Mundstück im Mund lageoptimiert durch Tonmessung

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Kaseb, 30.August.2023.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Beschäftigung mit der Theorie hat mir noch nie geschadet. In der Praxis kann ich so ziemlich sicher sagen, welche Einstellungen am Equalizer gewinnbringend für den Sound sind. Dafür muss du das Gehörte bestimmten Frequenzen zuordnen, zum Beispiel wissen, wo das Topfige im Sound zu verordnen ist, wie viel Hz eine bestimmte Rückkopplung hat, um die treffsicher zu entfernen etc.
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist bei den Profis sehr individuell. Ich kenne beides.
     
  3. Kaseb

    Kaseb Nicht zu schüchtern zum Reden

    Der Aufwand für die Saxgurteinstellung mit diesem Verfahren wird bei 2 Min liegen.

    Aufwändiger dürfte meine Fragestellung sein: Mit dem Einsatz des Schallanalysators werden Beurteilungen von Mundstücken, Blättern oder Instrumenten ermöglicht, z.B. zum parallelen Titel von Alex Usarow: "Frage zum Kauf eines JTS 1100Q" . Ist der Klang des Jupiter-Sax besser als des Yamaha-Sax?
    Bei diesem Vergleich würde man im Laden vergleichende Tonproben zu Intonation, Obertöne, Klangfarbe, Resonanzfrequenzen, Anblasverhalten, Tonstabilität, ........ mit gleichem Blatt und Mundstück als wav.Datei gespeichert nehmen und sie dann zu Hause mit einem Schallanalysator auswerten und vergleichen. Klingt einfach.
    Ich habe mal gelesen, dass die Interpretation der Ergebnisse des Schallanalysators einige Kenntnisse im Bereich der Akustik erfordert. Ohne Erfahrung wurde empfohlen, professionelle Saxophonlehrer, Musiktechniker oder Instrumentenbauer bei der Interpretation der Ergebnisse heranzuziehen.

    Deshalb meine Frage: Gibt es damit Erfahrungen? Aufwand beim Externen? Könnte man Alex Usarov damit im anderen Titel ganz einfach seine Frage beantworten?
    Wie sieht es bei der Beurteilung von Mundstücken oder Blättern aus?
     
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    @Kaseb

    Ich finde deine Ideen ja gut, aber du machst mir den Eindruck als gingest du von einer fortlaufenden Skala aus, auf der links die schlechten und rechts die guten Klänge lägen. Will doch jeder etwas anderes und selbst bei dir wird das Sax unterschiedlich klingen, ob du Funk oder eine Schmuseballade spielst.

    Für mich ist gar nicht ein Sound der beste. Das Beste ist, wenn ich mit dem gleichen Equipment verschiedene Sounds machen kann.
     
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Da gab es doch mal einen Witz zu einem im weitesten Sinne ähnlichen Problem.
    Die NASA hat rel viel Geld in die Entwicklung eines Schreibgerätes, dass auf den meisten Materialien, in jeder Lage und unter Mikrogravitation schreibt.
    Die Sowjets sollen weiter den Bleistift verwendet haben.
     
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  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist wirklich Theorie.

    Wenn @ppue mein Ref54 gespielt hatte, klingt es anders, als wenn ich es spiele. Wir hatten damals festgestellt, dass es eher einen warmen Grundklang hat.

    Weiterhin hat sich durch langes Spielen meines Ref54 sich mein Klang entsprechend meiner inneren Vorstellungen angepasst.

    Ich bin mir sicher das eine damalige und aktuelle Frequenzanalyse sich erheblich unterscheiden würden.
     
  7. rbur

    rbur Mod

    Richtig. Und Graphitstaub macht sich ja in der Schwerelosigkeit bei empfindlichen elektronischen Geräten ganz besonders gut.
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Erfahrung ist, dass wir uns viel zu viel auf Technik verlassen und zu wenig auf das eigene Gehör und Erfahrungen.

