Nichtüben - bringt das was?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von jogi_music, 2.November.2004.

  1. xtroman

    xtroman Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Ich finds auch super, beim lesen des Threads musste ich unaufhöhrlich an das Buch "Die Schachnovelle" von Stefan Zweig denken! Ich glaub ich muss das wieder mal lesen :lol:

    lg Roman
     
  2. Norbert

    Norbert Schaut öfter mal vorbei

    Hallo ,

    ich zwinge mich sogar zum Nichtüben z.B. einen Tag vor einem Auftritt.
    Der Gig geht dann ausgeruht mit viel mehr Spielfreude über die Bühne.

    Gruß
    Norbert
     
  3. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    :cool:
    Genau daran habe ich auch sofort gedacht...

    Und an meinen Lehrer in Orgelkunde und Musikgeschichte damals in der "C-Ausbildung" in Münster, er war zu der Zeit Domorganist in Münster und spielte uns quasi auf Zuruf sämtliche Beethoven-Klavier-Sonaten auswendig vor.
    Geübt habe er die Stücke vorwiegend im Zug, sagte er - indem er die Noten gelesen habe und die Musik innerlich gehört habe...(VOLL KRASS!!!)

    Ich zwinge mich auch vor allen Konzerten u.ä. zu einem übefreien Tag entweder einen Tag oder zwei Tage vorher, mein Kopf braucht das...

    Alles Liebe

    Toffi
     
  4. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Was ihr da beschreibt ist eine sehr aktive Tätigkeit und hat mit "Nichtüben" nicht mehr viel zu tun.

    Wer sagt denn, dass man zum Saxophon-Üben ein Saxophon braucht?

    Schaut euch mal Bobfahrer an oder Hochspringer bevor sie losrennen. Ist das "Nichtüben"? Ich glaube eher, dass die versuchen eine Harmonie zwischen Körper und Geist herzustellen.

    Das rein körperliche Trainieren (sagen wir mal stupides Geradeausrennen) dient vielleicht zur Konditionsverbesserung, aber nicht zum erlernen komplexer Bewegungsabläufe. Dafür müssen Körper und Geist in einer Ballance sein. Wenn eins von beiden nicht mehr will (Müdigkeit etc.) dann macht auch Üben nicht mehr viel Sinn und kann u.U. sogar kontraproduktiv sein.
     
  5. the_Martin

    the_Martin Ist fast schon zuhause hier

    Wenn wir vom Ansatz sprechen, dann geht es da ja um Muskelkraft und Ausdauer. Ich vergleiche das jetzt einfach mal mit Sportlern, die sind ja spezialisiert auf gezielten Muskelaufbau. Ein Maratonläufer läuft in der Trainingsphase nie die gesamte Distanz sondern maximal die halbe. Andersherum läuft ein Sprinter nicht immer nur 100 Meter. Was ich damit sagen will ist, dass wohl jeder Muskel (Egal ob im Bein, Arm oder Gesicht) eine Regenerationsphase braucht um sich aufzubauen, sprich mehr Muskelkraft und Ausdauer zu bekommen. Wichtig ist also dass man ständig an die Grenzen geht (nicht drüber) und dann aber die Regenerationszeit einhält. Aber der Ansatz ist ja nur ein (wenn auch nicht unwichtiger) Teil des Saxophonspiels. Das andere ist, Noten vom Blatt (oder aus dem Gedächtnis) aufzunehmen und auf das Instrument zu übertragen. Fingerübungen, bei welchen wohl weit mehr als nur die Finger beteiligt sind... ;-)
    John Coltrane hat angeblich (steht so zumindest in einem Buch) immer wenn er Musik gehört hat Fingerübungen gemacht. "Luftsax" sozusagen, wie "Luftgitarre"! :lol:
    Letzten Montag war ich bei einem Konzert mit Ravi Coltrane, der hat in seinen Pausen auch immer "mitgespielt". Hat er wohl von seinem Vater geerbt...

    Fazit: gönnt den Lippen mal ne Pause und spielt mehr "Luftsax" :-D
     
  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich hab jetzt innerhalb von 5 Tagen 3 fantastische Sopranspieler live gehört: Branford Marsalis, Detlef Bensmann vom Berliner Saxophonquartett und Chris Caldwell vom Londoner Delta Saxophonquartett. Und was Wunder: ich spiele jetzt besser Sopran. Also intensiv zuhören und aufnehmen ist eine sehr gut Art des anderen Übens.
     
  7. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man lange an einem Aspekt des Spiels oder einem Stück intensiv gearbeitet hat, merke ich immer, wie es am nächsten Tag ohne weiteres Üben schlicht einfacher und besser funktioniert - als ob sich die geübten Dinge nun eingeschliffen hätten und schneller abrufbereit wären.
     
  8. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    Ich könnte mir vorstellen, daß Du einen Motivationsschub bekommen hast und es deshalb jetzt wie am Schnürchen läuft.

    Mir geht es auch so, wenn ich gut drauf bin und die Mucke Spaß macht wachse ich über mich hinaus. Dann spiele ich Passagen völlig locker vom Blatt, bei denen ich an anderen Tagen Zähneklappern hatte.
    Man muß mit Herz und Seele dabei sein, dann läuft's runder.

