Mundstück im Mund lageoptimiert durch Tonmessung

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Kaseb, 30.August.2023.

  1. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich finde die Idee von @Kaseb gut!
    Natürlich könnte man das früher nicht machen. Was ein blödsinniges Totschlagargument. Die Frage ist doch :Kann man damit seinen Sound verbessern?
    Oder meinetwegen 'Kann man damit den Sound schneller verbessern als mit Einsatz der Ohren'?
    Und natürlich folgt daraus die Frage 'Was heißt besser im Spektrogramm?'
    Wenn das einer der Zweifler und Schlechtreder hier fundiert beantworten könnte...?
    Natürlich wird es viel Erfahrung brauchen, zu wissen, was am 'besseren' Klang sich wie grafisch darstellt. Einstellungen am Gurt sind da sicher nur ein erster Schritt einer langen Reise.
    Aber ich finde es gut, wenn jemand das versucht und hoffe @Kaseb, dass Du Dich nicht von den Skeptikern hier beeinflussen läßt sondern weiter berichtest, wie Deine Versuche weitergehen

    Grüße,

    Wanze
     
  2. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Die Ausgangs-Aussage dazu war:
    Und dazu gibts keine Grundlage, es sei denn, man mag obertonreichen Klang. Was subjektiv ist und nicht so allgemeingültig, wie es da hingestellt wurde.
     
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  3. rbur

    rbur Mod

    Genau das ist der Punkt. Das kann keiner definieren. Für was brauche ich dann das Spektrogramm?
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Kann ich genauso mit meinen Ohren machen.

    Mein Hauptsinnesorgan beim Spielen ist das Ohr, nicht das Auge.

    Nicht umsonst wird hier immer wieder darauf abgestellt Intonation nicht mittels Stimmgerät zu lernen, sondern mit dem Ohr.

    Manchmal gibt es halt Lösungen für Probleme von denen man gar nicht wusste, dass man sie hatte.

    CzG

    Dreas
     
  5. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich halte Menschen prinzipiell für lernfähig. Irgendwann wird man verstehen, welcher Teil im Spektrum gut klingt. Ob das schneller geht, wie mit dem Gehör sei dahingestellt... Aber wie das Beispiel des Geigenbauers zeigt: Wenn man ein "klingt gut" Referenzspektrum hat, kann man darauf hin arbeiten, genau dieses Spektrum zu erreichen. Wenn man 10 000 Stunden geübt hat, um das zu erreichen, wird man sicher gut :)
     
  6. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich halte Menschen prinzipiell für lernfähig. Irgendwann wird man verstehen, welcher Teil im Spektrum gut klingt. Ob das schneller geht, wie mit dem Gehör sei dahingestellt... Aber wie das Beispiel des Geigenbauers zeigt: Wenn man ein "klingt gut" Referenzspektrum hat, kann man darauf hin arbeiten, genau dieses Spektrum zu erreichen. Wenn man 10 000 Stunden geübt hat, um das zu erreichen, wird man sicher gut :)
     
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  7. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Geigenbauer wissen recht genau, welche Obertöne sie in welchen Stärkenverhältnissen wollen.

    Keep swingin'

    Saxax
     
  8. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde: ich glaube schon, dass man mit einem Spektrogramm an seinem Sound arbeiten kann (so man in der Lage ist, das Spektrogramm zu interpretieren). Es kann auch vielen helfen, die Intonation mit einem Stimmgerät zu überpüfen.

    Es bleibt aber die Frage, nach dem Ziel: will ich eine "saubere" Intonation? Oder eifere ich Billie Holiday nach? Und am Sax: will ich kreischende Höhen oder fluffige Subtones (um nur eine Dimension des Sounds zu beschreiben). Wenn ich weiß, wie ich klingen will und eine Vorstellung davon habe, wie das im Spektrogramm aussieht, dann ist das eine mögliche Hilfe. Ich glaube, dass man bei einem flexiblen und modulierbaren Instrument wie dem Sax fast endlose Möglichkeiten hat, seinen Sound zu gestalten. Die Auswahl fällt da häufig schwer. Der gefühlte optimale Sound ändert sich über die Jahre und auch je nach Einsatzzweck. Ich habe in den letzten Jahren z.B. durch das Zusammenspiel in verschiedenen Bluesbands gelernt, mit meinem eher traditionellen Setup auch mal die Höhen im Spektrum (also Obertöne) zu betonen.

