Musikalische Rückschau 2022 & Pläne 2023

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jacqueline, 28.Dezember.2022.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ja. Die erste eigene Band 1966. Da war ich 15. Davor schon ein Jahr in der Schulband.
     
  2. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Dieser Gedankengang ist so gesehen nachvollziehbar und absolut richtig. Nur, müssen Miete und Stromrechnung bezahlt werden.:cool:
     
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  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Es gibt zwischen dem Verlauf unseres Berufslebens einen wesentlichen Unterschied: Du hattest keinen Bock auf Deine dargebotene Profi-Musik, wurdest aber erhört. Ich hatte Bock auf die Musik, die ich den Bratzen darbieten wollte, wurde aber nicht erhört.:cool:
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich kooperiere seit Jahren mit Schulen und habe selber schon in Schulen AG's übernommen und da schon Dinge erlebt (auch wie sich die Lehrerschaft in Verbindung mit Direktoren gegenseitig selbst zerlegt, die Schüler sind ein Ding aber die Leitung und die lieben Lehrerkollegen noch ein ganz anderes......), da wird einem Angst und Bange um die Bildung und die Zukunft.
     
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  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Bei allem Verständnis für Lehrer, die sich mit den heutigen Eltern und dem Ergebnis mangelnder Erziehung auseinandersetzen müssen (mit „heutig“ meine ich etwa die letzten 30 Jahre in denen ich immer wieder die gleichen Klagelieder von Menschen höre, die gedacht haben, sie müssten aus den falschen Gründen dringend Lehrer werden)…

    … also bei aller Anerkennung, dass es möglicherweise die falsche Berufswahl war und die Respektsbeziehungen der 1950er und 60er nicht mehr automatisch funktionieren …

    … fällt mir bei Dir der wiederholte, in meinen Ohren sehr abschätzige, Begriff „Bratzen“ auf.

    Aus meiner beruflichen Erfahrung - ich bin so etwas wie ein „Lehrer“ für Egomanen, die ihnen anvertraute Unternehmen und vor allem Mitarbeiter in die Grütze gefahren haben - kann ich sicher sagen, dass „Manager“ mit einer vergleichbaren Einstellung gegenüber ihren Mitarbeitern des Übels Wurzel sind.

    Alle, vermeintlich den Mitarbeitern anzulastenden, Fehlleistungen gehen auf unangemessene Führung zurück. Ausnahmslos.

    Gelingt es mir, diese Einstellung zu ändern - wohlgemerkt beim „Manager“ - ist der Laden meist schon fast saniert.
     
  6. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Bist du Unternehmensberater?
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Kann ich aus mein Erfahrungen nur bestätigen.

    CzG

    Dreas
     
  8. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das ist unsere Fehlerkultur, hier in DE heisst doch meist: die anderen waren es.
    Wie soll das auch anders sein: gibt hier jmd. einen Fehler ganz ehrlich zu und sagt: "Mist, ich hab's verbockt." wird die Person als schwach hingestellt. Dabei ist das für mich ein Zeichen von Stärke.
    Gibt man den Fehler dann zu stürzen sich gleich die Geier auf einen, die in dem Moment nicht die Führung hatten und man wird von denen zerfleischt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätten sie es noch mehr verbockt - und vertuscht.
    Opposition ist so leicht.

    Dabei kann man wunderbar aus Fehlern lernen und es danach besser machen. Das geht aber nur, wenn man ihn als solchen auch benennt.

    Davon mal abgesehen, dass unser Bildungssystem nicht förderlich ist..Wie auch? Zu große Klassen, zu wenig Lehrer, fachfremden Unterricht geben. Die Ambitionierten landen manchmal im Burn-Out (meine Grundschullehrerin zB).
    Dass viele diesen Beruf aus falschen Ambitionen ergreifen (Beamtenstatus) möchte ich nicht abstreiten. Dann leiden wieder die darunter, die es aus intrinsischer Motivation gemacht haben.
    Vllt wäre es gut, wenn es den Beamtenstatus nicht mehr gibt, weil die Leute dann vllt Lehrer werden, weil sie Lehrer werden wollen???
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.Dezember.2022
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  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja nach guter Musik musst du heute suchen. Refrain und Strophe gleiche Harmonien und gleicher Bass. Melodien, die sich ins Ohr bohren und die wirklich gut sind, sucht man meist vergebens. Wenn du am gleichen Abend ältere Popmusik spielst und dann aber auch aktuelle Titel (teilweise mit Playback vom Sänger) wird dir erst bewusst wie redundant Musik in punkto Komplexität geworden ist. Interessante Harmoniwechsel (wenn überhaupt welche), unüblicheTaktarten (was Sting auf der Ten Summoners Tales gemacht hat wäre jetzt undenkbar), Tonartwechsel, Instrumentalteile die von echten Instrumenten gespielt werden, Intros oder echte Enden, B- Teile alles Zeug von gestern. Und die heutige Technik lässt jeden sich sofort für einen Musiker, Sänger oder Komponisten halten.
     