    Gelegentliche Motivationserlebnisse verfeinern die ganze Geschichte, sei es ein neues Instrument, ein schönes Stück was Spaß macht, mehrere Tage Übungspause und die Freude auf's Spielen, etc.


    ;-)
     
  9. Physicist

    Physicist Schaut nur mal vorbei

    @MatthiAS

    Das ist in jedem Fall so! Ich kenne das sehr gut. Dabei geht es sowohl um den Motivationsschub als auch um das bewusste lernen durch hören was auch dann funktioniert wenn man gar nicht aktiv übt. Was meint Ihr was die großen Kerle wie Coltrane und so gemacht haben. Auch die haben bewusst gehört statt nur ins blaue zu üben. Meiner Meinung nach muss wer gut Saxophon spielen will in jedem Fall auch viele Meister auf diesem Instrument hören, sonst wird er nie einen großen Sound bekommen. Es sei denn er ist ein Genie mit Eingebungen, dann klappts viell. auch ohne;-)

    Gruss Daniel
     
  10. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Wenn ich das Wort Mucke lese oder höre, bin ich sofort demotiviert. :-x
    Mußte ich einfach mal loswerden. :)
     
  11. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    @Bloozer
    Das tut mir jetzt ganz schrecklich leid - wollte Dich auf gar keinen Fall demotivieren.
    Ich hoffe innigst, eines Tages die richtigen Worte für Dich zu finden.

    :-D :-D :-D

    Nimm's doch einfach mal mit Humor, jeder Jeck is anders
     
  12. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Mucke - eigentlich Mugge: MUsikalisches GlegenheitsGEschäft - als solches ja eine erfreuliche Sache, weil mit Bezahlung (oft sogar steuerneutral) verbunden.
    Also: :-D :-D :-D

    Christian
     
  13. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    @Deisterfan, ich bin vereinsgeschädigt. Humor ist, wenn man trotzdem lacht :-x :-( :-? ;-) :) :-D
     
  14. NewWonder

    NewWonder Schaut nur mal vorbei

    Dazu fällt mir eine Geschichte aus meinem ersten Sax-Jahr ein: Mein Lehrer wollte, dass ich immer erst die Noten im Takt vorlese, bevor ich spiele (Kann ich nur empfehlen). Eines Tages bekam ich ein recht schweres Stück vorgelegt, das ich leider nicht üben konnte, weil mein Instrument fast eine Woche lang in Reparatur war. Ich habe in der Zwischenzeit nur die Noten vorgelesen und mir die Griffe vergegenwärtigt. Als ich das das Stück in der Stunde zum ersten Mal mit Sax gespielt habe, hat es einwandfrei geklappt. Ich war total verwundert!

    Mir sind später öfter solche Sachen passiert. Das einzige, was bei längerer Übepause leidet ist die Atmung, aber das kann man ja auch ohne Instrument trainieren.
     
  15. kultor

    kultor Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Jogi_musik,

    also was ich bei mir oft feststelle: Es bringt absolut nichts wenn ich mich zum Üben zwinge oder überrede. Ich muss einfach eine Lust verspüren mich hinzusetzen und das Sax zu bearbeiten. Nur dann bringt auch das Üben etwas.
    Stur jeden 2.ten Tag eine Stunde, damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Da lieber wenn ich Lust habe (zum Glück passiert mir das noch relativ oft) das Sax malträtieren. Dann merke ich wirklich Fortschritte.

    Gruss Torsten
     
  16. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    @ kultor:

    1. Ich würde eher im stehen üben und nicht im sitzen.
    2. Das größte Problem am nichtüben ist eigentlich der Abbau der Muskulatur; nur deswegen zwinge ich mich manchmal wenigstens 20 min lang lange Töne zu spielen o.ä. damit die Muskulatur halbwegs da bleibt.
     
  17. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Da ich berufsbedingt oft die ganze Woche nicht zum üben komme, habe ich mir zwischenzeitlich angewöhnt, ein Stück, das ich spielen möchte wie folgt zu "erarbeiten":
    Ich spiele die Melodie nach Noten ein paarmal runter, dann auswendig, improvisiere darüber und lege es dann weg.
    Das Stück läuft dann gedanklich in meinem Kopf die ganze Woche über durch, mit unzähligen Improvisationen über die Melodiestimme....
    Wenn ich dann wieder zum spielen komme, dann klappt es meistens recht gut.
    Hilft zwar nix für den Ansatz, ist aber besser als nur am Wochenende sich mit der Thematik auseinandersetzen zu können.
     
  18. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Also manchmal ist es schon ganz hilfreich, mal ein oder 2 Tage Pause einzulegen, wenn man an einer Stelle nicht
    weiterkommt.

    Ich spiele ja noch nicht so lange und übe eigentlich jeden Tag. Manche Griffkombinationen sind nicht so einfach und wenn man dann angestrengt übt, verkrampft man auch leicht und will zu viel.

    Ein Tag Pause wirkt dann oft Wunder!

    Gruß,
    Andreas
     
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