Mouthpiece Pitch/Mundstück Tonhöhe solo

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 15.Mai.2022.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Auf keinen Fall!

    Die angesprochenen Anfänger haben ihr eigenes Habitat im Forum.
    Wer sich in so einen Thread (oder einen über Feinheiten der Harmonielehre, oder, oder, oder) begibt, weiß, worauf er/sie/es sich einlässt oder steigt ohnehin nach drei Posts überfordert aus.
     
  2. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    @kindofblue: die Arbeit nur am Mundstück mit Tonhöhenveränderungen und "Ansatz-Erfahrungen" gehört für mich unbedingt mit zum Unterricht für Anfänger und ist nicht nur ein Werkzeug für Fortgeschrittene. Warum sollte die Erfahrung verunsichern?
    Es muss ja nicht gleich in die Selbstbeobachtung über alle Register münden, es reicht doch für den Anfang, sich an verschiedenen Zieltönen mit Stimmgerät abzuarbeiten und dabei zu lernen, Kehlkopf, Zunge, Lippen, Rachen etc bewusst wahrzunehmen und zu kontrollieren.
     
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Erfahrung nicht. Aber die Diskussion um die Unterschiede möglicherweise.
    Gerade Anfänger brauchen möglichst eindeutige Hinweise - nur bitte nicht genau hier in diesem Thread, wo verschiedene Aspekte erörtert werden sollen.
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich finde die Frage durchaus interessant, ob es einen Zusammenhang zwischen Mundstück Pitch und Jazz-Klassik-Ton gibt, halte es aber gleichzeitig für ziemlich überbewertet, auch wenn sich das Thema natürlich wunderbar für diverse Bachelor und Masterarbeiten an Hochschulen eignet.

    Meine Herangehensweise wäre eher, zunächst per Mundstückübung die Fähigkeit zu erlangen, eine recht große Variabilität im Pitch zu erzielen.

    Mit dieser Fähigkeit gehe ich an das Gesamtsaxophon und versuche einen Ton zu produzieren, der meiner Vorstellung von klassischer Musik oder eben auch dem Jazz entspricht.

    Dann kommt vielleicht dabei heraus, dass ich bei Klassik mit einem höheren Mundstückspitch spiele als bei Jazz, vielleicht aber stellt sich heraus, dass dies nur ein Aspekt von mehreren ist, und ggf. sogar nur ein nebensächlicher.

    Gruß
    Otfried
     
  5. Tafkah

    Tafkah Ist fast schon zuhause hier

    Habe jetzt verschiedene Mundstücke getestet und kann für mich feststellen, dass es einen Trend gibt, dass die Mundstücke, deren Klang ich voll und warm empfinde und die eine große Kammer und eher kürzere Bahn habe, eher tief intonieren (z.B. das Dukoff Stubby 6 beim D oder D#). Mit gleichem Ansatz intoniert z.B. das Freddie Gregory Mark II (auch Metall) mit F# eine Terz höher.
    Interessant auch, dass bei mir eine Veränderung der Lippenspannung und Position viel schneller Veränderung im Pitch bewirken als etwa Veränderungen bei Zungenstellung, Kehlkopf und Rachen ('think big')
    Zur eigentlichen Frage, wie gut oder unsicher das komplette Setup über alles Register hinweg intoniert, kann ich im Moment noch nichts beitragen: da müsste ich halt Aufnahmen machen, und dazu bin ich noch nicht gekommen.
     
  6. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Ich sehe das genau andersrum. Als ich vor 4 Monaten versuchte, die ersten Töne rauszubekommen, hatte ich - wie wohl alle - vor allem mit den ganz tiefen, und auch den ganz hohen Tönen Probleme. Dann gab es hier einen Thread über Mundstückübungen, und der machte bei mir Klick. Ziemlich schnell bekam ich auch die knappe Oktave hin, mit Kehlkopf, Zunge, Gaumen etc. Seitdem hat mein Stimmapparat ein ganz anderes Gefühl, als was theoretisch gelehrt wird (Zähne dahin, Lippe so und so, "ÖÖh"...). Ist eigentlich genauso wie bei der Mundharmonika.
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hab das jetzt mal ausprobiert. Auf dem Altmundstück habe ich einen Ziehbereich von G#4 bi C6. Ich spiele irgendwo um das A5 rum, aber definitiv nicht konstant mit diesem Ansatz. Ich denke, ich benutze einen Bereich von ca E5 bis H5.

    Gruß,
    Otfried
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hab das jetzt mal ausprobiert. Auf dem Altmundstück habe ich einen Ziehbereich von G#4 bis C6. Ich spiele irgendwo um das A5 rum, aber definitiv nicht konstant mit diesem Ansatz. Ich denke, ich benutze einen Bereich von ca E5 bis H5.