    Wenn man während des Spielens ständig auf das Stimmgerät schaut, wir man nicht lernen, gut zu intonieren. Nicht die Augen sondern die Ohren sind wesentlich.

    Am Mischpult konnte ich live mit meinen Ohren und Erfahrungen sehr schnell problematische Frequenzen beseitigen.
     
  9. rbur

    rbur Mod

    Mein professioneller Saxlehrer sagt mir auch ohne Spektroskop, ob ich gut oder schlecht klinge und was ich ändern soll.
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    bb
    Und du hörst es doch immer mehr auch?
     
  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Tatsächlich war es, was ich gehört habe, eine Art Bleistift, aber einer, der für die Raumfahrt optimiert war. Keiner will Bleistiftbrösel einatmen, die in der Schwerelosigkeit beliebig rumschwirren...

    Das Material (oder hier die Justage) gehört schon entwickelt, und die Beurteilung, ob es "gut" ist, mit dem passenden Mittel erfolgen. Beim Sax geht es darum, ob es sich gut anhört...
     
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  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es ging doch im Witz wohl um die Botschaft, dass vieles verkompliziert wird.

    Die Schulung des eigenen Gehörs ist sicherlich besser als irgendwelche Technik.
     
  13. rbur

    rbur Mod

    Das hören ist eher nicht das Problem, sondern das ändern ...
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Da gebe ich dir recht. Das Sensibilisieren des Gehörs und das entsprechende Handwerk des Spielens lerne ich eher mit einer guten professionellen Unterstützung.

    Technische Lösungen helfen dir da nur bedingt weiter.
     
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  15. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Die Obertöne werden stark durch das Voicing beeinflusst. Wenn man den Mundraum auf "Aaaa" einstellt, tönt das Saxophon ziemlich anders als auf "Iiii". Das sieht man auch im Spektrogramm. E, O und U geben wieder etwas unterschiedliche Sounds. Was einem dabei am besten gefällt, ist sehr individuell.
     
  16. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Dann können wir die Diskussionen zur Klangbrücke oder zur Broglie-Schraube ja auch wiederbeleben. :duck:
     
  17. Kaseb

    Kaseb Nicht zu schüchtern zum Reden

    Wie bereits beschrieben sind Schallanalysatoren eingeführt bei Instrumentenbauer. z.B. bei Änderungen am Mundstück (Refacing oder Bahnveränderungen), kann ein Schallanalysator zeigen, wie sich diese Änderungen auf den Klang und die Spielbarkeit auswirken. Was spricht dagegen, diese Möglichkeiten bei der Wahl von Instrumenten zu nutzen?

    Vermutlich werden Instrumentenbauer wissen, nach welchen Kriterien man misst. Das hat mit der eigenen Spielweise nichts zu tun.

    Hier im Forum werden oft subjektive Meinungen geäußert. Ist doch gut, wenn ich durch Messung und Auswertung zu einer objektiven Aussage komme.

    Mal weg von Messungen. Mit dem Saxophon mache ich mit Freunden Musik und das macht richtig Spaß.
     
  18. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    .... natürlich kann ich mit Messungen versuchen, meine Wahrnehmung zu objektivieren. Das nimmt mir aber die Entscheidung, wie ich klingen will (z. Bsp. mehr Obertöne oder weniger), nicht ab.

    Ich stelle mir grade vor, dass Billie Holiday mit einer Stimmgeräteapp geübt hätte ..... :-?:-(

    Keep swingin'

    Saxax
     
  19. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest



    Ab Minute 4:00 ist vielleicht von Interesse
     
  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ich find's schon spannen, zu sehen(!) warum ich höre(!), was ich höre.
    Ich gibt (für mich) MPC/Blatt-Kombis wo ich nicht wirklich glücklich bin und andere, von denen ich durchaus angetan bin.

    Für mich jetzt durchaus spannend, die Physik (Akustik) dahinter zu sehen(!).


    Cheerio
    tmb
     
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