    Wenn ich dann also theoretisch weiß, wo ich soundmäßig hin will, dann kann ich mir aussuchen, welchen Sinneskanal ich für das (Bio)feedback nehme: Optisch (also über Spektrogramm oder Stimmgerät) oder akustisch, also über die Ohren. Die Ohren haben da den Vorteil, dass ich keinen "Medienbruch" habe. Sie haben aber auch einen Nachteil: objektiv sind sie nicht, jede/r hört unterschiedliche Frequenzen unterschiedlich laut ..... und im Alter verschwinden manche Frequenzen fast ganz ;-) .... was wiederum heißt, mein Sound, wie ich mich höre (auch von Konserve) klingt für andere möglicherweise ganz anders als für mich.

    Keep swingin'

    Saxax
     
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  9. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

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  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Akademisch mag das ja interessant sein, aber wozu soll ich überhaupt lange lernen, ein Spektrum zu lesen, wenn ich auch einfach hinhören kann, obs mir gefällt?

    Für einen Instrumentenbauer, der genau ein Klangideal als Ziel hat, passt das ja auch. Nur sind wir hier weder Instrumentenbauer, noch gibts bei uns ein einheitliches Klangideal.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wie? Auf welcher Basis? Keine zwei Spieler klingen beim gleichen Set up gleich, was willst du also da messen und rausfinden was nachher aussagkräftig sein soll. Das ist nicht machbar. Ich verändere minimal was an Zungenstellung, Lippendruck, kieferstellung, im Hals und alle Ergebnisse sind komplett anders. Solche Messungen haben leider keinerlei Sinn für die Praxis.

    Nimm einen anderen Raum und es klingt anders und das Ergebnis wird anders sein.
     
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  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es wird dadurch nicht objektiv, weil du bei verschiedenen Spielern unterschiedliche Ergebnisse bekommen wirst bei gleichem Set up und ich verändere beim Spielen ganz simpel wie stark sich die Obertöne beim Klang bemerkbar machen oder nicht. Und nicht immer will man daß die Obertöne super krass präsent sind.
    Die Ergebnisse sagen objektiv über die Eigenschaften des Produkts und wie das für jeden Spieler gilt nichts aus.
     
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das Argument ist eigentlich anders gemeint gewesen: es ist nicht notwendig, weder früher noch heute.


    Wir reden von Akustik und Musik. Also sollten die Ohren da an erster Stelle stehen. Sonst ist das wie Timing lernen und auf das Blinken vom Metronom zu schauen anstatt den Beat zu hören oder Intonation zu lernen indem man auf die Anzeige vom Stimmgerät schaut oder Farbe auf dem Fernseher durch Berühren des Bildschirms erfassen zu wollen. In der Musik geht es um Hören, gerade wenn es um Klang geht, du musst lernen bestimmte Dinge zu hören, wenn du dich da auf visuelle Dinge verlässt, bringt dich das nicht weiter.
    Das ist so wie dauernd Etüden zu spielen und sich dann wundern, daß man nicht besser improvisiert.
    Und der Gurt sollte nicht nach Klang, sondern nach guter Körperhaltung eingestellt werden, ansonsten kann das ein fieser Spaß beim Orthopäden werden.
     
  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Und wer definiert gut? Was dir gefällt ist gut? Das ist doch so subjektiv. Manche lieben Sanborns Sound, andere halten nur den Sound von Ben Webster für den einzig wahren. Die einen lieben Conn, andere Selmer........
    Da ist nichts objektiv und insofern kann dir da keine App oder kein Programm helfen. Das wäre so, als wenn du eine App definieren lassen willst, was der beste Film, das beste Buch, das leckerste Essen etc. ist.........
     