  10. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Du bist/warst im Schuldienst und hast Dir die nötige Expertise erworben?:cool:
     
  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn ich Rod Stewart hören muss, hänge ich freiwillig meinen Beruf an den Nagel. Rod Stewart schon mal Jazz singen gehört? Das gehört verboten, fällt unter Folter...........


    Wenn Eltern bei sind, bekommst du das nicht raus, gerade wenn Eltern dabei sind, versuchen die Kleinen so zu wirken, wie es die Eltern wünschen, erst wenn du die Kinder alleine hast, ist es dann viel eher zu durchschauen und die bleiben dann eh nie länger als ein paar Monate dabei.
     
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  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Speziell das mittlere Managment ist da oft ein grosses Problem.
     
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Silver hat in dem Punkt schon recht, daß an Schulen häufig das Problem von der Schulleitung aus geht, die den Job oft nicht kann oder nicht gerne macht. Heute will auch Keiner mehr Direktor sein, deswegen ist es so schwierig geworden diese Posten zu besetzen.
    Und so sehr ich deinen Frust nachvollziehen kann was Kinder in der Schule angeht (ich habe da selber viel Mist erlebt) finde ich die Bezeichnung Bratzen auch nicht ok. Du wirst es auch gar nicht so genau meinen, es ist halt der Frust, der sich anstaut mit der Zeit.
     
  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich liebe diesen Begriff, den ich erst hier in diesem Dorf vor 40 Jahren gelernt habe - von meinen Kindern. "Bratzen" waren immer die nächstkleineren Kinder, die nervten und die man an der Bushalte in die hinteren Reihen drängte, oder die im Bus stehen durften. In der Hackordnung unten und betont abwertend.

    Aus erwachsenem Mund heißt "Bratzen" aber hier in der Gegend allgemein sowas wie Lümmel oder Bengel, kann also auch liebevoll anerkennend gemeint sein. ("Dölmer" wäre noch eine Alternative ;)).
     
  15. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Naja, den Beamtenstatus abschaffen, damit die Lehrer noch mehr zum Spielball von Interessen Dritter werden? Damit der Beruf noch unattraktiver wird?

    Mal abgesehen davon, lockt selbst der Beamtenstatus mit einigermaßen ordentlichem Verdienst kaum noch jungen Nachwuchs in den Lehrerberuf. Es hat sich bei den jungen Leuten schon lange herumgesprochen, dass die außerunterrichtlichen Aufgaben und sozialen Konflikte in der Schulstube in den letzten Jahren drastisch zugenommen haben. Der Lehrer als sozialer Fußabtreter für eine Gesellschaft, die immer verkehrter abbiegt (Ja, das lebt sich in der Schulstube gut aus) und dafür zum Dank noch beschimpft und nicht mehr gewertschätzt wird. Sorry, wer tut sich das noch an?

    Von den miserablen Rahmenbedingungen an sehr vielen Schulen, z.B. Toiletten mit Urinstein aus den 1950ern, viel zu großen Klassen, museumsverdächtiger Technik (Auch Röhrenfernseher gibt es noch), mangelhafter Digitalisierung, kaum oder gar nicht vorhandener Schulsozialarbeit, Klassenräume in einem schlechten Zustand...möchte ich erstmal absehen.:cool:
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ist nur eine Idee.
    Oder man macht es so: relativ am Anfang des Studiums ein Pflichtsemester an einer Brennpunktschule. Wer dann noch will, der will :-D
     
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  17. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Endlich, dass das hier jemand mal sagt! Genauso meine Sichtweise. Man mag zwar die Lümmel, aber oft nerven sie doch und...stören einem die Monologe sowie die sensible Erfassung des Geistes in der Musik.:cool:
     
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  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    So etwas in der Art. Ich (be-)rate allerdings nicht nur sondern übernehme die Verantwortung, bis das Unternehmen wieder funktioniert.

