem das Blatt frei schwingt und "singt" und bei dem es einen Sound gibt, der dir gefällt. Und vermutlich ist der "schönste" Druckpunkt bei hohen und tiefen Tönen nicht genau der gleiche.

    Logischerweise musst du beim gleichen Mundstück für einen Lip-In Ansatz mehr Mundstück in den Mund nehmen, und beim Lip-Out weniger Mundstück nehmen, um annähernd den gleichen Druckpunkt zu erreichen. Deshalb glaube ich, dass vor allem Mundstücke mit flachem Profil und langer Bahn zu einem Lip-Out-Ansatz einladen. Dann muss man das Ding nicht bis zum Gaumenzäpchen reinschieben, um es Röhren zu lassen (alternativ sieht man immer wieder, dass Lip-In-Spieler bei solchen Mundstücken den Unterkiefer vorschieben...). Soviel zu meinen theoretischen Vorstellungen.

    Es gibt aber meines Erachtens eine viel wichtigere Frage, als die Position der Lippe, und das ist der Druck der Lippe. Und hier würde ich tatsächlich klassische (repräsentiert durch viele Schulen) und moderne Schule (repräsentiert durch Joe Allard und dessen Schüler, z.B. David Liebman) unterscheiden. Je weniger Druck du mit der Lippe (und dem Kiefer) ausübst, desto offener und facettenreicher wird der Ton. Er wird auch schwieriger zu intonieren und kontrollieren, aber das ist eine Frage der Übung. Wenn der Ansatz wirklich entspannt ist, spielt die exakte Position der Lippe über oder vor den Zähnen keine so wichtige Rolle, weil sie flexibel ist (und nicht festgebissen). Ich komme von der Klarinette, wo ich klassisch als Eisenlippe großgezogen wurde. Mein Sax-Sound war mir lange zu brav und ich habe lange gebraucht um das einfache Rezept zu lernen: 1. Locker lassen, 2. viel Mundstück in den Mund nehmen, 3. viel Luft reinblasen, 4. immer noch locker lassen.

    Und nochmal zu modern. Meines Erachtens spielt die Mehrzahl der modernen Saxophonisten einen Ansatz mit einer sehr mittigen Lippenposition, bei der meistens ein bisschen Lippe über den Zähnen liegt, also eher lip-in, wenn man so will. Komplette lip-out-Ansätze sieht man meines Erachtens nicht so oft. Deswegen solltest du auch hinterfragen, was dir dein Lehrer beibringt. Wenn er dir etwas abverlangt, was bei ihm selber langweilig klingt, such dir einen anderen. Wenn er einen Hammer-Sound hat, lerne alle seine Geheimnisse mit Hingabe!
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Na ja, unterschreibt ja keiner so richtig. Diese Schubladen sind einfach quatsch. Nu kommt gleich die nächste Schublade hinterher: "lip-out", "lip-in", genau der gleiche Blödsinn, wenn dann die Mehrzahl der Saxophonisten genau dazwischen spielt. Diese Nomenklatur ist leider keine Hilfe, sondern immer wieder Anlass für Unsicherheit. Das sieht man bestens an diesem Thread.
     
    Saxoryx gefällt das.
  8. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Hab' da jetzt nicht alles gelesen, von daher womöglich redundant.

    Mehr oder weniger "Lippe" ist ja nun auch ein Mittel, den sound zu variieren. Man spielt doch nicht immer mit derselben "Lippe", oder?

    Ausserdem merke ich bei mir: je später der Abend, desto mehr Zahn unter der Lippe :)

    Cheerio
    tmb
     
    giuseppe gefällt das.
  9. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Donatella könnte bestimmt einen guten Sound produzieren...
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  11. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Frankensteins Fehlversuch, grusel..........
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Lippe drinnen oder Lippe draußen sind auch keine Schubladen, sondern Positionen. Wenn die schon nicht mehr benannt werden sollen, wie soll man sich dann überhaupt zum Thema äußern. Schubladen werden daraus erst durch eine dogmatische Zuordnung, davon ist der Autor meilenweit entfernt.
     
    last und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  13. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    @Dreas
    Eben diese, die mit den Schlauchbootlippen
     
  14. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Nun wird's aber allmählich spannend. Wenn für einen Saxer aufgespritzte Lippen eine Ansatz-Pflicht werden, gehe ich zurück zur Gitarre.
     
  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Wer "ne dicke Botox Lippe riskiert", bei dem sabbert es aufgrund der vergrösserten Dichtfläche seitlich sicher nicht heraus beim......Saxen.....

    :duck: kokisax
     
  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Botox macht Lippe nicht dick, das legt sie still. Schlaffe Lähmung, sabbert dann viel mehr.
    Aber der Ansatz ist dann ganz locker und entspannt, allerdings blft dmg schl frp wrump..
    LG quax
    der grad zu viel Zeit hat
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @quax

    So in etwa....



    CzG

    Dreas
     
  18. Bluescat

    Bluescat Schaut öfter mal vorbei

    Hallo ihr alle,

    ich möchte an dieser Stelle einfach mal danke sagen: in euren Beiträgen habe ich viele Anregungen gefunden, die mir sehr weiterhelfen. Dabei nehme ich durchaus auch den kritischen Hinweis, "mir nicht so nen Kopf zu machen", sondern einfach zu spielen ernst, habe aber auch vieles gelernt, was ich vorher so nicht wusste und bei manchen Details, die mir nun eben Kopfzerbrechen bereitet haben, Klarheit erlangt. Deshalb: DANKE!!!

    Viele Grüße
    Kat
     
    dabo gefällt das.
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