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  15. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    das sehe ich genauso, oder besser höre oder auch nicht.
    Wir hatten doch mal diesen "Test", geht die Stimmung rauf oder runter, aus zusammengesetzten Tönen. Das Ergebnis war verblüffend. Da dann eine neutrale Aussage zu bekommen, sollte man nicht ausschlagen

    Claus
     
  16. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich brauche den Strobosoft-Tuner von Peterson auf dem iPhone. Dazu gibt es u. a. ein Spektrogramm-Tool. Das ist ganz interessant anzuschauen, aber mir als Laien sagen die Bilder entschieden weniger als der Sound, den ich höre.
     
  17. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Erinnert mich an mein Faxgerät
     
  18. Kaseb

    Kaseb Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ein Beispiel subjektive Meinung > ein Lösungsansatz

    Ich nehme einmal ein Beispiel aus dem Forumtitel "Erfahrungen mit dem Supreme Tenor". Da gibt es die Äußerung "Ich bin total begeistert von meinem Selmer Supreme Tenor. ......." mit ein paar subjektive Äußerungen.
    Bei dem Kaufpreis liegt es nahe, begeistert zu sein. Da sagt keiner, ich habe mich verkauft. Wenn Marsalis schon sagt, das Instrument ist klasse, dann muss es so sein.

    Ein solch teures Instrument kauft i.d.R. ein Profi, der vorher genau den Ton-Unterschied zu den bisherigen Modellen untersucht und zwar objektiv! Wie?
    Elektronisch nachvollziehbar zu den Punkten:
    Intonation, Obertöne und Klangfarbe (die Klangfarbe des Instrumente besser verstehen und beeinflussen), Resonanzfrequenzen (Klangcharakter formen und verbessern), Anblasverhalten, Tonstabilität (gleichmäßig und ohne unerwünschte Schwankungen). Resonanzkörper-Effekte (Auswirkungen von Änderungen am Instrument wie Mundstück, Blatt, .... auf den Klang). Akustische Abstrahlung (Richtcharakteristik des Schalls, wo tritte er aus, wie wird er im Raum verbreitet.), ..........

    Der zitierte Schreiber hat sich bemüht, vermutlich selbst unzufrieden. Der Leser, was kann ich damit anfangen? Auch unzufrieden.

    Ein Lösungsansatz:
    In den letzten Jahre wurde mehrfach die Tonbildung des Saxophons mit elektronischen Mitteln untersucht. Exemplarisch nenne ich den Aufsatz (frei als pdf-Datei verfügbar) "Akustik des Saxophons Grundlagen / Lesche April 1915" mit Links und einem Literaturverzeichnis am Ende. Dort ist beschrieben, wie man die Klangqualität elektronisch untersuchen kann.

    Über einen Link zu einer Universität in Süd-Wales kann man die Impendanz-Spektren für Yamaha-Instrumente abrufen. Warum gibt es so etwas nicht in Deutschland?
     
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  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ne, die Person kauft subjektiv, nicht objektiv und bis jetzt kenne ich kaum Profis in meinem Umfeld, die sich eins gekauft haben, das waren bis jetzt alles Hobbymusiker. Und elektronisch ist da auch nichts nachvollziehbar, weder beim Laien, noch beim Profi.
     
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  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Erfahrungen sind, dass Profis wie auch Amateure immer mehr oder weniger subjektiv ihre Instrumente kaufen.

    Was ich eher festgestellt habe, dass es vereinfacht zwei Typen gibt:

    Typ 1: Immer auf der Suche nach einen für sich optimaleren Instrument.

    Typ 2: Hauptsache dicht; denn ich mache den Ton. Bzw. spielen schon ewig ein Instrument.

    Meine Erfahrung ist auch, dass Profis (außer als Werbeträger) eher gebrauchte Instrumente erwerben.

    Alle Typen 1 werden sich vermutlich nicht auf ein optimales Instrument einigen können.
     
    _Eb, Woliko und giuseppe gefällt das.
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