    Gruß,
    Otfried
     
  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich habe immer ein D bis E, egal, wie Mundstücköffnung und Geometrie des Mundstücks sind.
     
  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich auch. Spontan war auf dem Tenormauspieß eine Quarte zu hoch - ca bei F. Das C kriege ich ohne Probleme, muss aber mal schauen, wie und ob ich diese Haltung ins Spielen übertragen kriege.
     
  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe eine Weile gebraucht bis ich dieses Wort gecheckt habe.
    Gefällt mir sehr gut.

    :D
    Mike
     
    Jacqueline gefällt das.
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Gutes Thema!
    Da hab ich mir schon viel den Kopf darüber zerbrochen, gelesen was ich finden konnte, bin teils verzweifelt und am Ende nur bisschen schlauer. Es ist ein bisschen die Geschichte einer Hilflosigkeit.

    Mir ist vor vielen Jahren aufgefallen, dass ich als alter Klarinettist auf dem Tenormundstück mit dem gewohnten Ansatz eher ein A oder Ab als ein G spielte (wobei es durchaus auf Schaftlänge und Kammer ankommt, wie @Feuerstreuer und andere anmerken). Zur gleichen Zeit habe ich gemerkt, dass mein Sound mir während eines Bendings viel besser gefällt als auf der Zielnote. Da hat es mir gedämmert, dass Mouthpiece-Pitch und Sound Geschwister sind. Ich glaube mittlerweile, dass es einer der Hauptfaktoren für Sound ist, zusammen mit der Menge an Mundstück die man nimmt (wie nah der Druckpunkt am Beginn der Bahn ist).

    Das Thema wurde eigentlich mit mit dem Erwerb meines alten 10M relevant. Nach der anfänglichen Verliebtheit in den Sound beim frei spielen war ich schockiert, dass ich gut eingespielt in der Band schnell viel zu hoch war, teils in der Größenordnung Viertelton. Ich habe das Mundstück rausgezogen, später eine Mundstück-Verlängerung wegen Gewobbel gebastelt und grob gestimmt aber bescheiden intoniert. Ich habe die Foren dazu durchstöbert und im wesentlichen drei Hinweise gefunden: 1. Man braucht eine ganz große Mundstückkammer, damit ein Conn geht. 2. Man braucht eine Bogenverlängerung, die Dinger sind ungünstig konstruiert. Auch bei Dexter & Co. waren die Mundstücke nicht weit auf dem Kork. 3. Es gibt bessere und schlechtere Conns in dieser Hinsicht, man muss Glück haben, viele probieren und das Richtige finden. 1. hatte ich schon, damit jedoch nur Teilerfolg, 2. habe ich mir gedacht kann es nicht sein, weil ein längerer Bogen effektiv wie eine verkleinert Mundstückkammer wirkt und die Intonation in sich verschlechtert (es sei denn, das Volumen des Bogens wäre nach oben korrigiert), 3. hielt ich anhand der industrialisierten Herstellung von Conns für unglaubwürdig, da hätten sie ja gelegentlich zu kurze machen müssen.

    Also habe ich den Mouthpiece-Pitch runter trainiert, bis das Mundstück satt drauf war, was als Gelegenheitsspieler/Amateur auch ein längerer Prozess mit mäßiger Intonation war. Mittlerweile sitzt das Mundstück aber weiter drauf - und plötzlich intoniert das Conn eigentlich ziemlich sauber und klingt auch noch schöner. Ich vermute, es ist einfach für einen niedrigen Mouthpiece-Pitch konstruiert. Mein Voicing und Ansatz fühlt sich allerdings manchmal so an wie Lester Youngs Sitzhaltung auf alten Fotos. Ich glaube, dass das Voicing noch nicht optimal ist, dass da wieder mehr Fokus rein muss, ohne relevant mit dem Ansatz nach oben zu drücken. Mein Selmer Serie III intoniert mit dem draufgeschobenen Mundstück und dem tiefen Mouthpiece-Pitch übrigens weniger gut (auch wenn der Sound breiter wird), und für ein sauberes mittleres G braucht es dann doch mehr Druck. Das ist einfach eine ganz andere Konstruktion.

    Wenn ich höre, dass sich Hörner intonationstechnisch obenrum in eine bestimmte Richtung bewegen (ZULWOF-Thread), dann denke ich mittlerweile, dass Spieler mit einem anderen Mouthpiece-Pitch Modell standen.
     
  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das ist ein interessanter Aspekt. Seit ich mich mit einem so lockeren Ansatz wie es gerade noch geht auf dem Conn eingespielt habe (parallel deutlich kleinere Öffnung 6* und ein eher mittelhartes Blatt „leichte 3“) ist mein Mundstück wesentlich weiter auf den Kork gewandert.