    Nein - sonst wäre meine Beobachtung nicht objektiv.

    Beobachten durfte ich ausgiebig: zwei ehemals enge Freunde wollten unbedingt Lehrer werden. Einer hat sich frühverrenten lassen, der andere betreibt inzwischen sehr erfolgreich ein Restaurant. Beide hatte völlig falsche Vorstellungen (Beamte, halbes Jahr halbtags arbeiten, die lieben Kleinen, etwas weitergeben usw.) und sind daran gescheitert.

    Bis vor zwei Jahren war unsere befreundete Nachbarin Konrektorin einer Schule.
    Jedes Zusammentreffen begann mit zwei Stunden Lamento - allerdings nie über die Kinder.
    Inzwischen können wir ohne die „Schularie“ auf ein Glas Wein zusammentreffen.

    Der Fisch und der Kopf… Immer!

    Die Besetzung des mittleren Management folgt der Logik: First Class hires First Class. Second Grade hires people even worse.

    Es gibt viele solche spöttisch - liebevollen Begriffe. Es kommt aber schon darauf an, wer sie benutzt - und wie.

    Du hast aber schon verstanden, dass das nicht Dein Publikum ist sondern Du eigentlich einen Lehrauftrag hast?
     
  19. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ja, was noch vom Lehrauftrag/Fachunterricht übrig geblieben ist! Unser Beruf besteht schon seit Jahren immer mehr aus Erziehung.:cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.Dezember.2022
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich muss gestehen, daß ich allgemein kein Fan vom Verbeamten in irgendeinem Beruf bin. Es gibt dafür einfach heute keinen Grund mehr und als ein Selbstständiger, der freiwillig in die Rentenkasse einzahlt, halte ich es für vertretbar, daß Beamte (und Selbstständige) in die Rentenkasse einzahlen.

    Es gibt da draussen tolle Lehrer, die eine extrem gute und wichtige Arbeit machen und die ich sehr schätze aber seien wir mal ehrlich, leider auch sehr viele, die keinen Bock auf ihren Job haben und sich keine Mühe geben (wie in so vielen anderen Berufen) und das spüren die Schüler schnell. Nur ist die Lehraufgabe einfach zu wichtig als daß man da Jeden mitziehen kann im Lehrkörper. Und ich durfte als studierter Musiker mehrfach schon von Lehrern aus dem Fach Musik eine extrem herablassende Haltung gegenüber Musikern erleben, obwohl einige dieser Musiker vom Fachwissen und musikalischem Können und Ensembleleitung diese Lehrer mit links in die Tasche stecken.
    Ich durfte Schülern so oft (ob normaler Unterricht, Leistungskurs oder oder) mit Hausaufgaben, Unterrichtsstoff, Referaten, Prüfungen helfen und bin auch auf Musikfahrten von Schulen bei gewesen. Da ist man manchmal schon stark entsetzt wer mit welchem Fachwissen und pädagogischem Wissen da unterrichten darf und dann aber auf Quereinsteiger motzt. Da sind es noch die kleinen Dinge, daß Lehrer das Saxophon für ein Holzblasinstrument halten weil ja das Mundstück aus Holz ist......
    Oder Lehrer eine Big Band machen und selber die Musik weder hören noch mögen.....

    nicht falsch verstehen, es gibt da draussen Hammerlehrer (ich hatte in der Jugend selber welche, denen ich viel verdanke (in punkto Wissendurst, Literaturdurst etc. und denen ich später noch ein Dankesschreiben als Erwachsener geschrieben habe) aber es fällt mir schwer generell Mitleid mit jedem Lehrer zu haben, weil ich erlebt habe wie sich da auch Lehrer einfach nur daneben benehmen (von sexuellen Übergriffen bis zur Krankschreibung über Monate mit Wissen der Senatsverwaltung weil man mit dem Rektor nicht klarkommt).
     
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