    Ein kürzlicher Ausflug zu einem anderen Horn hatte dann zunächst mal drei Auswirkungen: Der Werks-Kork reicht gerade so in der Länge; Kritische Töne, die beim Conn flockig rausperlen, fliegen unkontrolliert ab; ich intoniere in Bereichen zu tief, die ich nicht erwartet hätte.

    Zurück auf dem Conn: Intonation auf dem Punkt, reichhaltiger, gleichmäßiger Ton - aber nur mit großer Kammer Mauspieß.
    Schon beim „mittleren“ Morgan (immer noch ziemlich geräumig) wird es Arbeit.
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich verstehe die Logik nicht ganz. Wieso ist die Länge des Schaftes entscheidend?
    Es geht doch darum, einem bestimmten Ton zu produzieren.
    Ob und wie ich bei verschiedenen Mundstücken etwas anders machen muss das weiß ich gar nicht…
     
    quax gefällt das.
  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wenn ich zwei ähnlich gebaute Mundstücke mit unterschiedlicher Schaftlänge auf dem Sax spiele, kann ich im Prinzip identisch spielen und merke keinen Unterschied, denn der Schaft sitzt nur auf dem Kork. Wenn ich sie aber ohne Horn spiele, wird beim längeren Schaft ein tieferer Ton klingen. Das war gemeint.
    Genau. Normalerweise orientieren wir uns aber an dem Ton, den wir mit dem gesamten Setup produzieren und nicht dem Ton, den wir mit dem Mundstück alleine erzeugen. Die Krux ist offenbar, dass wir beim ganzen Horn mit der Mundstückposition einfach die Stimmung ausgleichen, selbst wenn der Mouthpiece-Pitch nicht optimal ist. Und dann kommen unter Umständen Probleme, die man erst mal gar nicht versteht (oder halt nicht, dann ist eh alles gut). Beim Mundstück alleine kriegt man halt ein Feedback, wo man überhaupt so steht mit Ansatz und Voicing. Wobei es für mich nicht so klar ist mit richtig und falsch, wie es Runyon schreibt. Das ist komplexer, glaube ich.
    Guter Punkt. Wenn man ein neues Mundstück probiert, das sich anders spielt, muss man sich schon mal umstellen. Stellt man auch den Pitch um? Vielleicht.
     
    GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Also mir ist aufgefallen, dass in den ersten Stunden/Tagen des Probierens eines neuen Mundstückes der Punkt am Kork extrem schwankt, bevor er sich stabilisiert.
     
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, das klingt schon plausibel. Bei mir sind das aufgrund der niedrigen Übefrequenz dann eher Wochen oder sogar Monate, und manchmal fange ich gefühlt wieder bei Null an. Deshalb vermeide ich Equipmentwechsel zunehmend. Ich spiele zu wenig um mir das erlauben zu können.
     
    Matthias Wendt gefällt das.
  19. Gelöschtes Mitglied 14604

    Gelöschtes Mitglied 14604 Guest

    Ich denke, ja, dass genau darüber sich durch Mundstückwechsel Sound entwickelt. Besser gesagt entwickeln kann...
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe ein Problem mit dem Konzept. Vielleicht verstehe ich es auch einfach nicht, und mir kann das jemand erläutern.

    Runyon schreibt ja:

    Der Kieferdruck ist aber nur eine Möglichkeit der Pitchbeeinflussung des Mousepeace (Danke @gaga für die Vorlage).

    Ich kann den Kieferdruck senken, und damit den Pitch, diesen aber in gewissen Grenzen über das Voicing wieder anheben. Auf das Saxophon übertragen ändert sich dann auch das Klangbild.

    Nehme ich also nur den Mousepeacepitch als Orientierungsmarke, oder zumindest als einen relevanten Parameter, an dem ich meine didaktische Herangehensweise ausrichte, so kann es durchaus sein, dass ich völlig daneben lande.

    Es trifft nun durchaus mit meiner Erfahrung überein, dass der Ton "klassischer" wird, wenn ich die Freiheitsgrade des Blattes einschränke, also bspw. durch Erhöhung des Drucks auf das Blatt, oder indem ich das Mundstück mit den Lippen fester umschließe. Ggf. erhöht sich dadurch auch der zu Grunde liegende Mousepeacepitch, sofern ich das nicht wie oben genannt korrigiere.

    Es könnte jetzt der Fall sein, dass es völlig egal ist, wie ich dieses A (auf dem Alt) einstelle, der Effekt ist immer der gleiche. Dem widerspricht aber meine Erfahrung. Vielleicht sind deshalb die Daten in der von @Ton Scott hier verlinkten Untersuchung zwar statistisch relevant, aber trotzdem nicht so richtig eindeutig.

    Gruß,
    Otfried
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden